Hallo
Vielleicht setze ich mich schon wieder in die Nesseln, aber ich habe extra die Forenregeln studiert und habe nicht gefunden, dass das was ich im Folgenden gerne posten würde, verboten ist...
Also, ich liebe Filme und ich schreibe gerne Rezensionen über sie und vielleicht geht es dem ein oder anderen hier ja auch so
Daher möchte ich hier einen Thread eröffnen, in dem jeder der mag Tipps zu Filmen geben kann, die ihm/ihr besonders gefallen haben (oder meinetwegen auch Warnungen aussprechen...). Am besten von Filmen, die nicht mehr aktuell im Kino laufen, sondern denen vielleicht bereits das Schicksal zu Teil geworden ist, in irgendeiner Ecke der örtlichen Videothek zu verstauben, obwohl sie es eigentlich Wert sind, gesehen zu werden.
Auch für Alle die nicht selber schreiben mögen, können sich dann Anregungen für den nächsten Gang zur Videothek holen.
Ich werde in diesem Thread keine ermüdenden "Mein Lieblingsfilm ist aber besser als deiner"-Diskussionen führen, sondern nur meine Rezension posten. Und ich würde mich freuen, wenn andere mitziehen.
Ich poste zum Einstieg mal drei Filmkritiken, in Zukunft (sofern der Thread funktionieren sollte) dann aber dann wohl nur noch einzelne, aber (hoffentlich) kontinuierlich.
Schick wäre es, wenn man zu jedem Film zu einem kleinem Bild des Covers verlinken dürfte, aber ich glaube dieses Posten von Bildern ist hier nicht so gern gesehen, deshalb habe ich das zunächst unterlassen...
Ach ja, und ein Letztes: Mein Punkte-Bewertungssystem bitte nicht so ernst nehmen, letztlich ist doch alles subjektiv .. aber es macht eben Spaß Noten zu verteilen...
Almost Famous
Junger Feind zum Mitreisen gesucht.
Der 15jährige William rebelliert mitte der 70er Jahre wie so vieler seiner Generation gegen die herrschenden Konventionen und verschreibt sich ganz und gar der Rockmusik. Aber er hört sie nicht nur, er schreibt auch darüber. Nach einigen verheißungsvollen Artikeln in einem Provinzblatt kommt das große Rolling Stone Magazin auf ihn zu und bietet ihm die Gelegenheit über die Tournee der aufstrebenden Band „Stillwater“ zu berichten, die kurz vor ihrem Durchbruch stehen.
William nimmt die Chance wahr und begibt sich auf eine Reise in die Welt der Musik, Drogen, Groupies, Sex, und nicht zuletzt persönlichen Eitelkeiten, in deren Laufe er eine Unschuld in mehr als nur einer Hinsicht verliert.
Ein Film der entlarvt, das früher nicht alles besser war. Zwar wurde die Musik noch mit der Hand gemacht und nicht mit dem Computer, aber ein Image war schon damals wichtiger als eine perfekte Beherrschung der Instrumente.
Der Regisseur Cameron Crowe bekam für sein Drehbuch das (angeblich) auf seiner eigenen Geschichte beruht, den Oscar und das zurecht. Eine bewegende Geschichte über die Musik, den Business drum herum und wie sich beides benutzt und kaputt macht. Dabei wird sie nie all zu tragisch und vergisst nicht, dass Kino in erster Linie eines soll: Unterhalten.
4 von 5 Punkten
Dogma
Kumpel Christus
Gott ist eine Frau und spielt gern Minigolf. Jesus war ein Afroamerikaner, der 13 . Apostel fällt urplötzlich vom Himmel, zwei Propheten kiffen und wünschen sich nichts sehnlicher als etwas Blondes mit großen Titten, die Rettung der katholischen Kirche liegt in den Händen einer Frau die in einer Abtreibungsklinik arbeitet und Engel vertreiben sich damit die Zeit Nonnen dazu zu überreden, ihre gesammelten Spendengelder für schicke Klamotten und Sex auszugeben. Vielleicht liegt es daran, dass sie so frustriert sind, weil sie weder Alkohol trinken dürfen, noch einen Penis haben.
