Kapitel.12 Grenzenloser Zorn oder „Die Kindlosen Children“
„Es ist dunkel.... habe ich Angst? Nein... dies ist nichts ungewöhnliches für mich. Es war schon immer dunkel. Mein ganzes Leben lang. Gefühle. Leben. Mutter sagte sie haben eine wichtige Bedeutung, ich sollte sie akzeptieren und lieben lernen. Lieben sie denn mich? Wurde ich jemals geliebt? Ich weiß es nicht mehr. Alles verschwimmt vor meinen Augen. Das Licht. Die Hoffung. Zurück bleibt nur die Dunkelheit. Etwas tut weh. Es schmerzt mich. Ist es vielleicht Sie? Was möchte sie mir mitteilen? Die Welt der Lebenden nicht zu verlassen! War ich denn jemals am Leben? Einer von ihnen zu sein verspricht keine Ehre. Menschen sind wie Raubtiere. Sie plündern, sie streiten, löschen sich gegenseitig aus oder verwischen ihre eigene Existenz. Hat es überhaupt einen Wert in diese schmerzhafte Realität herabzugleiten. Kriege, Vernichtung. Ist man da nicht lieber dem Tode näher als dem Leben? Habe ich etwas zu verlieren....? Ja. Ich habe etwas woran ich fest hänge. Seltsam das gerade diese Person meine Gefühle erwidert und mich nicht aussondert. Aber die Menschheit ist so nahe am Rande des Verderbens. Jetzt verstehe ich die Engel. Sie wollen unseren Konflikt beenden. Sollten wir ihnen nicht lieber helfen anstatt uns dagegen zu wehren?“
„Ich friere....“
„Du frierst? Seit wann brauchen wir beide Wärme und Geborgenheit, das ist nicht mehr notwendig. Die Dunkelheit war stets mein bester Freund. Die Einsamkeit mein Vertrauen. Soll ich mir das nehmen lassen? Du denkst Egoistisch.
„Nein!“
Ich musste lernen die Menschen zu akzeptieren so wie sie sind. In meinem inneren jedoch habe ich geschrieen. Es waren wohl Hunderte von Stimmen die gegen mich sprachen. Wäre es nicht recht ihnen das hundertfach zurück zu zahlen?
„Wie kannst du so denken...“
Es sind unsere Gedanken Shinji. Wurden wir jemals geliebt? Du verstehst was wir meinen, du willst es nur nicht wahrhaben. Öffne endlich deine Augen. Mutter wollte es schon immer.
„Mutter wollte gar nichts!“
Doch, sie wollte das wir verstehen.
„verstehen....?“
Alle Menschen sind finster. Aber einige von ihnen werden von einer dunkleren Aura umgeben als andere. Es fällt kein Licht ohne Schatten und kein Schatten ohne Licht. Wir müssen dem allem ein Ende setzten. Lass dein wahres Ego in deine Seele!
„Hör auf!“
Läufst du schon wieder weg? Wollten wir nicht eine ganz neue Persönlichkeit entwickeln? Das geht nicht solange du deiner Realität aus dem Wege gehst.
„Ich laufe nicht weg...! Ich... bin doch nur einsam...“
Ich spüre die Aura. Bald ist es soweit. Jetzt musst du einsehen das das Leben nichts weiter als der Band eines Buches ist, und unser Kapitel wollen wir jetzt schließen. Für immer.
„Hast du mir zugehört? Ich rede mit dir!“
Hahaha...
