Und weiter geht's.
Die Rechtschreibfehler sind wohl immer noch da. Ich hab die ersten Kapitel alle direkt hinter einander geschrieben und hatte keine Lust, als ich es merkte, die ganzen Fehler zu berichtigen

Kapitel 2 – Geschichtsstunde mit Meister Ayomi

Ryan und Lynn hatten keine Möglichkeit mehr irgendwie zu reagieren und so fiel Lana auf den harten Boden und blieb regungslos liegen. „Was ist den jetzt passiert?!“ schrie Lynn förmlich und sprang auf. „Keine Ahnung, aber hier liegen lassen können wir sie nicht. Schnell pack mit an“ mit diesen Worten packte Ryan Lana an den Beinen und Lynn nahm die Arme. Zusammen schleppten die beiden Lana zurück zu ihr nach Hause. Der Weg war zum Glück nicht sehr weit und so waren sie schon einige Minuten später angekommen. Hastig klopfte Ryan an die Tür und schon ein paar Sekunden später öffnete Maria die Tür. Zuerst sah sie etwas verwundert drein, als sie Ryan und Lynn sah, aber als ihr auf einmal die ziemlich leblose Lana auffiel konnte sie nicht anders als einen lauten Schrei der Entsetzung auszustoßen. „Schnell Jungs, rein mit ihr und hoch in ihr Zimmer.“ befehligte Maria die zwei und rannte voraus um die Türen zu öffnen. Der Weg in Lanas Zimmer war kurz, da die Treppe in den ersten Stock fast gegenüber der Eingangstür lag und die Zimmertür genau vor der Treppe. Ryan und Lynn legten Lana auf ihr Bett und wurden danach mit den schroffen Worten „Ok, ihr könnt dann draußen warten.“ von Maria wieder hinaus geworfen. Die beiden setzten sich auf das untere Ende der Treppe und starrten die Wand vor ihnen an ohne auch nur ein Wort zu sagen. Beide schwebten in ihrer eigenen kleinen Welt und dachten über die Kutsche, den Mann in dem Mantel, den unbekannten Rüstungen und Lanas plötzliches Zusammenbrechen nach. Viel Zeit zum Nachdenken hatten die beiden aber nicht, den nur ein wenig später kam Maria schon wieder aus dem Zimmer heraus. Auch wenn sie nur ein Hausmädchen war, war sie doch in vielen Gebieten kundig, unter anderem auch in dem der Medizin. „Ich weiß zwar nicht was genau Lana hatte, aber es scheint ihr wieder einigermaßen gut zu gehen. Ich denke sie braucht jetzt erst Mal Ruhe und ich werde dann später mit ihr zum Arzt gehen.“ erklärte sie ihnen. „Ja, das wird wohl das Beste sein. Wir gehen dann wieder.“ erwiderte Ryan und verabschiedete sich von Maria. Lynn tat es ihm gleich und folgte ihm vor die Tür. „Du würdest auch gerne wissen wer die waren, oder?“ fragte Ryan Lynn nachdem sie einige Meter gegangen waren. „Ja, natürlich. Wer würde das nicht gerne wissen? Wieso fragst du den?“ erwiderte Lynn darauf und blieb stehen. „Nun...“, fing Ryan an und wartete ein paar Sekunden, „Ich kenne da jemanden, dem ich es zutrauen würde, dass er selbst von einer Armee gehört hat, die sonst keiner kennt.“ – „Oh nein, bitte nicht der alte Ayomi.“, seufzte Lynn, „Wenn wir ihn danach fragen hält er uns doch eh wieder erst Mal Stunden bei sich fest und erzählt uns alles mögliche, was wir gar nicht hören wollen.“ – „Meinst du? Nun ja, ich würde ihn gerne auch noch nach anderen Sachen fragen. Wenn du nicht willst, kannst du dich ja dazu erbarmen und vielleicht arbeiten.“ konterte Ryan und konnte sich ein kleines Lachen nicht verkneifen. Lynn wog seine Optionen ab „Arbeit auf dem Feld oder Stunden lang Geschichten von Ayomi erzählt bekommen, mh? Nun ja, ich glaub ich geh dann mal zu den Feldern.“ sagte Lynn mit einen Lächeln und machte sich auf zu seiner Arbeit.

