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  1. #1

    Nichts ist unmöglich in unserer Vorstellung

    Ich bin mir sicher, dass die meisten den Threadtitel falsch aufgefasst haben, denn die deutsche Sprache hat so ihre Tücken.
    Es ist nicht alles möglich in unserer Vorstellung, sondern: es ist unmöglich sich das Nichts vorzustellen.

    Dies ist eine Behauptung, deren Hintergrund ich noch ein wenig erläutern will:
    In Diskussionen über den freiwilligen Tod, stellt man sich natürlich auch die Frage, was die Menschen vom Tod erwarten. Natürlich haben religiöse Menschen eine Vorstellung von einer Existenz nach dem Tod. Doch gibt es auch Menschen, die glauben, das nach dem Tod nichts kommt, dass die eigene Existenz dann endet.
    Um den Tod wählen zu können, braucht man eine Vorstellung davon, was einen nach dem Tod erwartet. Man kann nicht etwas wählen, von dem man sich nicht schon eine Vorstellung gemacht hat. Hier stellt sich für mich das Problem, welches dieser Thread behandeln soll: wie kann sich ein Mensch das Nichts oder die eigene Nichtexistenz vorstellen? Kann sich der Mensch das Nichts nicht vorstellen, so ist er auch nicht fähig an den Tod als Ende der Existenz zu glauben. Er kann seinen Glauben so nennen, doch sind dies leere Worte, hinter denen etwas anderes steht.

    Natürlich spielt hier die Frage dannach, wie Vorstellungen zustande kommen eine zentrale Rolle, doch bitte ich euch immer wieder auf die eigentliche Fragestellung zurückzukommen.

    Danke für alle Antworten

    Grüsse
    Pyrus

  2. #2
    Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, mir das Leben zu nehmen, da ich wenn ich länger darüber nachdenke, Angst hätte herauszufinden was nach dem Leben mit einem passiert oder ob da überhaupt etwas ist... Im Affekt, klar, das würde ich nicht ausschliessen...

    Auch denke ich, dass jeder eine Vorstellung von Dingen hat, die er nicht begreift, da er sein Unwissen mit etwas füllen muss, auch wenn es nur erfunden ist.

    Aber eigentlich habe ich hier gepostet um diese Fragen loszuwerden, die ich mir öfters stelle, und die eigentlich auch ganz gut zu dem Thema passen:

    -Ist nicht unser jetztiges Leben schon eine art "nichts", welches wir (unbewusst) nicht akzeptieren und gegen das wir uns wehren?

    -Haben wir wirklich freien Entscheidungen oder sind das alles nur Folgeerscheinungen früherer Ereignisse?

    -Und wie können wir mit diesem mögl. Zustand umgehen wenn wir ihn für real halten?

    [EDIT] Igitt, ich hab wieder Sternchen =) (nach einem 3/4 Jahr hab ich doch schon so sehr daran gewöhnt... )

  3. #3
    Vorweg muss ich zugeben dass ich den Threadtitel auch falsch aufgefasst habe...

    Zitat Zitat
    von Pyrus
    Um den Tod wählen zu können, braucht man eine Vorstellung davon, was einen nach dem Tod erwartet.
    Woher willst du das wissen? Menschen handeln oft unüberlegt und ohne die genauen Auswirkungen ihres Handeln zu kennen, oder abzuschätzen. Und wenn jemand schon den Freitod wählt, so kann man sich relativ sicher sein, dass diese Person nicht in der Lage war seine Handlung 100% nachzuvollziehen.

    Aber nun zur Frage wie man sich selber das Nichts Vorstellt: Also ich persönlich stelle mir das nichts als dunkles "Nichts" vor. Alle unsere Sinne funktionieren nicht mehr, wir fühlen nichts mehr, wir hören nichts mehr, wir sehen, nichts mehr, deswegen dieses schwarze, leise, etwas. Aber im eigentlich hast du recht. Wenn wir tot sind, alle unsere Sinne versagen können wir die Umwelt nicht mehr aufnehmen und wissen somit auch nicht wo wir uns befinden.