„Hilfe...Hört mich jemand? Irgendjemand? Ich will nicht sterben... nicht jetzt...“
Kaworu Nagisa stand am Fenster des Regierungsgebäudes von Tokyo2 und blickte zufrieden auf das geschehne. Die EVA´s waren alle in einen tödlichen Kampf mit seinen Gefährten verwickelt, nun konnte sie nichts mehr aufhalten. Finstere Blicke fielen auf die Weinflasche direkt neben ihm. Ohne lange zu zögern goss sich der Junge ein Glas Sake ein. Eine Eingebung. Es klirrte verdächtig auf dem Boden. Der letzte Engel war zusammengebrochen und wühlte mit seinen Fingern in den Glassplittern umher. Seine Augen funkelten argwöhnisch. Leise kicherte er vor sich hin. „Du gibst nicht auf Shinji...? Du willst dich gegen mich stellen. Dem Tod entrinnen. Ich spüre deine Aura. Sie ist stark. Deine Werte sind höher als sonst. Ich kann jedoch allein durch meinen Willen jeden Wert erreichen!“. Der Junge schien sich eine Weile selbst zuzuhören. „Was sagst du da....?“. Kaworu erhob sich langsam. Schweigend blickte er wieder zum Fenster hinaus. Für MARDUKE war es jetzt zu spät...
Mit zusammengebissenen Zähnen hielt Asuka dem Gegendruck stand. Der Engel, ihr Ziel ESTHER war plötzlich vor ihren Augen erschienen. Mit einer brutalen Armbewegung hatte er den rechten Arm von EVA02 ergriffen und presste unbarmherzig dagegen. Soryu hielt dem ungeheueren Druck tapfer und unter Schweißtränen stand. Nun gab es für sie nichts mehr wichtiges was sie zu beschützen hatte. Sie hatte kläglich versagt was Shinji betraf. Hilflos hatte sie dabei zusehen müssen wie der Engel den Piloten und das Entry Plug Systems seines Benutzers völlig zerstört hatte. Diese Gedanken jagten ihr erneut die Tränen in die Augen. Zornige Blicke waren aus ihrem Gesicht zu entnehmen. Ihr Hände zitterten wie Wild. Diesem Engel würde sie nicht mehr lange Wiederstand leisten können. Der Engel schien sie mit seinen Augen zu fixieren. Sein ganzer Körper bestand aus mehren Häuten die nur schwer zu durchdringen waren. Asuka war schon von Anfang an bewusst gewesen das sie diesen Kampf unmöglich gewinnen konnte. Selbst ihr Prog Messer konnte nicht durch diese stabile Engelshaut durchdringen. Aus Verzweiflung über die Ereignisse die ihre Seele schwer getroffen hatten hatte sie dieses Wagnis in den Wind geschlagen. ESTHER erhöhte den Druck seines Armes und riss der Pilotin emotionslos den rechten Arm von EVA02 ab. Ein Schwall Blut überflutete den Schauplatz. „BAKA!!!! Du kriegst mich NICHT!!!!!!!!!“ schrie Soryu hysterisch aus und öffnete angriffslustig ihren Mund. Blaues Engelsblut spritze ihr ins Gesicht. Mit aller Kraft hatte EVA02 dem Engel die halbe Schädeldecke abgebissen. Ein gellender Mädchenschrei ertönte in der Luft. Er wurde begleitet von einem erstickenden Gurgeln das sich mit dem Blut des Engels vermischte. Völlig am Ende fiel die Pilotin von EVA02 in sich zusammen und hatte ihre Knie eng um ihren Körper umschlungen. Der Engel ergriff sie am Hals und zog sie in die Höhe. Soryu spürte das der Boden unter ihr kleiner wurde und ihr Körper leichter. „Schau nicht in Meine Seele....bitte schau nicht in meine Seele...“ flüsterte das psychisch am Boden zerstörte Mädchen kaum hörbar. Kalt wie ein Stück Felsen hielt der Engel ihr seine mächtige Strahlenkanone vor den Bauch. Einige Schüsse erhallten die Gegend. Die Schreie des Mädchens wurden lauter. „Wo ist Ayanami wenn man sie mal braucht? Shinji...Ich....“ brachte Asuka mit leiser Stimme hervor. Ihr Mund verzog sich zu einem lächeln. Ab diesem Moment überschlugen sich die Ereignisse um das Geschehen.
