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  1. #1

    Kurzgeschichten

    So, da isser wieder.
    Hier könnt ihr wiedr eure Kurzgeschichten verfassen.
    Nagut, mittlerweile gibt es ein Autorenforum, aber trotzdem möchte ich auf diesen Thread beharren.
    Er hat glaube ich schon Tradition.

    [edit]gomen nasai aber er wäre sonst unlesbar. ich hoffe man verzeiht mir ^^*

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    Geändert von Dune (26.03.2003 um 04:54 Uhr)

  2. #2
    Ich würde auch mal fragen, das nicht eher ins Autorenforum gehört, da das ja nicht grad überläuft vor Threads - also, ich frag euch daher, wollt ihr den Thread nicht eher im Autorenforum sehen?

    Besucht das Autorenforum

    "All we have to decide is what to do with the time that is given to us ..."

  3. #3
    nja, zweischneidige Sache:
    dieser Thread hat hier eindeutig seine Wurzeln und gerade dass hat ihm einige Geschichten beschert die im Autorenforum nie gepostet worden wäre. da bin ich mir sicher
    das ist jetzt nix gegen das Autorenforum, aber das ist einfach ein kleiner Maßstab in dem man sich eher seine Geschichte wünscht. Zumindest ich sehe dass so ^^
    … WHEN WE LAST LEFT, AERIS/AERITH/ALICE/WHATEVER WAS FUCKING DEAD.

  4. #4
    Papas kleiner Engel
    Janine saß gerade auf ihrem Bett, als er reinkam und hörte Musik aus ihrem neuen Diskman, den er ihr erst vor kurzen geschenkt hatte. Der Lichtschein des Flures fiel durch den engen Türspalt, und sie musste die Augen von der plötzlichen Helligkeit zusammenkneifen. Janine wusste gleich, dass er es ist, er kommt immer um diese Uhrzeit, eine Stunde nach Feierabend, nur manchmal, da kommt er noch früher. Mit leisem Knirschen öffnete sich die Tür nun ganz und seine große männliche und fette Gestalt erschien im Licht des Flures, warf Schatten in ihr Zimmer. Sofort schloss sich die Tür wieder mit einem leichten Klicken, und gleich danach hörte Janine ihn auch den großen metallenen Zimmerschlüssel umdrehen. Nun war es wieder stockdunkel im Zimmer, und doch war es anders als zuvor.
    Langsam kam seine schemenhafte Gestalt auf ihr Bett zu, leicht wankend, als ob er betrunken wäre. Dann setzte er sich neben sie aufs Bett, dass sich durch sein Gewicht leicht wölbte, und sie roch ganz nah seinen Atem... ja, er hatte wieder getrunken. Und obwohl es zu dunkel war, um sein Gesicht richtig zu erkennen, wusste Janine, dass er beinahe spöttisch grinste, mit einer widerwärtigen Vorfreude.
    "Na, wie geht es Papas kleinem Engel?", keuchte er leise in ihr Ohr, so nah, dass sie vor Ekel eine Gänsehaut bekam. Sie sagte nichts, wendete den Blick nur ab, drängte sich noch mehr an die kalte Wand. "Gefällt dir der Discman, den dein Papa dir gekauft hat?", lallte er weiter auf sie ein, legte nun auch noch seine wulstige Hand auf ihr Knie. Sie nickte mit dem Kopf, und brachte ein leises "hmhm" heraus. Ihr Hals war wie zugeschnürt und eine Mischung aus Angst und Ekel fiel wie eine Welle über Janine her. Er rückte näher an sie heran. "Möchtest du deinem Papa nicht dafür danken...mein hübscher kleiner Engel?" Nun schaute Janine ihn zum ersten Mal richtig ins Gesicht. Ihre Augen hatten sich mittlerweile an die Dunkelheit gewöhnt und sie konnte sein Gesicht besser erkennen. Und sie blickte ihn nur stumm an, mit beinahe flehendem Blick, bat stumm, doch er schien es nicht zu bemerken, oder wollte er es einfach nur nicht bemerken?
    Seine Hand lag noch immer auf ihrem Knie, und wurde langsam schwitzig und unangenehm warm. Im Zimmer war alles still, aber man hörte ihre Mama nebenan in der Küche das Abendessen machen und sie sang laut und fröhlich zu einem Lied, das gerade im Radio spielte.
    "Vielleicht sollte ich nach ihr rufen, um Hilfe schreien. Vielleicht hat er ja nicht recht und sie wird nicht..." überlegte Janine fieberhaft im Stillen.
    Doch sie ließ es wieder geschehen, ließ das Unaussprechliche wieder passieren.
    Später bekam sie wieder etwas ganz Tolles von ihm geschenkt...ihre Belohnung, um die sie später wieder all ihre Freundinnen beneiden würden. "Ich wünschte mein Vater würde mir mal solche Geschenke machen!", sagten sie dann immer, und schimpften über ihre Väter. Janine blieb dann immer ganz ruhig, schaute auf den Boden und wisperte:"Ich bin eben Papas kleiner Engel..."

