Oh je...ich glaube, dieser Thread nimmt nie ein Ende.....
So, jetzt mach ich es mal wie Du und zitiere auch; obwohl ich eigentlich die Diskussion beenden möchte, da das Ergebnis ein Agreement to disagree sein wird und es mir eigentlich keinen Spaß macht zu streiten... Aber irgendwie kann ich nicht einfach aussteigen und Sachen unbeantwortet lassen.![]()
Ja, ich mag Anime-Clichees; lieber solche als wie in FF XII Charakterlosigkeit. Und auch Zufallskämpfe finde ich nicht nervig. Ich liebe JRPGs, und FF XII ist so ziemlich das genaue Gegenteil eines solchen.Zitat
Emotionen, große Wendungen und fantasievolle Charaktere....zwei von dreien bietet FF XII definitiv nicht, wie Du auch schon selbst zugegeben hast. Über die Fantasie kann man streiten; für mich siehts nach Fantasy-Massenware aus. Zu schade, das nicht wenigstens auch Seeks und Bangaas dabei sind. Das keine Emotionen dabei sind ist für Dein Empfinden wohl eher positiv, denn dann wirds kitschig; aber so bleibens flache Reflexionen ihrer Jobs für mich, ausgenommen Basch und Balthier.Zitat
Inkompatibilität: Natürlich. Es kommt bei Geschmäckern immer auf persönliche Vorlieben an. Eben die genannten Punkte, Emotionen, Wendungen und fantasievolle Gestaltung sind für mich essentielle Elemente. Elemente, die ein JRPG ausmachen und die 90% davon bieten; aber FF XII nicht. Fehlen diese Punkte, funktioniert das ganze nicht für mich und ist langweilig.
Natürlich; ich gestehe FF VI ja auch zu, das es ein Meilenstein war, weit jenseits von allem, was es davor gegeben hat. Auch in Sachen Storytelling; FF IV ist da trotz der im Ansatz netten Story noch viel veralteter, FF V möchte ich jetzt lieber verdrängen...Zitat
Sagst Du, ich sehe sie trotzdem auf Deiner Nase sitzen; dafür ist der Großteil der ach so tollen Charakter-vertiefenden Szenen in FF VI nach heutigen Maßstäben einfach zu stümperhaft gemacht. Unter anderem, weil sich die Charaktere eben nicht ausführlich genug unterhalten, auch bei eben diesen Ereignissen. Ab der Mitte des Spiels lässts einfach deutlich nach. Bei der FF VI-Preiserei spielt imho eine gewaltige Priese Nostalgie mit; mit dem Storytelling und den Charakteren der Nachfolger kann FF VI definitiv nicht mithalten.Zitat
Natürlich waren die Obscuria die Wurzel des Problems. Venar hatte rücksichtslose Methoden und musste deshalb aufgehalten werden, gut und schön. Aber die Occuria sind diejenigen, die die Schattenherrschaft über Spira hatten und wieder haben wollen; sie sind es, die den Lauf der Geschichte kontrollieren wollen. Was Ashe gemacht hat war ja nur ein Sieg auf Zeit; im Gegensatz zu ihr sind die Occuria unsterblich. Sie können neue Pläne schmieden, und lange, nachdem Ash bereits im Grab verrottet einen weiteren Versuch starten; und genau das hätte verhindert werden müssen. So genießt sie ihre Ära des freien Willens, ohne ihn dauerhaft zu sichern. Schwache Leistung.Zitat
Das Goldene Zeitalter von Raithwall bspw hat imho durch das Walten der Occuria auch einen Kratzer im Lack bekommen; alles war super, aber nur, weil die Occuria es so für richtig hielten; was, wenn sie Entscheidungen treffen, die weniger angenehm sind? Raithwall war König von der Occuria Gnaden, eine Marionette. Die Occuria sind die Bösen, Venar hatte das richtige Ziel und die falschen Methoden.
Und wenn Du bei meinen Vergleichen sagst, sie würden hinken, dann hinkt der mit den Yevon-Anhängern aber noch gewaltiger. Yevon ist tot. Mausetot, für immer. Von den gläubigen Spinnern geht prinzipiell keine Gefahr mehr aus; sie können ihren Blitzball-Gruß machen und heulen, auf Machina verzichten....aber mit dem Tod ihres Götzen und der Aufklärung der wahren Geschehnisse ist die akute Gefahr gebannt.
Nein, der Vergleich passt imho ganz wunderbar! Tatsächlich ist das Verhältnis zwischen Story und Kämpfen so kampflastig wie zuletzt in FF V. Man verbringt unglaublich viel Zeit mit dem Kämpfen; allein der endlose Weg nach Archadia...Zitat
Und da ich die Handlung im Gegensatz zu Dir eben nicht gut oder komplex oder sonstwas finde, und die Gewichtung eben so anders als üblich ist, ist es für meine Begriffe (zumindest fast) ein Dungeoncrawler.