Ryan hätte es zwar lieber gehabt, wenn Lynn mit gekommen wäre, aber irgendwo konnte er ihn doch verstehen. Meister Ayomi hatte ihm und eigentlich allen Kindern früher immer viele Geschichten erzählt, und er wusste wirklich wie man selbst aus einer kurzen Geschichte eine stundenlange Erzählung machen konnte. Ayomi war ein Gelehrter, der vor vielen Jahren in Mahaj auftauchte. Keiner wusste wirklich wieso er in so ein kleines Dorf gekommen war, denn mit seinem Genie wäre er in jeder Stadt gerne gesehen gewesen und hätte mit Leichtigkeit eine Stellung irgendwo hoch oben bekommen. Man erklärte es sich letzten Endes einfach damit, dass Ayomi die Einsamkeit schätzt und deshalb in Mahaj wohnte. Auch wenn er im Dorf selber schon genug Ruhe gehabt hätte, hatte er sein Haus auf der anderen Seite der Felder erbaut. Einige junge Leute brachten ihm regelmässig alles, was er brauchte, und so sah man ihn fast nie in der Stadt. Sein Haus war eine Sache für sich. Auf eine Art, war es ein ganz normales Haus, auf eine andere war es ein Turm und auf wieder eine andere war es eine Windmühle. Dieser Eindruck wurde dadurch erweckt, dass es eigentlich eine Mischung aus allem war. Ganz unten war ein Haus, aus welchem sich in der Mitte ein großer Turm erhob, an welchem dann wiederum ein Windmühlenrad befestigt war. Keiner hat jemals verstanden, wieso dieses Rad da war, da im Innerem des Hauses nichts von diesem angetrieben wurde, aber niemand traute sich jemals nach dem Sinn und Zweck zu fragen. Ayomi selber tat eigentlich wenig für die Dorfgemeinschaft. Er hatte ein paar Hühner, deren Eier er aber nur sehr selten einsammelte um sie zu verkaufen, was unweigerlich dazu führte, dass sein Hühnerstall alle paar Jahre zu klein wurde. Was er aber wirklich für alle tat war, dass er immer mit Rat zur Stelle war, wenn mal irgendein Problem anstand.
Ryan kam jetzt endlich an Ayomis Tür an. Noch einmal holte er tief Luft, da er diese für die nächsten Stunden wahrscheinlich nicht mehr atmen könnte. Dann klopfte er an.