  4. #4
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Zaphod
    Auch denke ich, dass jeder eine Vorstellung von Dingen hat, die er nicht begreift, da er sein Unwissen mit etwas füllen muss, auch wenn es nur erfunden ist.
    Natürlich erschafft sich der Geist automatisch Vorstellungen von Dingen, selbst wenn er sie nicht begreift. Somit wird auch jeder eine Vorstellung des Nichts haben. Doch wenn man diese Vorstellung untersucht, ist sie dann nicht voll von Dingen, die nicht nicht sind, also sind und somit nicht das Nichts beschreiben können?

    @Latency: Ich spreche hier nicht von Fällen, in denen jemand sich entschieden hat unachtsam über die Strasse zu gehen und dabei getötet wurde, sondern davon, dass sich jemand bewusst entscheidet vor das nächste Auto zu springen, um sich zu töten. Diese Person kann dies doch nur dann bewusst tun, wenn sie von springen, Auto und Tod eine Vorstellung hat. Ob es nun vernünftig ist vor das Auto zu springen oder nicht sei einmal dahingestellt, doch man kann sagen, dass diese Person in dem Augenblick ihre Vorstellung des Todes ihrer Vorstellung des Lebens vorzieht.

    Noch zu deiner Vorstellung des Nichts: Ist das Nichts schwarz? Schwarz ist doch das, was der Mensch wahrnimmt, wenn kein oder zuwenig Licht vorhanden ist, also an sich immer noch eine Wahrnehmung. Gleich verhält es sich mit Stille usw.
    Was ich nicht verstanden habe ist dein letzter Satz. Worauf hinaus willst du damit?


    nochmal @ Zaphod: Ich werde deine Fragen nicht beantworten, da sie für sich ja eigentlich schon riesige Themen sind. Es hindert dich niemand daran über solche Themen einen Thread zu eröffnen, schliesslich soll das ja nicht der einzige Philosophie-Thread hier sein, sondern der ganze Sumpf ist ein Forum zum philosophieren!

  5. #5
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Pyrus
    Ob es nun vernünftig ist vor das Auto zu springen oder nicht sei einmal dahingestellt, doch man kann sagen, dass diese Person in dem Augenblick ihre Vorstellung des Todes ihrer Vorstellung des Lebens vorzieht.
    Nunja, wie kann der Mensch etwas vorziehen, von dem er sich nur Vorstellen kann wie es aussehen mag. Er hat nichtmal den Hauch eines Beweißes ob seine Vorstellung mit der "Realität" übereinstimmt. Vergleichbar wäre es damit: Du stehst vor einer Wand mit einer Tür. Du weißt nicht was hinter der Tür auf dich wartet. Wenn du jedoch durch die Tür schreitest bist du hinter dem "Point-of-no-return" Nunja und wenn du nun hinter die Tür schreitest, so ist es dein Wille, weil du eine bewusste Handlung ausführen musst (die Tür öffnen und hindurchlaufen) Aber dennoch kannst du nicht sagen, dass dir die Vorstellung von der "Welt" hinter der Tür besser gefällt, als von der Vor der Tür.

    So, aber nun klartext, damit auch verständlich wird worauf ich hinaus will: Wenn jemand vor das Auto springt, so muss seine vorstellung von dem "sein" nach dem Tod nicht zwangsläufig besser sein, als sein jetziges sein. Er kann genauso von seinem jetzigen sein so verzweifelt sein, dass er sich auf dieses Glückspiel einlässt.

    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Pyrus
    Was ich nicht verstanden habe ist dein letzter Satz. Worauf hinaus willst du damit?
    Also ich gehe jetzt von diesem schlauen Spruch aus: "Ich denke, also bin ich!"

    Jedoch wie lässt sich dieses bin ich genauer definieren? Durch die Sinne und "Wahr"-nehmung. Genauso ist es mit der Umwelt. Stell dir vor du wärst blind. So hättest du nie Farben wahrgenommen, wenn du taub wärst Töne usw. Ich glaube du versteht was ich meine. Und von unserem jetzigen Medizinischen Stand aus, versagen nach dem Tod alle körperfunktionen also somit auch die Sinne. Tja und danach scheiden sich die Geister. Entweder man wird wiedergeboren, kommt auf eine höhere Spiritulle Ebene, oder man kommt ins "Nichts" denn ohne Sinne kann man seine Umgebung nicht wahrnehmen und somit auch keine Ahnung wie das "Nichts" nunmal ist.

