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Original geschrieben von Galadriel
ich muss hier mal etwas loswerden, weil ich glaube, dass es zu diesem thema passt. ich habe eine großtante (sehr alt, hatte nie kinder, riesen rente, geizig). sie glaubt an die karma-theorie, was eine wiedergeburts-theorie ist. war man in seinem früheren leben schlecht, wird man im nächsten dafür bestraft -und umgekehrt. diese frau also, der es nie in ihrem leben schlecht gegangen ist, denkt, dass alle menschen, die auf dieser welt leiden (hunger, armut, krieg, etc.) in ihrem früheren leben irgendetwas böses getan haben. ich finde diese einstellung dermaßen mies, dass mir schon beim gedanken daran schlecht wird.
was denkt ihr darüber?
Ich mag eigentlich sowieso solche Menschen, die sich anmaßen, ein objektives Urteil über gut und schlecht abgeben zu können, nicht und dann noch ein derartige Behauptung. Natürlich dient das dazu seine eigene Position zu festigen und seinen Lebensstil zu rechtfertigen, auch wenn sich Gewissensbisse oder etwas deratiges melden. Zudem fehlt es solche Menschen an Selbstbewusstsein Verantwortung über ihre Handlungen zu übernehmen, da sie diese einem höheren Prinzip - ich weiß nicht, wer in dieser Karma-Theorie über gut und schlecht entscheidet - übertragen. Außerdem sieht man hier bereits das "Feinddenken" verankert, die anderen sind die Bösen, nicht ich und man verschließt sich damit einer kritischen Selbstbetrachtung, die durch ihr theoretisches Gebäude der Wiedergeburt eben in jener Form noch weiter in den Hintergrund gedrängt wird.