Ich war zwar in den letzten Wochen zu faul hier weiter zu schreiben, aber da ich den Thraed noch immer für eine gute Idee halte (ist ja schließlich von mir... ), kram ich ihn mal wieder hervor.

Lief gestern im Fernsehen...

Trainspotting



Eine Clique schottischer Heroin-Junkies bestreitet ihren Tagesablauf mit der unablässigen Suche nach Betäubungsmitteln. Es ist ein endloser Kampf um den nächsten Kick oder der Finanzierung des Selbigen.

Hauptprotagonist Mark Renton (wie immer genial: Ewan McGregor) bahnt sich seinen Weg durch den Drogendschungel um an sein Ziel zu kommen: Clean und reich sein.
Sein Leben ist zwar chaotisch, aber Mark kann einfach nicht anders. Genau so liebt er die Welt mit all ihren Vorzügen und Macken.

Hohes Tempo und schwarzer Humor sind in diesem Film alles. Morbide Momentaufnahmen reihen sich wüst aneinander. Wenn Menschen an Aids sterben, einer der wenigen Sympathieträger zum Loser degeneriert, dann nutzt der Film die Tragik als schäbige Dramaturgie. So schnell sind Schicksale vergessen. Aber inne zu halten und sich einem Gefühl ausführlicher zu widmen, wäre wohl das Schlimmste für "Trainspotting".
Wenn man anschließend aber noch mal über den Film nachdenkt oder mit Freunden darüber spricht, beschleicht einen die Beklemmung - ganz gewiss!

Der Film schafft es spaßig und unterhaltsam zu sein, aber den Zuschauer gleichzeitig so abzuschrecken, dass er sich tagelang von jeglichen Suchtmitteln fern hält. Ein sehr ernstes Thema sehr locker verpackt, aber auch genau deshalb so tragisch. Es ist zugleich ein schockierendes und einfühlsames Porträt der Junkie-Szene
Es gibt viel zu lachen, aber der Streifen ist streckenweise auch sehr beklemmend. Nicht gerade dass, was man einen "schönen" Film nennt, aber wer das Buch gelesen hat weiß, dass der Film noch harmlos ist.

5 von 5