Zitat Zitat von Diomedes
An sich ist die Idee vielleicht nicht übel, aber es war meiner Meinung nach schlecht inszeniert. Wäre Seymor mit auf Reisen gegangen, und mit Yuna zusammen, und erst bei Yunalesca würde sich sein Plan aufdecken, das wäre x-mal spannender und schockierender.
Wäre aber in vielerlei Hinsicht problematisch. Wenn Seymour dauerhaft in die kleine Party kommt, dann gäbe es keinen richtigen Antagonisten mehr, denn nur Sin alleine, der in dieser Kategorie irgendwie übergeordnet ist, wäre da zu wenig. Hinzu kommt, dass man dann eine Spielfigur verlieren würde, die vielleicht so mancher zuvor leidenschaftlich hochgepusht und mit ihr das Spheregrid abgelaufen hat. Bei Aeris war das halb so wild, denn die verließ *hust* die Party schon im ersten Drittel des Spiels. Aber in deinem Fallbeispiel würde es erst ganz am Ende dazu kommen!
Also kann man noch so viele schöne Ideen haben, die Frage nach der spieltechnischen Umsetzung darf nicht außer Acht gelassen werden. Den gegebenen Umständen entsprechend haben sie das in FFX schon ganz gut gelöst finde ich. An Seymour hat mich viel mehr gestört, dass er so selten auftaucht und ja auch eine relativ kleine Rolle spielt. Kuja, Kefka, Edea oder Sephiroth haben davon gelebt, immer wieder ins Spielgeschehen einzugreifen. Ich meine auch mit richtigen Storysequenzen. Seymour aber kommt nur für einen kurzen Kampf an und nachdem er besiegt wurde, verschwindet er wieder. Das Ganze dann mal drei oder mal vier, und man hat auch schon seine gesamte Screentime beschrieben.
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schwafelt immer daher, dass Yuna ihm helfen soll, und will sie gleichzeitig umbringen, was mir an sich nicht wirklich logisch erscheint. Und ebenso schleierhaft ist es einem, woher Seymor all seine Informationen herbezieht. Dass er durch Yunalesca zu Sin werden kann, ist anscheinend bei Yevon kein großes Geheimniss, zumindest nicht im Oberhaus. Aber woher er von Jekkt weiß, kann niemand erklären. Niemand anderes weiß davon außer Tidus und Auron, und nicht mal Mika oder Kinoc erwähnen das. Nur Seymor weiß davon, und niemand fragt auch nur, woher er das weiß. Irgendwas fehlt da, finde ich.
Natürlich will er, dass Yuna ihm hilft, Sin zu werden. Nichts anderes will er und darauf beruht sein ganzes Handeln. Das allein fand ich schon ziemlich gut, denn darauf kommt man nicht so einfach. Und von Jecht werden, so denke ich mal, viele wissen, auch wenn es einem nicht immer gleich auf die Nase gebunden wird. Die Begleitung eines Summoners, die Erfolg hatte gegen Sin und eine weitere Stille Zeit (oder wie das noch gleich hieß) auslöst, wird bestimmt einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangen in so einer Welt. Yuna weiß doch logischerweise auch von ihm! Insofern muss es ja nicht gleich heißen, dass man ihn nicht kennt, nur, weil er nicht erwähnt wird.
Generell ist es doch auch nicht schlimm, wenn mal ein paar dieser Details im Dunkeln gelassen werden. Dann lässt sich darüber wenigstens spekulieren, was die Story auch auf eine Art interessanter macht. Was du da sagst ist mir zumindest überhaupt nicht negativ aufgefallen.
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Letzendlich war es aber nichts als ein Hintergrund, um Rikku noch sowas wie eine Geschichte zu geben. Weswegen die Guados einen Hass auf die Al Bhed haben bzw. Seymor, weiß niemand. Zwar weiß man, dass Yevon generell nicht so gut mit ihnen auskommt, jedoch kam mir das etwas plötzlich und grundlos, zumal wenige Zeit davor die Mi'hen Offensive war, wo Yevon noch von Brüderlichkeit und gemeinsamer Stärke redete.
Sollte doch offensichtlich sein, dass da zwei völlig verschiedene Ideologien aufeinanderprallen. Die Maschinen sollen doch schuld sein an Sin, also werden sie bei Yevon völlig verachtet. Die Al Bhed setzen sich darüber hinweg und sind geradezu eine Manifestation all dessen, was Yevon nicht duldet. Wie brüchig diese Koalition bei der Offensive war, wurde im Spiel ja gezeigt (viele waren dagegen, noch mehr fühlen sich nach der Katastrophe in ihrer Skepsis bestätigt).
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es war auch der einzige Punkt, an dem man sah, dass die Leute sich gegen Sin wehren wollen.
