So, @topic, wie versprochen:
Eigentlich gehe ich zu jeder Wahl, schließlich kann ich es doch nicht den 80 Millionen anderen Dummköpfen überlassen, wer in Deutschland die Entscheidungen trifft.
Dass die Nichtwähler mit schuld an der Misere sind, würde ich jetzt so nicht unterschreiben. Schließlich wird man ja "ungefragt" in das aktuelle politische System hineingeboren, und dieses System ist nunmal nicht jedermanns Sache, zumal man ja eigentlich nur die Wahl zwischen mehreren unterschiedlichen Übeln hat.
Dass die wirtschaftliche Situation zur Zeit nicht so rosig aussieht, ist ja eigentlich kein allzu neuer Hut, schließlich wird ja ständig irgendwo gejammert, das stumpft schon ab.
Neu ist allerdings die Erkenntnis, dass sich in der Bundesrepublik etwas am sozialen System ändern muss, weil es offensichtlich nicht mehr lange gutgehen würde, wenn man so weitermacht wie bisher.
"Moment mal. Wieso denn nicht? Bisher hat doch auch jede Regierung neue Schulden gemacht, und es ist gutgegangen. Bisher hat doch alles wunderbar damit geklappt, warum etwas ändern?"
Diese Einstellung hat sich allzu lange gehalten in der deutschen Politik. Jedes Jahr ein neuer Schuldenberg, Hauptsache, das Geld ist irgendwie da, wen interessiert schon diese ständig wachsende rote Zahl? Aber Schulden sind nunmal etwas, das man irgendwann wieder zurückzahlen muss. Irgendwann, später.
Und das macht die Schulden ja für die Politiker so attraktiv. Was macht ein Politiker, der Geld zur Verfügung hat? Er spart es sicher nicht. ER GIBT ES AUS. Schließlich ist er ja nur auf vier Jahre gewählt, was danach kommt, interessiert ihn erstmal nicht, da müssen erstmal die nächsten Wahlen gewonnen werden. Und Wahlen kann man nur gewinnen, wenn man ordentlich Geld unter die Leute gebracht hat. Warum Geld für später aufheben, wenn es am Ende vielleicht sogar dem politischen Gegner in die Hände fallen könnte?
Vor ein paar Wochen kam ein guter Dokumentarfilm auf n24, der Titel war:
"Das Märchen von der sicheren Rente"
Ein Zahlenbeispiel daraus hat das Problem am deutschen Rentensystem schön sichtbar gemacht: In den USA gibt es derzeit keine Probleme mit der Rente. Die Rentenkassen dort funktionieren nach dem Prinzip der Kapitaldeckung: Rücklagen in der Höhe von ca. 3.700.000.000.000 Dollar (nein, die Taste mit der Null hat sich nicht festgeklemmt) erwirtschaften jedes Jahr ordentliche Zinsgewinne, so dass Engpässe leicht überwunden werden können. Zum Vergleich: Die Rücklagen der deutschen Rentenkassen betragen genau 0 Euro (in Worten: null).
Muss ich noch erwähnen, dass die US-amerikanischen Rentenkassen nicht direkt von den Regierungspolitikern verwaltet werden?
Btw, das soll keine Lobeshymne auf das amerikanische System sein. In den USA gibt es auch schlicht und einfach viel mehr junge Menschen, so dass die Belastung der öffentlichen Kassen natürlich wesentlich geringer ist. Aber die Deutschen sollten sich auch mal Gedanken darüber machen, warum das der Fall ist. Kinderfreundlich ist unser Staat nämlich nicht gerade.
Kein Grund, die Hauptschüler hier so zu beleidigen!Zitat
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Btw, welcome to da QFRAT
Nur leider muss man immer wieder feststellen, dass manche Politiker offenbar derart am Hungertuch nagen, dass sie mal eben ein paar Milliönchen an "Spenden" annehmen müssen - natürlich völlig ohne GegenleistungZitat
Egal, wieviel die Menschen verdienen, sie werden nie satt.