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Thema: [Update!]Offizielle Vampires Dawn Romanfassung

Baum-Darstellung

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  1. #12
    Zuerst konnte er die Umgebung nur schwach erkennen und die heftigen Kopfschmerzen die gerade eben abgeklungen waren, setzten verstärkt wieder ein. Er musste leise aufstöhnen. Alles um ihn herum schien unscharf zu sein und er spürte wie sich eine Nebeltuch aus Benommenheit um seinen Kopf wickelte. Als er sich langsam aufrichtete, spürte er eine stützende Hand auf seinem Rücken, die ihn langsam, aber bestimmt nach vorne presste. Valnar bemerkte das verschwomme Flackern einer Kerze und sah nach einigen Minuten inmitten dieser tristen Farbmischung aus Grau und Weiß wie die Partikel rund um ihn wieder klarer wurden. Seine Augen erreichten langsam wieder die gewohnte schärfe, und doch war es irgendwie anders. Inzwischen nahm er auch den Ort an dem er sich befand deutlicher war und das Bild war nicht mehr verschwommen , sondern klar und deutlich zu erkennen. „Sieh nur Liebling, er ist aufgewacht! Ob er Lust hat mir mir zu spielen, was meinst du?“. Valnar erkannte hinter dem Klang der sanften Stimme eine Frau. „Zuerst muss er mal mit mir spielen, so Leid es mir tut mein Schatz! Ich werde mich seiner annehmen, und später, wenn unser neuer Freund wieder besser beieinander ist, werdet ihr zwei noch ausgiebig Zeit dazu haben euch besser kennenzulernen!“. Die Stimme die ihr antwortete, war kalt und unberechenbar, außerdem schien sie amüsiert über Valnars Zustand zu sein. „Wo....wo bin ich?“ fragte Valnar mit matter Stimme. Die Zeit die er in diesem stickigen und dunklem Sarg verbracht hatte, hatte ihn auch gleichzeitig sehr müde gemacht. Aber vielleicht waren dies auch nur die Auswirkungen seiner Veränderungen, bei denen sich Valnar inzwischen sicher war, dass sie seinen Körper auf irgendeine Weise beeinflusst hatten. In diesem Moment nahm er jedoch keine bedeutenden Veränderungen war, außer das er etwas benommen zu sein schien und jegliches Gefühl aus seinen Beinen verschwunden war, als sich der Junge torkelnd aufrichtete, wobei er nur mit Mühe und Not sein Gleichgewicht halten konnte. Der furchteinflossende Mann, der offenbar hinter ihm gestanden hatte, trat an die rechte Seite des Sarges und Valnar konnte sein Gesicht in den immer schärfer werdenden Konturen jetzt deutlich erkennen. Er hatte langes silbernes Haar und rote Augen. Valnar erkannte ihn auf anhieb wieder. Nein, dieses Gesicht würde er mit Sicherheit niemals wieder vergessen können. Er hatte zuletzt an Asgar gedacht, kurz bevor man ihn aus seinem Sarg geholt hatte, und seine Befürchtungen bewahrheiteten sich auf die schlimmsten Weise die er sich überhaupt hatte vorstellen können. Jetzt brauchte er nicht mehr an Asgar zu denken. Er würde ihm auch nicht mehr in seinen Alpträumen erscheinen. Denn Asgar war ja jetzt hier, direkt neben ihm, und beobachtete ihn mit einem kalten Lächeln, das nichts gutes zu bedeuten hatte. Seinem Blick entnahm Valnar ein Ausmaß an sadistischem Freudenfeuer und seine Augen brannten wie rote Smaragde, als er mit ruhiger Stimme zu sprechen begann. „Du bist auf Schloß Serran. Das alles hier ist mein persönlicher Landbesitz. Ich hoffe es wird dir hier gefallen, Valnar! Du wirst nämlich eine ganze Weile hierbleiben müssen. Jedenfalls solange bis du dich an deine neues Leben gewöhnt hast!