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Thema: Sci-Fi-Roman: Chroniken eines Krieges

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Nun, ich hab mir das ganze jetzt ein zweites Mal durchgelesen und glaube nun eine Meinung abgeben zu können (du wolltest es ja nicht anders).

    Anfangs hatte ich nur die Einleitung gelesen und war richtig begeistert von der Idee und dem Geschriebenen, so dass ich mir den Rest ausgedruckt hatte und zu lesen begann.

    Allerdings verflog diese Anfangsbegeisterung gleich nach dieser Einleitung, denn der Prolog deutete schon darauf hin, was kommen würde... Hätte nun das erste Kapitel eine komplett andere Richtung eingeschlagen, wäre mein Urteil auch anders, aber so muss ich gestehen, dass mich das, was ich gelesen habe, nicht wirklich umgehauen hat.

    Deiner Story mangelt es keinesfalls an netten Sci-Fi Ideen und einer rosigen Aussicht für die menschliche Zukunft, mehr krankt die Geschichte an der fahrlässigen Ausarbeitung deiner Charaktere, die - so leid es mir tut - beinahe gar nicht vorhanden ist.
    In jedem Absatz introdierst du ein neues Set von Personen, bei denen die meisten nach dem Absatz gleich wieder aus dem Gedächtnis verfliegen. Einzig hängengeblieben ist mir Frank Jäger, auch nur, weil er der erste war, der im Prolog vorkam. Und selbst da dachte ich noch, er wäre eine Nebenfigur. Bislang bestehen deine Charaktere nur aus Namen und Rängen. Es wird weder ihr Aussehen beschrieben, noch irgendwelche Eigenheiten, noch - und was eigentlich sehr wichtig wäre - Gedankengänge oder Gefühle. Im Text laufen im Grunde eigentlich nur Actionsszenen mit ab und zu eingestreuten, ziemlich klischeehaften und stereotypen Patriotismus-Dialogen. Eigentlich erzählt sich - meiner Meinung nach - eine Geschichte dadurch, dass sie durch die Aktionen der Charaktere, seien es Ermittlungen oder Dialoge vorangetrieben wird, und ab und zu eine spannende Actionssequenz als Sahnehäubchen dient. Bei dir ist es momentan noch anders, wobei die platten Dialoge ich nicht unbedingt als Sahnehäubchen bezeichnen würde. Vielleicht solltest du mehr Wert auf die Ausarbeitung der Charaktere geben und ihnen nicht nur einen klingenden Namen verpassen. Johnston, Peter Harridge oder manch andere Namen interessieren nicht, wenn sie nicht wirklich zur Handlung beitragen. Und oft ist es besser ihre Namen erst durch den Dialog zu verraten, und ev. nicht den ganzen Namen auf einmal. Versetz dich besser in die Charaktere und beschreibe aus der dritten Person ihre Gedanken, anstatt aus der dritten Person ihre Aktionen aufzuzählen, auch wenn das als "Chronik" durchgehen würde. Aber das ist immerhin ein SF-Roman, und kein Geschichtsbuch. Dann gelingt dir auch eine bessere Traumsequenz als dieser Aufschrei.


    Nun, tut mir leid, wenn das alles vielleicht etwas zu viel war - aber nachdem du ja von allen Seiten gelobt wirst (v.a. im Sleeping Dragon Forum), schadet es vielleicht nicht, einmal eine andere Meinung zu hören.

    Wie gesagt, die Einleitungen, in denen du vom Drumherum erzählst, sind wirklich blenden geschrieben und sehr stimmig, aber wenn die Charaktere erscheinen, verschwindet die Spannung.

    Geändert von MuadDib (22.11.2003 um 21:27 Uhr)

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