    Und um nochmal auf die Ausgangssituation zurückzukommen. Worüber denken wir? Über Eindrücke, die wir wahrgenommen haben. Wenn diese Eindrücke fehlen, gibts auch nix nachzudenken. Ergo, leben wir überhaupt? So könnte ich mir zumindest das "Nichts" ansatzweiße erklären.

  6. #6
    Erstmal @ Topic:

    Das ist ja eigentlich so ein Paradoxon mit dem "Nichts". Wenn es nicht wahrgenommen wird, wenn es niemanden gibt, der dieses "nichts" empfindet, gibt es das dann überhaupt? Im "Nichts" existiert ja nichts, also das "Nichts" selbst kann es eigentlich nicht geben. §hae

    zum Beispiel die Farbe rot. Man würde ja sagen, in einem Raum, in dem es nur Blinde gibt, existiert die Farbe dennoch, nur das keiner der Anwesenden dazu imstande ist, sie wahrzunehmen. Nur eigentlich, gibt es dann ja kein "Rot" mehr, weil wie mit "Rot" nur unserer wahrnehmung von Licht beschreiben. Und niemand diese Lichtwellen wahrnehmen kann, dann gibt es ja auch kein Rot. Ich hoffe, man kann meine Gedanken ungefähr nachvollziehen.

    Insofern ist es IMO einfach ein Paradoxon vom "Nichts". Auch wenn es sich egozentrisch anhört.
    Zitat Zitat
    von Pyrus
    Ich spreche hier nicht von Fällen, in denen jemand sich entschieden hat unachtsam über die Strasse zu gehen und dabei getötet wurde, sondern davon, dass sich jemand bewusst entscheidet vor das nächste Auto zu springen, um sich zu töten. Diese Person kann dies doch nur dann bewusst tun, wenn sie von springen, Auto und Tod eine Vorstellung hat. Ob es nun vernünftig ist vor das Auto zu springen oder nicht sei einmal dahingestellt, doch man kann sagen, dass diese Person in dem Augenblick ihre Vorstellung des Todes ihrer Vorstellung des Lebens vorzieht.
    Ich weiß nicht, ob man das so sehen muss. Sicherlich gibt es Menschen, die glauben, durch ihren Freitod etwas zu erreichen, was über ihrem jetzigen Leben steht, der Himmel, das Leben nach dem Tod, die Seele die wegfliegt, whatever. Aber es gibt IMO auch Menschen, die einfach ihr Leben nicht mehr ertragen und dem ein Ende setzen wollen. Dass das Leben also nur Quälerei ist, von der man einfach erlöst werden will, unabhängig davon, was später geschieht. Außerdem denke ich, dass viele einfsch so verzweifelt sind, dass sie nicht mehr groß nachdenken, sondern kurzfristig handeln, ohne Persepektive auf das, was nach dem Tod kommt.
    Zitat Zitat
    von Latency
    Wenn jemand vor das Auto springt, so muss seine vorstellung von dem "sein" nach dem Tod nicht zwangsläufig besser sein, als sein jetziges sein. Er kann genauso von seinem jetzigen sein so verzweifelt sein, dass er sich auf dieses Glückspiel einlässt.
    Genau, oder, dass er sich gar nicht mehr auf ein Glücksspiel einlässt, sondern glaubt, dass alles besser ist, als das jetzige Leben.
    Zitat Zitat
    von Latency
    Jedoch wie lässt sich dieses bin ich genauer definieren? Durch die Sinne und "Wahr"-nehmung. Genauso ist es mit der Umwelt. Stell dir vor du wärst blind. So hättest du nie Farben wahrgenommen, wenn du taub wärst Töne usw. Ich glaube du versteht was ich meine. Und von unserem jetzigen Medizinischen Stand aus, versagen nach dem Tod alle körperfunktionen also somit auch die Sinne.
    Na ja, aber es gibt ja mehr "Sinne", als Sehen und Hören. Es gibt ja Sachen, die wir noch immer nicht erklären können, unser Denken zum Beispiel. Die Frage ist ja, ob das so körperlich ist, also mit unserem Körper stirbt. Vielleicht kann man es sich als "Seele" vorstellen, aber das geht jetzt wahrscheinluch auch zu weit, dazu wollte ich sowieso noch mal ein Topic im Sumpf aufmachen.
    Anyway, nachts beispielsweise arbeiten die Augen ja nicht. Dennoch sehen wir Bilder, im Traum. Wir brauchen also offensichtlich keine Augen, um zu sehen, jedenfalls, wenn wir schon mal gesehen haben.