“ Valnar war für einige Sekunden wie erstarrt. In seinem Kopf sammelten sich unzählige Fragen und auch Zorn, aber er hatte in dieser Sekunde das Gefühl als hätte man ihm seiner Stimme beraubt, und der Körper dem seine Seele innewohnte, schien nicht sein eigener zu sein. Selbst die kleinste Bewegung mit dem Finger erschien ihm fremd, und als er seine Hände zu Fäusten ballte, kam es ihm so vor, als hätte er das zum ersten Mal in seinem Leben gemacht, so als wäre alles an diesem Körper gerade erst geboren worden. Es war ein seltsames Gefühl der Beklommenheit das Valnar überfiel, jetzt wo ihn Asgar das erste Mal angesprochen hatte, nachdem er Dinge mit ihm angestellt hatte, an die sich der Junge nur noch dunkel erinnern konnte. Ein Teil seiner Erinnerungen nach dem Kampf mit Asgar, war offensichtlich ausgelöscht worden. Als dieser ihn mit seinen roten Augen versuchte zu fixieren, wich er seinem Blick wie eine geschlagene Katze aus. Für ein paar Sekunden, die Valnar wie Minuten vorkamen sprach keiner im Raum ein Wort. Valnar musste sich aufgrund der stärker werdenden Kopfschmerzen schließlich die Hände vor den Kopf halten. Obwohl er sich nicht selbst sehen konnte, glaubte er ein erbärmliches Bild von sich abzugeben. „Hast du mich in den Sarg gelegt?....“ brachte der junge Mann schließlich gequält hervor. Die rothaarige Frau an seiner linken Seite bemerkte er nicht einmal. Seine Aufmerksamkeit in diesem Moment galt allein Asgar. Denn Asgar hatte ihn ausgenutzt, seinen Stolz gebrochen, und, so glaubte er sich zu erinnern- auch getötet. Wer hätte in diesem Augenblick mehr von seiner Aufmerksamkeit verdient, als er? „Oh, der Junge kann ja denken! Richtig geraten, ich habe dich in den Sarg gesteckt, damit du ein bisschen schlummern konntest. Licht hätte dir während deiner Zeit des „werdens“ nicht unbedingt geholfen. Und Valnar weißt du was? Ich habe dich auch getötet! Du bist für mich nichts weiter als ein stinkender Kadaver, dem die große Ehre zu teil geworden ist, in unserem Bund aufgenommen zu werden! Du solltest mir eigentlich sogar danken!“ antwortete ihm Asgar mit frechem Gesichtsausdruck. „....Wie lange habe ich geschlafen?...“ erkundigte sich Valnar verwirrt, und besah sich seine Umgebung nun genauer. Der Raum hatte etwas fremdes an sich, und schien ihm fast melancholisch. Die inneren Wände des Zimmers, waren von exotischen Tapeten mit den verschiedensten Mustern bedeckt, während der Boden, wie Valnar zuvor richtig erahnt hatte, aus feinstem Marmor bestand, und von zwei Teppichen geschmückt wurde. Desweiteren befand sich in dem Raum ein großer Kamin, in dem ein knisterndes Feuer vor sich hin brannte. Außergewöhnlich war jedoch die Flamme des Feuers, denn diese war nicht Rot, sondern Grün und schien nicht an Stärke zu verlieren oder zu gewinnen. In der hinteren Hälfte des Zimmers konnte man durch ein großes Fenster, auf einen Balkon gelangen. Das Mobiliar war edelster Qualität, in einer Ecke des Raumes befand sich ein Schreibtisch mit goldenem Federhaltergefäß und direkt neben ihm stand ein Bücherregal das von Lektüren bis zu den Anekdoten und wirtschaftlichen Wälzern völlig ausgefüllt zu sein schien. Eines musste man Asgar lassen. Er hatte durchaus Stil, was seinen Geschmack für die Zimmerausstattung betraf, so dachte Valnar schweigsam während er auf die Antwort seiner gestellten Frage wartete. Als Asgar sich nicht äußerte, antwortete ihm die Frau, die ihm erst jetzt richtig ins Augenschein seiner Aufmerksamkeit fiel. Sie besaß wunderschöne rote Haare, die sie sich hinten zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte und ihre Augen waren ebenso Scharlachrot wie die von Asgar. So jung wie seine Aysha schien sie nicht mehr zu sein, denn er konnte an ihrem Blick eine gewisse Art der Reife erkennen, ebenso an ihrem Körper, der nicht gerade üppig gebaut zu sein schien. Ihr Hals war geschmückt von einem leuchtendem Diamantendiadem und sie trug ein Kleid, das mehr von ihrer attraktiven Figur preisgab, als sie zu verstecken. Valnar war für einen Augenblick von ihrer Ausstrahlung faziniert, bis er sich wieder besann. „Du hast ganze 2 Wochen geschlafen. Aber das ist für einen Frischling wie dich völlig normal. Nach ein paar Wochen hast du auch dieses Stadium hinter dir und wirst dich hier schon einleben. Dann können wir auch mal gemeinsam was spielen gehen, meinst du nicht auch?