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Ritter
1) Ich fände es ganz gut, wenn sich vielleicht mal jemand zur Geschichte äußern würde. Kritik ist bei mir wie immer nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht! 
2) Fortsetzung:
Rigil Kentaurus b
Mars-Pakt
Hauptstützpunkt der Mars-Pakt-Truppen
30.08.3756 03:20
„Ngghh.... Nein... Nein, Alice... NEIIIIIIIIN!“
Schweißgebadet und mit Tränen in den Augen saß Frank aufrecht im Bett. Die Schnellausbildung war beinahe vorüber, doch bis jetzt hatten ihn Nacht für Nacht Alpträume geplagt. Es war immer das gleiche schreckliche Erlebnis: Wie er in die Stadt kam, Alice’ Haus sehen konnte und schließlich der Ionenstrahl eines Raumschiffs wie der Todesblitz einer Unheilbringenden Kriegsgottheit den Himmel zerteilte und Frank die Sicht nahm. Manchmal konnte er noch das diabolische Lachen einer ihm unbekannten Person hören. Dieses Mal war tauchte jedoch für einen Sekundenbruchteil ein Gesicht dazu vor seinem inneren Auge auf.
Frank verwarf allerdings den Gedanken, dass dies eine tiefere Bedeutung hatte. Er stand einfach nach wie vor unter der Schockwirkung der Geschehnisse.
Vorsichtig stand er auf, bedacht, ja kein Geräusch zu machen. Die anderen Rekruten wären sicherlich nicht erfreut darüber gewesen, schon wieder ihren Schlaf durch ihn einbüßen zu müssen.
Fast geräuschlos schloss er die Tür hinter sich und ging den dunklen Flur entlang, bis er im Verbindungsgang zwischen dem Hauptgebäude und den Stuben der Rekruten war. Dort stellte er sich etwa in der Mitte an eines der riesigen Fenster, durch die das Licht der zwei Monde des Planeten scheinen konnte. Einen Seufzer ausstoßend versuchte er sich, während er durch das Fenster auf den darunter liegenden Hauptplatz schaute, seine Gedanken zu sammeln. Würde er diesen gottverdammten Krieg überleben? Was würde er nach dem Krieg tun?
Noch verwirrter als zuvor beschloss er, diese Fragen vorerst zurückzustellen und stattdessen einfach nur die Stille zu genießen.
Er war wirklich froh, dass die Invasoren sich offensichtlich zurückgezogen hatten. Seit dem Angriff auf den Konvoi waren sie einfach verschwunden. Immerhin war dies einer der wenigen Erfolge der Pakt-Truppen, denn zumindest, wenn man den Nachrichten glauben konnte, befanden sie sich fast auf ganzer Linie auf dem Rückzug. Ganze Welten mussten zum Teil bereits unter dem Bombardement der Tarydianer evakuiert werden. Die Verluste waren entsprechend hoch.
Hätte Frank sich umgedreht, hätte er gesehen, wie einige schwarze Gestalten an Fallschirmen vom Himmel herabschwebten und direkt auf der anderen Seite des Hofes landeten. Da aber kein Alarm ausgelöst wurde, hatte sie wohl nicht einmal einer der wachhabenden Soldaten bemerkt.
Frank drehte sich um und wollte sich wieder ins Bett legen, als er dann doch einen Blick auf die andere Seite warf und gerade noch erkennen konnte, wie ein dunkles Etwas hinter der Ecke des Gebäudes verschwand. Instinktiv eilte er zum nächsten Alarmschalter und aktivierte den Alarm. Die schrillen Sirenen heulten auf und das gesamte Gebäudeinnere wurde in einen grellen Rot-Ton getaucht. Erschrocken sprangen die Rekruten aus ihren Betten, doch bevor auch nur einer auf dem Flur war, verstummte der Alarm und das Licht erlosch.
Sie haben den Stromgenerator deaktiviert, ging es Frank durch den Kopf. Doch ohne Strom konnte auch die Tür zum Waffenraum nicht geöffnet werden.
„Was ist denn hier los?“, brüllte einer der Rekruten. „Das ist keine Übung, wir werden angegriffen!“, bellte Jäger ihn an. „Wir müssen die Tür zum Waffenraum aufbekommen, sonst sind wir nicht mehr als Zielscheiben!“
Plötzlich fiel der Blick eines Rekruten auf den an der Wand hängenden Feuerlöscher. „Der Feuerlöscher!“
Einige Schläge mit dem Feuerlöscher später gab das eigentlich elektronisch zu öffnende Schloss der Tür unter einem Knall des Zerbersten nach und ebnete den Weg in die Waffenkammer. Erst, als sämtliche Rekruten bereits ein Sturmgewehr in der Hand hielten, traf ein Offizier ein. Just in dem Moment, als er seinen Mund öffnete, um etwas zu sagen, schnitt Leutnant Friedrichsen eine Explosion das Wort ab.
