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  1. #81
    Ich habe auch mal eine kurze Frage zu dem Schmieden von Katanas. Wobei es mehr eine indirekte ist:

    Gibt es eine gute Dokumentation über dieses Thema, oder allgemein über Japanische Schwerter auf DVD?

    Ich habe nämlich schon öfters Dokumentationen im TV (z.B. auf Arte) gesehen, nur verpasse ich diese fast immer. Da ich das Thema aber insgesammt sehr interessant finde, würde ich mir gerne so eine Dokumentation kaufen.

    Vielleicht besitzt ja einer von euch solche eine, oder weiß ob es so etwas gibt. Danke schon mal im Voraus für eure Antwort.
    "Du findest eSport gay, weil die Asiaten da nicht gemalt sind" (Medivh VS Don Cuan)

  2. #82
    Ai ai, was wollt ihr für gefährliche Sachen kaufen ?
    bin selbst eigentlich auch ein wenig Waffen fanatisch, hab vor einiger Zeit ein verbeultes Schwert vom Trödelmark gekauft – sieht eigentlich schlecht aus war aber ein Schnäppchen
    aber die meisten deko Schwerter sehen IMHO irgendwie unecht aus... (vielleicht wenn ein wenig Blut dran kleben würde O.o) und die guten meist unbezahlbar...

    aber passt auf wenn ihr die nachschleift, hab schon mal schlechte Erfahrungen gemacht :

    (vor einiger Zeit, bei der Rollenspielgruppe meiner Freundinn, ich bewunderte die Wanddekoration und wollte sie unbedingt in die Hand nehme)

    Meister: pass auf, Klinge ist scharf.
    Ich: isse nicht, guck mal...... AUA!
    Meister: und wie krieg ich das blut nun wieder ab ?

    (ich hatte mir tief in den Daumen geschnitten, aber die Waffe, eine Art Handklinge war trotzdem cool)
    Master Neclord is... googly goo!

  3. #83
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Lunatic_Elektra

    bin selbst eigentlich auch ein wenig Waffen fanatisch, hab vor einiger Zeit ein verbeultes Schwert vom Trödelmark gekauft – sieht eigentlich schlecht aus war aber ein Schnäppchen
    aber die meisten deko Schwerter sehen IMHO irgendwie unecht aus... (vielleicht wenn ein wenig Blut dran kleben würde O.o) und die guten meist unbezahlbar...

    Du kannst es entrosten und einen neuen Griff draufmontieren. Das habe ich bei meinem billigen Indischen Säbelimitat gemacht und der sieht er gleich viel besser aus. Click and See

  4. #84
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Ianus
    Du kannst es entrosten und einen neuen Griff draufmontieren. Das habe ich bei meinem billigen Indischen Säbelimitat gemacht und der sieht er gleich viel besser aus. Click and See
    Das sieht wahrlich nicht schlecht aus, nur mag ich nicht so gerne die Schraube am Griffende. Bei mir wäre Umbauen auch noch möglich aber würde sich IMHO nicht lohnen weil ich die Klinge nicht besonders mag (ist ein wenig zu Kurz für meinen Geschmack) und ich eigentlich schlecht im basteln bin. Aber hat jemand mal versucht in Schwert Klingen was selbst einzugravieren ? wie könnte man so was am besten anstellen ?
    Master Neclord is... googly goo!

  5. #85
    Es gibt Meißeln und Nadeln für die kalte Gravur in Stahl. Diese Technik, die zumeinst für lineare Muster (wie Blümchen an langen, gewundenen Stielen, aber auch für figürliche Motive) verwendet wird ist heute noch sehr verbeitet bei der Verzierung von Schusswaffenschlössern. Man kann das Metall auch anritzen und danach Damaszenerarbeiten anbringen, indem man Golddraht in die Vertiefungen schlägt.
    Hier existieren wiederum verschiedene Methoden, wie z.b. den Draht flachzuhämmern, den Draht im Relief zu lassen und größere Teile der Oberfläche anzurauhen und ein vorgeschnittenes Motiv aufzuhämmern.

