Mh, Werbung... mein Metier.
Ich sehe sehr wenig fern, so habe ich den von dir verteufelten Spot auch noch nicht gesehen. Doch strebe ich in naher Zukunft einen Beruf in der Werbebranche an und kann schon behaupten, von solchen Dingen ein gewissen Ahnung zu haben.
In erster Linie ist die größte "Waffe" der Werbung die Psychologie des Menschen. Durch eindringliche Slogans und Bilder soll sich der potentielle Kunde das Produkt oder dazugehörige Teile des Produktes einprägen.
Es gibt verschiedene Wege, dies zu erreichen:
Zum einen wäre da Humor und Originalität. Ein gewisser Witz lässt den Kunden das Produkt mit einem positiven Gefühl verbinden. Ein Beispiel wäre hier beispielsweise die Ikea-Wrbung mit den Wikingern. Es sieht wirklich witzig aus, wie dieses Dorf auf einmal mit einem "WUFF" brennt und die Wikinger die Möbel klauen. Das vermittelt einen gewissen Lebenstil, welcher dem Image der jeweiligen Firma, hier Ikea entspricht. Und eine Werbung, welche schlicht über das Produkt "Berichtet" (ein Graus: Waschmittelwerbungen) sind noch lange nicht so einprägsam wie die originellen Kollegen.
Ein weiteres wichtiges Mittel der Werbung sind einprägsame und oft widerholte Bilder, Slogans und Melodien. Dies ist einfach ethnologisch veranlagt. Wenn man eine bestimmte Melodie beispielsweise immer und immer wieder in Verbindung mit einem Bestimmten Gegenstand hört, denkt man irgendwann automatisch an dieses Produkt, sobald man diese oder eine Ähnliche Melodie hört. Oder eben ein bestimmtes Bild. Der Effekt ist der Selbe.
Der vermeidliche Unterschied bei den Werbungstypen, um welches sich letzten Endes auch dieser Thread hier dreht besteht in der Auffassung der Menschen.
Nehmen wir mal die Benetton-Werbungen der 90er als Beispiel. Auch sie erfüllen ein gewisses Werbetechnisches Schema. So haben alle Plakate einen gewissen stilistischen Rahmen und teilen eine Botschaft mit.
Dass es sich beid dem Motiv um zum Tode Verurteilte oder mit Blut durchtränkte Kleidung handelt ist imo werbetechnisch ein gelungener Schachzug. Denn so wird genau das Ziel der werbung erreicht. Man wird auf sie aufmerksam, redet über sie, disskutiert.
Kurz um, die Werbung hat Aufmwerksamkeit. Ob es jetzt Geschmacklos ist oder nicht, bleibt hier außer Frage. Das liegt im Auge des Betrachters.
Des weiteren sehe ich es so, wie Ifrit. Die Werbung hat sich in den letzten Jahren wirklich etwas emanzipiert. Es gibt nicht mehr diesen Einheitsbrei, wie es ihn noch Ende der 80er bis in die 90er gab. Da orientiert man sich vor allem an ausländischen Werbestandats.
Und gerade diese Tatsache löst die Provokation aus. Deswegen wird darüber geredet und das alles macht diese Werbung zu wirksam. Denn das der konzern Benetton darunter gelitten hat, davon ist nicht im geringsten die Rede.Zitat
Da möchte ich aber schon noch nachhaken. Inwiefern "hebt das bei manchen Menschen die Vergangenheit wieder hoch"?Zitat