Erstmal: Agree @ Lysandros' Posting

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Original geschrieben von -[IoI]-Ins@ne
Ehrlich gesagt bezweifle ich, dass "jeder" weiß, wie sich eine Situation jetzt anfühlt, die für einem selbst fast unerträglich ist.

Wie können sich die Menschen erlauben, besonders diejenigen, die glauben, so viel (pseudo)Erfahrung zu haben, an diesen Gefühlen teilzunehmen, welche sie noch nie verspürt hatten, sondern immer nur gehört davon?

Oft muss ich mich beherrschen, nciht einfach diesen "Klugscheißer" anzufahren, zu fragen: "Was weißt du schon über Verlustängste? Woher glaubst du zu wissen, wie sich das Leiden anfühlt? Hast du überhaupt eine Ahnung von seelischer Qual?"
Lass' mich dir eine Frage stellen:
Glaubst du, du wärest der Erste, der diese und jene Erfahrung macht? Mit Sicherheit nicht.
Ich verstehe, was du sagen willst, aber man sollte immer einen Unterschied zwischen Heuchlern und denen, die es ehrlich meinen, machen.
Woher wollen wir eigentlich wissen, dass unser Gegenüber nicht ebenfalls große Sorgen hat?
Woher wollen wir wissen, dass jemand, den wir als Ignoranten abstempeln, sich nicht jede Nacht in den Schlaf weint?

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Original geschrieben von -[IoI]-Ins@ne
... dass eure Probleme so schlicht und einfach nachzuvollziehen sind?
Kommt ganz darauf an, was für Probleme das sind. Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet sich so manches anders. Menschen, denen wir uns anvertrauen, finden manchmal Wege, die uns selbst verschlossen bleiben, weil wir viel zu sehr mit unseren Abgründen beschäftigt sind. Ich glaube, eine objektive Sichtweise auf das Problem kann ganz hilfreich sein und einem vielleicht einen Weg aus dem Strudel aufzeigen.

Wie white chocobo sagte, der Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl zählt und Mitleid ist es, was mich persönlich tierisch anko***. Dazu erzähl' ich mal kurz was...
In der miesesten Zeit meines ganzen Lebens veränderte ich mich. Die Details erspare ich mir und euch. Jedenfalls...
Ich habe damals einer vermeintlich guten Freundin von mir erzählt, was passiert ist um ihr mein Verhalten der letzten Zeit verständlich zu machen. Das Einzige, was zurück kam, war:
"Ich hoffe, du kommst schnell drüber weg und es ist kein allzugroßes Trauma für dich."
Wir hatten zwar noch eine Weile Kontakt miteinander, aber eher oberflächlich und inzwischen seit Ewigkeiten nicht mehr. Ich lege auch keinen Wert mehr darauf, weil ich damals gemerkt habe, dass ich ihr im Grunde schei**egal bin. Und solche Menschen sind es, die mich anwidern. Menschen, die einen mit ein paar Sätzen abspeisen und das Thema damit als erledigt betrachten.

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Original geschrieben von white chocobo
Es ist vielleicht auch so eine Art Schubladendenken... ala "In der Situation fühlt man sich so... und in der Situation so... die Person ist jetzt gerade in dieser Situation, also MUSS sie sich so und so fühlen" so kommt mir der Gedankengang vieler Leute oft vor...
Der Mensch denkt immer irgendwie in Schubladen. So sind wir nunmal gestrickt.
Und wäre da nicht ein gewisses Muster in unseren Verhaltensweisen, wären mit Sicherheit sämtliche Psychologen der Welt arbeitslos. Ich muss sagen, ich bin froh, dass wir nicht alle zu 100% unterschiedlich ticken. Ich würde mir sonst ziemlich einsam und verloren vorkommen