    Eine andere Methode wären Ätzarbeiten. Für diese überzieht man das gesamte Werkstück mit einer säureabweisenden Farbschicht und schabt diese an der erwünschten Stelle in Form des gewünschten Motives wieder ab. Danach taucht man das gesamte Werkstück in ein Säurebad. Nach einiger Zeit nimmt man es wieder heraus und entfernt den übrigen Lack. Zurück bleibt das gewählte Muster auf blankem Metall.

    Meines Wissens nach ist die dritte Methode am wenigsten anspruchsvoll, die anderen beiden verlangen nach einer gewissen Übung bis eine Gleichmäßigkeit in der Stichtiefe und -breite erreicht wird.

  6. #86
    *bump*

    Ich habe mir kürzlich mein zweites Taichi Jian gekauft:
    http://www.schwert-shop.de/Smartstor...?categoryId=94

    Ich mochte die Länge von Griff und Klinge, finde die Parierstange und den Knauf aber schrecklich. Der Schwerpunkt des Stücks liegt circa 2,5 Zentimeter vor der Parier, aber das nur weil Parier und Knauf aus massivem Metall sind und der Griff aus Blech. Das Stück liegt demensprechend schwer in der Hand. Das Leder ist übrigens nur sehr schlecht am Griff verklebt und lässt sich leicht und ohne Beschädigung abreißen. Um auch noch den Rest des Griffes zu zerlegen, fehlt es mir hier in Wien an Werkzeug, ich kann deshalb nicht sagen, wie gut die Klingenangel (bzw. -zunge) ist. Auf jeden Fall sind Parierstange und Knauf sehr gut eingepasst und wackeln nicht.
    Ich persönlich würde mir allerdings sorgen um mein Handgelenk machen, wenn ich planen würde, damit Taichi zu praktizieren .

    Sobald ich wieder zu hause bin, werde ich Parier und Knauf ab- und jene von diesem guten Stück aufmontieren.

    Das Schwer von Kei ist eines der wenigen realistischen Waffen, die ich bisher in Fantasy-Anime gesehen habe. Des weiteren gefällt mir die Kombination einer europäisch montierten Jian-Kinge in einer Scheide mit bronezezeitlichen chinesischem taotie-Dekor und einem Schwertschuh, der sich im Design sehr an Jadearbeiten anlehnt.

  7. #87
    Die beiden Vogelköpfe mag ich nicht, aber die Verzierung am Ende des Griffes und die Scheide sehen gut aus
    Hast du das Schwert eigentlich nur zum Zerlegen gekauft?

  8. #88
    Du hast es erfasst . Ich nehme sehr gerne Schwerter auseinander. Bei diesem Modell wäre dies so oder so notwendig, da die Pseudo-Habaki (die kleine Metallplakette vor der Parier, ein Feature das eigentlich nur auf japanischen Schwertern vorkommt) nicht sauber verarbeitet wurde und mein Schwert sich deswegen nicht vollständig in die Scheide schieben lässt.

    Die Scheide sieht aber wirklich gut aus, auch wenn sie nicht so schwarz ist, wie das Photo vermuten lässt. Der Farbton ist eher ein sehr dunkles Blau-Violett, aber mir ist das recht. Der Griff des Kei-Schwertes ist ja ebenfalls Violett, da könnte ich die Scheide gerade weiterverwenden obwohl sie wesentlich schlanker gestaltet ist als meine Vorlage.

  9. #89
    Ich steh nicht so auf den ostasiatischen Style, lieber etwas europäisches oder fantasymässiges wie die beiden da:

    Molotoch
    ...oder...
    Sword of Darkness
    ...ist übrigens das Daedra-Schwert aus Morrowind
    [font=Tahoma]---=[ counting bodies like sheep to the rythm of the wardrums ]=----
    [/font]