    Und wenn man jetzt tatsächlich davon ausgeht, dass die "Seele" nicht körperlich, also nicht sterblich, ist, dann würde man ja doch weiter existieren, ohne den Körper als Umweg sozusagen.
    Zitat Zitat
    von Latency
    Entweder man wird wiedergeboren, kommt auf eine höhere Spiritulle Ebene, oder man kommt ins "Nichts" denn ohne Sinne kann man seine Umgebung nicht wahrnehmen und somit auch keine Ahnung wie das "Nichts" nunmal ist.
    Aber man nimmt ja auch im normalen Leben nicht nur mit diesen physischen Wahrnehmungen wahr. Sympathie zum Beispiel. Es gibt ja auch Menschen, die weder hören noch sehen können, also auf einer ganz schlimmen Ebene behindert sind, ich denke, man kann sich das gar nicht vorstellen. Und dennoch kann man ja auch mit diesen Menschen kommunizieren, über Berührung etwa. Das ist zwar auch eine Sinneswahrnehmung, aber eben auf ganz anderer Ebene.

    Oder man stellt sich vor, dass man in einem Raum gespeert wird, ohne Licht und Ton. Natürlich ist es unmöglich, den Menschen ganz von Sinneswahrnehmungen frei zu machen, aber das ist ja dennoch extrem. Aber man hätte ja immer noch seine Gefühle. Und diese können ja nicht aufhören zu existieren, denn sie werden ja nicht von Sinneswahrnehmungen gemacht.

    Ich denke, ein Mensch stirbt nie ganz. Vielleicht dann, wenn er vergessen wird, aber solange jemand an ihn denkt, existiert er weiter, existieren Gefühle für diesen Menschen. Und wenn es nur das ist, so kommt man IMO niemals in ein nichts, denn ein Teil ist immer noch auf der Erde, in den anderen Menschen. Vielleicht lebt die Seele so weiter. Vielelicht lebt sie weiter, in allem, was der Mensch zu Lebzeiten verändert hat. Na ja, ich schweife ab.

    Anyway, ich denke, das "Nichts" wird man sich nie vorstellen können. Wenn man das Licht aus macht, so gibt es immer noch die Bilder vor dem geistigen Auge und wenn der Mensch ins "Nichts" kommt, dann gibt es immer noch die Erlebnisse, die da sind, und somit ist das "Nichts" kein "Nichts" mehr. Ich stelle mir das so vor.

    edit:
    Sorry für den TVO, so viel wollte ich eigentlich gar nicht lesen. Aber danke an die, die es trotzdem gschafft haben.

    Und was ich noch sagen wollte für das Thema @ Pyrus!
    [FONT=arial]There's a time to live,
    there's a time to die.
    But no one can't escape the Destiny.

    Stratovarius - Destiny[/FONT]

  7. #7

    Amaurosis fugax Gast
    Hierzu ist mir ein faszinierender Spruch zu Ohren gekommen.

    Warum haben wir Angst vor dem Tod?
    Wenn wir sind, ist der Tod nicht,
    und wenn der Tod ist, sind wir nicht.


    Das Nichts ist ein beeindruckendes Thema, denn es ist ja irgendwie nicht und irgendwie doch. Also die erste Frage wäre: Existiert das Nichts?

    Als Experiment könnte man das Nichts mal auf den Bereich des Sehens einschränken. Jetzt stellt sich die Frage: Was bedeutet es, nichts zu sehen? Dies ist eigentlich noch relativ einfach und doch interessant: Was sieht man links vom eigenen Blickfeld? Oder hinter sich selbst? Nichts!

  8. #8
    @aurelius: Könntest du bitte deine Meinung, dass Dinge nur existieren, wenn sie wahrgenommen werden, genauer erläutern? Ich glaube nämlich nicht, dass mein PC verschwindet, wenn ich das Zimmer kurz verlasse und wieder erscheint, wenn ich zurück bin.