“ beantwortete sie seine Frage mit einem Zuckersüßen Unterton. „Was....was habt ihr mit mir gemacht?...“ hackte Valnar weiter nach. Asgar warf der Frau einen lächelnden Blick zu und wandte sich dann wieder Valnar zu. „Nicht so hastig. Wir haben alle Zeit der Welt um dir deine Fragen zu beantworten!“ seine Antwort wurde von einem dieser schadenfrohen Blicke begleitet. „Jedenfalls so lange bis es uns dürstet und wir am Fleisch saugen müssen, aber das wirst du selbst schon bald genug am eigenen Leib erfahren. Mit mir hattest du ja schon das Vergnügen, aber darf ich dir meine entzückende Gefährtin „Alaine“ vorstellen? Wir beide werden uns fortan um deine Erziehung kümmern. Sich zu wehren hat überhaupt keinen Sinn, es sei denn du willst die unerträglichen Schmerzen eines Blutgeistes erleben, aber das wollen wir doch möglichst vermeiden oder? Diese Schmerzen sind nämlich unendlich, das heißt sie hören niemals auf. Wenn du sie erlebst wirst du dir wünschen tausend Tode gestorben zu sein, anstatt nur einen! Also sei lieb und artig, ja?“ fuhr Asgar mit lachender Stimme fort. Seine Augen beäugten Valnar so gierig wie ein Aasgeier sein Opfer während er sprach. „Das beantwortet meine Frage nicht! Was habt ihr mit MIR gemacht?!“ schrie Valnar jetzt voller Wut. „Bist du wirklich so naiv, oder tust du nur so? Du weißt noch immer nicht, was du inzwischen geworden bist? Das ist so „menschlich“, es ekelt mich immer wieder aufs neue an!“ setzte Asgar mit einer Stimme voller Spott und Verachtung hinzu. „Alaine. Zeig ihm den Spiegel! Er wird es mir sowieso nicht glauben, also zeige ihm den „Valnar Darius“ den wir alle so lieben und bemitleiden! Wie wird er wohl jetzt aussehen? Ob ihn jetzt immer noch alle so bemitleiden? Hach, meine Geliebte wurde grausam ermordet! Hilfe! So helft mir doch, ich bin ein kleines schwaches Menschlein, das kein Mauseloch mehr findet, wohin es sich verkriechen könnte!“ kicherte der grausame Schloßherr mit Wohllust in seiner Stimme. „Halt dein verdammtes Maul!!! Du sollst dein MAUL halten!!!“ kreischte Valnar und schoss einen Blick grenzenlosen Hasses auf Asgar, was diesen sogar noch zu erfreuen schien. Trotzallem drehte er sich um als Asgar in die Richtung hinter ihm wies, und sich dabei die rechte Hand vor den Mund hielt um nicht laut loslachen zu müssen. In der hinteren rechten Ecke des Zimmers stand, zugedeckt unter einer Plane, ein Spiegel den Alaine jetzt aufdeckte. Zögernd bewegte sich Valnar auf ihn zu. Sein Herzschlag pulsierte wie vom Teufel besessen und er bemühte sich durch langsames ein- und ausatmen wieder zu seinem normalen Zustand zurückzufinden. Im Grunde wusste er was er dort drinnen im Spiegel erblicken würde. Aber sein Verstand wehrte sich noch immer dagegen und er wollte es einfach nicht wahrhaben. „Warum regst du dich überhaupt so auf? Du wirst dich im Spiegel erblicken und das war es auch schon. Das wird wahrscheinlich wieder einer von Asgars Späßen sein. Du bist einem sadistischen Teufelspäärchen in die Hände gefallen und das ist auch schon alles. Und das mit den Vampiren hast du dir nur eingebildet. Das ist nur ein Streich deiner Fantasie. Lebe endlich mal in der Realität, Valnar!