Ja, da gibt es schöne Theorien. Und wieso nicht, über abertausend Umwege könnte das tatsächlich so sein, und wenn es erst 100 000 Jahre später passiert, so was doch der Schmetterling Auslöser. Obwohl man den Schmetterling eigentlich auch genauso nur als Glied in der Kette sehen kann. Man denkt noch ein Stück zurück, warum der Schmetterling genau dort gefolgen ist, warum er geboren wurde, warum es überhaupt die Rasse Schmetterling auf Hawai gibt. Später dann, warum es die Erde überhaupt gibt und so weiter. Zwangsläufig kommt man zum Urknall, aus dem Alles entstanden ist, und das passt ja philosophisch auch sehr schön. Der Schmetterling ist also nur ein Teil einer gigantischen Kette, eigentlich einer Kette von Zufällen. Also ist dieser eine Flügelschlag doch Schicksal?Zitat
Ich mein - es gibt täglich Milliarden Flügelschläge von Schmetterlingen, Milliarden, die nichts weiter sind, als ein Moment, bald vergessen. Und doch kann dieser eine so viel verändern, das ist schon unglaublich. Trotzdem glaube ich daran.Wow, das ist toll, wirklich!Zitat
Wen du nichts dagegen hast, würde ich den Spruch auch gerne in meine Liste eintragen, und das ist eine große Ehre für dich, denn du teiltest dir die Liste mit so großen Philosophen wie Marcus Aurelius, Jean Paul Sartre und Albert Einstein.
Erstmal zu deiner Theorie:
Ja, klingt schon einleuchtend, mit den Parallelwelten. Nur ein Punkt macht mir zu schaffen, in welcher Welt lebe ich, als Individuum. Ich nehme mich ja nur in dieser Welt wahr, aber wie ist das in den anderen. Welcher aurelius handelt da und wie handelt er. Ist das der gleiche Charakter, also nur ein Abbild, oder glaubt der aurelius aus der Welt der "einzige" zu sein. Und was ist dann der Original-aurelius, oder gibt es sowas gar nicht. Ich finde die Theorie an dieser Stelle sehr schwierig.
Das ist ja genauso, als wenn man die Kontrolle über die Zeit hätte. Man stelle sich vor, man reiste in die Vergangenheit, zum Beispiel 50 jahre zurück. Dort könnte man dann ja die ganze Welt verändern mit all den technischen Dingen, die den menschen damals noch unekannt waren, etwa den desktop-Comptern oder so. Aber was wäre, wenn man dann wieder in die "normale" Zeit zurückreiste. Gäbe es dann zwei Welten, eine ohne die Beeinflussung und die die andere mit? Und in welcher würde der Zeitreisende leben? In beiden? Aber wie, was ist dann der Original-Zeitreisende, und würde sich das in der unbeeinflussten Gegenwart nicht immer wiederholen? Würde der Zeitreisende in der unbeinflussten Zeit Gegenwart nicht immer wieder in die Vergangenheit reisen, also eine Zeitschleife erschaffen? Und der Zeitreisende in der beeinflussten Zeit, der wieder in der Gegenwart ist, ist er nicht einfach ein billiges Abbild, eine schlechte Kopie des Original-Zeitreisenden, aber die Kopie, die als einzige leben kann, da sie nicht in die Vergangenheit reisen muss, da das ja schon vor 50 jahren passsiert ist? Ich finde es sehr schwierig, denn das ist ja genau das mit den Paralleluniversen, nur ein bisschen praktischer angegangen.Meinst du? ich weiß nicht, ich könnte es mir noch ganz anders vorstellen. Denn jede kleine Handlung trägt Folgen. Wenn jetzt gleich ein Vogel gegen meine Fensterscheibe fliegt, dann ist das eigentlich eine kleine unbdeutende Sachen, ich würde mich erschrecken, aber in 2 Wochen hätte ich es längst vergessen. Es gibt so einen Spruch, den ich hier gerne zitieren würde:Zitat
What isn't remembered, never happened...
Who isn't remembered, never existed.
Ich mag den Spruch wirklich und eigentlich deckt er sich ungefähr mit -[IoI]-Ins@nes Worten, aber vielleicht ist es auch ganz anders. Vielleicht hätte dieser Vogel Junge bekommen, diese Jungen hätten wieder Junge bekommen und immer so weiter. Und irgendwann, in 3 Millionen Jahren, gibt es Milliarden von Vögeln diser Sorte, die alle nie existiert hätten können, wäre der Vogel damals gegen meine Fensterscheibe gefolgen. Und diese Vögel haben in diesen 3 Millionen Jahren so viel Einfluss, dass doch die ganze Welt davon verändert worden sein kann. Es gibt so viele Faktoren und Werte, nach der unsere Welt funktioniert, ich denke die meisten sachen erkenne wir gar nicht, weil sie so offensichtlich sind. Und ob jetzt 5 Vögel mehr oder weniger im Baum brüten ist egal, aber über einen so großen Zeitraum ändert sich doch so viel. Und ich denke, dass das mit allem so ist, das heißt, ich könnt es mir vorstellen. Das Sandkorn, dass die Erde zum Beben bringt, jedes Sandkorn, ohne das, die Welt in Milliarden Jahren anders aussähe. Dass ein Bleistift, der auf den Boden fällt die Welt verändert, ist sicherlich schwer vorzustellen, rein praktisch, aber gibt es nicht so viele Dinge, an die man einfach nicht denken kann?
Also ich könnte mir auch vorstellen, dass jeder kleiner Faktor, also ein Bleistift oder ein toter Vogel, die Welt in Millionen von Jahren in riesigem Ausmaß verändert hat. Und dass die paralleluniversen, sofern es sie denn gibt, alle total unterschiedlich sind, absolut unterschiedlich.Machst du das gleiche? Wir können ja mal austauschen.Zitat
Jetzt habe ich es verstanden.Zitat
Gut, im Prinzip ist es ja nur eine Definitionsfrage, was ist Zufall und was ist Schicksal. Ich denke, es ist sehr schwer, Zufall oder Schicksal zu definieren, klar, jeder kennt es und jeder weiß, was damit gemeint ist, aber ein Außerirdischer, der nichts von alledem weiß und nie über so etwas nachgedacht hat, ich glaube nicht, dass er die Definition verstehen würde, ich glaube auch nicht, dass man es ihm erklären könnte, ich denke, dass es einfach ein Gefühl ist, man muss ein Gefühl für "Schicksal" und "Zufall" bekommen, man muss das Wort selbst mit Inhalt füllen, mit Dingen, die man damit assoziiert. Und die Arbeit kann einem kein anderer Mensch und auch kein Lexikon abnehmen. Diese klare Definition ist zwar einleuchtend für mich, aber wohl nur, weil ich weiß, was Zufall oder Schicksal ist. Jedenfalls auf einer niedrigen Ebene.
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Es gibt ein Buch, dass sich mit diesen Chaostheorien auseinandersetzt:
"Das Sandkorn, dass die Erde zum Beben bringt" vom Mark Buchanan, erschienen im Campus-Verlag. Ich habe schon seit mehr als einem jahr vor es mir zu kaufen, habe es aber irgendwie immer wieder vergessen. Aber es geht dabei genau um solche Dinge, vielleicht kauf ich es mir jetzt demnächst mal, jetzt habe ich mich wieder daran erinnert.