Kapitel.13 Der weiße Tod oder „Ich weiß es jetzt für immer...“
„So hast du mich doch gefunden...“ meinte Kaworu Nagisa lächelnd. „Ja...“ erwiderte Shinji leise. Er war bereit seinem Schmerz endgültig eine Ende zu setzen. Er konnte Kaworu vernichten, dann würde ihn seine Vergangenheit fortan in Ruhe lassen, nicht jedoch der Schmerz. Stumm blickte das Third Children auf den kalten Marmorboden unter ihnen. Waren seine Gefühle in Wahrheit etwa genauso eiskalt, spielte er das etwa alles nur vor? Fragend blickte er auf Kaworu, der sich nicht von seiner Stelle auf der Fensterbank gerührt hatte. Die beiden befanden sich in einem altem verlassenem Gebäude, genau wie Rei einst, die dort ihre Tage verlebt hatte. Die Sonne strahlte ihm auf das Gesicht und der grauhaarige Junge lächelte zufrieden. Für einen Augenblick sah Shinji in ihm wieder seinen alten Freund und EVA-Piloten Kaworu-kun, so friedlich schien er mit seiner Umgebung vertraut. „Du versuchst mich zu verwirren...“ brach Shinji schließlich das Schweigen. Das ehemalige Sixth Children fuhr sich lächelnd mit seinen Händen durch die Haare und sprach: „Magst du das denn nicht?“. Shinji blickte getroffen auf die Seite. „Nein...es macht mir Angst!“. „Schade...“ entgegnete ihm der Junge mit einer ruhigen Stimme. Eine Weile standen die beiden sich gegenüber und ein erneutes Schweigen legte sich über den Raum.
„Deine Augen haben sich verändert Shinji-kun. Sie tragen eine fremde Eigenschaft in ihnen, die du dir erst vor kurzem angeeignet hast. Möchtest du sie mit mir teilen?“. Shinji fixierte ihn mit einem rachesüchtigen Blick. „Natürlich...“ Der letzte Engel schnaubte verächtlich. „Hältst du mich noch immer für einen Feind nur weil ich den Engeln damals den Weg geebnet habe und es jetzt wieder tue?“. Seine Augen weiteten sich. „Viele Menschen sind euretwegen nicht mehr am Leben!“ ergänzte Shinji mit einem wütenden Blick auf den Engel. „Was spielt das jetzt noch für eine Rolle? Um das große ganze zu erhalten müssen manchmal kleinere Opfer gebracht werden, das lässt sich nicht vermeiden. Aber nichts wurde umsonst gegeben. Eurer Rasse wollten wir zu einer höheren Spezies weiterentwickeln, sowie Vater ADAM und Mutter EVA es einst erbracht hatten. Doch das Kind der beiden, die verbannte LILIS stellte sich plötzlich gegen uns und so mussten wir etwas unternehmen. Du, Sohn der Lilim, kannst das nicht verstehen, denn du bist Mensch! Ich jedoch bin zur Hälfte Engel und zu einem Viertel Mensch“ Shinji schwieg. Warum war alles so schwer? Er konnte Kaworu jetzt einfach töten, völlig schutzlos saß er nur wenige Zentimeter von ihm entfernt auf der Fensterbank und lauschte den Gezwitscher der Vögel, dem Rauschen des Flusses das in seinen Ohren wiederhallte und eine unbekannte Zufriedenheit in seinem Gemüt hervorrief. „Warum bist du hier?“ Jetzt sah ihm Kaworu genau in die Augen, seine Blicken drangen tief durch Shinjis Körper und suchten nach seiner Seele, die als einzige die Antwort auf seine Fragen wusste. „Ich bin hier um meine wahre Bestimmung zu finden. Dazu muss ich aber erst das mir aufgetragene erfüllen“. Eine Flamme der Hoffnung schien sich auf dem Gesicht des Engels auszubreiten. „Du bist hier um dich mit mir zu vereinen Lilim?“. Shinji schüttelte wehmütig den Kopf. „Ich verstehe.....