  5. #5
    *Gänsehaut*
    Muss ich zu deiner Story mehr sagen?
    Du schaffst es echt gut, die Athmosphäre einfangen und darzustellen!
    Oh Gott! Ich möchte nicht die arme Janine sein...

    @Mithrandir
    Ich würd auch sagen, der Thread gehört eher hier hin.
    Im Autorenforum würde er nur allzuschnell untergehen und er wär der 'Hektik' der Außenforen, wo wirklich viele User rumgeistern, ausgesetzt.
    Geändert von Alexiel (25.02.2003 um 01:13 Uhr)

  6. #6
    Danke
    Ist schon ein bisschen älter die Story, und bevor jemand fragt: ich hab sie nicht geschrieben, weil ich dieselbe Erfahrung gemacht habe.

  7. #7
    War das aus dem Kummerkasten im Gameswebforum?
    Zumin. habe ich es dort zuerst gesehen.
    Da war noch so ein krankes Gedicht:



    Mama . . .
    . . . mir ist so kalt,
    kommst du bald?
    Lass mich hier nicht liegen,
    du wirst mich doch noch lieben?


    . . . ich hab dich doch immer gespürt,
    mit deiner Hand hast du mich berührt,
    es war so warm in deinem Bauch,
    deine Stimme hörte ich auch,


    . . . du hast mich immer mit getragen,
    "bald ist es soweit", hörte ich sagen,
    es war so ein angenehmes Gefühl,
    hab ich getreten, wurdest du still,


    . . . meine Augen waren immer verschlossen,
    so hab ich keine Tränen vergossen,
    an dieser Schnur hielt ich mich fest,
    damit war ich verbunden, mit meinem Nest,


    . . . mein Herz klopfte mit deinem gleich,
    ich lag auf einem Polster, der war weich,
    meine Finger konnt ich schon bewegen,
    und mich dann verkehrt hinunter legen,


    . . . immer wieder schlief ich ein,
    habe geträumt vom Sonnenschein,
    sehnsüchtig wartete ich schon darauf,
    bis wann geht mein Bett hier auf?


    . . . dann war es endlich soweit,
    was ist hier los, jemand schreit,
    deine Rufe kommen bei mir an,
    hab ich dir etwa Weh getan?


    . . .ich seh helles Licht erscheinen,
    plötzlich kühl, ich muss weinen,
    du nimmst mich in den Arm,
    deine zarte Haut, so warm,


    . . . ich kann dich erkennen,
    "Mama" werd ich dich nennen,
    ich werd immer bei dir bleiben,
    VIEL Zeit werden wir zusammen vertreiben!


    . . . was hast du vor, kann dich nicht sehn?
    Lässt du mich hier etwa stehn?
    mir ist so bitterlich kalt,
    Mama, kommst du bald???


    Puah, traurig.

    PS: Danke VIO

  8. #8
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Dune
    War das aus dem Kummerkasten im Gameswebforum?
    Zumin. habe ich es dort zuerst gesehen.
    Yo, damals gab es einen Thread: Poesie und Gedichte zum Thema Kindesmisshandlung!

  9. #9
    Ach, dann bist du also doch die Mascara
    Wusste gar nicht das du auch vom Squarenet warst.
    Na dann...



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    So, jetzt haben wir alle alten Geschichten und gleich was vorne weg.
    Kurzgeschichten heisst Kurzgeschichten, weil sie kurz sind.
    Also keine ganzen Bände mehr, wie das bei den letzten Post (im alten Forum) der Fall war.
    Dafür gibts das Autorenforum.
    Hier sollen Geschichten für Zwischendurch rein.
    Alles klar?
    Dann viel Spass noch.
    Geändert von Vio (25.02.2003 um 04:30 Uhr)

  10. #10
    In einer unendlich langsamen, wie Zeitlupe anmutenden Bewegung konnte man sehen wie sich ihr linker Fuss hob, spannte und einen Schritt nach vorne machte. Beziehungsweise wie ihr Fuss ins leere trat und der Körper plötzlich, den Gesetzen der Schwerkraft folgend , einknickte und nach vorne zu fallen begann, Zentimeter für Zentimeter...
    Das alles in Zeitlupe, das Unglück nahend, nur keiner in der Lage sich zu bewegen, geschweige denn etwas zu tun...