  10. #90
    Sodale, sry falls ich was schreib was schon vorkahm aber keinen bock den ganzen thread durchzulesen und im grunde weiß ich ja um was es geht*g*
    Ich hab ein Katana 3000 (kennen sicher paar leute die öfters schwerter gucken) und ein einfaches Shaolin Schwert (selbstgemacht*g*).
    Was die regeln für ein schwert angeht weiß ich so viel:
    Waffen schein wird nicht benötigt. Nur eine Volljährigkeits bestätigung (hab den führerschein von meiner mom genommen^^ bin noch 17 lol).
    Und so lange du nicht wie ein schwertschwingender rasputin durch die straßen rennst kannst du es ruich rumtragen XD. Wunder dich aber net über eigenartige Blicke.
    Zur dekoration find ich persönlich auch die Katanas am Hübschesten. Doch auch manche 2Händer und Rapiere sehen klasse aus.
    Bin zur Zeit ziemlich an Rapieren, Katanas mit Bamboo Scheide (tolle tarnung ) und vor allem an Kataren(kennen Diablo2 oder RO gamer sicher) interesiert, findet man aber leider entweder gar nicht oder eigenartig und klumpig aussehende indische. Hab darum gerade einen Kumpel in der Hinterhand der mir ein hübsche machen soll XD (schaft er eh nie lol)
    Was shop angeht kann ich www.pizzini.at empfehlen. Is ein Österreichischer shop und größtenteils ohne Versandkosten und die Preise haltne sich auch in grenzen.
    Dann könnte man noch auf www.spaceart-online.de kucken. Dort lassen sich oft tolle schnäppchen abstauben, gibt aber meistens nur ne kleine auswahl and schwertern.

    Aus ^^

  11. #91
    Ah, die guten alten Katar und all die anderen Indischen Waffen sind immer wieder eine Augenweide. Der Katar ist aber leider nun mal ein wenig "klumpig", was aber verständlich wird wenn man bedenkt dass er oft in der Art des Main Gauche in der linken Hand zum blocken verwendet wurde.
    Im indoperischen Raum herrschte die Furcht, dass der Wootz-Stahl(eine Abart des Damast) aus dem man Säbel schmiedet beim harten Block brechen würde. Wohl deshalb sind die Katar, welche oft aus diesem Stahl gescmiedet wurden wesentlich massiver ausgefallen, als wir es von unseren gängigen Messern gewohnt sind.

    Wenn du deinen Freund noch ein wenig mehr Quälen willst, dann sieh dir mal die Gallerien auf Oriental-Arms an . Die israelische Firma ist momentan angeblich der größte Importeur für indische, persische, chinesische und ozeanische Antiquitäten und sie haben auch schon einige Katar verkauft.
    http://www.oriental-arms.com/index.php

  12. #92
    So, tach erstmal. ich bin zufällig auf diese diskussion (auf das ganze form) gestoßen und dachte mir, dass ich aufgrund meiner kenntnisse ein wenig zur aufklärung beitragen kann^^

    so erstmal ein paar kommentare:

    "Tachi ist eine alte Bezeichnung für das Katana, diese Klingen waren des öfteren länger und stärker gebogen als die des Katana."
    -> Jein. das tachi stellt die kriegsversion des katana dar und wurde erstmals im großen stile ährend der kriege der daymate im frühen 16. jhd. verwendet. es unterscheidet sich im normalen katana davon, dass es mit der schneide nach unten getragen wird, von wesentlich niedrigerer qualtität (in diesen kriegen galt quantität statt qualität) als das normale katana war und sehr stark verziert, meist mit den symbolen des füstenhauses wurde.

    "Iai-Do sind Katana oder Tachi die für Iaido verwendet werden, "Den Weg des Schwertziehens", eine Sportart deren Technik ursprünglich darauf ausgelegt war schnell zu ziehen und gleichzeitig den Gegner zu zerhacken. Die Klingen sind oft scharf, da man damit auch für Testschnitte gegen Reisstrohmatten ausführt."
    -> es gilt vom gesetz her als sportart, ist aber eine ca. 400 jahre alte schwertkunst, welche sich mit den genannten themen befasst. die schwerter sind normalerweise nicht scharf und bestehen aus einer aluminium- zink legierung (eine erfindung der neuzeit). für tameshi giri (also den schnittübungen) benutzt man nur in den höchsten dangraden (dan bedeutet schwarzgurt) die shinken, sprich die scharfen, handgeschmiedeten schwerter.

    dann wurde noch die frage gestellt, was daisho bedeutet. ganz einfach: also daisho bezeichnet man das schwertpaar daito und shoto (langschwert und kurzschwert)- also das katana und das wakizashi.


    sollten sonst noch fragen bezüglich der herstellung oder der allgemeinen jap. geschichte auftreten, beantworte ich sie gerne.

