Seien wir doch mal wirklich ehrlich: Amerika ist nicht so schlecht, wie viele es behaupten (jo, Biber ist da wirklich ein netter Kandidat) aber es ist auch nicht annähernd halb so gut, wie es sich selber sieht. Ich greife tagtäglich auf Produkte zurück, die von US-Wissenschaftler entwickelt wurden (gerade der PC, Glühbirnen, Flugzeuge, Videospiele ect. Die Basismodelle stammen alle aus den USA). Und ich sage überhaupt nichts gegen die amerikanische Bevölkerung (seien richtig nette Leute, vor allem sehr gastfreundlich und uns sowieso nicht unähnlich (wenn man eben von ihrem fast schon dogmatischen Patroitismus absieht)). ABER: Das die Bush-Regierung vieles verbockt hat ist nunmal einfach Tatsache. Zur Zeit Bill Clintons hat es kaum so viele Beschwerden in Europa gegeben (selbst bei gewissen "mündlichen" Untersuchungen durch Praktikantinnen), weil alles so funktioniert hat, wie es für uns richtig erschien. Nun hat sich George Walker Bush nicht gerade viele Freunde gemacht, indem er Kyoto den Bach runtergehen liess, den Friedensplan in Israel einseitig führt und die ganze Welt über seine Kriegsgründe im Irak belogen hat (es ist eben blöd, wenn man zugeben muss, dass man Daddys Fehler wieder gutmachen muss). Aber wo soll man den heute schon richtige News bzw. Informationen bekommen: die US-Medienbranche ist fast ausnahmslos Staatspropaganda, stellt man sich gegen den Staat wird man wegen mangelndem Patriotismus kritisiert. Was ich in der Schweiz bekomme ist die Standarttagesschau (nicht zuviele Bilder, ein paar Zahlen, wenige Kommentare, damit das ganze weiterhin sachlich erscheint). Ist das Propaganda? Wohl kaum... aber es genügt, um sich selber eine Meinung zu bilden.

Natürlich habe ich für den Antiamerkianismus auch eine weitere Theorie: Nach 50 Jahren wollen die Europäer endlich aus dem Schatten der USA treten. Um zu zeigen, dass sie "back in action" sind, kritisieren sie überall dort, wo sie anderer Meinung sind. Und es gibt definitiv grosse ANzeichen dafür, dass man wie die USA werden will: Die EU, deren Einsatzruppe, der Eurofighter, EIngreifen in den Friedensprzess um Palästina als EInheit ect. Ob das irgendwann funktioniert mag zwar fraglich sein, aber immerhin ist es ein Ansatz, um die lauterwerdende Kritik zu erklären.

Unbegründed kritisieren weil es andere tun mag einfach sein, ich weiss hingegen, warum ich wem was ankreide.