“ flüsterte Kaworu mit einem mitleidigem Blick auf seinen Freund. Betreten starrte der Junge zum Fenster hinaus. Für Shinji war das die Gelegenheit. Er spürte das Messer zwischen seiner Handfläche. Jeder Moment konnte entscheidend sein. Sein Griff schloss sich krampfhaft um die Waffe und seine Blicke wurde düster. Kaworu schien seine Gedanken zu erraten, obwohl er das gar nicht nötig hatte. „Dann erfülle dein Schicksal und Töte mich! Es ist vielleicht der einzige Weg die Menschheit noch zu retten. Aber Shinji...glaube nicht das du so den Schmerz in deinem Herzen tötest!“. „Du sollst endlich schweigen!!“ Wütend stürmte der Junge mit dem Messer in der Hand vorwärts und hieb unerbittlich auf den Jungen ein, der einst sein bester Freund gewesen war. Ehe die scharfe Klinge den letzten Engel erreichen konnte, konterte dieser den Stich mit einer Ohrfeige, die Shinji das Gleichgewicht kostete und ihn hart zu Boden warf. Kaworu schnaubte lachend. Seine Augen bekamen wieder diesen unerbittlichen Blick nach dem Blute und der Zerstörung. Angriffsbereit sprang Shinji wieder auf und schnappte sich sofort wieder das Messer, dessen Klinge nun völlig stumpf war. Mit einem Schrei der Verzweiflung pirschte er erneut vorwärts um seinem Rivalen endlich aus dem Weg zu räumen. Kaworu wollte ausweichen, aber diesmal war Shinji um eine Sekunde schneller. Noch während sich der kalte Stahl in das warme Fleisch bohrte schossen Shinji unbehagliche Gedanken durch den Kopf. „Ich töte nicht ihn...ich töte meine Angst und meinen Schmerz...“ Geistig abwesend ließ der Junge das Messer sinken, ein großer Fehler! Noch ehe sich Shinji versah wurde er von einer gewaltigen Kraft gepackt und durch das Fenster geschleudert.
Im fallen konnte der Junge noch nach einer Rinne greifen, rutschte jedoch sofort ab und wurde weiter in die Tiefe gerissen. Sie befanden sich 2 Stockwerke über dem Boden, er würde sofort Tod sein wenn er auf dem Boden aufschlagen würde. Mit aller Kraft schürfte Shinji verzweifelt mit seinen Händen an der Hauswand abwärts, erreichte damit jedoch nur eine geringfügige Abbremsung seiner Fallgeschwindigkeit. Der schwarze Boden kam bedrohlich näher. Gab es denn absolut keine Hoffnung mehr? „Asuka...“ raunte der Junge mit schwacher Stimme. „Ich wollte dir dasselbe sagen wie Rei...warum habe ich nicht?....“
Seine Worte wurden unterbrochen als plötzlich EVA01 durch die Felswand berstete und seinen Körper mit der rechten Hand auffing. Beschützend hielt er die andere Hand über seinem Gesicht ausgestreckt um die herabfallenden Steinbrocken abzuwehren. „EVA01...Mutter...“ flüsterte der Junge sprachlos. Der EVA blieb noch einige Minuten in Abwehr Position ehe er mit in die Hocke ging um seinem Herrn und Meister einen ungefährlichen Abstieg zu ermöglichen. Shinji wischte sich gerührt einige Tränen aus dem Gesicht. „Misato meinte einmal es ist schlecht zu weinen... Ich werde es auf später verschieben...“ Der Junge blickte zum Fenster hoch aus dem ihn Kaworu mit einer kalten Gestik geschleudert hatte. Aus Kaworus Augen konnte man Wut und Zorn herauslesen. Dann verschwand er in der Dunkelheit des Gebäudes, sicher war er auf den Weg um sein angefangenes Werk zu vollenden. Nein! Shinji würde schneller sein als er. Vorsichtig tastete er sich den Weg nach unten und lief einem beleuchteten Gang entlang. Von der anderen Seite her konnte er das Tageslicht erblicken. Es war schwach, aber es war da. Ein dunkler Schatten und die Umrisse von seinem Gegenspieler hüllten das Licht plötzlich in schwarze Finsternis. TABRIS trat ins Licht und lächelte den Lilim an. Sein Gesichtsausdruck war kalt. „Es ist vorbei...“ sprach Shinji nach Worten suchend. „Ja...“ erwiderte der Engel emotionslos. „Warum musste eure Rasse über das unser Schicksal entscheiden? Sind wir wirklich wie Kinder?...