Toll, Politik... mein Lieblingsthema... Zeit für Monsterquotes...

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Sie waren nach Herkunft und Erziehung Juden, von ihrer Weltanschauung her aber meist glühende Hasser jeglicher Religion. Ähnliches galt für die Nationalsozialisten.
Ok, dies ist definitiv antisemitisch. Ich weiss nicht: Juden dürften genau so Hasser anderer Religionen sein, wie es die Christen auch waren/sind (ich denke da an meinen strenggläubigen Onkel, der alle Nichtchristen hasst... hättet seine Reaktion sehen sollen, als meine Mutter ihm erzählt hat, dass Stevie Wonder zum Islam übergetreten ist... dies aber nur so am Rande). Ausserdem hinkt der Vergleich einer politischen und einer religiösen Gruppierung (man ist nicht verpflichtet, einer religiösen Strömung zu folgen, während eine Regierung ein Diktat aussprechen kann (bsp. Nürnberger Gesetze). In einer Religion ist meist nur der harte Kern eine wirkliche Bedrohung.)
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Daher sind weder "die Deutschen", noch "die Juden" ein Tätervolk.
Da bin ich eigentlich seiner Meinung: Der heutige Deutsche hat kaum noch was mit den Verbrechen von damals zu tun, trotzdem wird weiterhin davon gesprochen (nicht nur von ausserhalb). So ist Rassismus immer noch ein THema in Deutschland, dass nur mit Samthandschuhen angefasst wird (d.h. es wird extrem darauf geachtet) und gerade so übertriebene Aktionen können doch zu Neofaschismus führen (aber ich hole zu weit aus). Richtig ist, dass man sagen darf, die Deutschen seien kein Tätervolk mehr. Falsch ist, die Juden mit einem Volk in Verbindung zu bringen: Es ist eine Religion! ICh kenne jüdische Schweizer, Deutsche, Italiener und die sind nicht weniger SChweizer oder Deutsche als jeder andere auch (-> Es waren nicht Juden an der bol. Revolution beteiligt, sondern Russen (eben jüdische Russen... ziemlich verzwickt das ganze)).

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Wie zur Hölle kann es sein dass man die Nazi-taten mit den taten Scharons vergleicht? Sorry, aber IMHO ist das ebenso unbedacht wie ein Bush-Hitler Vergleich.
Richtig. Ein Vergleich mit dem Appartheids-Regime in Südafrika ist viel passender. Enteignung, Umsiedlung, Einschränkungen alleine deshalb, weil man nicht bereit ist, jemandem seinen Grund abzutreten, weil er sich für den rechtmässigen Besitzer hält, weil vor 2000 Jahren ein Vorfahre mal da gewohnt hat. Seien wir doch ehrlich: WIe würde es euch gefallen, wenn man zu euch nach hause kommt und sagt, dass ihr ausziehen müsst, weil einem Vorfahren das Haus gehört habe. Ich sähe keinerlei Veranlassung, dies zu tun.

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führt sie als Reaktion auf Anschläge Militäroffensiven aus, hält aufgrund eines Konfliktes Gebiete besetzt und zerstört Häuser von Terroristen.
Jo, das klingt schön. Man bedenke aber, dass nach dem Abschluss des Waffenstillstandes die Israelis (und nicht die Juden (!)) den Konflikt mit Angriffen in WOhngebieten neu entfacht haben. Ausserdem hat die Besetzung wenig mit den Terroristen zu tun, es geht nur darum, Macht zu demonstrieren.

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Meiner Meinung nach sind es einzig und allein die Palästinenser, die Schuld daran sind, dass keine Verhandlungen mehr zu Frieden führen. Jedesmal, wenn es einen Waffenstillstand geben soll, wird er von den Israelis eingehalten. Dann kommt ein Anschlag mit 20 Toten, Israel reagiert heftig, und wird dann dafür von der UNO zurechtgewisen. Sowas ist mir einfach nicht begreiflich
Das ist Quatsch! Wie oben erwähnt, haben die Israelis den letzten Waffenstillstand gebrochen. Ausserdem werden (trotz der offentsichtlichen Problematik) immer weitere Siedlungen in der Westbank gebaut (mehr Provokation geht wohl nicht). Da die Israelis unter dem Schutz der Amerikaner stehen (IMHO nur, weil der amerikanische Staat von reichen Sympathisanten der Israelis finanziert wird) müssen sie auch nicht auf irgendwelche Friedenspläne einlassen, immerhin sind sie die stärkere Kraft im Raum und gut gedeckt sind sie auch (Genfer Initiative von Israel abgelehnt, obwohl sie von israelischen Politiker ins Leben gerufen wurde). Ich will nicht leugnen, dass palästinensische Selbstmordattentäter den Frieden des öfftern zum scheitern gebracht haben (Achmud Abbas ist IMHO ein Opfer des Umstandes, dass die Palästinenser nicht wie die Israelis zentral organisiert sind, sondern aus Splittergruppen bestehen. DIes gilt es zu berücksichtigen, bevor man Palästinenser=Palästinenser denkt), aber dass die Israelis keine SChuld daran haben, ist Quatsch.

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Mal ganz abstrakt gesehen: Für wen wäre es schlimmer, komplett besiegt und/oder vertrieben zu werden? Für die Moslems, die viele Staaten haben, in denen ihre Religion Staatsreligion ist, die Palästine immer unterstützen, und im Grunde Brüder im Geiste mit den Attentätern sind? Oder für die Juden, die seit bestehen überall verflogt und fertig gemacht wurden, die sich immer Angriffen aus allen Richtungen ausgesetzt sahen, und die nur dieses eine heilige Fleckchen Land haben, in dem ihre Religion Staatsreligion ist
Ich erinnere daran, dass Herzels Forderung "Für ein Volk ohne Land ein Land ohne Volk" war. Sehr weise Worte, denn er ahnte schon die Probleme die entstehen würden. Es ist eine Ungerechtigkeit, einem Volk sein Land zu nehmen, weil ein anderes es unbedingt will. Ausserdem: Nicht alle Palästinenser sind Moslems, ein Grossteil von ihnen sind CHristen. Ausserdem: Weisst du, wieviele Palästinenser Sunniten und wieviele Shiiten sind? Nein? Moslem ist nicht gleich Moslem (AFAIK wurden im Irak die Sunniten sogar von den Shiiten unterdrückt). Dass der kleine Jihad von allen islamischen Staaten befürwortet wird ist auch Quatsch: Nur Fundamentalisten legen den kleinen Jihad automatisch als grossen Jihad aus. Der grosse Jihad ist aber eher der Auftrag rechtschaffend und anständig zu Leben. WEnn die Frage nach dem heiligen Land auftauchen sollte: Nun, da sowohl Islam als auch Judentum Abrahamitische Religionen sind hat keine der beiden religiösen Gruppierungen mehr ANspruch auf das Land als die andere.