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  1. #5
    Guten Morgen sagte ich ja schon im anderen QFRAT, wiederhole es hier aber gerne nochmal!

    Und ein herzliches Willkomen an Pik!


    Jetzt aber zum Thema.

    Ich erläutere jetzt einfach mal, wie ich zur Politik stehe, wie es mit meinem Interesse und meiner Beteiligung steht.
    Seit bald einem Monat bin ich 18, was bedeutet, dass ich ab jetzt abstimmen und wählen könnte. Doch will ich das auch? Und weshalb sollte ich das wollen?
    Das imo blödste Argument dafür (sorry WC) ist, damit ich ein reines Gewissen habe und sagen kann mich für meine Interessen eingesetzt zu haben. Denn einerseits empfinde ich es alles andere als notwendig mein Ego auf diese Weise zu stärken und andererseits frage ich mich: "sind meine Anforderungen im Ja oder im Nein ganz enthalten, oder in welchem von beiden sind sie mehr enthalten?", und noch wichtiger: "was sind überhaupt meine Anforderungen an den Staat?"
    Die zweite Frage fällt mir nicht so schwer zu beantworten: Wann auch immer ich mich an einer Abstimmung beteiligen sollte, so sollten die Konsequenzen dieser Abstimmung zu meinem Wohl sein. Und da ein mir wichtiger Wert das Wohl anderer ist, so sollte die Abstimmung auch für alle anderen, sofern sie davon betroffen sind, einen Vorteil bringen. Mir geht es also nicht um abstrakte Werte wie Toleranz oder Gleichberechtigung oder Meinungsfreiheit, sondern ganz simpel um das Wohlergehen der Menschen. Und da man leider nicht einfach für oder gegen das Wohl, sondern immer für einen abstrakteren Wert stimmen muss, so ist es unmöglich abzuschätzen, welche Stimme meinen Interessen am ehesten gerecht wird. Denn gleichberechtigtere, toleriertere, integriertere, freiere, reichere Menschen sind nunmal nicht zwingend glücklichere Menschen. Ich will doch für das Wohl der Menschheit abstimmen und nicht dafür um meine aufgesetzten, künstlichen Ideale durchzuboxen.
    Mein Gewissen zu beschwichtigen, dadurch dass ich für meine Interessen abstimme ist also gar nicht möglich.
    Doch was ist, wenn ich nicht abstimme? Dann habe ich die Entscheidung abgelehnt, doch kann ich so auch die Verantwortung von mir abwenden? Nein! Denn dadurch lasse ich unter Umständen etwas zu, was meinen interessen schadet, das ich durch meine Stimme hätte verhindern können. Durch das Stimmrecht habe ich also eine Verantwortung aufgezwungen bekommen, die ich nicht will, die ich aber auch nicht ablehnen kann. Was bleibt mir nun also übrig?
    Ich weiss noch nicht, wie ich es handhaben will. Doch werde ich wohl dann abstimmen, wenn für mich eine Antwort ganz klar besser erscheint als die andere. In den anderen Fällen werde ich mich enthalten, da es ja auch nichts bringt seine Stimme einfach dem Zufall zu überlassen. In diesem Fall wäre ich gar nicht fähig meiner Verantwortung nachzukommen.

    Ich gehe nun nicht auf die Aktuelle Situation ein. Zu Themen wie Politikverdrossenheit der Gesellschaft oder Egoismus der Politiker könnte ich nur vage spekulieren und ich befürchte, dass ich dadurch ein zu einseitiges Bild der Situation abbilden könnte. (Was imo vielen immer wieder gelingt)

    Nur etwas will ich noch sagen: Weshalb sollte ein Politiker studiert haben müssen? Ist denn in der Politik nur der reine Intellekt gefrag? Also meiner Meinung nach ist Erfahrung sehr wichtig. Die Praxis kann oftmals viel mehr lehren, als nackte Theorie. Menschen aus der Berufswelt sind also nicht nur näher an der in der Bevölkerung ja überwiegenden Arbeiterschicht und können ihre Interessen viel besser vertreten, sondern haben auch eine völlig andere und irgendwie reichhaltigere Lebenserfahrung als ein Studierter. Solche Leute sind doch sehr wohl geeignet für die Politik, solange sie nicht wirklich dumm sind.



    So jetzt noch was für den Mogerator, der hier seinen ersten QFRAT eröffnet hat:
    Erst war ich enttäuscht über das Thema, denn ich befürchtete, dass es hier eine Schlacht von einseitigen Standpunkten gibt, oder noch viel schlimmer: ein Übereinstimmen von vielen einseitigen Standpunkten. Doch dann als ich mir überlegt habe, was mein Beitrag zu diesem Thread sein könnte, habe ich gemerkt, dass das eine ideale Gelegenheit ist, um für mich erneut zu definieren, wie ich zur Politik stehe.
    Wie die Diskussionen verlaufen werden, kann ich zwar noch nicht voraussagen, doch da bin ich jetzt auch ein wenig optimistischer. Doch grösstenteils werde ich mich wohl raushalten, aus den oben schon genannten Gründen (einseitiger Standpunkt).

    @Pik: ich weiss nicht wie ideal die direktere Demokratie hier in der Schweiz ist, denn dadurch, dass das Volk jederzeit ein Referendum ergreifen kann, vergehen (IIRC, bin aber gar nicht mehr sicher) im Normalfall 18 Monate, bis ein Gesetz verabschiedet werden kann. Und allzu Politikbegeistert sind wir ja auch nicht, wie Skar schon sagte.



    So, jetzt noch nen kleinen Egoteil, damit das hier nicht ganz zur rein politischen Debatte wird: nachdem ich eine halbe Stunde an diesem Post gearbeitet habe werde ich noch ein wenig was essen und dann wieder zur Uni. Naja, ein wenig mich hier rumsehen werde ich auch noch.

    Achja... Sorry für all den Text und danke, wenn ihr ihn lest .

    edit: wo ist denn Rick abgeblieben? Hab das nämlich geschätzt, dass der jeden Morgen im MSN war und immer Zeit zum quatschen hatte.
    Geändert von Pyrus (26.11.2003 um 16:14 Uhr)

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