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von Chi3
Das versteh ich jetzt nicht. Wenn man nicht damit leben könnte müsste sich doch jeder Mensch auf der Welt gleich die Kugel geben, oder?
Konsequenterweise, ja. Ich mein - wenn konsequnet danach lebte, bei jeder Entscheidung abwöge, welche Folgen all das haben könne, das wäre ja kein Leben mehr. Denn die kleinste und unwichtigste Entscheidung kann ja demnach gigantische Auswirkungen haben. Wenn ich mich morgens entscheide mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren, anstatt mit dem Bus, so ist das je in ein paar Tagen vergessen - im wahrscheinlichsten Fall. Es könnte aber sein, dass ich mit dem Fahrrad einen Unfall habe, im Krankenhaus liege, dort ein Mädchen kennenlerne, mich verliebe, sie später heirate. Wäre ich mit dem Bus gefahren, so wäre all das nicht geschehen. Und wenn man sich dessen permanent bewusst wäre, dann könnte man doch nicht mehr leben. Und deshlab finde ich es schwierig das so zu sehen und konsequent weiter zu denken.
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von chi3
Ich glaube eher, dass ersteres (also Schicksal als Drehbuch des Lebens) nur dazu da ist, um einer naiven Seele etwas einzureden, oder dass man die Ursache von etwas aus Bequemlichkeit auf etwas unsichtbares, nicht existentes schiebt.
Sicher. Es ist Bequemlichkeit und wenn man konsequent daran glaubt, dann wird man auch nie was erreichen. Warum ist Indien denn wirtschaftlich so eine Katastrophe? Weil die Leute glauben, dass es ihr Schicksal ist, arm zu sein, dass sie sowieso nichts daran ändern können, also auch einfach auf der faulen Haut liegen bleiben können, da ihr Leben sowieso schon vorbestimmt ist. Der einzige Grund, warum sie das ertrage können ist ja, dass sie daran glauben wiedergeboren zu werden. Und das ist sicherlich bequem und in gewisser Weise auch naiv.

Und wenn man das jetzt mit dem "Ich bin meines Glückes Schmied"-Typ vergleicht, so kommt man ja eigentlich aufs gleiche Ergebnis, beide Formen sind konsequent kaum zu leben, es sei denn, man glaubt an so etwas wie Wiedergeburt oder zumindest ein Leben nach dem Tod. Und was der Pragmatiker macht ist eigentlich genauso naiv, er verdrängt einfach alles und lebt in den Tag hinein.
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von -[IoI]-Ins@ne
Endlich mal ein Topic, dass mich zurück in der Sumpf lockt!
Ein neuer Hoffnungsschimmer am Horizont! ^^
Na dafür hat es sich doch schon gelohnt, den Thread aufzumachen.
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von -[IoI]-Ins@ne
Ich glaube, dass Leute, die an ein Schicksal glauben, auch eines haben..
Die sogenannte "self fulfilling prophecy" ist wohl eine der beste Beweiße die man auf diesem Gebiet hier bringen kann..

Ein Mensch, der von sich etwas glaubt, der überzeugt ist etwas zu sein, der wird es auch...
(Die Frage hierbei ist nur, wie es geschieht... Ich finde hier die Theorie des "leitenden Unterbewusstseins" am glaubhaftesten...)
Na ja, ich finde diese Theorie (und auch das beispiel, das ich jetzt nicht mizitiert habe) sehr hübsch. Nur die Frage ist für mich, wie das praktisch aussieht. Das Unterbewusstsein hat unbestritten (von mir unbestritten) die Macht, unsere Entscheidungen und auch unser bewusstes Denken zu beeinflussen. Dennoch gibt es einfach äußerliche Bedingungen, und die sind da, jedenfalls solange man nicht auf höherer Ebene an Schicksal glaubt. (Also dass sich die äußeren Gegebenheiten so zurechtbiegen, dass sie für den einen passen.)

Es gibt Leute, die glauben wirkluich daran, später reich und berühmt zu werden. Und sie glauben auch unterbewusst dran, das merkt man ja schon in ihrer Art davon zu sprechen, nicht als Potenz, sondern als Fakt. Sie richten ihr Leben danach aus und werden irgendwann blind für alles andere. Und trotzdem ist das kein garant dafür, dass es klappt, es ist sicherlich eine Grundvorraussetzung, aber der Großteil wird scheitern. Da ist kein Schicksal mehr, auch nicht für die, die an Schicksal glauben.
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von -[IoI]-Ins@ne
Im Endeffekt ist es so, dass starker Glaube den Menschen (sein "Schicksal") ebenso beeinflußen kann wie starker Nicht-Glaube...
Klar! Nur irgendwo muss die Grenze sein, da wo man es selbst nicht mehr beeinflussen kann. Und da bin ich pragmatisch, ein Unterbewusstsein kann nicht mehr, als den einzelnen menschen beeinflussen, es kann sonst nichts "steuern", und da liegt IMO das Problem bei der Sache.
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von -[IoI]-Ins@
Woran ich aber nicht glaube, ist, dass irgendein "Gott" die Geschicke der Menschen leitet, dass alles, jegliches Leben, jegliche Freud und Leid, alle diese Kriege und Hungersnöte nur einer großen Ordnung entsprechen, dass kein Mensch seiner Bestimmung entkommen kann...
Ja, eigentlich denke ich auch so. (Ich glaube schon an Gott, aber nicht, dass er mein Leben für mich lebt. Damit wäre ich ja nicht mehr als eine ferngesteurte Puppe.)
Aber, man bewegt sich in so einem Bereich, in dem man schlecht argumentieren kann.
Man könnte ja sagen, ich lebe mein Leben ohne irgendwelche anderen Einflüsse, ich kann alles machen und alles lassen. Also auch von der nächsten Brücke springen.
Nur jemand, der an Schicksal glaubt, könnte ja erwidern, dass das genauso das Schicksal sein kann, dass man eben von der Brücke springt. Außerdem würde man ja nicht von der Brücke springen, nur um zu beweisen, dass man "frei" ist, und damit ist die ganze Argumentation sinnlos. Dadurch, dass niemand den Anspruch erhebt, diese "Ordnung" zu verstehen, das "System" zu erkennen, kann man es ja nie wissen, es bleibt eine Meinungsfrage, und eigentlich hat das alles nichts mit irgendwelchen tasachen zu tun. Es ist eigentlich nur eine geankliche Spinnerei, nur dafür kann sie das leben irgendwie schon sehr beeinflussen. §hae
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von -[IoI]-Ins@ne
Wir können nicht ergründen, ob es ein Schicksal gibt.
Wir können nicht erkennen, ob wir in der Realität leben.
Wir können nicht erahnen, ob es einen Sinn hinter all dem gibt.
Doch können wir glauben, dass es so ist, wie wir es uns wünschen.
Der Spruch gefällt mir. Muss ich mir aufschreiben. Du kennst nicht zufällig den Autor? :3