  13. #93
    Hey, xD

    Ich habe auch ein Schwert! Auch als Deko Schwert zu betrachten, der unterschied ist dieser hier ist selbstgemacht. :>

    Allerdings dieses Schwertchen ist schon älter. aber ich mags zu sehr ums wegzuwerfen. Das Schwert ist kein leichtgewicht also so 5 KG sinds schon oder so . :P

    Mein Schwert

    cya und sagt wenn ihrs scheisse findet! XD

  14. #94
    Laut Suchfunktion wurde die Seite hier noch nicht genannt:
    Ritterladen.de
    Die Larp-Teile sind ganz günstig (so um 60-100 Mücken glaub ich, sind allerdings auch nich aus STAHL ) Jedenfalls hab ich da auch mein tolles Trinkhorn und ne Lecker Pulle Met her.
    (Ich seh grad, ich muss mir mal das Wikingerblut bestellen )

  15. #95
    Zitat Zitat von Iaidoka
    -> Jein. das tachi stellt die kriegsversion des katana dar und wurde erstmals im großen stile ährend der kriege der daymate im frühen 16. jhd. verwendet. es unterscheidet sich im normalen katana davon, dass es mit der schneide nach unten getragen wird, von wesentlich niedrigerer qualtität (in diesen kriegen galt quantität statt qualität) als das normale katana war und sehr stark verziert, meist mit den symbolen des füstenhauses wurde.
    ...was (abgesehen von der Trageart) vollkommen Falsch ist. ^^ Leider. Tachi sind jene Schwerter, welche in Japan aus den geraden einschneidigen Dao der Han-Dynastie entwickelt wurden. Sie sind mindestens seit der Heian-Zeit Teil der Ausrüstung des berittenen Kriegers und unterscheiden sich primär durch die Ausstattung und dadurch, das die Signatur auf der anderen Seite der Angel angebracht wird. Sofern sie nicht in einer der extrem archarischen Formen geschmiedet wurden, unterscheiden sie sich von den Katana nur in etwa so wie dunkles von hellem Bier.
    Gängigerweise beschreibt man die Tachi aber als weniger breit und ein wenig besser geeignet für den Stich als die Katana und wenn ich mich recht entsinne, glaubt Turnbull z.B. das man das Katana einführte nachdem sich die Tachi gegen die Lederrüstungen der Mongolen als ungeeignet erwiesen, aber das ist nur seine Meinung.

    Weiters ist es nich ein wenig widersprüchlich massenhaft billige Klingen herzustellen, sie teuer zu verpacken und dann an niedrigste Ränge zu verteilen?

  16. #96
    es ist eher nicht widersprüchlich, da das äußere des samurai stets auf abschreckung ausgelegt war (daher die "grässliche" maske und die riesigen, um nur zwei beispiele zu nennen). somit musste auch die waffe eine reiche, prunkvolle verzierung aufweisen, ganz im stile der rüstung. da in einer schlacht es eher selten zu einzelkämpfen kam (obwohl jeder samurai darauf hoffte, im zweikampf sein können zu zeigen), hatten die schwerter oft vollen kontakt (welchen man im den tradotionellen Ryus der schwertkampfkunst durch besondere ausweichbewegeungen zu umgehen versucht), soll heissen die klingen schlugen direkt gegeneinander. dieser volle kontakt führte dazu, dass eine klinge schon nach wenigen schlägen brach oder aufgrund der scharten unbrauchbar war (dies ist auch der fall, wenn zwei von meisterhand geschmiedete waffen aufeinander treffen!). auch damals war ein schwert schon unglaublich teuer, so dass nur eine einzige schlacht einen samurai mehr oder weniger in den finaziellen ruin treiben könnte. dementsprechend waren die tachi "zweckentsprechend" einfach und ein verlust kam somit nicht sehr schwer zum tragen.

    was den restilichen text angeht- ich beziehe mich in meiner beschreibung auf diverse quellen und habe es meiner meinung nach folgerichtig wiedergegeben (oder hab ich da was falsch verstanden? -->"...was leider (abgesehen von der trageweise) vollkommen falsch ist..."