Gegen dieses Satire wirkt „Das Leben des Brian“ wie ein 5. Evangelium. Alles was einem gestrengen Katholiken hoch und heilig ist, wird respektlos durch den Dreck gezogen, andererseits sind gewisse Bibelkenntnisse für den Zuschauer recht nützlich, um all die kleinen Anspielungen zu verstehen.
Bethany (Linda Fiorentino) erscheint ein Erzengel und fordert sie auf, quer durch die USA zu reisen, um zu verhindern, dass zwei arbeitslose Rachenegel, die Welt ins Chaos stürzen. Widerwillig folgt die junge Frau diesem Wunsch, deren absonderliche Reisegemeinschaft sich im Laufe der Fahrt um Propheten, Apostel, Musen und Engel erweitert. Aber zu dem Zeitpunkt hat Bethany schon lange aufgehört sich zu wundern und ein widerlicher Scheissedämon bleibt längst nicht ihr hartnäckigster Widersacher.
Absurd, abgefahren, urkomisch, und glänzend besetzt: Ben Affleck, Matt Damon, Salma Hayek, Allan Rickman sind nur die erste Reihe der hervorragenden Darsteller und das Komikerduo „Jay & Silent Bob“ gibt dem ganzen noch den letzten Pfiff.
Dieser Film ist göttlich.
5 von 5 Punkten ... eigentlich "6 von 5"
Bube Dame König grAs
100.000 Pfund Einsatz haben der Gelegenheitsgauner Eddy und seine Freunde Tom, Bacon und Soap aufgebracht, um bei einem Kartenabend ans große Geld kommen zu können. Als anerkanntermaßen bester Spieler der Stadt kann Eddy wirklich zuversichtlich dreinblicken. Doch der berüchtigte Gangsterchef Hatchet Harry hat die Karten gezinkt.
Am Ende des Abends ist Eddy nicht nur seinen Einsatz los, sondern steht auch mit einer halben Million Pfund in der Kreide. Hatchet Harry stellt ein unerbittliches Ultimatum: Eine Woche haben Eddy und seine Freunde Zeit, das fehlende Geld aufzutreiben, dann müssen sie mit schwerwiegenden Konsequenzen rechnen.
Die Jungs sehen nur einen Ausweg, wollen sie künftig keine fingerlosen Handschuhe tragen: Sie müssen eine andere Gang um deren erbeutetes Drogengeld bringen ...
Dem Erstingswerk von Guy Ritchie (Madonnas Ehemann und auch Regisseur von "Snatch"), fehlt es an großem Budget und namhaften Stars und so wirkt er rauer und weniger aufwendig produziert, als sein Erfolgsstreifen.
Kaum ein Satz ohne das böse „F“-Wort und reichlich unappetitliche Gewaltszenen. Aber all das, was später "Snatch" auszeichen sollte, ist auch hier bereits zu finden: Unterschiedliche Handlungsstränge, die sich erst im Laufe des Films miteinander verknüpfen, skurrile Typen, ungewöhnliche Kamerafahrten, schrille Schnitte und ganz viel englischen Humor.
Wenn einem das ganze nicht zu vulgär ist, erlebt man einen erstklassige Geschichte, die bis zum Schluss sehr spannend und keineswegs vorhersehbar ist. Irgendwo anzusiedeln zwischen „Bang Boom Bang“ und „Pulp Fiction“
4 von 5 Punkten
Darsteller: Jason Fleming, Dexter Fletcher, Nick Moran, Jason Statham, Vinnie Jones, Sting
Regie: Guy Ritchie
Titel England: Lock, Stock & Two Smoking Barrels
England, 1998
Laufzeit : 106 Minuten