Es dauerte lange bis er überhaupt irgendeine Reaktion im Haus feststellen konnte, aber er störte sich nicht daran. Ayomi war nun mal ein sehr alter Mann. Das einzige Merkwürdige daran war, dass er schon ein sehr alter Mann war, als er im Dorf ankam, aber auch danach traute sich niemand zu fragen. Nach einiger Zeit öffnete dann eine kleine, auf einen Gehstock gestützte Gestalt die Tür. „Ja, bitte?“ nuschelte Ayomi mehr in seinen Bart. Dabei schaute er über die großen runden Gläser seiner Brille um zu sehen wer denn dort ist. Er war ein kleiner Mann. Nicht viel größer als ein Jugendlicher, vorausgesetzt Ayomi stand aufrecht. In seiner gebückten Haltung auf den Stock gestutzt war es nicht viel größer als ein Kind. Er hat langes weißes Haar. Es hing überall an ihm herunter und kam hier und dort sogar schon bis auf den Boden. Auch hatte er einen Bart, weiß und lang wie sein Haar. Dieser war ebenfalls schon so lang, dass er auf den Boden kam, was Ayomi manchmal zum Verhängnis wurde, da er über seinen eigenen Bart stolperte. Sein Gesicht hat noch nie jemand wirklich gesehen. Haare, Bart und Brille leisteten eine vorzügliche Arbeit dabei, dieses zu verdecken. „Meister Ayomi, ich bin es, Ryan.“ antwortete Ryan auf die Frage. „Ah, Ryan dich gibt es also auch noch?“ witzelte Ayomi kurz, „Komm rein, immer rein mit dir.“ und machte eine einladende Bewegung mit der Hand in Richtung des Hausinneren. „Setz dich nur, setz dich. Vielleicht Tee? Oder Wasser?“ fragte Ayomi, als sie das Sitzzimmer erreicht hatten und ging schon mal langsam in Richtung Teekanne. „Nein, danke.“ erwiderte Ryan. „Kann man nichts machen.“ Sagte Ayomi nur kurz und schüttete sich selber eine große Tasse voll, bevor er zu Ryan ging um sie dort abzustellen. „Also, was führt dich heute zu mir?“ fragte Ayomi, während er sich hinsetzte. „Ihr habt doch sicher von der Kutsche mit ihren merkwürdigen Begleitern gehört, oder?“ fragte Ryan „Ja, der Dorfchef hat mir davon erzählt.“ antwortete Ayomi und nahm einen großen Schluck Tee. „Wisst ihr etwas darüber? Zu mindestens etwas Genaueres?“ fragte Ryan weiter nach. „Vielleicht.“ gab Ayomi nur kurz als Antwort, nahm einen weiteren Schluck Tee und schaute sich in dem Zimmer um. Es war ein großes Zimmer. Fast jedes Haus hatte so ein Sitzzimmer, in welchem für gewöhnlich Gäste empfangen wurden und sich die Bewohner abends zusammensetzten. Ayomi hatte keine Familie und Gäste kamen auch nicht so häufig und wenn mal ein Gast kam, blieb er nie sonderlich lange. Deshalb wurde sein Sitzzimmer immer mehr zu einer Abstellkammer. Überall hingen Karten an den Wänden, lagen Papiere und Bücher auf dem Boden und den Tischen. Nur sein kleiner Tisch, wo er immer seinen Tee abstellte, und sein großer roter Sessel waren immer frei. „Also werdet ihr mir wohl nicht näheres über sie erzählen, oder?“ stellte Ryan mit einem leicht traurigem Unterton fest. „So ist es. Aber, bist du wirklich nur deswegen gekommen?“ fragte Ayomi nach. „Nein.“, fing Ryan an, „Erzählt mir etwas über unsere Welt.“ – „Über unsere Welt?“ fragte Ayomi verwundert und schaute Ryan etwas verwundert durch seine großen Brillengläser an. „Ich weiß, dass ich ursprünglich aus einer großen Stadt komme. Aber meine Familie kam hier her, als ich noch ein kleines Kind war und so weiß ich nicht mehr als jeder gewöhnliche Bewohner des Dorfes über die restliche Welt.“ erklärte Ryan. „Jaja, für uns hier im Dorf gibt es außerhalb unserer Grenzen nur unsere Dorfallianz. Na gut, ich hab grade ja eh nichts zu tun, also kann ich dir auch erzählen, was du wissen willst.“ sagte Ayomi und unter seinem langen Bart konnte man ein Lächeln erkennen. Er stand auf und ging zu einem, mit Papieren, Karten und Büchern übersäten, Tisch. Dort kramte er kurz in dem Chaos und holte eine Papierrolle heraus. Dann ging er wieder zu Ryan an den Tisch. Ayomi rollte die Karte aus und legte Bücher auf die Ecken, damit sie sich nicht sofort wieder zusammenrollte.

