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Lebt ihr, weil ihr etwas verändern wollt, und bemüht euch jeden Tag, die Welt ein wenig mehr in eure "Richtung" zu verändern?
Oder schaut ihr eher, ob für euch alles glatt und reibungslos aubläuft?
Ich will schon Dinge verändern.
Aber das kommt meist automatisch durch meine Lebenseinstellung in gewissen Situationen, dass ich etwas verändere - keine Ahnung, ich versuche es einfach besser zu machen, als Dinge mit mir gemacht wurden. Ich will nicht das wiederholen, was mich verletzt hat, und ich will Situationen bei anderen verhindern, in die ich gekommen bin und die mir zugefügen wurden - und daher änder ich wohl höchstens auf die Art und Weise was im kleinen Rahmen.
Natürlich geh ich auch auf Demos oder andere Arten von Meinungsäußerungen, wenn mir etwas stinkt an dieser Welt, und hoffe dadurch etwas zu verändern. So mache ich es dann vielleicht bewusster.

Ich möchte aber auch, dass alles glatt für mich selbst läuft.
Diese auf Selbstzerstörung ausgerichtete Hilfsbereitschaft, wie ich sie mal nennen will, schaffe ich heute nicht mehr und vielleicht ist das nicht so schlecht wie mir mein Gewissen immer weiß machen will.

Dass das alles Teil meiner Lebensgeschichte ist, ist okay.
Ich erinnere mich an Tage, wo ich alleine 16 Stunden vor'm TV saß und nichts gemacht hab, was auch nur ansatzweise weltverändernd oder situationsverbessernd für mich selbst/andere gewesen wäre, dann gab es aber auch Tage, an denen ich so wilde Sachen erlebt hab und Dinge getan hab, auf die ich so stolz bin und die wirklich was (in ihrem Rahmen mögliches) bewegt haben ... naja, ich erinnere mich an beides und beides ist Teil meiner Geschichte, ich möchte es auch gar nichts von beiden vermissen.
Ich glaub der gute Martin Luther hat auch nicht nur Thesen an die Kirchentür gehämmert.

Und ich möchte auch nicht nach diesen Perfektionismus streben.
Ich entwickle mich einfach.
(ich denk einige wissen woher ein Teil dieser Einstellung resultiert)

Es hat keinen Sinn für mich wirklich nach Zufriedenheit oder bedingungslosem Glück zu suchen als Ziel, weil ich das nicht mehr finden kann - dafür ist zuviel kaputt, ist einfach zu spät für mich.
Aber warten auf's Ende will ich auch noch nich, so let's have Fun und nen bissel verändern, die Welt nen Stück besser verlassen, als ich sie vorgefunden hab, und anderen helfen ist dabei drin.

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Seit ihr überhaupt eher ein aufbraußender und impulsiver Mensch, oder handelt ihr überlegt?
Kommt auf's Topic an, normal bin ich eher impulsiv bei Themen, die mir wirklich nahe gehen: letztens sehr gemerkt bei dieser Musikindustrie Sache, andere Themenbeispiele sind wohl Selbstmord, Abtreibung oder, wenn sich alle auf einen User stürzen und den fertig machen - da werd ich leicht impulsiv und reiße mein Maul vielleicht zu schnell zuweit auf.
Allgemein wohl auch bei (in meinen Augen) Ungerechtigkeiten.
Bin aber auch aufbrausend bei spaßigen Sachen, wenn da z.B. ne meterlange Rutsche voller Schnee ist oder so - da handel ich dann alles andere als überlegt oder sinnvoll.

Trotzdem hab ich eine eigene Einstellung zu vielen Dingen im Leben und dadurch ergibt sich ein gewisses "überlegtes", oder zumindest für mich gerechtfertigtes, Handeln.
Ich laufe jedenfalls nicht nur gefühlsverblendet durch die Welt und motze alle an, die gerade von meinem Standpunkt aus Müll basteln - ne gewisse Distanz hab ich dann schon, denke ich, und ich bin kein Messias des Weltfriedens.
Naja, eine Feigheit habe ich auch, weil ich nicht gerade körperlich überlegen bin und nicht alle Leute gerne nur verbal diskutieren, wenn ich was verändern will.

So ist dieses etwas überlegte Handeln manchmal garnicht übel.
Und ich hab noch immer ne Stimme und nutze sie auch!

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Original geschrieben von -[IoI]-Ins@ne
Lebt ihr in den Tag?
Ist es euch bewusst, dass alles, was ihr tun könnten, ebenso vergänglich ist wie für immer in Erinnerung bleiben könnte?
Ja, ich lebe in den Tag.
Viele Dinge wollen zwar geplant sein, aber das ist nichts, was ich nicht einfach fies durch ein "Hab keinen Bock" wieder auskontern kann.
Bin nicht gerne verplant.

Natürlich sind viele meiner Handlungen vergänglich, ich bin auch froh drüber und mir dessen bewusst. Ich rutsche besoffen im MT auf der Tanzfläche auf ner Flasche aus und alle Lachen - am nächsten Tag bin ich happy, dass es vergessen ist.

Aber wenn du Freunden wirklich, wirklich hilfst und etwas verändern kannst, dann erinnern sie sich auch daran, so ist es jedenfalls bei mir. Ich habe für mich herausgefunden, dass es diese reinen, unverfälschten Situationen sind weit tiefer als all die Oberflächlichkeit in meinem Leben, offen, ehrlich, an die ich mich ewig erinnern werde, diese unvergänglichen Momente, in denen die Zeit still steht und du einfach vielleicht nur zuhörst, Freunde, sehr gute Freunde, die dir helfen, die einfach nur dich in den Arm nehmen.
Für mich sind das dann auch große, persönliche Veränderungen!
Und auch das, an was ich mich erinnern möchte und mir in Erinnerung bleibt.

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Original geschrieben von -[IoI]-Ins@ne
Wollt ihr überhaupt in Erinnerung behalten werden?
You'll forget me when I'm gone!