Zitat Zitat von Meister Enkidu
Da wäre der wichtige Handlungsstrang von Seymour, der durch ganz verdorbene Pläne selbst zu Sin werden möchte. Das war schon gut ausgedacht.
An sich ist die Idee vielleicht nicht übel, aber es war meiner Meinung nach schlecht inszeniert. Wäre Seymor mit auf Reisen gegangen, und mit Yuna zusammen, und erst bei Yunalesca würde sich sein Plan aufdecken, das wäre x-mal spannender und schockierender. Aber stattdessen erfährt man zuerst, das Seymor aus anfangs völlig bannalen Gründen seinen Vater ermordet, und dann, als er schon längst für Tod erklärt wurde, kommt er immer wieder, schwafelt immer daher, dass Yuna ihm helfen soll, und will sie gleichzeitig umbringen, was mir an sich nicht wirklich logisch erscheint. Und ebenso schleierhaft ist es einem, woher Seymor all seine Informationen herbezieht. Dass er durch Yunalesca zu Sin werden kann, ist anscheinend bei Yevon kein großes Geheimniss, zumindest nicht im Oberhaus. Aber woher er von Jekkt weiß, kann niemand erklären. Niemand anderes weiß davon außer Tidus und Auron, und nicht mal Mika oder Kinoc erwähnen das. Nur Seymor weiß davon, und niemand fragt auch nur, woher er das weiß. Irgendwas fehlt da, finde ich.

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Ein Bruch mit den ständigen Tempelbesuchen bot in dem Zusammenhang auch der kleine Ausflug nach Bikanel.
Letzendlich war es aber nichts als ein Hintergrund, um Rikku noch sowas wie eine Geschichte zu geben. Weswegen die Guados einen Hass auf die Al Bhed haben bzw. Seymor, weiß niemand. Zwar weiß man, dass Yevon generell nicht so gut mit ihnen auskommt, jedoch kam mir das etwas plötzlich und grundlos, zumal wenige Zeit davor die Mi'hen Offensive war, wo Yevon noch von Brüderlichkeit und gemeinsamer Stärke redete.

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Das war das Geniale an der Geschichte. Sie steckt die ganze Zeit so viel Mühe hinein, einen ewigen Kreislauf zu zeigen und verdeutlicht diesen andauernd, nur um am Ende genau diesen Teufelskreis endlich zu durchbrechen.
So viel Mühe hatte man sich auch nicht gemacht. Aufgrund der generell wenigen Dialoge kam diese erdrückende Atmosphäre vom unbezwinglichen Übel bei mir nicht so ganz rüber. Die Offensive war für mich zwar ein sehr bewegender Moment im Spiel (einer der wenigen) aber es war auch der einzige Punkt, an dem man sah, dass die Leute sich gegen Sin wehren wollen. Dennoch gab es auch hier riesige Lücken:
Erstmal ist es verwunderlich, dass man erst nach 1000 Jahren auf die Idee kommt, die Maschienen der Al Bhed einzusetzen, und irgendwie merkt man auch nichts davon, dass man sich nach so langer Zeit zusammenschließen will. Es heißt einfach, dass die Al Bhed jetzt hinzukommen und fertig. Keine aufgeregten Leute die auf den Straßen davon erzählen, keine Ratssitzungen oder ähnliches, wo man erfährt wie das beschlossen wurde, einfach nichts. Es kam einfach so aus der Luft. Ich finde, man hätte da weit mehr draus machen können. Hätte der Story auch mehr Tiefe verliehen.
Generell kriegt man wenig von den Geschehen auf der Welt mit. Nur der Streit innerhalb Yevons, den man auch nur halb mitverfolgen kann, scheint sich wirklich auf die Welt auszuwirken. Aber dafür war die Welt auch zu kompakt, als dass man dem Ereigniss mehr Beachtung hätte schenken können. In Spira war schließlich alles irgendwie nebenan.

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Also viel mehr storytechnische Raffinessen und Wendungen kann man doch kaum erwarten.
Ich hoffe meine kleinen Ausführungen haben vom Gegenteil überzeugt.

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Lulu z.B. hat doch kaum eine große Bedeutung in der Handlung.
Zwei Szenen, eine davon optional. In der vergessenen Höle erfährt man, das Lulu eine Vergangenheit hat, und bei Yunalesca erfährt man, dass sie sowas wie eine Persönlichkeit hat. Wakka hatte wenigstens davor schon ein wenig wie Ideale und eigene Denkweise bewiesen. Aber mit dem ausarbeiten von Charakteren hat man sich selten richtig viel Mühe gemacht. FFVII und VIII, ein wenig noch IX (XII kenn ich ja immer noch nicht ) sind immer noch die besten, was Charakterbilder angeht. Bei VI war es zwar auch nicht schlecht, aber da hat mir bei manchen was gefehlt (ratet mal von wem ich spreche ^^)

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Das hat im zehnten Teil echt gefehlt, auch wenn es zum Teil durch die Spielwelt begründet ist (in Spira dreht sich nunmal alles um die Angst vor Sin).
Dennoch scheint es bei manchen so, als ob sie irgendwie gar nicht gelebt hätten. Sie sind einfach auf der Welt, als wären sie schon immer da gewesen, ohne dass sie sich weiter entwickelt hätten. Man kann sich zwar bei jedem in etwa vorstellen, wie sie gelebt hatten, aber ihnen allen scheint es wenig zu bedeuten, ihre Heimat zu verlassen, oder an einer Erinnerung festzuhalten. Es wirkt teilweise einfach zu kalt.

Phu... tut mir leid, dass ich mich nicht kurzfassen kann.