Als sie die Klippe erreichten, hate sich das Wetter nur wenig gebessert.
Der Regen war einem anhaltendem Nebel gewichen, doch auch das tat Dekards Laune keinen Abbruch.
Unter einem Vorsprung der Klippe fand er ein trockenes Plätzchen, an dem er anhielt um ihr Lager zu errichten.
Als das Fahrzeug zu stehen kam erwachte auch Jerril wieder und und als er mitbekam, wielange er geschlafen hatte, war er fast etwas beschämt.
Er bemühte sich, seine Schuldgefühle durch Eifer wettzumachen, doch Dekard hatte schneller ausgepackt und ein Feuer entfacht, als esmöglich schien. Da weit und breit kein Stück trockenes Holz zu finden waren, griff er auf die brennbare Masse zurück, die sie zu diesem Zweck in ihrer Verpflegung mitführten.
Vergnügt saß Dekard am Feuer und biss in ein Brot.
Jerril blieb nur, auch Aroa umständlich aus dem Fahrzeug zu helfen und neben ihm Platz zu nehmen.
Angesichts des permanenten Grinsens ihres Gefährten mussten auch Aroa und Jerril lächeln.
"Ein gutes hat die Sache!", meinte Dekard mit vollem Mund.
"Was meinst du?" wollte Aroa verwundert wissen.
"Dadurch, dass wir nun auch in der Nacht unterwegs waren, haben wir einiges an Zeit gutgemacht! Schließlich waren wir jetzt 2 Tage und eine Nacht unterwegs. Und diese Lande der Düsterniss oder wie auch immer sie heissen, sind ja laut Karte 4 Tagesreisen entfernt."
Bei der Erwähnung ires Zielorts verfinsterte sich Jerrils Miene wieder etwas.
"Du hast recht, wir werden sie, wenn in einem Tag oder einer Nacht erreichen. Eher als mir lieb ist." fügte er leiser hinzu.
Aroa warf ihm einen eindringlichen Blick zu und wandte sich dann an Dekard.
"Jerrils Bruder und Vater sind in den Düsterlanden umgekommen. Sie waren..."
"Aroa, lass es!", wies Jerril sie zurecht. "So kurz vor diesem verfluchten Ort will ich nicht darüber reden."
Aroa nickte.
Sie wechselte das Thema.
"Auch wenn du nicht müde bist, großer, schlafloser Krieger, solltest du nun doch schlafen. Entweder hier, oder wir fahren tagsüber und du schläfst, während Jerril fährt. Wenn man da überhaupt schlafen kann, bei deinem Stil.."
Jetzt musste Jerril wieder schmunzeln. "Ich weiß gar nicht, was du hast. Aber egal; ich würde die Rande der Düsterlande lieber bei Tag erreichen. Denn auch, wenn in den Düsterlanden ständige Finsternis herrscht, so sind doch die Randgebiete bie Tag noch ungefährlicher."
Jetzt, da so viel über Dunkelheit, Tag, Nacht und schlafen gesprochen wurde, spürte auch Dekard allmählich die Müdigkeit, die sich in seinem Körper bleiern bemerkbar machte.
"Dann schlafe ich eben hier. Und wir fahren nachts. Kein Problem."
Er sah sich nach seinem Schlafsack um, und auf ein zustimmendes Nicken von Aroa und Jerril, die ihm nun ansahen, wie sehr ihn alles doch geschaffthatte, kroch er hinenin. Er war nur wenig später berets fest eingeschlafen.
Jerril und Aroa schwiegen eine zeitlang.
Dann fragte Aroa leise, sodass es Dekard auch nicht gehört hätte, wenn er wach gewesen wäre: "Er ahnt etwas über seinen Vater. Sollen wir..."
"Nein. Dekard hat anders reagiert, als wir es erwartet hätten, aber das heisst nicht, dass wir ihm sagen sollen, was wir herausgefunden haben."
Beide waren zu erschöpft, um noch weiter zu sprechen, so legten auch sie sich wieder nieder und schliefen so friedlich ein, wie es unter diesen Umständen möglich war.