    Noch einmal zu der Sache, dass man sich den Tod vorstellen muss, um ihn wählen zu können: Erstmal: Wenn man "nur" sterben will, um sein Leben zu beenden, so hat man vom Tod die Vorstellung, dass es das Leben beendet (und alles was man mit Leben verbindet) und man will damit sehr wohl etwas erreichen, nämlich, dass das Leben aufhört.
    Man kann den Tod gar nicht denken, ohne davon eine Vorstellung zu haben. Ich kann mich nicht zwischen dem Wort Leben oder dem Wort Tod entscheiden und mich dann umbringen. Damit ich eine Entscheidung fällen kann, muss dieses Wort mit Inhalt gefüllt werden und wenn ich mich für "Tod" entscheide, so entscheide ich mich für den Inhalt, den ich dem Wort gegeben habe. Und dieser Inahlt kann irgendetwas sein und nicht bloss "Reinkarnation" oder "Paradies", sondern auch "das Gegenteil von Leben" oder "Befreiung vom Leben". Dies geht dann immer tiefer, indem ich "Leben" mit meiner Vorstellung von Leben fülle usw. Zuletzt kommen wohl die ganz banalen sinnlichen Wahrnehmungen und vorhandene oder fehlende Glücksempfindungen (wobei diese ihrerseits auf Sinneswahrnehmung basieren).
    Dies war nun auch die kurze Darlegung meiner Vorstellung dessen, wie Vorstellung zustande kommen. Somit, aurelius, wären auch Gefühle letztlich Produkte der Wahrnehmung. (hmm... jetzt fällt mir grad ein neues Topic ein, werde aber wahrscheinlich noch etwas Zeit brauchen, bis ich es aufmache)

    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Latency
    [...]oder man kommt ins "Nichts" denn ohne Sinne kann man seine Umgebung nicht wahrnehmen und somit auch keine Ahnung wie das "Nichts" nunmal ist.
    Ich glaube der Satz geht nicht ganz auf, doch glaube ich, dass dahinter ein guter Gedanke von dir steckt. Wäre also froh, wenn du ihn nochmal überarbeiten könntest.

    edit:
    Muss ja doch noch auf den Beitrag von avrael eingehen.

    Der Spruch ist wirklich gut. Allein die Tatsache, dass die Leute wohl trotz diesem einfachen Schluss Angst vor dem Tod haben (selbst jene, die sagen, sie glauben daran, dass sie nach dem Tod nicht mehr sind), zeigt doch schon, dass man sich die Nichtexistenz nicht vorstellen kann.

    Existiert das Nichts?
    Ich setze dem einfach eine andere Frage entgegen: Sein oder nicht sein?
    Sein oder nicht sein schliesst sich gegenseitig aus. Da ich aber bin, kann Nichts nicht sein. Bin ich nicht mehr, so ist es möglich.

    Das Experiment ist auch beeindruckend. Ich habe jetzt eine Vorstellung davon, wie es ist, nichts zu sehen. Doch merke ich, wie sehr diese Vorstellung noch von Dingen, die sind abhängt, Beispielsweise dem Sehen, oder der Person, die mich darauf aufmerksam gemacht hat.


    Je länger ich über diese Sache diskutiere, desto mehr fällt mir auf, wie unfähig der Mensch, allein schon durch seine Sprache ist, über ein derartiges Thema zu sprechen.
    Geändert von Pyrus (12.12.2003 um 02:52 Uhr)

  9. #9
    Hm, eines dieser typischen Topics, die als Copy + Paste wohl eine prima Doktorarbeit abgeben würden...

    Nochmal wegen dem Selbstmord:
    Leute, die sich bisher durch ihr Leben gequält haben, kommen irgendwann zu dem Schluss, dass sie nicht mehr leben wollen (das heißt, sie wollen leben, aber nicht so). Deshalb denken sie sich "Sterben muss ich irgendwann ja sowieso, warum nicht jetzt schon? Warum soll ich mir das hier noch so lange antun?"
    Sie überlegen sich nicht unbedingt, dass der Tod vielleicht schlimmer ist, denn selbst wenn er das wäre, dann würden sie dasselbe doch auch in 80 Jahren so erleben, wenn sie eines natürlichen Todes sterben. Nur, dass sie dann schon ein Leben vollen Qualen hinter sich hatten. Denken sie.
    Leider wird ihnen zu selten klar, dass das Leben nicht nur aus Erniedrigung, Depressionen, falschen Freunden und Verrat besteht... >_>

    Zum eigentlichen Thema:
    Wenn ich nicht über das Nichts nachdenke, habe ich dann nicht die perfekte Vorstellung dessen, was mich erwartet? Denkt mal drüber nach...

