Warum bin ich, wie ich bin?
Ich dachte immer, ich bin es, weil ich so sein will.
Doch was sagt die Rationalität?
Im Prinzip sehe ich 3 Möglichkeiten.
1. Alles basiert auf Kausalität.
Ich, alles was ich bin, denke, tue und fühle, wird geprägt durch körperliche Reaktionen, bestimmt durch Reize und sind im Prinzip nur Reaktion auf die Aktionen, die auf mich einwirken.
Ich besitze keinen freien Willen, meine Denkweise entspricht nur der natürlichen Prägung und Beeinflußung, die ich erfahren habe.
In Wahrheit lebe ich nicht, sondern vegetiere nur, gefangen als einzige Reaktion die keine Möglichkeit besitzt, die unabhängige Aktion zu verüben.
2. Mein Leben ist ein "Gott"-gegebenes Schicksal. (Gott steht als allgemeiner Begriff für einen höhere, lenkende und bestimmende Lebensform. Jegliche Aktionen die ich ausführen kann, jeglicher Gedanke den ich denken kann, ist vorrausbestimmt und vorauserdacht von diesem "höheren" Wesen, jegliche Empfindung die ich spüren kann, dient nur dazu, mir eine Illusion der Willkür zu erzeugen, um den Blick vom Totalitärem, von meiner Machtlosigkeit abzulenken.
Geboren um als ewige Marionette für jemanden anderen zu tanzen.
3. Ich lebe nur, weil ich denke. Realität existiert nicht, alles was ist, ist von mir erdacht. Jede Person die ich treffe, jede Drehung, die die Welt macht, jeder Möglichkeit der Gedankenäußerung hat nur mein Gehirn erschaffen, sozusagen bin ich der "Gott" meiner eigenen Welt, weil ich diese Welt bin. Mein Intellekt ist diese Welt, und mein Bewusstsein erlebt sie.
Die Welt dreht sich ausschließlich um mich, denn ich habe sie erschaffen.
Alle Möglichkeiten die ich sehe, sind auf die eine oder anderer Weise fatalistisch, und betrüblich.
- -Warum in einer schrecklichen Welt leben, wenn mein Intellekt sie erschaffen hat?
-Warum für jemand anderen tanzen, wenn meine Schritte vorbestimmt sind?
-Warum als einzige Reaktion vegetieren, wenn man nur um des Lebens Willen lebt?
Es ist wohl betrüblich.
Ich denke mir, dass sich alles irgendwie vermischt, und für jeden das in den Vordergrund tritt, woran er glauben will.
Für die Anhänger des Fortschrittes wohl der Glaube an die Reaktion unseres ganzen Seins.
Für die religiösen Fanatiker wohl der Glaube an das göttliche Schicksal.
Für die Psychologen und Philosophen wohl der Glaube an die Allmacht des eigenen Intellekts.
Und für den normalen Menschen die Gedankenlosigkeit, er lebt dahin und das ist wohl der beste aller Wege.

Kontrollzentrum




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