Wenn man über Jahrhunderte hinweg immer wieder versucht, sich zu wehren, aber niemals Erfolg hat, dann fehlt irgendwann die Kraft dazu, weil einfach ein Bild von Unbesiegbarkeit entsteht. Bei der ganzen Angst, die die Leute haben, war es völlig nachvollziehbar, dass nicht alle Gedanken nur darauf aus sind, Sin zu bezwingen.
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Generell kriegt man wenig von den Geschehen auf der Welt mit. Nur der Streit innerhalb Yevons, den man auch nur halb mitverfolgen kann, scheint sich wirklich auf die Welt auszuwirken. Aber dafür war die Welt auch zu kompakt, als dass man dem Ereigniss mehr Beachtung hätte schenken können. In Spira war schließlich alles irgendwie nebenan.
Das mag durchaus sein, schmälert aber imho nicht den Verdienst einer guten Geschichte, sondern ist bloß eine schwache konzeptuelle Leistung.
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Zwei Szenen, eine davon optional. In der vergessenen Höle erfährt man, das Lulu eine Vergangenheit hat, und bei Yunalesca erfährt man, dass sie sowas wie eine Persönlichkeit hat.
Jaja, ich weiß das noch. Fand ich aber total belanglos und unsinnig. Das mit der Höhle sagt praktisch überhaupt nichts über sie aus. Es steht mit dem Rest der Story kaum in Verbindung. Lulu war für mich viel zu austauschbar dadurch, dass sie nur so schwach in die Geschichte integriert wurde.
Damals habe ich mich über das Waisenhaus in FFVIII aufgeregt, weil man damit auf sehr einfache Weise gleich mehreren Charakteren einen Hintergrund gab und sie mit der Handlung verwob. Aber im Hinblick auf FFX muss ich schon sagen, dass ich das immernoch besser fand, als überhaupt keinen richtigen Hintergrund wie beispielsweise für Lulu.
Zitat Zitat von Zordan
Ich bin wirklich kein Fan von FFX, aber in dem Punkt muss ich Enkidu zustimmen. Die Handlung ist sicher nicht 08/15 (diese Bezwichnung wollte ich eigentlich nie mehr verwenden ).
Die Art und Weise wie der Spieler in die Handlung hineingeworfen wird ist spannend, rasant und darüber hinaus noch absolut typisch für die Final Fantasy Teile ab Part VI.

Man denke nur daran zurück als man plötzlich vor den Al Bhed stand und sich in einer Endzeitwelt wähnte, nachdem man gerade erst die futuristische Neonlicht Welt davor verdaut hatte.
Ich habe damals die erste Stunde von FFX bei einem Freund gesehen, dann zwei Jahre (bis ich es selbst gespielt hab) nichts mehr, und kann sagen es hat mich umgebracht nicht zu wissen wie es weiterging!
Ja. Ich bin auch nicht gerade ein Fan von FFX. Ich halte es für ein gutes Spiel, aber mir fallen dazu eine Million Kritikpunkte ein, die ich vorzubringen hätte. Allen voran die Spielwelt, die viel zu minimalistisch ausgefallen ist. So wenige Orte gab es nicht einmal in Final Fantasy I bis III, und das will schon etwas heißen!
Jedoch war die Story des Spiels einer der Punkte, die mir wirklich zugesagt haben. In der Umsetzung gab es sicher die ein oder andere Unklarheit und manche Dinge hätten besser ausgearbeitet werden sollen, aber insgesamt war es ein erfrischendes und originelles Erlebnis. Es gab so vieles, was relativ neu war für das Genre. Ein Beispiel, das ich noch nicht nannte, wäre auch Blitzball, also eine fiktive Sportart und gleichzeitig ein Minispiel so intensiv mit einzubeziehen. Wenn man FFX eines nicht vorwerfen kann, dann ist das meiner Meinung nach, schon längst durchgekaute und ausgelutschte Elemente zu verwenden.

Ich würde sagen, FFXII ist da das genaue Gegenteil. Die Umsetzung ist viel schöner geworden, die Charaktere wirken lebensnaher und passen in ihre Spielwelt, dessen Vorgänge man die ganze Zeit über nachvollziehen kann. Doch vieles in der Geschichte wirkt, als wäre es schonmal genau so da gewesen, z.B. die Kristalle (egal, wie man sie jetzt auch nennen mag), hinter denen alle her sind. Und es gibt keine so heftigen überraschenden Wendungen wie in FFX, wo Tidus als Traum enthüllt wird oder man erfährt, dass Auron in Wirklichkeit schon tot ist. Der zwölfte Teil plätschert viel mehr mit all seinem Bombast vor sich hin, was nur ein scheinbarer Widerspruch und auch nicht unbedingt schlecht ist. Nur storymäßig fand ich FFX irgendwie ausgefüllter mit neuen Ideen.