Und sie trugen die Rüstungen und Uniformen ihrer Feinde, der Männer Golars.
Etwa 20 Mann standen um sie und hielten ihre Waffen bedrohlich auf sie gerichtet.
"War wohl nichts!", grinste ihr Anführer.
Als er bemerkte, wie Aroa einen Feuerball vorbereiten wollte, lächelte er sie milde an.
"Sicher, nur zu! Wir kennen deine Attacken. denkst du nicht, wir sind auf dich vorbereitet?"
Entweder war er ein verdammt guter Pokerspieler, oder irgendetwas an ihren Rüstungen würde ihre magischen Attacken zunichte machen. Oder im schlimmsten Fall reflektieren.
In diesem Fall wollte Aroa es nicht riskieren und lies den bereits halb entstandenen Feuerball wieder verpuffen.
Durch Dekards Rettung war Jerril nicht in der Lage, seine Waffe wie gewohnt sofort zu ziehen, also war er, ebenso wie der immernoch am Boden liegende Dekard in einer Position, in der sie unmöglich angreifen konnte.
Das Trio sah sich an.
Was hatten sie für Chancen?
"Ihr habt keine Chance. Ihr seht hier nur die von uns, die sich offen zeigen, weitere meine Männer sind im Umkreis weniger Meter und auf ein Wort von mir sofort bereit, zu meiner Unetrstützung zu kommen." nahm ihnen ihr Feind die Überlegung ab.
Er kam scheinbar furchtlos auf sie zu, doch Dekard bemerkte Schweißtropfen auf seiner Stirn.
"Unser Herr, Lodaron, hat uns gesagt, dass wir euch hier finden würden. Aus welchem Grund auch immer. Wenn ihr nichts dagegen habt, bringen wir euch zu ihm."
"Und wenn wir was dagegen haben?", fauchte Aroa.
"Dann tun wir das auch. Allerdings dann wesentlich unfreundlicher und für euch vielleicht eine Spur ungemütlicher."
Dekard und Jerril sahen sich an. Was hatten sie für eine Chance gegen eine solche Übermacht?
Und auch, wenn Klidis seinen Plan, falls er einen hatte, mit ihnen, oder besser gesagt, mit Dekard noch absprechen wollte, war doch eine Begegnung mit Lodaron ihr Ziel. Nur Carbunkel durfte auf keinen Fall entdeckt werden.
Während er aufstand versuchte er es in seinem Stiefel verschwinden zu lassen. Nun, da es gerade benutzt worden war, erschien es nicht anders, als ein vielleicht etwas merkwürdig geförmter, ansonsten aber unaffälliger Stein.
"Nehmt ihnen die Waffen ab!", wandte sich der Anführer wieder an seine Leute.
"Und," fügte er hinzu, "tut ihnen nichts, wenn sie euch keinen Grund geben."
Zu jedem der drei traten zwei Soldaten und streckten ihre Hände aus, mißmutig überreichten sie ihre Waffen.
Als sie zu einem der in der Nähe stehenden Wagen geführt wurden, bemerkte Dekard eine Hand, die seine streifte.
Einer der Soldaten neben ihn steckte ihm einen Zettel zu und nickte ihm zu.
Dekard starrte ihn einen Herzschlag verwirrt an, dann fing er sich wieder und sah unauffällig wieder weiter auf seinen Weg.
Sie wurden in einen kleinen Wagen geführt, dessen hinterer Anteil durch Metall und dickes Glas von Fahrerkabine abgeschlossen war.
Sie erhielten keinen Bewacher, aber sie hörten, wie das Schloss fest verriegelt wurde.