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Die Bevorzugung des Körpers über die Seele würde ich nicht auf die gängigen Philosophen zurückführen, sondern auf die immens verbreiteteren und populäreren Apokalypsevorstellungen (körperliche Auferstehung anyone?) und auf das Antike Erbe des Körperkultes, den die Italienische Renaissance reaktiviert hat. Die Seele wurde bei uns nicht als etwas angesehen, dass groß bearbeitet werden muss, die Probleme kamen allesamt über den Körper zu einem.
Nun mit Platon glaube ich zu weit ausgeholt zu haben, aber das Christentum ist körperfeindlich und da der Seelenbegriff das Emotionale zu der Zeit ausschloss, wie du geschrieben hast und es mehr zum Körper zählte, hat dies eine Unterordung des Emotionalen gegenüber dem Seelischen zur Folge. Ich hatte in meinem Text den Seelenbegriff weiter verwendet, den Shihayazad anklingen ließ. Eine differenzierte Behandlung des Begriffes hätte wohl eine nicht so starke Kritik hervorgerufen.
Das Problem, dass seit Decartes Leib und Seele verstärkt getrennt gesehen wurde, gibt es aber wirklich und hatte eben zur Folge, wie ich bereits geschrieben habe, die Mediziner nur den Körper sehen, was auch heute noch großteils gemacht wird.
Ich stimme dir zu, Seele ist nicht gleich Seele.