Ich gehe jetzt bewusst nicht auf die Tier/Mensch-Sache ein, das führt IMO nachher doch nur zu Krach.
Also, @ Topic:
Ich stehe dem Theme relativ kritisch gegenüber. In Belgien ist Euthanasie AFAIK legal. Es gibt Leute, die wirklich nur noch dahin vegetieren und durch die starken Schmerzmittel benebelt und dennoch immer noch Schmerz fühlend ein elendiges Dasein führen. Vielleicht ist es besser, in solchen Fällen tatsächlich so vorzugehen. Aber es gibt ein Problem:
Menschen, die kurz vor dem Tod stehen leiden wiegesagt oft unter sehr starken Schmerzen, so dass sie mit Morphium vollgepumpt werden und in einem Zustand totaler geistiger Abwesenheit oder Verwirrung stecken. Aber wie kann ein Außenstehender beurteilen, dass so ein Leben nicht lebenswert ist? Und wenn jemand das noch im vollen Besitz seiner geistigen Fähigkeiten bestimmt, so weiß er doch nicht, wie das ist. Noch schlimmer ist es, wenn verwandte darüber entscheiden müssen. Wie sollen sie so etwas entscheiden, über das Leben eines Menschen und seien es auch nur ein paar Tage?
Und es gibt noch ein anderes Problem. Die Euthanasie könnte sich zu einer Art Universallösung entwickeln. Und wo will man die Grenze ziehen? Und damit würde dann zwangsweise an der Pflege gespart. Warum einen alten Menschen, dessen Leben sowieso vor dem Ende steht noch für teures Geld am Leben erhalten? Das hört sich jetzt extrem an und ihr wisst sicher, worauf ich hinaus will, aber Ansäte für derarige Überlegungen gibt es schon. Beispielsweise der Vorschlag eines Politikers Menschen über 80 kein Hüftgelenk mehr zu verpassen. Das ist genau das, man erlaubt sich ein Urteil über das Leben eines Menschen und bestimmt, dass es nichts mehr wert ist, nicht ein Hüftgelenk und auch nicht mehr wert zu leben.
Tja, und damit wären wir wieder im dritten Reich angelangt, denn genau das taten die Nazis - sie haben über das Leben anderer (Behinderte wurden zum Tausenden ermordert) bestimmt, es als nicht lebenswert eingestuft und somit die Berechtigung gesehen, es zu beenden. Auch wenn es natürlich einen meilenweiten Unterschied gibt, zwischem der Ermordung von Behinderten im dritten Reich und der Euthanasie, es ist ein Schritt in diese Richtung und das sehe ich als sehr gefährlich an.
Deshalb bin ich prinzipiell dagegen. Aber ich veurteile es auch nicht, wenn Menschen es doch tun, denn genauso habe ich nicht das Recht darüber zu entscheiden, dass es unterlassen werden soll. In den meisten Fällen werden die Verwandten es wirklich nur aus Liebe tun, wenn der Betroffene selbst noch den Wunsch äußert, dann sowieso, ich habe als Außenstehender genauso wenig das Recht, die Euthanasie in derartigen Fällen zu verurteilen.