  17. #97
    Zitat Zitat von Iaidoka
    es ist eher nicht widersprüchlich, da das äußere des samurai stets auf abschreckung ausgelegt war (daher die "grässliche" maske und die riesigen, um nur zwei beispiele zu nennen). somit musste auch die waffe eine reiche, prunkvolle verzierung aufweisen, ganz im stile der rüstung. da in einer schlacht es eher selten zu einzelkämpfen kam (obwohl jeder samurai darauf hoffte, im zweikampf sein können zu zeigen), hatten die schwerter oft vollen kontakt (welchen man im den tradotionellen Ryus der schwertkampfkunst durch besondere ausweichbewegeungen zu umgehen versucht), soll heissen die klingen schlugen direkt gegeneinander. dieser volle kontakt führte dazu, dass eine klinge schon nach wenigen schlägen brach oder aufgrund der scharten unbrauchbar war (dies ist auch der fall, wenn zwei von meisterhand geschmiedete waffen aufeinander treffen!). auch damals war ein schwert schon unglaublich teuer, so dass nur eine einzige schlacht einen samurai mehr oder weniger in den finaziellen ruin treiben könnte. dementsprechend waren die tachi "zweckentsprechend" einfach und ein verlust kam somit nicht sehr schwer zum tragen.

    was den restilichen text angeht- ich beziehe mich in meiner beschreibung auf diverse quellen und habe es meiner meinung nach folgerichtig wiedergegeben (oder hab ich da was falsch verstanden? -->"...was leider (abgesehen von der trageweise) vollkommen falsch ist..."
    Z.B., das "Tachi" erst im 16. Jhdt eingeführt wurden, oder das sie auf jeden Fall von niedrigerer Qualität waren. ^^ Tachi gehörten schon zur Heian-Zeit zur Hofkleidung der Adeligen und Heian war um 700 n.Chr. Nebenbei fanden sie auch schon zu dieser Zeit Kampfeinsatz als Zweitwaffe neben dem Bogen. Die Form des Katana gewann gängigen Theorien nach nach der ersten Mongoleninvasion an Beliebtheit. Die Gründe dafür sind nicht wirklich bekannt, man hat verschiedene Theorien. "Tachi" bezeichnet keine Supermarkt-Version eines Katana, sondern eine Waffe, welche sich aufgrund Dekoration und Trageweise identifizieren lässt. Das Katana verdrängte das Tachi mehr oder weniger und zweiteres wurde primär zu einem Statussymbol.
    Hinzu kommt, das selten (aka, in keinem Fall) eine der Illustrationen der Periode einen niedrigen Samurai mit einem Tachi in typischer Aufhängung und Ausstattung zeigt. Das Groß der Grunts trägt einfach ein einzelnes, undekoriertes Katana durch den Obi gestoßen und dazu entweder die Lanze oder die Luntenschlossmuskete (http://www.ospreysamurai.com/images/WAR029_C.jpg stammt zwar nicht aus der Periode, illustriert aber was ich meine gut genug).
    Weiters kann man ein Katana in der Schlacht durchaus mit der Klinge nach unten tragen. Man benötigt nur entsprechenden Schwerthalter. Die strenge Unterscheidung zwischen Klinge oben - Klinge unten trifft eigentlich nur auf Zivilkleidung zu.

