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als ich neulich mal wieder so über RPGs im allgemeinen nachdachte, kam ich auf monsterklassen und darauf, dass es neben den schleimigen dingern, von denen die meisten behaupten würden, dass sie es nicht verdient hätten, zu leben, auch jede menge menschen oder andere intelligente lebewesen gibt, wenn auch oft nur fantasymäßig. und diese werden in den kämpfen ohne ende von der ach-so-guten party abgeschlachtet ^^
ich meine - in jedem zweiten japanischen rollenspiel gibt es ein feindliches imperium mit jeder menge soldaten. da denke man mal daran, wie viele shinra truppen man in FF7 oder süße alexandria kämpferinnen in FF9 niedergemäht hat *fg*
Man muss aber auch deutlich zwischen den Menschen in RPGs entscheiden. Man gliedert doch schon alle in zwei Gruppen. In Unbedeutene und in die "Wichtigen".
Das passiert schon an Hand der Kleidung und der Originalität. Komischererweise werden die Individuen nicht getötet, die andere Gruppe ohne mit dem Auge zu zwinkern vernichtet.

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jetzt stellt sich mir doch die frage, ob das überhaupt logisch ist. logisch in anbetracht der tatsache, dass es sich bei der party um eine gruppe von kaltblütigen mördern handelt. aber die vielen menschlichen gegner, die davor umgebracht wurden, interessieren scheinbar nicht im vergleich zu dem bloßen versuch eines mordes vom antagonisten, wo man es storymäßig ja noch am ehesten nachvollziehen könnte.
Naja, aber Mord ist auch nicht gleich Mord, wenn du verstehst was ich meine? Du wirst für einen Mord im Affekt nicht annähernd so stark bestraft wie ein geplanter Mord. Und für einen Mord aus Selbstverteidigung bekommt man oft keine Strafe.
Die Frage scheint eher zu sein ob der Zweck die Mittel heilt oder nicht?
Schon Erasmus von Rotterdam(Humanist der Renaissance) sagte, dass Krieg falsch sei, man jedoch zu den Waffen greife wenn es keine andere Alternative gäbe.


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hat das nicht etwas fürchterlich verlogenes an sich? nie gibt es szenen, in denen die charaktere gewissensbisse haben, aber nach den kämpfen geht es plötzlich wieder um liebe und andere gefühlvolle und emotionale themen. dabei müsste man sich genau genommen fragen, ob solche figuren überhaupt zu gefühlen fähig sind ...
Wollen wir das überhaupt sehen?
Ich bin mir sicherlich das die Producer schon darüber nachgedacht haben, aber widerum würde solche Reproches den Rest den Spieles durch absurd machen.
Zudem gibt es sehr wohl Spiele in der eine solche Thematik aufgegriffen wird. Zum Beispiel Shadow Hearts. Dieses Feature hat mich aber schon eher wieder gestört.


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mir ist schon klar, dass da im gegensatz zu vielen anderen gewissen spielen nichts verherrlicht wird und das blut nicht in litern spritzt, ich spreche darüber auf einer ganz prinzipiellen ebene.
Mittlerweile sind wir nicht mehr weit davon entfernt. Die Grafiksprünge der Generationen sind einfach immer gewaltiger. Die zunehme Ähnlichkeit mit der Realität ist eine Drohung der Brutalität, die sich leise durch die Hintertür schleicht, ohne das man es so richtig merkt.
In Xenosage fand ich es schon recht "brutal". Gnosis die sich an den Kadavern der Realines ergötzten, und das ganze Blöd das überall rumläuft.


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Bei Shin Megami Tensei 1 gibt es eine interessante Idee,es gibt 3 verschiedene Gesinnungen nach denen man spielen kann: Law,Chaos und Neutral.Diese Gesinnungen wirken sich auf die Story,Gegner,Dungeons,"Summons" und auf das Equipment aus,keine Gesinnung wird als eindeutig gut dargestellt und beide Kämpfen dafür für das was sie für richtig halten.Die Gegner kann man übrigens auch in die Party holen das verleiht dem Spiel auch noch etwas mehr Tiefe,da die sie auch einen gewissen Charakter haben.
Gesinnungen scheint ein veraltertes Feature von Pen and Paper RPPs zu sein. Zu Zeit erfahren sie auch eine Wiedergeburt in den klassischen West-RPGs. Hingegen, wie du selbst schon implizit festgestellt hast, ist dieses Feature in den Reihe der fernöstlichen Viedogamekunst leider schon fast ausgestorben.


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RPGs haben ein sehr hohes niveau erreicht (mit Story, umstrittenen Themen Musik usw.) allerdings ist das niveau wahrscheinlich noch nicht so hoch das sich die entwickler über das hier angesprochene Thema gedanken machen.
Das Niveau eines RPGs ist eine zwieschneidige Klinge. Wenn man es zur sehr erhöht, kann es für den Durchschnittspieler schon wieder zu hoch sein. Somit hat man dann genau einen umgekehrten Effekt; das ganze kann man nun als Abschreckungsmittel einsetzen.



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mir geht es bei diesem thema vor allem auch um die rolle der party. andauernd werden diese als weltenretter angepriesen und den ausdruck "held" zu benutzen scheint völlig normal. doch wenn man das mal genau nimmt, so ist niemand davon ein engel. eigentlich ist die vorstellung doch schon geradezu komisch, dass diese charaktere eher blutrünstige massenmörder sind, auch und gerade so nette prinzessinen und affenjungen etc.
Wer sagt denn das ein Held ein Engel sein muss?
In der heutigen Zeit gilt derjenige als Held der gute Taten für sein Volk tut, unabhängig von den Mitteln die er nutzte.
So hat der Vietnamkrieg angeblich so viele "Helden" hervorgebracht, die massenweise dafür gelobt wurde, dass sie X-Soldaten getötet haben.


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Vor allem ist es in RPGs wahnsinnig erstaunlich, wie schnell Leute zum Töten fähig sind, wie effektiv selbst Anfänger töten können.
Beste Beispiele wohl die behütete Prinzessin, die in ihrem Schloß aufgewachsen ist. Kaum aus dem Schloß raus, schon bringt sie zielsicher mit (welcher Waffe auch immer) Leute um.
Das lässt wohl den Schluss zu, dass diese Leute Killermaschinen sind, die in Kämpfen keine Gefühle zeigen.
Also die Vorstellung finde ich jetzt zu übertrieben *rofl*
Wir sollten bedenken, dass menschliche Gegner oft nicht getötet werden, sondern einfach nur zusammengeschlagen werden bis zur Bewusstlosigkeit.


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Wegen meiner Ausführung oben denke ich, dass es sich viel mehr auf die Charaktere im Spiel bezieht. Für den Spieler stellen diese "Menschen" eher gewöhnliche Monster dar, nichts besonderes. Für die Charaktere müssen so Soldaten wohl niedere Lebensformen sein, die sie ihrer Ideologie nach einfach umbringen dürfen.
Vielleicht geht mein Gedanke zu weit, aber ist die Menscheit nicht ein Monster der Evolution?
Außerdem liegt es doch in der Natur des Menschen zu töten, auch wenn es nur Tiere sind, der Drang zum Destruktiven ist doch in jedem Unterbewusstsein vorhanden.