Zitat
Original geschrieben von aurelius
Weißt du wie es ist, blind zu sein? Ich mein, im Prinzip schreibst du genau das, was -[IoI]-Ins@ne kritisiert hat, dass man meint, das Leid des anderen zu kennen. Und du schreibst auch mit Mitleid.
Aber ich denke, dass das ganz normal ist. Der Mnesch sieht sich halt als zentrum, so dass ermeint, alles verstehen zu können. Wenn er etwas versteht, dann ist das selbstverständlich und er wundert sich, dass andere Menschen das nicht verstehen, sieht diese direkt negativ. Versteht er etwas nicht, dann glaubt er, es sei auch gar nicht zu verstehen, jedenfalls solange man kein Einstein ist.
Und wenn einem jetzt jemand zum Beispiel von Liebeskummer erzählt, dann erinnert man sich an eigene Erfahrungen, die die meisten nun mal gemacht haben. Ich denke ich bin da nicht anders. Natürlich ist jeder Mensch ein Individuum, welches anders empfindet. Doch grundsätzlich hat jeder Mal Liebeskkummer - wer nicht, spielt sich einfach was vor. Aber nochmal zu Latency´s Post, ich finde es schwer, so ein Urteil zu fällen. Es gibt auch Behinderte, die finden ihre Behinderung gar nicht so schlimm. Im Alltag vielleicht störend, aber grundsätzlich haben sie das als ihre Besonderheit akzeptiert. Und wenn dann jetzt jemand ankommt mit so Sprüchen wie, "oh schau nur, der arme, bemitleidenswert", dann kommt er sich wahrscheinlich auch blöd vor. Denn ein Behinderter findet sein Leben vielleicht gar nicht bemitleidenswert, sondern ist glücklich damit.
Ich war im Sommer mit sehr vielen Körper- und Geistigbehinderten im Urlaub, das war so ein integratives Projekt einer Sonderschule aus unserer Nähe. Und alle haben ihr Leben geführt - glücklich. Und ich glaube nicht, dass sie bemitleidet werden wollen, denn damit sagt man ja, dass ihr Leben nicht so viel wert sei. Doch auch behinderte können ihr Leben genießen. Doch dazu muss man sie behandeln, wie jeden anderen Menschen auch, nicht wie ein rohes Ei, mit denen man nicht mal kritisch sprechen darf.
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