  10. #10
    Zitat Zitat
    von Pyrus
    @aurelius: Könntest du bitte deine Meinung, dass Dinge nur existieren, wenn sie wahrgenommen werden, genauer erläutern? Ich glaube nämlich nicht, dass mein PC verschwindet, wenn ich das Zimmer kurz verlasse und wieder erscheint, wenn ich zurück bin.
    Ich versuchs... Aber wie du schon sagtest
    Zitat Zitat
    von Pyrus
    Je länger ich über diese Sache diskutiere, desto mehr fällt mir auf, wie unfähig der Mensch, allein schon durch seine Sprache ist, über ein derartiges Thema zu sprechen.
    Anyway, ich bleib mal bei deinem Computer. Wenn du dein Zimmer verlässt bleibt er da natürlich stehen und es ist auch weiter der Computer, den du so nennst, du bist ja nur im Nebenraum und kennst deinen Computer.
    Aber mal anders herum gesehen, dein Computer existiert doch nur durch dich, das was du dir vorstellst, wenn du sagst "mein Computer" macht deinen Computer ja zu etwas. Ansonsten ist er nur ein Technikhaufen ohne Identität. Aber dadurch, dass du dich an ihn setzt, mit ihm arbeitest und wahrscheinlich auch viele schöne Erlebnisse mit ihm hast/hattest/verbindest wird er zu "deinem Computer". Wenn du aus dem Zimmer gehst, ist das ja das gleiche, Diese Identität eines Gegenstands definiert sich ja nicht über Sichtkontakt. Und wenn man sich jetzt vorstellt, du hörst auf zu existieren und alle adneren menschen, die irgendwie mal was mit deinem Computer zu tun hatten, dann hört die Identität das Computers auf und es nur eine außergewähnliche Anordnung von Atomen.

    Alle Gegenstände liegen ja in den Augen des Betrachters, vor allem im metaphorichen Sinn. Aber nei "Rot" auch ganz konkret: Der Eindruck dieser Farbe entsteht nur im Gehirn des Betrachters, der Gegenstand an sich ist nicht rot, man hat nur den Eindruck, weil er bestimmte Mengen an Licht schluckt. Und wenn dieses "Rot" jetzt irgendwo im Universum herumschwirrt, dann ist es doch kein Rot mehr, wenn es niemanden gibt, der es als solches ansieht.
    Ich hoffe du kannst ungefähr nachvollziehen, was ich meine, aber es ist echt schwer für mich,d as zu erklären.
    Zitat Zitat
    von Pyrus
    Noch einmal zu der Sache, dass man sich den Tod vorstellen muss, um ihn wählen zu können: Erstmal: Wenn man "nur" sterben will, um sein Leben zu beenden, so hat man vom Tod die Vorstellung, dass es das Leben beendet (und alles was man mit Leben verbindet) und man will damit sehr wohl etwas erreichen, nämlich, dass das Leben aufhört.
    Ja, aber die Frage ist, ob das was mit dem Tod zu tun hat. Es geht ja nicht um den Tod, sondern um das Leben, wenn man jenes beenden will. Insofern ist es IMO egal ob darauf nun der Tod folgt, das ist IMO irrelevant in so einem Moment. Wenn auf die Beendigung des Lebens nicht der Tod folgte, jenen Menschen wäre das doch egal, Hauptsache das Leben ist vorbei.
    Zitat Zitat
    von Pyrus
    Man kann den Tod gar nicht denken, ohne davon eine Vorstellung zu haben. Ich kann mich nicht zwischen dem Wort Leben oder dem Wort Tod entscheiden und mich dann umbringen. Damit ich eine Entscheidung fällen kann, muss dieses Wort mit Inhalt gefüllt werden und wenn ich mich für "Tod" entscheide, so entscheide ich mich für den Inhalt, den ich dem Wort gegeben habe.
    Finde ich nicht. Ich denke, man entscheidet sich nicht für den Tod, sondern gegen das Leben. Das kommt zwar letztendlich auf das gleiche heraus, aber damit bruacht man nur die Definition vom Leben, nicht vom Tod.
    Zitat Zitat
    von Schattenläufer
    Wenn ich nicht über das Nichts nachdenke, habe ich dann nicht die perfekte Vorstellung dessen, was mich erwartet? Denkt mal drüber nach...
    Doch, stimmt. Aber das weiß man dann ja nicht, denn in dem Moment, in dem man es wüsste, würde man ja darüber nachdenken, insofern würde es dann schon nicht mehr zutreffen.
    [FONT=arial]There's a time to live,
    there's a time to die.
    But no one can't escape the Destiny.

