Dort, wo dieser Lodaron seine eigenen Leute niedergemetzelt hatte, war kein Zeichen eines Kampfes zu sehen. Einzig die Explosion hatte Spuren an den Ruinen hinterlassen.
Schweigend und, wie sich Dekard immer noch zu seinem Leidwesen bewußt war, auf das übelste stinkend, gingen sie scheinbar arglos weiter, so dass ein Passant, der sich trotz des nun einsetzenden Regens auf die gefährlichen Straßen gewagt hätte, ihnen kaum mehr als einen beiläufigen Blick geschenkt hätte.
Doch Dekard war sich sicher, dass Jerril seine Waffe unter seinem Umhang ebenso fest hielt, wie auch er selbst sein Schwert.
Und was auch immer Aroa an Werkzeug für ihre Verteidigung brauchen würde, sie hatte es mit Sicherheit parat.
Als sie eine Zeitlang gegangen waren konnte Dekard schließlich nicht mehr. Wenn seine Gefährten, sofern man sie als solche bezeichnen konnte, wussten, mit welcher Gefahr, welchem Grauen sie es zu tun hatten, dann wollte auch nicht länger in Ungewissheit sein.
"Wer ist dieser Kerl? Was will der von uns?" wandte er sich schließlich leise an Aroa, die neben ihm ging.
Wieder schenkte sie ihm dieses amüsierte Lächeln, doch ihre Augen waren ernst und zeigten keinen Funken von Humor.
"Unser Schützling hat tatsächlich keine Ahnung, Jerril, genau, wie Kildis es gesagt hat."
Ihr Verlobter, der vor ihnen ging verlangsamte seinen Schritt, sodass die beiden zu ihm aufschließen konnten.
Anders als bei Aroa schien sein Gesicht hart und sein Auftreten ließ einen Mann erkennen, der schon viel erlebt hatte.
"Wir werden dir alles erklären, was du wissen mußt. Aber lass uns um himmelwillen erst aus dieser verdammten Stadt verschwinden!"
Dekard musste sich damit zufrieden geben.
"Aber wie sollen wir die Stadt verlassen?", fragte er schließlich, als er sich alles durch den Kopf hatte gehen lassen.
"Hier sind überall Soldaten, und nur weil Lodaron..."
Er erntete ein aufdringlichen "Psssst!!!" von seinen Begleitern, ließ sich aber nicht abhalten, den Satz zu vollenden, "...ihresgleichen abschlachtet, glaube ich nicht, dass sie uns einen roten Teppich ausrollen werden."
Diesmal lächelte auch Jerril.
"Du wirst es nicht glauben, aber ohne es zu wissen, werden sie genau das tun..."