Dem kann ich zum Glück ganz entschieden wiedersprechen. Wir haben das Thema mit unserem Soziologie Professer neulich erst durchgesprochen, und er meinte das die Unterbringung von Kindern in Tagesstätten nachweislich keine negativen Folgen für die Sozialisation dieser hat (Sozialisation = das Hineinwachsen des Menschen in die Gesellschaft). Heutzutage ist es sowieso so, das die Familie als Sozialisationsinstanz nur noch einen kleinen (wichtigen) und relativ kurzen Zeitraum die Erziehung des Kindes übernimmt. Sicherlich übt sich mit zunehmender Reifung des Kindes weiter Erziehungs bzw. Sozialisationseinflüsse auf das Kind aus, allerdings spielen heutzutage die Gleichaltrigengruppe, die Massenmedien usw. eine wesentlich größere Rolle, als dies noch vor 20 Jahren der Fall war. Zumal die Jugendlichen von denen wir hier sprechen, also Pubertierende sowieso gerade einen Abnabelungsprozess vom Elternhaus durchmachen, also auf die Erziehung der Eltern überhaupt nicht mehr in diesem Maße angewiesen sind, wie es etwa ein kleines Kind ist. Die Prägung von Jugendlichen übernehmen in diesem Alter wie gesagt andere Instanzen wie die Schule, die Massenmedien, und die Gleichaltrigengruppe.Zitat
Vorbilder wird es definitiv immer geben. Jeder Mensch sucht sich Vorbilder. Dabei spielt es keine Rolle, aus welchem Bereich die Vorbilder kommen. Da der Mensch durch Nachahmung und die Reflexion des Beobachteten lernt (Er macht sich also gedanken über das was er sieht, setzt sich kritisch damit auseinander und bewertet dies. Beurteilt er dies positiv, wird er nach eigenem Ermessen sein Verhalten danach ausrichten), wird er sich immer Menschen/Vorbilder suchen die er als Nachahmenswert erachtet.Zitat
Die aggressivität der vieler dieser Jugendlichen liegt in vielerlei Dingen und Problemen begründet, die sich oft auch gegenseitig bedingen und erzeugen. Dabei ist jeder Fall bzw. jeder auffällige Jugendliche anders zu bewerten, da die Probleme jeweils anders gelagert sind. Infolge dessen sind Pauschalurteile absolut oberflächlich und nicht haltbar. Um das jeweilige nagative Verhalten zu verstehen müsste man sich mit jedem und seiner Situation einzeln und aufs neue auseinandersetzen, da die Ursachen und Probleme so vielfältig sind.

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