Marduke der einige Zeitlang unschlüssig über dem leblosen Körper von EVA01 verharrt hatte empfing nun neue Befehle. TABRIS Befehl, den Entry Plug vollständig zu zerstören war doch ausgeführt worden, warum kam jetzt derselbe Befehl ein zweites Mal? Das Denkvermögen das Engels wurde extrem irritiert. Sie waren keine höheren Lebensformen, sondern lediglich die Vollstrecker um das Schicksal der Menschheit. So eine Geste zu verarbeiten wiedersprach dem Engel. Zielstrebig näherte er sich dem Entry Plug System in das er seine Arme gebohrt hatte. Plötzlich zuckte sein Körper zusammen. Ein Lebenszeichen? Aber die menschliche Form war schon zerstört. Er hatte keine Zeit länger darüber nachzudenken. Im gleichen Augenblick lösten sich sämtlichen Synapsen um EVA01 und dessen rechter Arm verwandelte sich in eine Klinge die den Engel vom Arm seitwärts bis zum Rücken aufschlitzte. Sofort errichtete der Engel das AT- Feld um sich. Auf so einen Amoklauf war er nicht vorbereitet gewesen. Erschrocken drehte Asuka ihren Kopf nach rechts und hämmerte wie wild gegen ihre Steuerpult. Shinjis EVA war noch am Leben! Bedeutete das etwa auch das der Junge selbst noch lebte?
Kommandant Katsuragi blickte ungläubig auf. „Alle Synchronwerte stehen auf dem absolutem Nullpunkt, eine Reaktivierung der Synapsen ist völlig unmöglich!“ rief der erste Offizier atemlos aus. Wie in Trance versuchte das Team die Ursache für diesen ungewöhnlichen Energieschwankungen herauszufinden. Misato murmelte unverständliche Worte vor sich hin. Ihre Hände zitterten und sie hatte Probleme ihr Bewusstsein aufrecht zu erhalten. Ihr Hals schmerzte wieder, sie müsste würgen.
„Es tut noch weh...“
„Das ist nicht wahr...“ stockte einer der Wissenschaftler völlig entgeistert aus. „Sein EVA überragt einen Synchronwert von 400%!“. „Bei diesen Werten löst sich die menschliche Masse vollständig auf und verschmilzt mit dem Piloten! Bei unseren Tests haben wir uns nicht mal über 200% gewagt...“ setzte ein anderer Forscher fassungslos dazu. Misatos Mundwinkel verzog sich zu einem Lächeln. „Was sollen wir tun Frau Kommandantin?“. „Sprachübertragung zu EVA01 frei schalten!“ entgegnete ihnen Misato mit ruhiger Stimme. „Aber Misato! Bei einem Synchronwert von über 400% haben wir nur noch LCL am anderen Ende der Leitung. Das ist völlig Sinnlos“ meinte der erste Offizier unsicher. „Den Sprachkanal einschalten, SOFORT! Das ist ein Befehl eurer Vorgesetzten. Ich trage die Verantwortung!“ zischte sie zornig aus. Misato hatte sich in den Kopf gesetzt herauszufinden wer oder was nun im Begriff war EVA01 zu steuern. Ein lautes Rauschen erklang. Zuerst war nichts als stille und ein leises Atmen zu hören. Misato hielt sich das Hörgerät an ihre Ohren. „Shinji-kun...kannst du mich hören? Ich bin es... Misato Katsuragi! Antworte bitte wenn du es bist!“ sprach sie laut und deutlich durch die Sprachverständigung. Nichts. Kein Laut oder Ton drang durch den Kanal. Aber die Atmung verstärkte sich. Sie versuchte es ein zweites mal. Dieses mal lauter.
