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Deus
Da es hier gerade angesprochen wird, um mal Wargod zufriedenzustellen und über etwas anderes als die Story zu labern ... *g*
Uematsu fand ich früher genial, aber nach so vielen OSTs müssen einem ja irgendwann die Ideen ausgehen. Schon in FFX fing es an, dass ihm zwei weitere Komponisten zur Seite gestellt wurden, und erstaunlicherweise hat mir Hamauzus Beitrag zum Soundtrack insgesamt sogar etwas besser gefallen als Uematsus Anteil.
In FFXI war es genau die selbe Geschichte. Hier merkt man es eigentlich noch deutlicher. Tanioka hat ja schon mit Crystal Chronicles bewiesen, wie gut sie ist, und einiges von dieser Klasse hört man auch in FFXI. Und seit Mizuta neben seinem Beitrag zum Hauptspiel den Job für die ganzen Add-Ons alleine übernommen hat, war auch keine Minderung der Qualität zu spüren.
Insgesamt habe ich es aber viel lieber, wenn sich nur ein Komponist um ein Spiel kümmert. Man kann nunmal bestimmte Stile heraushören und zu viele Köche verderben den Brei imho.
Also fand ich es ebenfalls perfekt passend, dass Sakimoto praktisch alleine für FFXII zuständig war. Nicht nur wegen seinem Stil. Es war auch in Bezug auf das Entwicklerteam irgendwie schön. Durch Final Fantasy Tactics, Tactics Advance und Vagrant Story verbindet man seine Musik einfach mit Ivalice, genauso wie das optische Design von Yoshida und die Thematik und Story von Matsuno. Uematsu hätte imho niemals mit FFXII funktioniert so wie wir es kennen.
Der größte Fehler war hier meiner Meinung nach, dass sie Sakimoto gesagt haben, er sollte keinen zu düsteren bzw. traurigen Soundtrack machen, sondern etwas eher fröhliches. Dabei hat er in Breath of Fire V gezeigt, was er wirklich drauf hat, und das war durchweg traurig und düster.
Ein anderes Problem war, dass Sakimoto zwar ein Battle Theme Genie ist, aber in FFXII durch die Einheit von Feld- und Kampfmodus nicht die Chance bekommen hat, dieses Talent voll auszuspielen. Stattdessen musste er den Sound in den verschiedenen Gegenden so gestalten, dass er gleichzeitig auch die darin stattfindenden Kämpfe untermalt. Immerhin das Bossthema und The Battle for Freedom sind genial geworden und entschädigen etwas dafür ^^
Ich hätte es toll gefunden, wenn sie ihn wenigstens ein besonderes Kampfthema für die Judges oder so hätten machen lassen ... naja.
Auch wenn es nicht Sakimotos beste Arbeit war, bin ich doch recht zufrieden mit dem Soundtrack von FFXII, so wie ich auch mit dem etwas durchwachsenen OST von FFX zufrieden war.
Nur ist es hier eine ähnliche Problematik wie mit der Diskussion über die Story der Spiele: Viele können sich bloß deshalb nicht mit dem FFXII-OST anfreunden, weil sie nur Uematsu gewöhnt waren, behaupten, dass nichts anderes zu FF passt (was imho Schwachsinn ist, weil das völlig auf das jeweilige Spiel ankommt) und dadurch dann die offensichtlichen Qualitäten übersehen.
Natürlich, es ist anders und hört sich viel mehr nach einem Filmsoundtrack an. Aber an Veränderungen sollte sich jeder Fan der Serie oder RPGler langsam gewöhnen, denn ich sehe in mittelfristiger Zukunft keine Rückkehr von Uematsu bis auf ausgesuchte Titelthemen und die traditionelle Chocobomusik, Prelude oder die Victory-Fanfare (welche dann trotzdem noch von anderen arrangiert werden wie in FFXII) und wenn ich mir so die Musik in Blue Dragon anhöre, ist das vielleicht auch besser so.
Aus diesem Grund bin ich ja auch so gespannt, was Hamauzu mit FFXIII machen wird. Er hat das Zeug zu was ganz großem, bestimmt, und in FFX war er nicht schlechter als Uematsu. Aber so gut die Musik unter anderem in Unlimited Saga auch war, vom Hocker reißen tut das noch nicht. Beim letzten Mal hatte er Unterstützung von zwei namhaften Composern, jetzt muss ers alleine hinbekommen.
Darum hätte ich es auch besser gefunden, wenn Shimomura den FFXIII-Ost übernommen hätte und Hamauzu den zu VersusXIII, nicht andersherum. Denn von Shimomura weiß ich, dass ich sie mag, dass sie eine der besten ist (vergleiche dazu Legend of Mana ^^).
Wie auch immer es sich demnächst entwickeln mag, Sorgen machen braucht sich Square Enix bei so vielen talentierten Leuten eigentlich keine. Sie müssen sich für die Projekte nur die richtigen herauspicken.
So sehr ich den FFX-Ost mochte, er hatte auch einige schwächere Lieder und nur ein paar echte Highlights. Ich bin in der Hinsicht nur so zwiegespalten, weil damit imho der Niedergang bzw. Abstieg von Uematsu begann. Nicht weil er darin schlechte Musik abgeliefert hätte, sondern eher weil ihm seine Unterstützer zunehmend die Show stehlen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass mir die Musik in FFX genausogut gefallen hätte, wenn Uematsu alleine dafür verantwortlich gewesen wäre.
Uematsu Nobuo bin ich dankbar dafür, dass er die Musik in FF geprägt hat und bevor es die meisten anderen Videospiele so taten, unter anderem durch ihn Soundtracks in Games generell eine höhere Stufe von Qualität erreicht haben, wenn ihr versteht was ich meine. Jeder erkennt heute die Victory-Fanfare oder die Prelude, das gehört zu Final Fantasy einfach dazu.
Aber die Serie hat auch immer wieder versucht, sich selbst neu zu erfinden. Das ist mehr als alles andere die wichtigste Tradition von Final Fantasy. Deshalb ist es imho auch so wichtig, dass mal andere, ggf. jüngere Talente drankommen, an diesen großen Spielen mitzuarbeiten.
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