Also, da habe ich noch einiges nachzutragen.

In letzter Zeit gelesen:

Hermann Hesse - Demian
Ein Hesse halt - herrlicher Sprachfluss, liest sich in einem Guss. Was meine Lesefreude etwas getrübt hat, waren 1. die unheimlich vielen Parallelen zu andern Hesse-Büchern und 2. dass es auf mich oft so wirkte, als ob Hesse da die Freud'schen Theorien der Psychoanalyse genommen hat und rund um diese ein Geschichtchen geschrieben hat. Trotzdem ist jedes Hesse-Buch ein Vergnügen.

Robert Walser - Jakob von Gunthen
Ein "Entwicklungsroman einer verhinderten Entwicklung" wird dieser Roman oft genannt, er wird vielleicht Gegenstand meiner Maturaarbeit sein. Das Buch hat mich unheimlich fasziniert. Es trieft geradezu von Humor, ist sehr anspruchsvoll (und somit auch mühsam zu lesen) und wohl der totale Gegensatz zu Hesse-Romanen. Hier wird die Nicht-Entwicklung, das Kleinsein, das Nichts-Können zur Tugend gemacht, und der Hauptdarsteller findet Zufriedenheit in ihr. Wirklich faszinierend.

Wolfgang Borchert - Draussen vor der Tür
Mit rund 50 Seiten ein sehr kurzes, aber auch sehr ergreifendes Buch. Borchert schildert die von ihm selbst ähnlich erlebte Situation eines Mannes, der aus dem Krieg zurückkehrt und sich nur noch vor verschlossenen Türen findet. Ich liebe die Ausdrucksweise Borcherts, ein aufwühlendes Buch.

Martin Suter - Die dunkle Seite des Mondes
Und wieder ein Buch, das ich nur loben kann. Die Geschichte handelt von einem erfolgreichen Businessman, welcher durch Kennenlernen einer Hippiefrau dazu kommt, Psychedelische Pilze auszuprobieren. Dies führt zu einer gefährlichen Persönlichkeitsveränderung, wobei daneben noch der spannende Handlungsstrang eines Krimis aufgenommen wird und gleichzeitig noch die Oberklasse ("Business Class") auf sehr witzige Weise auf die Schippe genommen wird. Fundiert und spannend.

Momentan am lesen:

Büchner - Woyzeck
Dieses Buch lese ich im Rahmen des Deutschunterrichts. Teilweise verwirrend, viele interessante Gedanken, historisch sicher spannend. Begeistert bin ich nicht, aber mal schaun wie sich das Buch entwickelt.

Sigmund Freud - Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse
Lese ich aus persönlichem Interesse, um mich ein wenig über das Gebiet der Psychoanalyse zu informieren. Sehr einfach gehalten, Freud arbeitet zum besseren Verständnis mit vielen klar verständlichen Bildern, was mir als blutigem Psychoanalyse-Anfänger natürlich sehr zugute kommt.

Skinner - Walden Two (Futurum Zwei)
Die Vision einer aggressionsfreien Gesellschaft mithilfe des Belohnungssystems. In diesem Buch stecke ich immer noch am Anfang fest, bisher klingt es interessant, jedoch ist das Buch eine Übersetzung ins Deutsche und daher sprachlich eher schwach.

Urs Faes - Und Ruth
Verdrängte Ereignisse in der Schulzeit des Erzählers werden ihm langsam wieder in Erinnerung gerufen. Bisher meiner Meinung nach eher mässiges Buch, hat aber durchaus noch Potential, sich zu entwickeln.

Als nächstes:

Albert Hoffmann - LSD - mein Sorgenkind
Ein Buch des Erfinders des LSD.

Goethe - Die Leiden des jungen Werther
Habe das Buch schon ewig, konnte mich aber bisher nie dazu überwinden, es endlich zu lesen.

Joa, ich glaub man erkennt mein Hauptproblem: Kaum beginne ich ein Buch, interessiere ich mich plötzlich brennend für ein anderes und beginne dieses, etc.