„Du willst mit mir reden....?“
Erschrocken fuhr Misato einige Meter vom Steuerpult zurück. Sie hatte eben Shinjis Stimme gehört. „Ist alles in Ordnung?“ meinte der erste Offizier besorgt. Misato blickte ihm in die Augen. Er schien nichts dergleichen gehört zu haben. War diese Stimme nur Einbildung gewesen? Sie musste es rausfinden. „Schaltet bitte auf Bildkontakt ins Entry Plug von EVA01...“ rief sie mit zitternder Stimme aus. Man konnte ihr leicht anmerken das sie sich fürchtete. Noch eine Veränderung in ihrem Leben. Als ob es nicht schon gereicht hätte das Kaji sie verlassen hatte, nun musste man ihr auch noch Shinji entreißen. Sie hatte es ihm zwar nie gesagt, aber er war ihr Lieblingskind von den Children. „10sek. bis zum Eintreffen der ersten Bilder“ fuhr der Bildschirm fort. Das laute rauschen verwandelte sich plötzlich in eine Stimme. „Misato...ich lebe noch...“ zischte eine schwache Stimme im Flüsterton. Vor Freude liefen ihr Dutzende von kleinen Tränen über das Gesicht. „Shinji-kun! Du lebst... das ist so schön. Wir dachten alle du wärst uns aus den Fingern entronnen... Shinji ich...“. Die restlichen Worte die sie in ihrem freudigen Sturm von sich geben wollte verstummten als sie die Bilder erreichten. Stillschweigen und absolute Fassungslosigkeit breitete sich unter den Wissenschaftlern aus.
„Mir ist so kalt...“
Totenstille. Sekunden verstrichen in denen sich niemand bewegen oder den anderen selbst wahrnehmen konnte. Misatos Augen weiteten sich zu einem entsetzten Blick als sie mit ihren feuchten Augen in die Kapsel blicken konnte. Shinji hatte sich mit einer Hand am Steuerpult abgestützt, sein rechter Arm blutete stark und an seiner Stirn schien die rote Flüssigkeit gar nicht mehr aufzuhören sich ihren Weg nach unten zu bahnen. Die Haare waren ihm schlaff nach vorne gefallen und so konnte man nicht in sein Gesicht sehen. Dies war auch besser so, denn sein Gesichtsausdruck hätte Misato alles andere als beruhigt. Shinji lächelte. Es war kein normales Lächeln, oder ein Gesichtsausdruck von Freude oder Zufriedenheit. Es war eine eiskalte Gestik seiner Gesichtszüge sowie Shinji sie selbst noch nicht gekannt hatte. Aber war er das wirklich? Diese jämmerlich zugerichtete Gestalt die trotz all der furchterregenden Ereignisse noch am Leben war. Ein Teil von seinem Mageninhalt schwebte durch das LCL hindurch. Der erste Offizier verbarg die Hände vor seinem Mund und bekam ein giftgrünes Gesicht. Einer der Forscher wagte es sich diesem Schauspiel zu entziehen wandte sich an die Kommandantin. „Frau Katsuragi! Die Lebenserhaltungswerte dieses Jungen sind wiederhergestellt!“. Sein Blick schien jedoch beängstigend und sein äußerliches Verhalten ließ auf nichts positives hindeuten. „Was ist es Professor? Ist er verseucht oder infiziert worden?“. „Nein! Es ist seltsam, seine Werte sind absolut überdurchschnittlich. Und sie steigen weiter. Bald kann der Junge diesen Energieschub nicht mehr in sich absorbieren und dann wird diese Energie freigesetzt werden!“