„Wie du bestimmt schon gemerkt hast ist das die Karte unserer Welt – Lydium.“ fing Ayomi an zu erzählen. „Lydium besteht zum größten Teil nur aus Wasser und noch unerforschten Gebieten. Uns ist bisher weder das ganze Ausmaß Lydiums bekannt, noch ob es irgendwo anders eine uns vergleichbare Zivilisation gibt. Bisher kennen wir nur diesen großen Kontinent, unseren Kontinent. Wir können zwar nur schätzen, aber wir gehen sehr zuversichtlich davon aus, dass unser Kontinent der größte auf ganz Lydium ist. Immerhin bietet er drei Königreichen und etlichen neutralen Gebieten Platz. Die drei Königreiche sind Sai, Ezrahl und Hjgin. Alle drei Königreiche sind nach ihren Hauptstädten benannt. Die drei Hauptstädte sind auch gleichzeitig die größten Städte auf diesem Kontinent. Von ihnen aus geht es immer weiter runter, über Städte zu kleinen Städten runter zu den drei Stufen der Dörfer, wobei es seit der Einführung der Dorfallianzen kaum noch kleine Dörfer gibt. Dorfallianzen bestehen immer aus fünf Dörfern. Diese wählen alle zehn Jahre das Hauptdorf, in welchem die wichtigsten Entscheidungen entschieden und Güter gesammelt und anschließend gleichmäßig verteilt werden. Diese Dorfallianzen unterstehen dann ihrerseits wieder dem entsprechendem Königreich, also in unserem Fall Sai. Es gibt auch eine handvoll Allianzen, die sich in neutralen Gebieten niedergelassen haben, weil sie dort tun und lassen können was sie wollen. Der einzige Nachteil ist aber, dass sie in Kriegs- und Notzeiten keine Unterstützung von einem Königreich erwarten können und auch ein beliebtes Ziel von Räubern sind, da sich niemand darum kümmert, was mit ihnen geschieht.“ – „Aber warum gibt es sie dann überhaupt? Wäre es nicht einfacher die Gebiete unter den Königreichen aufzuteilen?“ unterbrach Ryan den Vortrag. „Prinzipiell wäre es besser, ja, aber es gibt einen guten Grund, wieso es so ist.“, erzählte Ayomi weiter, „In der Vergangenheit gab es viele Kriege wegen Grenzstreitigkeiten. Deshalb wurde beschlossen, die Grenzen nun durch neutrale Gebiete zu ersetzen. Sie sind auch nicht wirklich neutral. Sie werden nur von keinem der drei Königreiche kontrolliert. Die neutralen Gebiete stehen unter der Kontrolle des Richterturms. Dieser Turm ist das größte von Menschen je gebaute Gebäude. Er steht auf einer Insel weiter weg von unserem Kontinent und stellt die Spitze unserer Politik da. Nur die Wenigstens haben ihn je gesehen und von diesen haben ihn noch mal genau so wenig betreten. Ich weiß schon was du mich fragen willst. Der Richterturm ist kein Königreich. Er besitzt nur eine kleine Armee bestehend aus Soldaten der drei Königreiche, welche aber alle eingesetzt werden um den Turm selber zu beschützen.“ Ayomi machte nun eine Pause und trank erst mal wieder von seinem, inzwischen kalt gewordenen, Tee. „Das sollte dann erst mal reichen.“ beendete Ayomi seinen Vortrag und räumte die Karte wieder in das Chaos, aus welchem er sie vorher herausgeholt hatte. „Eine Frage hätte ich aber noch. Waren die Rüstungen der Soldaten heute von der Armee des Richterturms?“ fragte Ryan und stand schon mal von dem Sofa auf, auf welchem er die ganze Zeit gesessen hatte.“ – „Nein, waren sie nicht.“ beantwortete Ayomi die Frage kurz ohne weiter darauf einzugehen. Ryan verabschiedete sich von Ayomi, dankte ihm für die Informationen und machte sich dann wieder auf den Weg. >>Mal sehen ob es bei Lana schon was Neues gibt.<< dachte er sich und lenkte seine Schritte in Richtung von Lanas Haus.