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Original geschrieben von Akai Nami
Aber wenn ihr es genau seht, können auch Menschen, die sich selbstlos für andere opfern Egoisten sein. Denn sie denken, dass sie dadurch Freunde bekommen, oder zumindest es bei ihren eigenen Plänen hilft. Und wenn ein Elternteil sein Leben für sein Kind opfert ist das nicht auch Egoismus? Denn es wird ja eigentlich von der Gesellschaft erwartet. Ihr seht, dass der Mensch im Prinzip ein sehr egoistisches Wesen ist. Das Ich steht bei uns im Mittelpunkt und dann erst die Anderen. IMO ist bei allen Lebewesen, wo Individualität ausgebildet ist, Egoismus mit da. Ich wage sogar zu behaupten, dass Egoismus und Individualität unweigerlich zusammengehören, denn beides ist für einen sehr wichtig.
Der erste Teil ist in Lysandros' Aussage, dass es lediglich eine Sache der Interpretation ist, inbegriffen. Doch am zweiten Teil, dass bei allen Lebewesen, wo Individualität ausgebildet ist, Egoismus auftaucht, möchte ich anknüpfen.

Dafür würde ich die Frage gerne mal von einer anderen Seite her angehen, und zwar von Seiten der Natur. Dazu stelle ich eine Behauptung auf: Die Natur ist grundsätzlich egoistisch.
Pflanzen versuchen, in ihrem Wachstum an so optimale Bedingungen wie möglich zu gelangen, wobei sie keine Rücksicht nehmen auf andere Pflanzen, die dabei untergehen mögen.
Raubtiere haben ganz klar ihre eigenen Reviere, wobei sie nicht mit Artgenossen teilen, genauso wie Tauben in erster Linie soviel Nahrung zu sich nehmen wie möglich, ohne dabei Rücksicht auf andere Tiere zu nehmen. Und es gäbe noch viele weitere Beispiele aus unserer Umwelt.

Weshalb sollte nun der Mensch, ebenfalls Teil der Natur, als einziges Wesen nicht auf Grundlage des Egoismus handeln?

Interessant fände ich hierbei auch, zu untersuchen, wie weit uns soziales Denken in der Erziehung beigebracht worden ist und wie weit dieses unserem Wesen entspricht.