Misato ließ ihren Kopf nach unten sinken und blickte auf den kalten Boden, auf dem schon so viele lebenswichtige Entscheidungen getroffen worden waren. „ Er ist kalt....“ murmelte sie abwesend. Die Forscher tauschten fragende Blick aus. „Frau Katsuragi... er wird ohne hin sterben. Selbst wenn die Energie nachlassen würde, es wird ihm auf jeden Fall sein Leben kosten!“. Mit einem zornigen Gesichtsausdruck schlug die Kommandantin gegen das Steuerpult und fiel weinend in sich zusammen. Der erste Offizier Matsuko Mashiro beugte sich besorgt zu ihr hinunter. „Wir hätten ihm helfen können.......“ flüsterte sie kaum verständlich. „Misato....“ Seine Hand strich sanft über die ihre. „Das haben wir getan. Wir taten alles in unserer Macht stehende um sein Leben zu retten. Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis ihn der Tod überkommt. Du musst das akzeptieren“. Ihre Augen wurden noch glasiger und die Umgebung um sie herum tauchte unter in einem Meer aus salziger Flüssigkeit. „Ich bin an allem Schuld....“ raunte sie hysterisch vor sich hin. „NEIN!“ Ihre Augen kniffen sich zusammen, langsam erhob sie sich aus ihrer apathischen Stellung und griff wütend nach dem Mikrophon. „Ich lasse dich nicht sterben... Du musst kämpfen Shinji! Für dein Leben! Deine Zukunft! Für irgendetwas.....aber nicht so....!“ flüsterte sie durch den Sprachkanal. Außer dem stetigem Rauschen bekam sie jedoch keine Antwort oder ein Lebenszeichen. „SHINJI!! VERDAMMT NOCHMAL SEI NICHT SO FEIGE!!!!! ICH WILL DICH WIEDER ATMEN HÖREN SHINJI!!! VOR DEM LEBEN DAVON ZU LAUFEN IST JA SO EINFACH!! SEI STARK!! REI UND ASUKA BRAUCHEN DICH! ICH SCHWÖRE BEI GOTT DAS ICH DICH HASSEN WERDE IKARI SHINJI, WENN DU DICH NICHT DER HERAUSFORDERUNG NAMENS LEBEN STELLEN WILLST!!!“
„......dann hasse mich.......“
„DU WARST EINE ABSOLUTE ENTTÄUSCHUNG!! ICH DACHTE IMMER DU BIST MUTIG UND HAST GENUG SELBSTVERTRAUEN UM ZU LEBEN! DU BIST NUR EIN TROTZIGES KIND IN MEINEN AUGEN! VERSCHWINDE DOCH.........
„Ich wollte niemanden verletzen! Ich bin Einsam, das ist alles.....“
Flashback
„Stimmt es das du dich gestern wieder draußen herumgetrieben hast, anstatt zu lernen?“
„Ja“
„Warum hast du das getan?“
„Ich wollte allein sein“
„Das übliche also, wann änderst du dich endlich Shinji? Ich habe es satt dir immer nachrennen!
„War das alles?...“
Flashback
Horchend hob Misato ihren Kopf etwas in die Höhe. Weinte er etwa? „Shinji-kun, hörst du mich? Es tut mir Leid. Ich wollte dich nicht verletzen. Mit deiner Einstellung verletzt du aber uns alle. Bitte wach endlich auf! Ich vertraue auf deinen Geist und nicht auf das was mir mein Forscherteam sagt!“
„Wie kann man jemandem wie mir noch sein Vertrauen schenken?“
Flashback
„Shinji! Töte mich bitte.....mein Freund!“
„NEIN! Kaworu-kun..... warum?“
„Der Zeitpunkt ist noch nicht gekommen. Dieser Planet muss weiterleben. Shinji! Ich liebe dich, mehr als einen einfachen Freund, du bedeutest mir alles“
„Warum Kaworu-kun....? Warum lässt du mich im Stich? ICH KANN DICH NICHT TÖTEN!!!