“ sprach er mit sich selbst. Dies sprach ihm etwas Hoffnung zu, und mit dem letzten bisschen Mut, das er noch besaß trat er vor dem Spiegel. Er trat vor dieses Gebilde aus Glas, nur um zu schreien und sich endlich mit der Realität abzufinden. Der Schrei war kurz, aber laut. Sein Spiegelbild war nicht im Spiegel. Dort war rein gar nichts. Valnar tastete den Spiegel von oben bis unten ab, es musste sich um einen Trick handeln. Aber da war nichts. Völlig weggetreten stand Valnar vor dem Spiegel brachte kein Wort zustande. Seine Hände wollten zittern, irgendein Gefühl der Panik entfachen lassen, aber dieses neue Gefühl in seinem Körper ließ es nicht zu. Er konnte einfach nur da stehen und in den Spiegel gucken. Hinter ihm erschien die Schattenhafte Umrandung von Asgar. „Was ist denn? Hast du etwa böse Träume gehabt, Valnar? Will der kleine Valnar etwa nach seiner Mami schreien? Aber Mami wird nicht kommen, weil das kein Traum ist! Ich kann mir vorstellen das du jetzt gerne schweißgebadet in deinem Bett erwachen würdest und dir einreden tätest, das ganze sei nur ein schrecklich böser Traum gewesen, aber da muss ich dich leider enttäuschen!“ Asgar setzte einen abartig mitleidigen Blick auf, der nichts menschliches an sich hatte. „Hast du je in den Spiegel geguckt, Valnar? Um die Schönheitspflege musst du dich auf jeden Fall nicht mehr kümmern. Ich empfehle auch nicht zum Zahnarzt zu gehen, denn deine schrecklich schlimmen Zähne würden ihm gar nicht mehr gefallen!“ Sein Blick bekam etwas schwärmerisches. „Aber auf der anderen Seite kannst du dir jetzt jederzeit deinen eigenen Zahnarzt besorgen, Valnar! Und die Bezahlung regelt sich auf die für Vampire übliche Art. Aussaugen und mitnehmen, damit für daheim noch ein kleiner Tropfen übrig bleibt!“ Valnar sank keuchend vor dem Spiegel zu Boden und fühlte sich plötzlich sehr schwach und hilflos. Seine rechte Hand lag noch immer auf dem Spiegel und die Fläche darunter fühlte sich glatt und eiskalt an. Gequält sah er zu Asgar hinauf, seinem Peiniger der ihm all dies angetan hatte. Und Valnar hatte plötzlich nur noch eine Frage die er ihm stehlen wollte. Was dannach mit seinem Leben geschehen würde, das war ihm völlig Gleichgültig. „Warum hast du mir das angetan...? Warum durfte ich nicht in Frieden sterben....“ sprach er mit schwacher Stimme. Asgar sah auf ihn herab und ließ einen kaum hörbaren Seufzer fahren. Einen Moment lang zögerte er mit seiner Antwort. „Deine menschliche Seite an dir fragt zu viel, Valnar! Finde dich damit ab, das du jetzt einer von uns bist. Ein Vampir, dessen Leben voller Schmerz sein wird. Aber auch gefüllt mit unendlicher Macht und Begierde die dich fast verrückt machen wird. Wenn du dich nicht dagegen wehrst wirst du lernen dich mit deiner neuen Natur vertraut zu machen, und nach einer Weile wirst du das Leben als Vampir sogar genießen!“ Asgar verzog den Mund zu seinem üblichen sadistischen Grinsen und beugte sich zu ihm herunter. „Oh ja, es wird dir Spaß machen! Du wirst sie alle dran kriegen können, Valnar! Männer, Frauen und Kinder! Vorallem das Blut der Kinder schmeckt erquickend frisch, das kann ich dir nur weiterempfehlen. Aber am besten ist das Blut von junge Frauen! Wenn ich ihnen das Blut aus dem Körper sauge und sie lautlos stöhnen, fühle ich mich immer so erregt, das ich mich beherrschen muss, sie nicht ganz auszusaugen. Am liebsten will ich dann immer gleich alles nehmen, ich kann manchmal ein richtiger Nimmersatt sein! Und du wirst sicher auch ein ganz schlimmer werden!“ flüsterte Asgar ihm leise ins Ohr.

    Geändert von Mithrandir Moon (26.01.2003 um 19:55 Uhr)

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