    Psychologie mag wohl ein Teil der Strategie sein, doch die Dekorationen erfüllen primär heraldische Funktion. Die Schnürung der O-Sode waren gängigerweise in den Farben des Clans gefärbt und der Brustpanzer mit dem Emblem des Besitzers oder seines Clans verziert und diente wohl primär um die Wahrscheinlichkeit des "Friendly Fire" zu reduzieren, bzw sich selbst dem Gegner zu erkennen geben.
    Wäre die Psychologie bei der Dekoration entscheidender gewesen, als der Clanstolz, so gäbe es mehr Rüstungen und Helme, die mit Heiligen Schriften, abschreckenden Motiven oder unglücksverheißenden Zeichen verziert wären. Aber da ein gerüsteter Mann auf einem Pferd allein schon einen beträchtlichen psychologischen Vorteil hat, käme mir dies wie krasser Overkill vor. Zusätzlich zeigt besonders die Entwicklung der Helme, das heraldische Überlegungen entscheidender als psychologische waren - anders kann ich mir die bizarren, gigantomanischen Kopfschützer nicht erklären, welche bei der Schlacht von Sekigahara teilweise von den Daimyo getragen wurden.

    Weiters scheint irgend eine deiner Quellen verschiedene Perioden zu vermischen. Natürlich war eine vollständige Ausrüstung teuer und natürlich gab es Klingen, deren Gegenwert dem Jahreseinkommen einer Provinz entsprachen, aber wie viele Leute würden solches Zeug kaufen? Ein Schwert ist bestenfalls ein Äquivalent zu einer Pistole und zeigt bei einem Gerüsteten Gegner eher wenig Wirkung, macht es da wirklich Sinn, ein sündteures Stück zu erwerben, deswegen Monatelang Hirse Kauen zu müssen nur um es dann in einer Schlacht kaputtzumachen, wo es allein so oder so keinen sonderlich großen Nutzen hat? Die Primärwaffe war im 16. Jhdt in allen Armeen und in allen Rängen der Speer. Samurai gaben angesichts der massiven Infanteriepräsenz sogar teilweise den Bogen auf, und wurden zu einer Schockkavallerie ähnlich der europäischen Ritter und es sollte wohl auf einen Blick klar sein, was das Schicksal des einen Berittenen ist, wenn der andere mit 30 Sachen und einer Fünfmeterlanze auf ihn zukommt und er ein Fenster von weniger als einer Sekunden hat, um den Speer mit seinem Schwert abzuwehren? Die Fazit wäre - "Oooh Ich hatte mein Pimpkatana, für welches meine Bauern hungern müssen, aber der Typ mit dem Küchenmesser am Stock trägt unbeeindruckt davon meinen Kopf nach Hause."
    Sofern man eine Waffe in der Schlacht führen muss, wird man wohl nicht so dumm sein und mehr Geld für jenen ausgeben, die seltener zum Einnsatz kommt

    Zuvor war der Bogen die erste Wahl für die Schlacht. Die Legenden der Samurai in Ehren, aber einen Pfeil mit einem Schwert abwehren und einem berittenen Bogenschützen nahe genug kommen um ihm das Stück in die Seite zu rammen ist einfach?

    Die Sache mit dem "Sich für ein Schwert ruinieren" kam erst zur Zeit des Bakuhan und der Zentralisierung auf. Im 16. Jhdt ruinierte sich ein Daimyo eher, weil er Armeen zur Einigung Japans aufstellte. In dieser Zeit verließ man sich auch zunehmend auf das Schwert, da das Groß der Kämpfe gegen ungepanzerte, unberittene Krieger in einer Duell- oder Überfallssituation stattfand. Polizeikräfte bedienten sich allerdings weiterhin Lanzen und einer Reihe exotischer langschäftiger Hilfmittel.

    Die Sache mit dem "Sich für ein Schwert ruinieren" kam erst zur Zeit des Bakuhan und der Zentralisierung auf. Im 16. Jhdt ruinierte sich ein Daimyo eher, weil er Armeen zur Einigung Japans aufstellte. In dieser Zeit verließ man sich auch zunehmend auf das Schwert, da das Groß der Kämpfe gegen ungepanzerte, unberittene Krieger in einer Duell- oder Überfallssituation stattfand. Polizeikräfte bedienten sich allerdings weiterhin Lanzen und einer Reihe exotischer langschäftiger Hilfmittel.