    Stratovarius - Destiny[/FONT]

  11. #11
    Zwei kurze Kommentare, dann bin ich wieder wech
    (Auch auf die Gefahr hin, dass ich bereits gesagtes wiederhole, aber ich wollte es einfach in meinen eigenen Worten nochmals ausdrücken)


    Zitat Zitat
    [...]sondern davon, dass sich jemand bewusst entscheidet vor das nächste Auto zu springen, um sich zu töten. Diese Person kann dies doch nur dann bewusst tun, wenn sie von springen, Auto und Tod eine Vorstellung hat. Ob es nun vernünftig ist vor das Auto zu springen oder nicht sei einmal dahingestellt, doch man kann sagen, dass diese Person in dem Augenblick ihre Vorstellung des Todes ihrer Vorstellung des Lebens vorzieht.
    Ich denke, dass diese Person nicht unbedingt eine Vorstellung vom Tod hat, in der Form "Himmel", "Nirvana" etc, sondern dass sie sich einfach nur vorstellen/wünschen, dass sie aus der Welt in der sie momentan rausfallen. Wohin und ob es überhaupt ein wohin gibt, steht überhaupt nicht zur Debatte. Man wählt nicht den Freitod, weil man sich danach ein Paradies oder das ewige Leben etc wünscht, sondern weil man einfach aus seinem Leben fliehen möchte. (Was nicht ausschließt, dass es Personen gibt, die den Freitod wegen dem wartenden Paradies wählen)

    #Vorstellung des Nichts#
    Für mich ist das Nichts ungefähr die Phase, die man durchläuft, kurz bevor man bewusstlos auf den Boden sinkt. Das Schwarz das einen umgibt ist nicht einfach die Abwesenheit von Licht und Farbe sondern irgendwie massiv, fast greifbar. Es herrscht - ebenfalls - keine Abwesenheit von Geräuschen, sondern eine ganz neue Präsenz von Stille, die jeden Laut filtert, verschluckt. Wenn man fällt, fällt man endlos, es gibt kein oben, kein unten, keinen klaren Gedanken mehr.
    Wer dieses Gefühl schonmal hatte, versteht mein Beispiel vielleicht.

  12. #12
    Eine Frage: Gibt es ein "Nichts" ?

    Nichts kann nicht vorhanden sein, eben weil es nicht existiert, und somit weder von uns in Gedanken, Worten oder Gefühlen aufgefasst werden kann.

    "Nichts" gibt es nicht. Es ist ein fiktionaler Begriff für das Fehlen einer Erwartung, für das nicht-vorhandensein etwas Vorgestellten, jedoch gibt es ein "Nichts" allein nicht.

    "Nichts" bedeutet das Fehlen einer Existenz, jedoch ist "Nichts" keine Existenz an sich.

    Insofern eine tolle Fragestellung @ Pyrus

  13. #13
    Gegenfrage: Gibt es 'Alles'?

    Alles kann nicht vorhanden sein, weil Alles nicht existiert und zusätzlich, wenn es existieren würde weder von unseren Gedanken oder Worten aufgefasst werden könnte.

    'Alles' gibt es nicht. Es ist ein fiktionaler Begriff, der eigentlich nur eines umschreibt: Garnichts.

    'Alles' besitzt keine Existenz, folglich existiert nichts.

    Möchte noch jemand eine Lektion in logischem Wortejonglieren? An diesen Beiden scheitert die Logik nämlich regelmäßig, Ins@ne.

  14. #14
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Ianus
    'Alles' gibt es nicht. Es ist ein fiktionaler Begriff, der eigentlich nur eines umschreibt: Garnichts.

    'Alles' besitzt keine Existenz, folglich existiert nichts.
    Jaja, die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt.
    (Inkludiertem Denken, Fühlen, Verstehen)

    don't just call me pessemist
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