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Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Er hasste alles, doch ist es ihm gleichgültig.
    Er hasste diese Gleichgültigkeit, die ihn befallen hatte.

    Was war er nur für ein Mensch geworden?
    Hätte er als Kind sich auch nur vorstellen können, was aus ihm werden würde? Warum sticht sein Herz nur so? Warum war er zu dem geworden, was er ist? Warum veränderte diese schicksalhafte Vergangenheit dermaßen seine Zukunft?

    Er war alt, übermüdet, abgelaufen, ein Wrack, zerstört, zerfressen von sich selbst, das betrüblich in die Tage starrt.
    "Schaut ihn auch an" rufen sie.
    "Nehmt die Kinder weg, sie sollten soetwas nichts sehen"

    Doch verstanden die Eltern selbst, warum sie den Anblick des alten Mannes nicht ertrugen? Wahrscheinlich nicht. Sie fühlten sich nur unwohl, es war, als umgäbe ihn eine bösartige, nein nicht bösartige, unheimliche, fremde Aura, eine Präsents deren Existenz sie nicht verstanden, doch spürten sie, dass sie ihnen nicht freundlich gesinnt sei.
    Wie er sie hasste, dieses unwissende Pack. Reden über mich, und verstehen nichtmals sich selbst.
    Was verstehen sie schon vom Leben? Was vom Schmerz?
    Doch das schlimmste, was ihm zustoßen konnte, war schon passiert.
    Nicht das es die anderen je verstnden hätten, selbst wenn er es ihnene erklärt hätte.
    Er war außergewöhnlich, gestraft mit einem Wissen, welches niemand mit ihm teilte. Vielleicht war es auch nur eine Schein-Erkenntnis, wie so viele in der Welt war er davon überzeugt, dass er die einzig wahre Erkennungsgabe besitzt, das er der Einzige ist, der objektiv beurteilen kann. Doch verletzte ihn diese Erkenntnis mehr, als jeden anderen Menschen. Die Zweifel scheinen ih zu erdrücken, er hielt die Beweggründe der Handlungen der Welt in der Hand, doch wollte er sie nicht fassen. Wie wenig Sinn alles machte, er wollte einfach nicht mehr weitergehen, er wollte sich nicht dem letzten stellen, sich selbst.
    So verfiel er in Selbstgerechtigkeit, Argwohn, überzeugt davon, seine niederschmetternde Erkenntnis mit ins Grab zu nehmen, dass sie nie wieder ein Leben zerstören konnte, so wie seines.
    Was nütze die Wahrheit, wenn sie nichts außer Schmerz und Sinnlosigkeit mit sich bracht.

    Wie wusste er, dass alle Religion, Glaubensrichtungen und Erkenntnisse falsch wahren, wie beneidete er die Menschen, die Leben konnten, ohne dies zu erkennen, ohne sich darüber Gedanken zu machen.

    Damals, in der Vergangenheit, war er auch so gewesen. Und damals war sein Leben besser, gestand er sich betrüblich ein, wie so vieles.
    Auf dem Weg der Perfektion, der Verbesserung, hatte er so vieles abgelegt, was ihn menschlich machte.
    Die Lüge, die Illusion, das falsche Selbstbildnis, der Glaube an die eigene Überlegenheit, all das hatte er aufgegeben, um nun zu warten im ewigen Sumpf der Selbstzweifel, des Unglücks und der Durchschaubarkeit des Lebens.

    Was hätte er gegeben, wieder zurück zu verfallen, zu dem, was er gewesen war, zu einem dummen Menschen. Doch nun war sein Leben verdammt, seine Erkenntnis ließ ihn erkennen, das er trotz der Suche nach dem Richtigen das Falsche gewählt hatte.
    Das Wissen, das er erlangte, überzeugt ihn nur davon, dass die Unwissenden es leichter haben, besser haben, glücklicher haben.

    Was hatte er in seinem Leben schon alles mitansehen müssen. Die Grausamkeit, welche so endlos lange auf ihn einwirkte, hatte ihn nun übermannt, er konnte sich ihrer nicht erwähren, war er doch der Einzige, der sie hervorrief.
    Die hunderten Wunden hatte er sich selbst geschlagen, hatte sie ihn doch zu diesem Menschen gemacht, der sie immer wieder aufreißen musste, weil er nicht leben konnte ohne den Schmerz.

    Nun war er kalt, verbittert, und es war ihm gleichgültig, konnte er nichts anderes mehr als Hass auf sich verspüren, welcher ihn schon vor so langer Zeit zerfressen hatte.

    Hass der ihn verbrannte und gleichgültig machte, und das ließ ihn noch mehr hassen.

    Er hasste alles, doch war alles ihm gleichgültig.
    Er hasste die Gleichgültigkeit, die ihn befallen hatte,
    ...für immer
    Geändert von -[IoI]-Ins@ne (06.01.2004 um 02:35 Uhr)

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