“ Kaworu blickte Shinji lachend in die Augen. „Du bist so dumm...“. „Warum?“ drängte das Third Children und ignorierte die Verspottungen gegen die Menschheit. „Ihr seid Lilim. Ihr könnt nicht über eure eigene Existenz entscheiden. Ihr seid zu erpicht darauf euch gegenseitig Leid und Verderben anzutun. Ich sehe aus eurer Rasse keinen Nutzen mehr für uns Engel. Um mein wahres Ziel zu erreichen muss ich mit LILIM und ADAM verschmelzen um die Ultimative Optimierung unserer Seelen hervorzurufen. Das ist PERFEKT. Das ist unser Ziel! Ich weiß...du wirst mich nie verstehen...“ erklärte Tabris überraschend ruhig. „Das kann ich nicht akzeptieren...Solange ich es in die Hand habe das für uns vorbestimmte Schicksal zu verändern, werde ich niemals aufgeben!“ antwortete Shinji mit ernster Stimme. Eine letzte Frist des Schweigens fuhr über den Schauplatz von Hass und Zerstörung hinweg. „Gut...“ murmelte Kaworu lachend. „Wirklich gut...“ Aus seiner Tasche zog er ein flaches Gefäß hervor und warf es einige Meter vor Shinji und ihm selbst auf den Boden. „Du amüsierst mich! Deshalb will ich dir eine Chance geben dich und deine Gottverdammte Welt vor unseren Plänen zu beschützen!“ Mit seiner rechten Hand deutete er auf das Gefäß auf dem Boden hin. „Das ist ADAM, der erste Mensch. Ich habe ihn immer bei mir. Er gibt mir Kraft und Hoffnung. Gleichzeitig ist er aber auch der Schlüssel für die Perfektion der Menschheit. Sollte dir etwas daran liegen die Welt zu erhalten, die du so sehr liebst, dann reagiere jetzt!“ rief Tabris kichernd aus. Shinji stockte plötzlich in seinem Ehrgeiz. Er sah nicht mehr so selbstsicher aus wie zu Anfang. Jetzt ging es nicht nur um sein Leben, jetzt ging es um alles. „Ach und Shinji?...“ Der Junge hob horchend seinen Kopf in die Höhe. „Du hast mich sehr enttäuscht“ Das Third Children blickte zur Seite. „Ja...du mich auch!“. Mit diesen Worten stürmte er vorwärts, setzte alles auf eine Karte und griff nach dem Gefäß. Ein Stück kaltes Metall presste sich gegen seine Stirn als er sich erheben wollte. „Du bist ja nur ein Mensch...“ flüsterte Kaworu mit einem Lächeln um seinen Mundwinkel. Im gleichen Moment erhallte ein Schuss in der Luft. Fassungslos musste Shinji mit ansehen wie Kaworu nach hinten gezogen wurde, gefolgt von einem Schwall roten Blutes. „Und du bist ja nur ein Engel...“ raunte Tokemi die die ganze Zeit neben ihn gestanden hatte ohne das er es bemerkt hatte. Erschöpft viel sie auf die Knie und sackte langsam wie ein sterbendes Kind in sich zusammen. Shinji saß sofort neben ihr und stützte ihren Kopf mit seinen Händen. Ihre blauen Augen wurden glasig und ein zufriedenes Lächeln breitete sich um ihren Mundwinkel aus. „Warum........??....“ flüsterte er mit Tränen in den Augen die alles um ihn herum ins verschwommene zogen. „Um die zu beschützen die du Liebst....“ antwortete ihm Tokemi mit einem schwachen Lächeln. Shinji schüttelte unglaubwürdig und in tiefer Trauer den Kopf. „Geboren wurde ich aus TABRIS Genen, wir sind ein und die selbe Macht. Wir teilen uns die gleiche Seele und nehmen alles um uns herum gleichermaßen wahr. Auch euch Menschen, die wir die ganze Zeit über beobachtet haben. Es ist noch nicht zu spät die Vereinigung zu Verhindern Shinji...-kun...!“ keuchte das junge Mädchen leise. Jedes Wort aus ihrem Mund erschien Shinji wie ein Dolchstoß in sein Herz. Ihr Zustand war erbärmlich, lange würde sie nicht mehr durchhalten. „Ich...du darfst nicht....