Erstmal @ Topic:

Das ist ja eigentlich so ein Paradoxon mit dem "Nichts". Wenn es nicht wahrgenommen wird, wenn es niemanden gibt, der dieses "nichts" empfindet, gibt es das dann überhaupt? Im "Nichts" existiert ja nichts, also das "Nichts" selbst kann es eigentlich nicht geben. §hae

zum Beispiel die Farbe rot. Man würde ja sagen, in einem Raum, in dem es nur Blinde gibt, existiert die Farbe dennoch, nur das keiner der Anwesenden dazu imstande ist, sie wahrzunehmen. Nur eigentlich, gibt es dann ja kein "Rot" mehr, weil wie mit "Rot" nur unserer wahrnehmung von Licht beschreiben. Und niemand diese Lichtwellen wahrnehmen kann, dann gibt es ja auch kein Rot. Ich hoffe, man kann meine Gedanken ungefähr nachvollziehen.

Insofern ist es IMO einfach ein Paradoxon vom "Nichts". Auch wenn es sich egozentrisch anhört.
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von Pyrus
Ich spreche hier nicht von Fällen, in denen jemand sich entschieden hat unachtsam über die Strasse zu gehen und dabei getötet wurde, sondern davon, dass sich jemand bewusst entscheidet vor das nächste Auto zu springen, um sich zu töten. Diese Person kann dies doch nur dann bewusst tun, wenn sie von springen, Auto und Tod eine Vorstellung hat. Ob es nun vernünftig ist vor das Auto zu springen oder nicht sei einmal dahingestellt, doch man kann sagen, dass diese Person in dem Augenblick ihre Vorstellung des Todes ihrer Vorstellung des Lebens vorzieht.
Ich weiß nicht, ob man das so sehen muss. Sicherlich gibt es Menschen, die glauben, durch ihren Freitod etwas zu erreichen, was über ihrem jetzigen Leben steht, der Himmel, das Leben nach dem Tod, die Seele die wegfliegt, whatever. Aber es gibt IMO auch Menschen, die einfach ihr Leben nicht mehr ertragen und dem ein Ende setzen wollen. Dass das Leben also nur Quälerei ist, von der man einfach erlöst werden will, unabhängig davon, was später geschieht. Außerdem denke ich, dass viele einfsch so verzweifelt sind, dass sie nicht mehr groß nachdenken, sondern kurzfristig handeln, ohne Persepektive auf das, was nach dem Tod kommt.
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von Latency
Wenn jemand vor das Auto springt, so muss seine vorstellung von dem "sein" nach dem Tod nicht zwangsläufig besser sein, als sein jetziges sein. Er kann genauso von seinem jetzigen sein so verzweifelt sein, dass er sich auf dieses Glückspiel einlässt.
Genau, oder, dass er sich gar nicht mehr auf ein Glücksspiel einlässt, sondern glaubt, dass alles besser ist, als das jetzige Leben.
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von Latency
Jedoch wie lässt sich dieses bin ich genauer definieren? Durch die Sinne und "Wahr"-nehmung. Genauso ist es mit der Umwelt. Stell dir vor du wärst blind. So hättest du nie Farben wahrgenommen, wenn du taub wärst Töne usw. Ich glaube du versteht was ich meine. Und von unserem jetzigen Medizinischen Stand aus, versagen nach dem Tod alle körperfunktionen also somit auch die Sinne.
Na ja, aber es gibt ja mehr "Sinne", als Sehen und Hören. Es gibt ja Sachen, die wir noch immer nicht erklären können, unser Denken zum Beispiel. Die Frage ist ja, ob das so körperlich ist, also mit unserem Körper stirbt. Vielleicht kann man es sich als "Seele" vorstellen, aber das geht jetzt wahrscheinluch auch zu weit, dazu wollte ich sowieso noch mal ein Topic im Sumpf aufmachen.
Anyway, nachts beispielsweise arbeiten die Augen ja nicht. Dennoch sehen wir Bilder, im Traum. Wir brauchen also offensichtlich keine Augen, um zu sehen, jedenfalls, wenn wir schon mal gesehen haben.

Und wenn man jetzt tatsächlich davon ausgeht, dass die "Seele" nicht körperlich, also nicht sterblich, ist, dann würde man ja doch weiter existieren, ohne den Körper als Umweg sozusagen.
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von Latency
Entweder man wird wiedergeboren, kommt auf eine höhere Spiritulle Ebene, oder man kommt ins "Nichts" denn ohne Sinne kann man seine Umgebung nicht wahrnehmen und somit auch keine Ahnung wie das "Nichts" nunmal ist.
Aber man nimmt ja auch im normalen Leben nicht nur mit diesen physischen Wahrnehmungen wahr. Sympathie zum Beispiel. Es gibt ja auch Menschen, die weder hören noch sehen können, also auf einer ganz schlimmen Ebene behindert sind, ich denke, man kann sich das gar nicht vorstellen. Und dennoch kann man ja auch mit diesen Menschen kommunizieren, über Berührung etwa. Das ist zwar auch eine Sinneswahrnehmung, aber eben auf ganz anderer Ebene.

Oder man stellt sich vor, dass man in einem Raum gespeert wird, ohne Licht und Ton. Natürlich ist es unmöglich, den Menschen ganz von Sinneswahrnehmungen frei zu machen, aber das ist ja dennoch extrem. Aber man hätte ja immer noch seine Gefühle. Und diese können ja nicht aufhören zu existieren, denn sie werden ja nicht von Sinneswahrnehmungen gemacht.

Ich denke, ein Mensch stirbt nie ganz. Vielleicht dann, wenn er vergessen wird, aber solange jemand an ihn denkt, existiert er weiter, existieren Gefühle für diesen Menschen. Und wenn es nur das ist, so kommt man IMO niemals in ein nichts, denn ein Teil ist immer noch auf der Erde, in den anderen Menschen. Vielleicht lebt die Seele so weiter. Vielelicht lebt sie weiter, in allem, was der Mensch zu Lebzeiten verändert hat. Na ja, ich schweife ab.

Anyway, ich denke, das "Nichts" wird man sich nie vorstellen können. Wenn man das Licht aus macht, so gibt es immer noch die Bilder vor dem geistigen Auge und wenn der Mensch ins "Nichts" kommt, dann gibt es immer noch die Erlebnisse, die da sind, und somit ist das "Nichts" kein "Nichts" mehr. Ich stelle mir das so vor.

edit:
Sorry für den TVO, so viel wollte ich eigentlich gar nicht lesen. Aber danke an die, die es trotzdem gschafft haben.

Und was ich noch sagen wollte für das Thema @ Pyrus!