    Den Kommentar zur Haltbarkeit halte ich für leicht überzogen. Mehr als eine Quelle weist darauf hin, das die Lebensdauer des Katana sehr von der korrekten Form abhängt und man im Westen wie im Osten den direkten Klingenkontakt zu umgehen sucht aber das hindert die Spitzenprodukte nicht daran verdammt zähe Bastarde zu sein. Weiters, wenn die Dinger so schlecht gewesen wären, hätten die Chinesen nicht so viele importiert, oder?

  18. #98
    hm, "schlecht" für japanische verhältnisse...
    aber nungut- ich denke was den historischen teil des tachis angeht, kann ich nichts weiter dazu sagen, da deine quellen anscheinend "richtiger" (aahh wie das klingt^^) sind als meine. ich werde meine quellen noch mal sorgfältig prüfen- mann will ja nicht falsch informiert sein.

    aber was die schnittests angeht, kann ich auch noch meinen senf dazu geben: in den 70 jahren besuchte yoshindo yoshihara, der wohl derzeit berühmteste schwertschmied in alter tradition, führte einen schnitttest an einem der derzeit modernsten armeehelme durch, welcher soweit ich weiss auch kugelsicher war. resultat war ebenfalls ein tiefer schnitt von ca. 5 cm, während die die klinge völlig unbeschadet blieb. nur sollte man dabei beachten, dass die trefferfläche bei einem helm wesentlich größer ist als bei einem gegnerischen schwert.
    interessant ist aber auch die schnittfähigkeit bei organischem material- früher testete die schmeide ihre schwert an exikutierten straftätern (diese wurden meist gekreuzigt). mann legte mehrere körper übereinander, meist 2 stück und führte einen schnittest durch (geschlagen wurde durch den brustkorb). ein sehr gutes schwert schaffte 3 körper, während ein schwert vom schmiedemeister masamune einst sogar 4 zerteilte und dabei noch im holzklotz auf welchem die leichen gestapelt wurden stecken blieb.

  19. #99
    Zitat Zitat von Iaidoka
    hm, "schlecht" für japanische verhältnisse...
    aber nungut- ich denke was den historischen teil des tachis angeht, kann ich nichts weiter dazu sagen, da deine quellen anscheinend "richtiger" (aahh wie das klingt^^) sind als meine. ich werde meine quellen noch mal sorgfältig prüfen- mann will ja nicht falsch informiert sein.
    Ich weiß, das ich im Ersten Anlauf hauptsächlich durch Textmasse zu überzeugen versuchte, aber ich kann dir konkretere Beweise nicht schuldig bleiben, oder? Das wäre zutiefst unfair.
    Hier ein Katana und ein archaisches Tachi beachte, das die ziemlich schlecht zu erkennende Signatur bei zweiterem auf der anderen Seite angebracht wurde. ^^

    Ein Bild eines Schwerthalters kann ich auch noch einscannen. Habe das Glossary endlich ausgepackt.

    Bei den Rüstungen habe ich mich ein Stück weit hinausgestreckt. Ich wüsste nicht genug über Dekoration, um mit Sicherheit sagen zu können, was die einzelnen Elemente bedeuten, aber der Rest des Textes sollte eigentlich auf relativ sicheren Füßen stehen.

    Btw, im Japanforum hier im Ring sollten sich noch ein paar Links zu dem Thema finden lassen. Auch wenn ich dort moderiere kann ich mich ihrer genauen Lage nicht mehr so genau entsinnen, vermutlich findet man sie unter den sonstigen Japanlinks.

  20. #100
    hm, interessant- ich hatte ein anderes bild vom tachi im kopf, nämlich diese:
    http://www.gungfu.com/pics_info_page...ceremonial.htm

    man sieht deutlich die genannten äußeren merkmale- dass es aber auch tachis mit gerader klinge gab, ist mir nicht bekannt (bis jetzt). somit kann es auch aus historischer sicht hinkommen, dass im 16. jhd die tachi im großen stile verwendet wurde. obwohl, die schwertbiegung gibt es seit der Nara epoche, das katana an sich seit dem Ende der Heian epoche- somit denke ich mal dass das tachi (also das gebogene) schon früher verwendung fand...
    aber egal, meine angaben bezogen sich ausschliesslich auf die tachi ähnlich wie auf den bildern.

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