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Ehrengarde
Nach einem guten Essen und einer Mülltonne voll heisser Schockolade machte es sich Konsum gerade vor dem Kamin gemütlich. Sein Gastgeber war gerade mit dem Abwasch beschäftigt und summte ein Liedchen vor sich hin. Draussen tobte der Schneesturm immernoch unablässig und Konsum konnte nicht hoffen, so bald wieder raus zu können.
Sag mal, Kleiner, was machst du eigentlich so mutterseelenallein hier draussen? Immerhin ist das keine Gegend für so einen Burschen für dich.
... sagte der Mann mit seiner tiefen Stimme.
Konsum bedachte ihn mit einen langen Blick.
Bürschen... Also, wirklich. Ich bin mindestens dreimal so alt wie er... Mindestens!
... dachte sich Konsum und wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als sich der Mann umdrehte, die Hände abtrocknete und Konsum amüsiert ansah.
Dreimal so alt wie ich? Hahaha! Das denke ich nicht.
... lachte der Mann und bemerkte vergnügt den verwunderten Gesichtsausdruck auf dem Antlitz seines Gastes.
Der Typ kann...
... meine Gedanken lesen? Freilich kann ich das. Das ist auch der Grund warum ich hier in der Einsamkeit lebe. Die Leute haben Angst vor mir und ich fühle mich einfach nur genervt, wenn ich andauernt ihre perfiden und, mitunter auch perversen, Gedanken lesen muss. Denn du musst wissen, dass ich es irgendwie nicht abstellen kann... Meistens ist es ein Fluch und keine Gabe. Nun, hier draussen gibt es ausser den Tieren nur sehr wenige Menschen. Und so habe ich meine Ruhe. Also, was machst du hier draussen, Konsum?
Ihnen ist...
Nenn mich einfach Tom.
Langsam wurde Konsum gereitzt.
Ok, Tom... Also, ich bin auf der Suche nach einem...
Aha, alles klar. Der Weise, der hier angeblich irgendwo leben soll. Nun, ich habe ihn nie gesehen und auch nie gesucht. Hahaha! Und warum willst du die Prinzessin finden? ... Oh, ich verstehe... Tja, nun, dann solltest du dich hier nicht länger aufhalten. Ich bin sicher, dort wo ich dich absetze, wird keinSturm sein. Aber ein wenig proviant sollst du von mir bekommen, ist ja ehrensache.
Tom öffnete eine Falltür im Boden und ging die Treppe hinunter. Konsum wunderte sich, dass der massige Mann da überhaupt runterkommt. Er schüttelte kurz den Kopf und nutzte die Gelegenheit seine Sachen wieder anzuziehen. Nun, anziehen ist ja eigentlich nicht das richtige Wort. Er lies die Kleider einfach auf seiner Haut erscheinen.
Dann kam Tom wieder. Er trug einen ganzen Batzen Fleisch, Brot, Früchte und alles was man noch so in einer Eiswüste gebrauchen kann.
Mit Drachen habe ich leider keine Erfahrungen. Ich hoffe es stimmt was man sagt und ihr fresst wirklich alles.
Nun, ähm... Eigentlich stimmt das. Nur kein Aas.
Naah, keine Sorge. Ich werde dir schon kein verdorbenes Essen andrehen. Wo wir schon dabei sind. Gib mir bitte so einen Saphir, den du bei dir trägst. Muss kein grosser sein.
Konsum grummelte etwas, wühlte dann in seinen Taschen und brachte einen kleinen Saphir zum Vorschein.
Ja, den nehme ich. Leg ihn ruhig auf den Tisch. Bei mir ist er in guten Händen. Nun, zumindest solange, bis ich wieder einkaufen muss. So, hier. Das sollte ersteinmal reichen. Und nun komm.
Konsum nahm die dargebotene Tasche und folgte Tom durch eine andere Falltür in ein unterirdisches Tunnelsystem. Es war beeindruckend. Riesengrosse Stalagmiten glutzerten in einem dunklem Licht, das von irgendwo innerhalb der Höhle kam. Man hörte das Tropfen von Wasser auf kristallklare Seen und von irgendwoher hörte man das Rauschen des Windes.
Doch lannge Zeit zum Bewundern der Umgebung blieb Konsum nicht. er wurde von Tom in eine Art Schlitten gessteckt und nach einer kurzen Verabschiedung, drückte sein Gastgeber einen Knopf... und Konsum raste mit einen Affenzahn in die Dunkelheit, sein entsetzter Schrei war noch Stundenlang in der Höhle zu hören.
Der Fahrtwind nahm ihn fast den Atem und die Dunkelheit konnte einem nicht das Gefühl von Sicherheit vermitteln, das man hier so dringend brauchte. Der Fahrgast verlor irgendwann jegliches Gefühl. Er spürte bald nicht mehr ob es nach oben oder unten ging, ob es langsamer oder sogar noch schneller wurde. Nach Stunden, wie es ihm vorkam, hielt das Höllengefährt endlich und Konsum konnte "aussteigen". Auf mehr als wackligen Beinen und mit einem flauen Gefühl im Magen, stand er im Dunkeln. Er drehte eine Handfläche nach oben, murmelte etwas und sah zu, wie sich Energie in seiner Hand sammelte. Das schwache Leuchten in seiner Hand tauchte die Umgebung in ein angenehmes Licht und Konsum bemerkte, dass er immernoch unter der Erde war. Er suchte einen Ausgang, als der Schlitten plötzlich zurücksetzte und wieder dorthin raste, wo er herkam. Konsum war froh diesmal nicht drin zu sitzen.
Dann sah er vor sich ein Licht und er marschierte darauf zu.
Endlich wieder Sonnenschein.
... sagte Konsum zu sich selbst und ging in die Eislandschaft vor sich. Hier tobte kein Schneesturm und der Himmel strahlte wieder in seinem wunderschönen Blau. Als er tief einatmete, stieg ihm der Geruch von Feuer in die Nase. Besser gesagt, von Asche. Nach einigen Minuten entdeckte er die Feuerstelle.
Hmm... Ich hoffe, wer auch immer das war, ist noch nicht zu weit weg... Nein, ich spüre immernoch die Präsenz eines... eines... Vampirs? Ziek! Aber jemand war bei ihm... Ein wenig Elfe...
Konsum ging in die Hocke und versuchte etwas wie Spuren zu finden. Doch er fand nichts. Er zuckte die Schultern, stand auf, zog sein Schwert, steckte die Spitze in die Asche und weckte den Teil des Feuerdrachens seines Schwertes.
Hey. Erzähl mal was.
... sagte Konsum zu der Asche. Wie durch Zauberrei, nun, es war Zauberrei, loderten Flammen aus der erkalteten Asche und formten einen Mund.
Wer hat dich entzündet?
... fragte Konsum die Flammen.
Es war ein Mann in Begleitung einer Frau.
... antwortete die Flamme mit vielen Knistern und kancken.
Das könnte tatsächlich Ziek sein... Wo ist der Mann nun?
Er ging nach Westen.
Danke.
Kaum hatte Konsum das Schwert von der Asche genommen, erstarben die Flammen auch wieder.
Konsum steckte sein Schwert wieder ein und wendete sich nach Westen.
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Hoffe, ist nicht zu lang geworden...
Ya mata,
Konsum
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