Teil V:
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„Ich hatte echt Angst, dass du mich so lange verlääst, wie als du zum ersten Mal im Koma lagst. Damals habe ich lange mit dir geredet, aber du hast nicht geantwortet.“, sagte er lächelnd und strich ihr eine Sträne aus der Stirn.
Rinoa lächelte glücklich und fragte dann: „Wann kann ich denn wieder hier raus?“
„Erstmal wirst du wieder fit. Außerdem habe ich angeordnet, dass wir nach Esthar fahren. Odyne soll dich mal untersuchen und mich muss mit Laguna reden.“
„Das habe ich gehört.“, sagte Dr. Kadowaki und kam ins Zimmer.
„Aber Doktor...“, begann Squall, doch die Frau unnterbrach ihn.
„Wenn du gut auf Rinoa aufpasst, habe ich nichts dagegen, aber hat sie auch nur eine Schramme, wenn ihr zurückkommt, jage ich dich bis nach Deling aud zurück!“, sagte sie lächelnd.
„Ich wird dran denken.“, versprach er grinsend.

Am frühen Nachmittag kam Squall dann mit Xell zurück ins Krankenzimmer.
„Die Ragnarok ist jetzt bereit.“, sagter er und nahm einige Medikamente für Rinoa entgegen. Dann nahmen er und Xell Rinoa in ihre Mitte und hoben sie einige Zentimeter vom Boden hoch. So gingen sie eilig durch die Gänge des Gardens bis zum Landeplatz der Ragnarok. Die Schüler sahen sie ein wenig erstaunt an, doch die drei ließen sich nicht beirren und setzten ihren Weg fort. In der Ragnarok ließ Squall Rinoa auf einen der Sitze im Passagierraum sinken und schickte Xell ins Cockpit, um Selphie zu sagen, dass sie startbereit sind.
Xell ließ sie allein und kurze Zeit später merkten sie, dass die Ragnarok losflog. Entspannt lehnte Rinoa sich zurück und schloss die Augen.
„Müssen wir unbedingt zu Odyne? Der Typ nervt mich...“, flüsterte sie und Squall grinste.
„Er ist wahrscheinlich der einzige, der dir helfen kann.“
„Wahrscheinlich...“

Nach ungefähr einer Stunde landeten sie und fuhren nach Esthar. Squall hatte die schlafende Rinoa auf dem Schoß, weil er sie nicht wecken wollte, als sie landeten.
„Wir sind da.“, informierte Quistis sie und sie stiegen aus. Sofort gingen sie zu Odynes Labor, wo er schon zusammen mit Laguna, Kiros und Ward auf sie wartete. Besorgt eilte Laguna auf Squall und die schlafende Rinoa zu.
„Steht es so schlimm um sie?“, fragte er und raufte sich die Haare.
„Nee.“, grinste Squall. “Sie schläft.”
Er legte Rinoa auf einem Sofa ab und Odyne beugte sich über sie. In dem Moment schlug Rinoa die Augen auf und starrte den Professor an. Sie begannen beide gleichzeitig loszuschreien, wobei Rinoa ein wenig leiser war, als Odyne, der wie ein Mädchen kreischend, zurückwich. Der ganze Raum brach in schallendes Gelächter aus und Odyne rückte nervös seine Krause zurecht.
„Nun.... ehm... wo fehlt es uns denn?“, fragte er, um das Thema zu wechseln.
„An ’ner normalen Kreischstimme!“, kicherte Selphie.
Irvine hielt ihr den Mund zu und Squall meinte: „Rinoa ist letzte Nacht zusammengebrochen. Wir denken, dass es etwas mit der neuen Hexe zu tun hat. Können Sie sich das mal ansehen?“
„Aaaah... mit der neuen Hexe?! Sehr gerne sehen ich mir das an. Geben Sie mir eine Stunde.“
Squall ging auf Rinoa zu, während die anderen schon zu Lagunas Büro gingen.
Er kniete vor ihr nieder und legte seine Arme um sie.