“ stammelte er hilflos und schüttelte den verletzten Körper immer wieder. „Sterben...? Das ist gar nicht schlimm Shinji...es ist die Vorstufe zu etwas höherem. Ich werde das Leben von einem anderen Standpunkt aus weiterverfolgen. Shinji-kun...da ist noch etwas..“ Der Junge mit dem Messer lauschte unter Tränen den letzten Worten dieser Person die ihm das Leben gerettet hatte und nun wegen ihm im sterben lag. „Ich...“ Tokemi ergriff zärtlich seine beiden Hände und zog sein Gesicht näher zu dem ihrem heran. Shinji konnte ihren kalten Atem spüren der ihm schwach durch die Haare wehte. „Shinji-kun... ich... Liebe dich...als ich noch ein Teil meiner Traumvorstellung wahr konnten wir das nicht tun, es galt als unanständig...“ Tokemi kicherte melancholisch. „Aber hier und jetzt...in diesem Körper...“ Shinji nickte mit einem traurigem Lächeln. Vorsichtig näherte er sich ihrem Gesicht und beide gaben sich einen zärtlichen Kuss. „Shinji-kun...ein letzter Wunsch...“ stöhnte der gefallene Engel mit seinen letzten Kraftreserven. „Alles...was du möchtest...“ raunte er ihr leise zu. Er konnte nicht mehr lauter reden, die Tränen schnürten ihm die Kehle zu und sein kleines Herz war nahe daran zu zerbrechen. Tokemi lächelte ihn an, voller Liebe und Glückseeligkeit. „Ich bitte dich Shinji-kun...mein Freund...“
mein Freund....
„Bitte Töte mich!“
Töte mich!
„Ich...“ Shinji kniff seine Augen zusammen und verdrängte die alten Erinnerungen. Tokemi ergriff seine Hand und schmiegte sie sanft an ihre Wange. „Töte den Engel der die Menschheit zu vernichten droht...bitte! LILITH und du...ihr seid die letzte Hoffnung die eurer Welt noch bleibt. Du musst TABRIS vernichten, dann wird es auch dir besser gehen. Ich verspreche es dir...du kannst mir vertrauen..“. Shinji schüttelte sie schluchzend an der Schulter. „Aber du bist TABRIS...du bist Kaworu...gegen wem erhebe ich dann meine Hand? Ich bin ein Sünder...“ flüsterte er schwächlich. „Du erhebst deine Hand gegen dich selbst. Vernichte mich... und damit die Brut der Verderbnis für eure Welt! Du musst AZRAEL töten...“ Müde schloss der gefallene Engel seine Augen und hauchte seine Seele aus. Shinji betrachtete ihren toten Körper noch eine Weile. „Erst im Schlaf sieht der Mensch wie ein wahrer Engel aus...das Leben ist ein Traum in einem Traum der nie zuende geht und wenn wir am nächsten Morgen erwachen beginnt ein weiteres Kapitel dieser vordefinierten Theatervorstellung!“ dachte sich der Junge im stillen. Shinji blickte vorsichtig auf den hinteren Teil des unbeleuchteten Ganges in dem er Kaworu das letzte mal erblickt hatte. Dort! In der hintersten Ecke des Ganges saß der letzte Engel und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Hand vor den Brustkorb. Als Shinji auf ihn zuging hob er seinen Kopf in die Höhe. Seine Blicke waren Hassverzehrt und Verzweifelt. „Du hast mein Lebenswerk zerstört Lilim! Dafür werde ich dich vernichten! Ihr alle müsst sterben! Ihr Menschen verdient keine weiteres Leben...ihr sollt sterben und dabei elendig zugrunde gehen, Leiden sollt ihr!“ rief AZRAEL unter hysterischem Gekreische aus. „Du warst einmal mein Freund... aber dieser Körper scheint wohl nur noch eine Leblose Hülle zu sein die von einem Größenwahnsinnigen Engel beherrscht wird! Am liebsten würde ich dich verschonen, das wäre für dich die bei weitem schlimmste Strafe die es gibt. Du bist jedoch zu gefährlich! Ich hoffe du verstehst das...“ antwortete ihm Shinij mit einem Mitleidigen Blick. „HAHAHA....