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von Cool
(ist übrigensein wirklich super Zitat . Woher hast du das eigentlich? Kommt mir irgendwie bekannt vor )
Keine Ahnung, ich kenne auch leider nicht den Autor. Aber ich habe eine Liste, in der ich schöne Zitate sammel, die ich irgendwo mal aufgeschnappt habe, kann gut sein, dass ich es auch hier im Ring gelesen habe, vielleicht in einem der Sprüche-Threads oder in einer Sig.
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von Cool
Deswegen denke ich nicht (oder will ich nicht wahrhaben, wie man es nimmt ^^) das es so etwas wie Schicksal gibt.
Tja, das ist noch so ein Punkt. Wenn man schon vom beeinflussten Bewusstsein durch das Unterbewusste spicht, vielleicht ist der Glaube an das eine oder andere ja auch nur Schutzfunktion. Damit würde man dem Gespräch den jeglichen Wert nehmen, denn man würde ja am ende sowieso sagen "dies alles ist ja sowieso nur Müll, den wir glauben wollen, also bringt es gar nichts". Na ja, vielleicht ist es wirklich so.
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von Cool
Wenn man danach geht, könnte man sagen, dass Schicksal nur eine Verkettung von Zufällen da man das Schicksal ja nicht als menschlich betrachten kann, und somit nach dieser Definition alle Entscheidungen die nach menschlicher Voraussicht unerwartet sind Zufälle sind, könnte man das Schicksal als nichts anderes als Zufall ansehen.
Sorry, aber den Satz verstehe ich nicht.
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von Dreammaster
Im Spiel Mario Party 4 gibt es eine Art Lotterie. Ich hatte bisher zweimal für zwei unterschiedlichen Personen den ersten Preis vorhergesagt. Die Vorhersage trat gegen aller Erwartungen ein! Nicht mal ich habe damit gerechnet. Ich habe es als seltsamen Zufall einkategoriert.
Hmm, das ist beim normalen Lotto ja das gleiche. Die Chance, 6 richtige zu haben, ist so gering, dennoch kommt es relativ gesehen oft vor. Eigentlich zu oft. Und vielleicht hat jemand schon mal von so Zufallgenratoren gehört, die überall auf der Welt stationiert sind und "zufällig" Zahlen ausspucken. (Wie das jetzt genau funktionert weiß ich nicht, ist aber eigentlich auch egal.) Und ausgerechnet am 11. September sind diese Werte in außergewöhnlicher Unregelmäßigkeit ausgeschlagen, und da noch von Zufall zu sprechen finde ich schwer. Anderserseits unterstelle man damit wiederum, dass es doch eine Beeinflussung auf Äußeres durch das Unterbewusstsein gibt. Und das würde ja wieder alles umschmeißen. Ich finde das alles sehr sehr schwierig.

Aber es kommt doch oft vor. Ich habe mehrere tausned Spngs auf meinem Computer, die per Zufall ausgewählt und abgespielt werden.
Ich habe gerade diesen Song bei Word in eine Liste geschrieben, als er kam. Die Chance liegt bei 1 zu 2 oder 3 Tausend, ich finde das sehr ungewöhnlich. Oder Menschen rufen sich im gleichen Moment, vollkommen unabhängig voneinander, ohne irgendetwas abgesprochen zu haben. Und da könnte man wieder auf der Unterbewusstsein kommen, glaubt die Mehrheit der Menschn nicht einfach aus dem Grunde an nichts als Zufall, weil es bequemer ist, weil man sich nicht mit etwas außeinandersetzen muss, dass man nicht versteht? Und damit wären wieder diese Menschen naiv, weil sie das einfach nicht wahrhaben wollen, obwohl es im Alltag so viele scheinbare "Zufälle" gibt, ganz unabhängig von Schicksal oder so, vielleicht ist es ja wirklich einfach so, dass das Unterbewusstsein die Welt verändert, diese Zufallsgenratoren am 11. September beeinflusst, die Ziehung der Lottozahlen, die Lotterie in Mario Party, die Auswahl eines Songs und die Gedanken der anderen Menschen (im Beispiel mit dem Telefonieren.)

Ich finde es wirklich ein schwieriges Thema. Ich hoffe, das man mein bemühtes Gestammel verstehen kann, und wollte aber schon mal sagen, dass ich mich freue, dass es zu so einer engagierten Diskussion gekommen ist. Vielleicht ist der Sumpf ja doch noch zu retten, nicht wahr -[IoI]-Ins@ne?