„Du musst es tun Shinji!“
„NEIN!“
„Bitte tu mir diesen letzen Gefallen. Mein Zweck ist erfüllt“
„Ich kann nicht....“
„Doch, du kannst es!“
„Nein......nein......“
„DOCH!“
„NEIN!“
„DOCH!“
„NEIN!“
Flashback
„Ich habe es getan, ich habe ihn getötet!...warum?....“. Shinji schluchzte leise im Entry Plug vor sich hin. All seinen Kummer, seine Bedürfnisse, seinen Ängsten wurden hier frei Raum verschafft. Er begann zu verstehen warum er immer Abscheu vor diesem Ort hatte dessen Blutgeruch niemals wich. Shinji hasste EVA01. Und er hasste seinen Vater Gendo Ikari. Aber am meisten verabscheute er sich selbst. Seine Hände zitterten. Ein leises Lächeln überkam seinen Mundwinkel. „Meine Hände...ihr wollt auch nicht mehr kämpfen?...Ich kann euch gut verstehen. Ich muss diesen Konflikt alleine beenden!“ entschloss der Junge mit finsteren Blicken auf den wehrlosen Engel den er bis lange mit seiner rechten Hand in der Luft umher geschwenkt hatte. „Shinji-kun? Du bist wieder bei Bewusstsein?...schnell! Reiß dem Engel seine S2 Maschine aus dem Körper sonst regeneriert er sich!!“ fasste sich Misato, die bislang schweigend neben dem Hauptbildschirm gestanden hatte. Der Junge schien sie nicht wahrzunehmen. „Ihr Engel...“ flüsterte Shinji lächelnd. „Du hast Angst, nicht wahr?... Ich kann dich verstehen...“. Mit diesen Worten zerquetschte EVA01 dem Engel die Halsadern und warf den abgetrennten Kopf in einen rauschenden Bach dessen Flusszweige sich den Weg durch Tokyo2 bahnten. Schweigend betrachteten die Wissenschaftler wie EVA01 sich auch des zweiten und dritten Engels entledigte indem er einfach ihr AT-Feld zeriss und ihre Körper mit bloßen Armen durchbohrte. Wäre Shinjis Synchronwert nicht so hoch gestiegen hätte er nie solche beträchtliche Schäden anrichten können. Aber bei einen mentalen Wert über 200% erwies sich selbst der Arm von EVA01 als tödliche Sense die alles und jeden nieder fegte der Shinji im Wege stand. Fassungslos blickte Rei Ayanami, die inzwischen wieder aus ihren traumatischen Bewusstsein erwacht war, wie ihr geliebter Shinji sein Leben für die anderen Menschen riskierte. So etwas hatte er doch noch nie getan. Warum tat er es jetzt? Plötzlich musste sie lächeln. Ihr wurde bewusst das nicht nur die Engel stetig dazu lernten, sondern auch die Piloten. Hatte er etwa letztendlich begriffen das die wahre Stärke aus dem Herzen kommt und nicht aus der Entscheidung heraus „NEIN!“ zu sagen? Als schließlich der letzte Engel das Lebenslicht ausgehaucht hatte, hielt Shinji seinen EVA plötzlich an und beendete sämtliche Verbindungen mit der Synchronisation zu dem menschlichem Körper. Das Entry Plug schoß mit einem lauten zischen aus den Fugen und Shinji öffnete die glühendheiße Kapsel mit seinen bloßen Händen. Auf den Boden angelangt sah der Junge noch einmal zu seinem EVA hinauf und nickte Rei lächelnd zu. „Was willst du tun Shinji?“ rief sie ihm mit besorgter und ängstlicher Stimme hinterher. „Das wofür ich geboren wurde. Es ist meine Bestimmung und ich bin die ganzen Jahre davor davon gelaufen. Heute nicht. Ab hier wird der Schlussstrich gezogen!“ entgegnete ihr Shinji mit einem erwachsenen Blick. „Warte bitte hier. Ich bin bald zurück!“. Dies hörte sich nicht nur an wie ein Versprechen. Es war auch eines. Rei lächelte ihm sehnsüchtig hinterher als sie ihren Freund davongehen sah. Gerne hätte sie ihm geholfen. Aber das war eine Sache zwischen Kaworu und ihm. Oder war es nicht viel eher eine Sache zwischen seinem Unterbewusstsein und der Realität?...