“ Lachend sprang der Engel unter Mobilisierung seiner restlichen Kräfte auf die Beine und ergriff Shinji am Hals. Ehe er in erwürgen konnte bohrte sich eine kalte Klinge durch sein Herz. Kaworu senkte seinen Kopf zu Boden und kicherte leise vor sich hin. Shinji blickte ihm ernst ins Gesicht. Eine Zeitlang verharrten die beiden in dieser Haltung. „Deine Abwehr Shinji...“ murmelte Kaworu belustigt. „Ist einsame Spitze!“. Verwirrt zuckte der Junge seine Augenbrauen und wich einige Meter zurück. „Ich hoffe du nimmst mir mein Verhalten nicht übel. Ich habe die Menschheit und dich getestet! Ich fragte mich schon immer was du tun würdest wenn es zur alles entscheidenen Schlacht kommen würde. Du hast dein Leben für andere aufs Spiel gesetzt und als es wirklich darauf ankam hast du nicht gezögert und mich entschlossen angegriffen, wohl wissend das du eigentlich nicht den Hauch einer Chance gegen mich hättest. Du hast es für Rei und Asuka getan!“ Shinji schluckte als sich die Augen des letzten Engels befeuchteten und einige Tränen an seinen Wangen herunterliefen. „Rei-chan... wäre sicher sehr stolz auf dich! Wenn sie wüsste was aus dem kleinen Shinji geworden ist, dem sie mit soviel Liebe großgezogen hat!“. „Toh-san!“ rief Shinji überrascht aus. Das waren die Worte seines Vaters aus Kaworus Mund gewesen. „Shinji...“ flüsterte Kaworu andächtig. „Ich habe dir viel schlechtes angetan, aber es war nötig um dir die Begriffe „Hass“ und „Vergeltung“ beizubringen. Nun kennst du das Geheimnis von uns Engeln...kannst du mir verzeihen?“
kannst du mir Verzeihen?
„Ich bin kein kleines Kind mehr...wie du selbst gesagt hast“ erwiderte Shinji kalt. „Kannst du mir verzeihen? Oder anders gesagt...kannst du uns verzeihen?“ fragte der Engel noch einmal. Diese Sätze verhallten in Shinjis Kopf und schienen vor jeder Person die selben Zeilen zu fragen. „Gomen...“ Shinji lächelte egoistisch. „Das ist nun mal mein Leben! Und ich bestimme wem ich Verzeihe und wer sterben muss...“
Dann ist die Welt........?
„Nicht heute...“ erriet Shinji seine Gedanken. „Es ist wohl besser wenn du jetzt gehst!“. „Ja, wenn es dein Wunsch ist!“ entgegnete ihm Kaworu lächelnd. Shinji lächelte zurück. „Richte Tokemi bitte aus das es mir Leid tut...“ sprach der letzte Engel mit leiser Stimme aus. „Sie wird dir verzeihen...die Frage ist aber eher ob du dir selbst verzeihen kannst...?“ meinte das Third Children ernst. Ich werde wohl müssen, schließlich bin ich ein Engel!“. Beide lachten.
Eine gelungene Vorstellung, findest du nicht?
Als Shinji die Augen öffnete lag er neben Rei im Bett. Beide hatten sich tief unter der Bettdecke verkrochen und Sie schlummerte sanft in seinen Armen. „Wenn es anders gekommen wäre...“ dachte er in Gedanken versunken. Verliebt blickte er ihr in die Augen. „Aber ich habe es doch niemals anders gewollt. Ich bin zufrieden mit meinem Leben. Mit Rei-chan. Endlich ist meine Seele geheilt!“ Rei öffnete verschlafen ihre Augen und Shinji gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. „Glück ist...“ flüsterte Shinji ihr leise zu. „Der Bezug zu Leben!“ antwortete sie lächelnd. Beide teilten sich einen langen und romantischen Kuss. „Meine wahre Bestimmung ist es mein Glück mit demjenigen zu teilen der mir am wichtigsten ist...“ „Ich glaube ich habe diese Person gefunden“ Müde aber glücklich schloss er wieder seine Augen und fühlte sich zum ersten Mal in seinem Leben geborgen ,und nicht mehr verstoßen, sondern benötigt. Rei-chan brauchte ihn. Asuka-chan brauchte ihn auch. „Und Toh-san...“ dachte Shinji nachdenklich. „Ich denke er hätte mich auch gebraucht!“. Der Junge versank in einen tiefen Schlaf. Er träumte einen Traum.