„Wenn Odyne auch nur irgendetwas mit dir vorhat, was du nicht willst, dann wehr dich. Oder sag mir am besten Bescheid.“, sagte er ernst. Rinoa nickte lächelnd und sie umarmten sich.
„Bleib nicht zu lange weg, mein Ritter.“, sagte rinoa und Squall küsste sie.
„Ganz bestimmt nicht.“
Dann eilte er den anderen nach.
In Lagunas Büro war mal wieder das Chaos ausgebrochen. Doch Quistis war shon dabei, es zu beseitigen. Laguna stand mitten im Raum und seufzte immer nur: „Was für eine Frau!“
Nach einer Viertelstunde konnten sie endlich anfangen und Laguna sagte ernst: „Squall hat euch sicher schon von dem merkwürdigen Erscheinen der Lunatic Pandora erzählt.“
Sie nickten und Laguna fuhr fort: „Nun, das merkwürdige daran ist, dass vorher niemand etwas davon gesagt hat. Ich meine, es muss einem doch aufgefallen sein, wenn seit einigen Monaten oder Tagen ein rechteckiges großes Ding in der Stadt steht! Es sah so aus, als hätten sie meinen Aufruf gelesen, aus dem Fenster geguckt und gesagt: „Huch! Da steht sie ja! Da werde ich doch gleich mal den Präsidenten von Esthar anrufen und sagen, das die Lunatic Pandora vor meiner Haustür steht!“ Das ist doch absurd!“
Squall nickte und sagte: „Kann es sein, dass sie überall aufgetaucht ist, nur nicht in Esthar?“
Laguna nickte, doch Xell wandte ein: „Du vergisst den Balamb-Garden und den Galbadia-Garden. Dor wurde anscheinend nichts gesichtet!“
„Vielleicht...“, grübelte Quistis „... denkt die Hexe, dass wir im Balamb-Garden zu gefährlich für sie sind und sie mit dem Galbadia-Garden verbündet ist.“
„Das könnte durchaus sein. Schließlich steckte Galbadia auch mit Edea oder vielmehr Artemesia unter einer Decke. Ich schlage vor, das ihr jetzt mal die großen Städte abklappert und die Leute fragt, wo die Lunatic Pandora gesichtet wurde.“, rief Laguna.
„Welche Städte waren das nochmal?“, fragte Irvine.
„Deling, Dollet, Balamb, F.H. und Trabia-Garden.“, sagte Laguna.
„Ich gehe mit Rinoa zusammen. Sie ist noch zu schwach.“, erklärte Squall und fuhr fort: „Dann nimmt Selphie Trabia-Garden, Xell Balamb, Irvine F.H. und Quistis Dollet. Rinoa und ich werden zu ihrem Vater nach Deling gehen. In Ordnung?“
Die anderen vier nickten zustimmend.

„Ich gehe Rinoa holen. Wir kommen dann zur Ragnarok.“, sagte Squal und stand auf.
„Kommt nochmal vorbei, wenn ihr alles erledigt habt. Ich will wissen, was ihr herausgefunden habt.“, beschwor Laguna sie, bis er wieder in seine Akten versank.
Vor Lagunas Büro trennte sich die Gruppe. Während die anderen zum Landeplatz der Ragnarok gingen, holte Squall seine Freundin von Odyne ab. Als er eintrat, saß Rinoa auf dem Sofa, während Odyne durch das Zimer lief und etwas vor sich hinmurmelte.
„Ah, Herr Leonhart. Es sein gut, dass sie kommen! Ich haben etwas zu berichten.“, rief er, als er Squall erblickte. Squall gab Rinoa einen Kuss und setzte sich neben sie.
„Ich höre.“
„Es sein ein wenig kompliziert. Die Kräfte der jungen Hexe machen ihr ein wenig Probleme. Sie sein noch nicht richtig in der Lage, sie zu kontrollieren.“
„Und es hat nichts mit der neuen Hexe zu tun?“
„Soweit ich das feststellen konnte... nein, es war nur zu einem unglücklichen Zeitpunkt. Ich empfehle Ruhe und Pflege und denke, dass es in einigen Tagen vorbei sein wird.“, erklärte Odyne.
