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Kämpfer
Man sollte die Spiele auch immer an dem Standart der jeweiligen Zeit messen.
Spiele wie FFVI, FF VII, Xenogears, Suikoden II usw. haben bei ihrem Erscheinen das ganze Genre revolutioniert und ganz neue Spielelemente eingeführt. So etwas selbst zu erleben hinterlässt bei Spielern immer besonders nachhaltige Eindrücke.
Im Laufe der Zeit ist aber das Niveau von RPGs so gut geworden, dass es immer schwieriger wird, immer wieder neue spektakuläre Neuerungen einzuführen (das letzte Spiel bei dem ich so ein „Boah ey, das hab ich ja noch nie erlebt“-Gefühl hatte, war Deus Ex (erster Teil auf dem PC)).
Das bedeutet aber noch nicht, dass die Spiele schlechter werden, sie werden nur nicht mehr so rasant besser, wie wir das noch vor Jahren gewohnt waren.
Ich geh mal ins Detail...
Der immer wiederkehrende Vorwurf, dass die Spiele zu filmartig werden, einem zuviel vorgekaut wird und sich früher viel mehr in der Phantasie abspielte ist meines Erachtens mehr eine Frage des Geschmacks, als ein Gegenargument.
Ich stelle dagegen, dass die Spiele von heute viel perfekter und angenehmer designt sind:
Ich will heute nicht mehr auf den Analogstick verzichten; ich will nicht extra eine Taste drücken müssen, damit meine Figur rennt; ich will kein stures Rundenkampsystem in dem jeder Char genau eine Aktion pro Runde hat; ich will an einem Speicherpunkt nicht auch noch extra ein Zelt benutzen müssen, um wieder voll aufgeladne zu sein; ich will eine Pause-Funktion; ich will schnell wieder ins Spiel reinkommen, wenn ich es mal eine Woche weggelegt habe und nicht stundenlang rumrätseln, was ich wohl als nächstes tun soll; ich will zwar jede Menge Geheimnisse und Sidequests, aber bitte mit der Betonung auf Side: Wenn ich mich der Story widmen will, möchte ich mich dabei nicht durch Unmengen von Minispielchen schlagen müssen; ich will vernünftige In-Game-Tutorials und dass Lernkuve und Schwierigkeitsgrad im gleichen Maße ansteigen...
Ganz ernsthaft: Spiel mal FFX und direkt danach irgendein RPG aus SNES- oder frühen PS1-Zeiten mit dem du keine persönlich-nostlagischen Erinnerungen verbindest. Ich wette der fehlende Komfort wird dich schwer nerven.
Aber es ist nicht nur der Komfort, auch spielerisch gibt es noch moderne Spiele, die für mich persönlich mit Superlativen verbunden sind:
Die Charaktere von Xenosaga sind mir im Laufe des Spiels mehr ans Herz gewachsen, als in jedem anderen RPG was ich zuvor gespielt habe.
Mit FFX habe ich doppelt ... wahrscheinlich sogar dreimal ... soviel Zeit verbracht, wie mit irgendeinem Spiel zuvor. Und ich habe keine Sekunde davon bereut.
Das Kampfsystem von Grandia 2 ist meines Erachtens ungeschlagen (nur Schade, dass die Kämpfe selbst zu einfach waren und man die Möglichkeiten gar nicht richtig ausreizen musste).
Und die turbulente Abenteuergeschichte von Skies of Arcadia hat viel mehr Tempo, Witz, Abwechslung und Dynamik als alles was ich zuvor kannte.
Gute und schlechte Spiele gibt es heute und gab es auch schon früher. Was sich aber vor allem verändert sind die Ansprüche in unserem Kopf.
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