Aha. Da sieht man, wo das eigentliche Problem liegt: Völlig unterschiedliche Vorraussetzungen. Der Entdeckergeist bzw die Freiheit war imho in FF schon immer ein eher nebensächlicher Faktor.Zitat
Die wichtigen Elemente, die für mich FF ausmachen, sind die schon so oft genannten spannenden Wendungen, oft unvorhersehbar, und das Kennenlernen der Charaktere mit all ihrer Freud und ihrem Leid; ihre Sticheleien und Freundschaften untereinander.
Das fehlt in FF XII. Wie Du schon sagtest, dramatische Storywendungen sind selten. Vayne wird früh eingeführt und ist als Bösewicht ebenso offensichtlich wie Seymor; wobei Seymour wenigstens nicht wirklich der Endgegner ist, während es sich bei Vayne bewahrheitet.
Das es Dir so Spaß macht Schätze mit Penelo, Vann & Co. zu suchen ist ja schön und gut; das Du Dich vielleicht in weniger stark eigenständig agierende Charaktere in einer freieren Welt hineinversetzen kannst auch. Aber das macht die Geschichte an sich nicht besser, es lenkt von ihr ab.
Die Charaktere...
Die Charaktere haben in FF XII zu wenig miteinander zu tun. Sie reden kaum miteinander. Streiten nicht und verlieben tun sie sich auch nicht. Genausowenig wie es einen Antagonisten gibt, den die Party wirklich kennenlernt und ergründet. Wenn anstelle von Vayne Cid der Besatzer gewesen wäre, wäre es für die Helden kein Unterschied. Auch wäre es für den Handlungsverlauf relativ egal gewesen, wenn Vaan und Penelo nicht dabei gewesen wären; sie haben kaum Bedeutung für die Ereignisse.
Außerdem wichtig: eine fantasievolle neue Welt, die sich möglichst von anderen unterscheidet. Seit Teil 6 eine große Stärke gewesen.
Und dann kommt Ivalice. Hmh. Hat durchaus was von Star Wars, stimmt schon. Aber nichts wirkt neu...es ist ein Stil erkennbar, den man schon in Vagrant Story oder FF Tactics gesehen hat. Archadia ist da die positive Ausnahme, die Stadt erinnert mehr an FF VIII. Aber die Welt weiß nicht zu überraschen, immerhin kennt man sie schon lange. Und weit von den alten Ivalice-Interpretationen wollte sich Matsuno wohl nicht entfernen.
Das ist für mich ein großer Schwachpunkt; es ist keine spannende neue Welt zu "erleben". Da latsche ich lieber die geraden, aber einzigartigen Straßen Spiras ab als die große Welt Ivalice zu erkunden, die mich aber nie überraschen kann.
Das KS ist auch ein großer Schritt; zugegebenermaßen bin ich positiv überrascht, es funktioniert gut. Aber so spielt sich FF irgendwie wie ein Action-RPG, und das war es eigentlich nie; das fühlt sich mal gar nicht nach FF an. Und dann noch KI-gesteuerte Charaktere....! Ebenfalls sehr gut gelungen, aber für mich ebenfalls nicht FF. Da wäre mir eine Variante des ATB oder des CTB lieber gewesen.
Das Fehlen wenigstens einiger traditioneller Summons ist das Tüpfelchen auf dem i.
Nein, FF X war nicht mein erstes FF oder mein erstes RPG. Ich gehöre zu den Massen, die ungefähr zur FF VII-Zeit mit echten JRPGs angefangen haben...Suikoden war mein erstes echtes RPG (Mixturen wie Zelda, Landstalker oder Shining Force außenvor gelassen).Zitat
Und ich habe tatsächlich schon eine Menge RPGs durchgezockt; unter anderem alle Teile der FF-Hauptserie und zahlreiche Titel bis zurück zu 8-Bit-RPGs.
Ich bin also nicht irgendein n00b, sondern jemand, der sich durchaus intensiv mit RPGs und deren Stories usw auseinandersetzt; auch wenn sich meine Meinung grundlegend von Deiner unterscheidet. Ist es soooo schwer zu glauben, das jemand, der Ahnung von der Materia *g* hat, FF X tatsächlich so verdammt gut findet?
Aber lass uns das doch nicht totreden...das machen meine Nerven nicht mehr lange mit.^^
Letztendlich wirklich alles eine Frage der Prioritäten. Bitte lass mich mein FF X, Suikoden 2 und Grandia lieben...ich mißgönne Dir weder FF XII noch BoF oder gar Valkyrie Profile; auch wenn der liebe Gott Dich natürlich gaaaaanz tief in die Hölle schicken wird.^^
Oder noch besser....DU HAST RECHT; FF XII RULZ; ICH WAR BESESSEN ODER SO!!!
So, Konflikt gelöst!