„Das sind gute Nachrichten.Wir danken Ihnen sehr, Professor. Aber jetzt müssen wir gehen. Auf Wiedersehen.“, sagte Squall und zog Rinoa auf den Gang. Während sie zum Landeplatz der Ragnarok gingen, erzählte Squall Rinoa von ihrem Plan und Rinoa seufzte: „Müssen wir denn unbedingt nach Deling?“
„Früher oder später wirst du deinem Vater eh begegnen müssen.“, stellte Squall fest und sie betraten die Ragnarok.
„Ich sage Selphie Bescheid. Ruh dich inzwischen aus.“
Zuerst setzte Selphie Irvine bei F.H. ab, mit dem Versprechen, ihn in einer Stunde abzuholen. Danach kam Xell, dann Quistis und zum Schluss hielt Selphie außerhalb von Deling.
„Viel Glück!“, rief sie, während die Ragnarok wieder startete.
Hand in Hand wanderten Squall und Rinoa zur Villa, wo Rinoas Vater wohnte.
„Wer seid ihr und was wollt ihr?“, fragte sie die Wache an der Tür barsch.
„Ich bin Rinoa Heartilly und das ist Squall Leonhart. Wir wollen zum General!“, sagte Rinoa nicht weniger unfreundlich, worauf sie die Wache mit den Worten „Ich melde Sie an“ verzog.
„Ich hasse diese Wachen.“, fauchte Rinoa und streckte der Wache die Zunge raus.
Drei Minuten später erschien die Wache wieder und sagte geschäftig: „Ich führe Sie zum Gene...“
„Danke, wir kennen den Weg!“, unterbrach ihn Rinoa und zog Squall in die Villa.
„Du bist aber irgendwie schlecht drauf, richtig?“, fragte Squall und hielt Rinoa fest.
„Nicht wirklich. Ich kann dieses ganze Getue eben nicht leiden.“, seufzte Rinoa und küsste Squall.
„Wünsch uns Glück!“
Dann klopfte sie an die Tür zum Arbeitszimmer von Caraway.
„ICH MÖCHTE JETZT NICHT GESTÖRT WERDEN!!“, tönte es wütend und Rinoa zuckte zurück. Dann fasste sie sich jedoch wieder und öffnete einfach die Tür.
„ICH HAB DOCH GESAGT... Rinoa! Mein Kind!“, rief Caraway und kam hinter seinem Schreibtisch her.
„Hallo, Vater.“, sagte Rinoa und umarmte ihren Vater kurz.
„Wie geht es dir?“
„Mir geht es gut. Vater, darf ich dir Squall Leonhart vorstellen? Du kennst ihn sicher noch. Er war Gruppenführer bei dem Attentat auf die Hexe.“
Squall schüttelte dem General die Hand, der ihn scharf musterte.
„Also, womit kann ich euch helfen?“, fragte er und seine Stimme klang jetzt eine Spur kühler.
„Es geht um die Lunatic Pandora. Sie haben dem Präsidenten von Esthar doch mitgeteilt, dass Sie die Lunatic Pandora gesichtet haben. Wir wüssten gerne wo, wann und ob sie nun immer noch da ist.“, sagte Squall und setzte sich mit Rinoa auf die Stühle vor dem Schreibtisch des Generals, der nun wieder auf seinem Stuhl Platz nahm.
„Ich habe die Lunatic Pandora nicht selbst gesehen. Um kurz vor vier Uhr nachmittags erreichten mich ungefähr fünfzig Meldungen, dass man die Lunatic Pandora in der Stadtmitte gesichtet hätte. Ich informierte sofort den Präsidenten von Esthar und wollte dann in die Innenstadt fahren, um mir alles näher anzusehen. Doch ich war gerade auf dem Weg dorthin, als ein gleißendes Licht den Himmel erhellte. Nach einigen Sekunden verschwand das Licht uns als ich zur Stadtmitte kam, war die Lunatic Pandora verschwunden. Die Passanten erklärten mir, dass nach dem Licht, alles verschwunden war. Wie Zauberei.“