„Das kam aus den Quartieren des Ostflügels!“, stellte er schockiert fest. „Mir nach!“
Jedem Rekruten schlug das Herz bis zum Hals. Trotz ihrer Angst liefen sie Friedrichsen hinterher, nur um mit einem Bild des Schreckens konfrontiert zu werden.
„Mein Gott, was ist denn hier passiert?“ Friedrichsen war sichtlich schockiert, als er die grausam verstümmelten Leichen einiger Soldaten sah. Selbst die überlebenden sahen furchtbar aus. „H...helfen sie mir...“, stammelte ein junger Mann, dessen Gesicht aussah, als wäre er bei lebendigem Leibe gekocht worden. Ein Sanitäter versorgte ihn sofort und verabreichte ihm ein schmerzstillendes Mittel.
Vorsichtig betraten Friedrichsen, Jäger und die anderen das Quartier. Die Betten waren verkohlt und die Metallgestelle verbogen und geschmolzen. Selbst die Luft war immer noch stickig und heiß.
„Diese verdammten... diese TARYDIANER!“ Friedrichsen war schockiert. „Was ist denn? Was für eine Waffe richtet so etwas an?“ „Ich habe so etwas bisher nur aus Berichten gehört. Aber das kann nur eine Mikrowellen-Impulsgranate gewesen sein. Nichts Anderes brät einen menschlichen Körper schneller gut durch... Jetzt gilt es, die Besucher zu neutralisieren, bevor sie noch mehr Schaden anrichten können!“
Noch während Friedrichsen und Jäger das Gebäude verließen, mit Nachtsichtgeräten ausgestattet und bewaffnet, sahen sie, wie einige Soldaten sich erbrachen. Niemand von ihnen war bisher mit der Grausamkeit eines Krieges in Kontakt gekommen.
Beinahe lautlos pirschten sie sich an der Gebäudewand entlang. Zentimeter um Zentimeter schob Jäger den Kopf um die Ecke des Gebäudes. „Feind gesichtet. Sehe 3 Invasoren. Sie machen sich irgendwie am Munitionsdepot zu schaffen...“ „Sie wollen sicher ins Depot eindringen und es von innen mit Bomben in die Luft jagen... Jetzt, wo sie entdeckt wurden, werden sie den Stützpunkt eher vernichten als ihn einzunehmen versuchen. Eliminieren wir sie.“ Leutnant Friedrichsen, Frank Jäger und zwei weitere Soldaten stürmten um die Ecke und legten die Gewehre an. Je ein gezielter Feuerstoß reichte aus, um die Eindringlinge niederzustrecken. Doch beschwor der Schusslärm nur mehr Ärger herauf.
„Legt die Waffen nieder, wenn euch euer Leben lieb ist!“ Die Stimme war laut und deutlich zu hören. Sie gehörte einer tarydianischen Elite-Soldatin, die zusammen mit dem Rest ihres Trupps auf dem Dach des Hauptgebäudes stand und auf die unten stehenden zielte.
Es war schon ein reichlich skurriler Anblick, wie ein paar halbnackte Männer mit aufgesetzten Restlichtverstärkern ihre Gewehre zu Boden legten.
Vier Tarydianer sprangen derweil vom Dach und landeten, durch ihre Spezialstiefel geschützt, auf dem Boden. Dann betraten sie das Hauptgebäude.
„Bin in Position, Ziel im Visier“, funkte Viktor Kowalski an Tara Kakutani, die sich, wie er, unbemerkt in einen Wachturm geschlichen und ein Scharfschützengewehr an sich genommen hatte. „Habe mein Ziel ebenfalls im Visier.“ „Einen Moment noch... Einen Moment.“
Die Soldatin auf dem Dach drehte sich um und nahm einen Kommunikator in die Hand. Sie sollte niemals dazu kommen, etwas an die „Excalibur“ zu senden, denn die Detonation eines großkalibrigen Explosivgeschosses und dessen Splitter rissen sie förmlich in Stücke. Ein zweites, fast zeitgleich abgefeuertes Geschoss nahm den anderen Soldaten ebenfalls das Leben oder zumindest die Sicht. Frank und die anderen nutzten die Gunst des Augenblicks, um die zu Boden geworfenen Gewehre wieder an sich zu reißen und mehrere Salven auf die Überlebenden abzufeuern.
Auch aus dem inneren des Gebäudes waren die Geräusche eines Schusswechsels zu hören, die kurz nach Beginn schon wieder verstummten.
„Es scheint, als hätten wir zwei Schutzengel gehabt“, brachte Leutnant Friedrichsen nur hervor. „Ja, es scheint so“, wiederholte Frank Jäger geistesabwesend.
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