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Halbgott
Letztlich denke ich das es wie folgt abläuft:
Man wird als Mensch in die Gesellschaft hineingeboren. In den ersten paar Lebensjahren lernt man als Kind hauptsächlich durch Nachahmung der Eltern, ab einem gewissen Alter ist das Kind in der Lage, eine "Distanz zu sich selbst" aufzubauen. Dies bedeutet, dass es sich kritisch selbst betrachten kann und sich darüber Gedanken macht, wie es selbst auf andere wirkt. Darüberhinaus entwickelt sich auch die Fähigkeit, sich selbst, differenziert in der Zukunft zu sehen, also wie man in der Zukunft sein KÖNNTE. Das Kind spielt so verschiedene Rollen usw. durch und kann so sein Verhalten bzw. die Rollen die es übernimmt bzw. übernehmen möchte teilweise selbst steuern. Natürlich nimmt die Gesellschaft und die verschiedenen Systeme auch Einfluss auf die Enwicklung des Kindes, und bestimmte Rollen sind nicht abzulegen. Es findet also letztendlich ein ständiges Wechselspiel zwischen der Prägung die die Gesellschaft und Kultur auf den einzelnen ausübt und dem kritischen Auseinandersetzen mit den Normen, Werten und Rollen die an mich herangetragen werden statt.
Der Mensch beobachtet ständig, und es wird ständig auf ihn Einfluss genommen. Sei es durch die Kommunikation zwischen den verschiedenen System in denen er aktiv ist (Kind, Schüler, Freund usw.) oder durch das selbst-reflektieren von dem herangetragenen. Darüber hinaus suchen wir uns auch immer Vorbilder mit denen wir uns identifizieren können. Sei es nun bewusst oder unbewusst, aber es gibt immer Vorbilder in unserem Leben, und es spielt dabei keine Rolle, ob das jetzt irgendwelche Stars sind, Philosophen, Religionen oder was auch immer, wir ahmen positives Verhalten bzw. Verhalten das wir als "gut" bzw. "richtig" einschätzen/bewerten nach, und richten unser Verhalten danach aus.
Letztendlich ist es aber wirklich ein Wechselspiel zwischen dem "Me" und dem "I" ("Me" = mein Bild, das ICH glaube, das andere von mir haben; "I" = Spontanität, Kreativität, "Ich selbst" -> Das "I" reagiert auf das "Me". Mit dem "I" ist gemeint, dass das Individum sich aktiv mit den Rollenerwartungen seiner Umwelt auseinander setzt nach G.H. Meat).
Wie angepasst, oder wie individuell, bzw. wieviel Einfluss die Umwelt auf einen nimmt, und wie individuell man selbst ist, hängt von jedem selbst ab, und ist nicht für immer festgelegt. Jeder entscheidet selbst, wieviel er von dem Herangetragenen übernimmt oder nicht, wie stark er sich danach ausrichtet. Letztendlich muss man auch immer selbst mit den Sanktionen positiv (wenn man sich normkonform verhält) oder negativ (wenn man sich non-konform) verhält, zurecht kommen, und selbst entscheiden, wie weit man sich anpassen möchte.
Geändert von Whitey (03.02.2004 um 02:26 Uhr)
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