„Ja! Wenn doch nur alles so gekommen wäre wie in diesem Theaterstück der Träume... Aber sag mir Kaworu-kun... Was ist dein Bezug zum Leben?“
„Die Träume anderer zu durchwandern und nach der versteckten Hoffnung zu finden, die in jedem von uns liegt und dahinschlummert, bis zu dem Tag an dem sie geweckt wird!“
„Was passiert jetzt mit den Menschen? Du hast mir ein damals ein Versprechen gegeben...“
„Pssst...Der Traum ist noch nicht zuende! Gedulde dich...“
Ein halbes Jahr später. Die Menschheit existierte weiter, das hatte sie 3 Kindern zu verdanken, denen kein Opfer zu groß gewesen war ihren Planeten zu beschützten. Misato Katsuragi war kurz nach den Ereignissen in Rente gegangen, wahrscheinlich war ihr der Stress und das ständige Misstrauen beim Militär zu viel gewesen. Nun pflanzte und hegte sie jeden Tag ein Melonenfeld. Eine alte Erinnerung an einen guten Freund, meinte sie wenn man sie darauf ansprach. Shinji, Asuka und Rei besuchten sie so oft wie möglich. Längst hatten sie ihr alles vergeben und die 4 waren zusammen fast wie eine glückliche Familie. Shinji und Rei hatten ihre gemeinsame Beziehung fortgesetzt da sie schon lange festgestellt hatten das sie ohne einander nicht mehr Leben konnten. Asuka war nicht neidisch. Höchstens etwas Sehnsüchtig nach Ihm, wenn sie hin und wieder das glückliche Paar auf den Straßen begleitete. Einige Monate nach den Ereignissen steckte Shinji seiner Lebensgefährtin Rei Ayanami den Verlobungsring an den Finger. Wenig später sollten sie heiraten. Rei hatte sich nun völlig verändert. Das stille und mysteriöse Mädchen das sie einmal war hatte sich endgültig von ihr getrennt. Aber in Wahrheit war es Lilith die sanft und ohne einen Mucks aus ihrem Körper entglitt und sich in der Luft auflöste. Rei brauchte sie nun nicht mehr. Das Mädchen hatte einen Selbstbewussten Ehemann gefunden der sie auch niemals an anderen Frauen verraten würde. Das Leben ging weiter. Shinji sah Kaworu niemals mehr wieder, aber er wusste das er eine Auge über die Menschheit hielt, vor allem seine schützenden Hände über Ihn und Rei Ayanami ausgestreckt hatte. So lebte er das Leben seiner Träume...
„Ein schöner Traum...“
„Es ist dein Traum Shinji! Und es ist dein innigster Wunsch.“
„Du hast mich ganz schon reingelegt in diesem Traum!“
„Es war nötig um dir die Augen zu öffnen. Shinji?... Was liebst du alles an dieser Welt?“
„Ich liebe meine Freunde. Sie sind das wichtigste für mich im ganzen Universum! Und ich Liebe dich. Was ist mit dir Kaworu-kun?“
„Du weißt es Shinji-kunkomm! Lass uns diese Welt formen! Ich helfe dir dabei“
„Großes Ehrenwort?...“
„Großes Ehrenwort!“
Epilog:
Ich hoffe meine Fan Fic über ein alternatives Ende und eine Fortsetzung zu „The End of Evangelion“ war einigermaßen verständlich und hat euch gefallen! Ich habe versucht möglichst frei zu schreiben und mich nicht an Fakten oder Ereignissen zu halten die einen besonderen Aufschluss über das doch ziemlich konfuse Ende geben. Für alle die es nicht verstanden haben. Diese Geschichte war eine Traumvorstellung von Shinji und spielt direkt nach dem Ende der Welt (The End of Evangelion) Kaworu zeigt ihm einen Traum damit Shinji sich besser in der neuenstehenden Welt zurecht finden kann. Die eigentliche Realität spielt erst nach meiner Story weiter. Aber das entzieht sich meinen Kenntnissen. Weitere Eva Fics sind in Vorbereitung (allerdings nicht über The End of Evangelion)
Ende --
Laguna