    Kommander Keen setze zum entscheidenden Schuss an! Das schleimige, 12 Meter große Monster konnte man bis hier herüber riechen. Ekeliger, fauliger Gestank wehte herüber, es setzte sich in Bewegung...
    Ein letzter Check, die Laserpistole war durchgeladen und schussbereit. Der letzte Schuss... alles oder nichts, genau der Fall der Keen am liebsten war. Fehler waren hier tödlich.
    "Banzaaaii!!!" Keen sprang auf und schoss den letzten Strahl ab, der das Herz des Bösewichtes durchbohrte und in sekundenschnelle trocknete die schleimige Masse zu einem kleinen Häufchen Staub.
    Der tag war gerettet!! Keen steckte sich eine Zigarette an. Er lachte. Die hatte er sich redlich verdient...

    Laut seufzte der 22-jährige Junge auf. Er hatte den Weg zur UBahn-station wie im schlaf gefunden, da er in sein Buch vertieft war, und bemerkte erst jetzt dass er spät dran war. Er beginnt zu laufen, als plötzlich ein Mädchen in seiner Bahn steht.
    Trotz aller Versuche auszuweichen rennt er fast ungebremst in sie hinein.
    "Entschuldigung! Tut mir leid dich angestoßen zu haben."
    Natürlich tat es ihm nicht leid, nur kam man mit Ehrlichkeit in dieser Welt nicht weit...
    Er eilt weiter, lässt ihre hinuntergefallenen Bücher, Hefte, Schreibutensilien auf den nassen, mit Schneeresten und Streusalz verschmutzten Boden zurück. Ist ja nicht mein Zeug, denkt er und eilt voran. Doch er hatte pech, die UBahn war weg. Klasse.

    Er stellt sich ans Ende des Bahnsteiges und schlägt wieder sein Buch auf. Doch er kommt kaum zu lesen, als ein kleiner Luftsog die anwesenden Fahrgäste erfasste und durch sein Spielen mit Schalenden oder langen Mänteln den in wenigen Sekunden einfahrenden Zug vorraus ankündigte.
    Der Zug schießt aus dem Tunnel heraus, bremsend. Plötzlich ist das Mädchen einen Schritt nach vorne und über die Kante des Bahnsteiges hinaus... Der Junge sieht eindeutig dass es das Mädchen war dass er vorher angerempelt hat. Die zeit wird langsamer, schleicht plötzlich dahin, tröpfelt mit aller Gewalt und lässt alle erstarrt auf dem Bahnsteig zurück.
    Bremsen quitschen unter Gewaltanstrengung auf, doch keine chance. Sprichwörtliche Todesstille lastet über dem Bahnsteig.
    Mich hat doch hoffentlich keiner gesehen? Ich verdrück mich lieber und nehm ein Taxi... er dreht sich um und streicht das Ereignis aus seinem Kopf...

    ne andere sichtweise zu einer bereits bestehenden Geschichte. gefällt mir aber überhaupt nicht... naja, es ist ein anfang aus meiner unkreativen phase zu entfleuchen -_^
    … WHEN WE LAST LEFT, AERIS/AERITH/ALICE/WHATEVER WAS FUCKING DEAD.

  11. #11
    Ich glaub ich werd verrückt!! Du kennst Commander Keen, Vio? Wenn wir jetzt dasselbe meinen dann habe die PC Games von unserem duften Weltraumhelden zu Kindeszeiten endlos gezockt *g* Sie war sozusagen meine absoluten Lieblingsspiele, damals wo noch die 3,5 Disketten herrschten

  12. #12
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Laguna Loire
    Ich glaub ich werd verrückt!! Du kennst Commander Keen, Vio? Wenn wir jetzt dasselbe meinen dann habe die PC Games von unserem duften Weltraumhelden zu Kindeszeiten endlos gezockt *g* Sie war sozusagen meine absoluten Lieblingsspiele, damals wo noch die 3,5 Disketten herrschten
    zwar OT aber japp, es ist der Commander Keen wollte ihm hier ein stilles denkmal setzen
    … WHEN WE LAST LEFT, AERIS/AERITH/ALICE/WHATEVER WAS FUCKING DEAD.

  13. #13
    Messers Schneide

    Er kauerte. Das rechte Bein war angewinkelt, während das linke Knie den sandigen Boden berührte. Die rechte Hand war zu einer Faust geballt und lag auf dem rechten Knie. Der linke Arm hing herab.
    Er trug eine leichte Rüstung aus Metall und Leder. An ein paar Stellen war sie beschädigt. Doch die wenigsten dieser Beschädigungen waren von außen zugefügt worden.
    An seinem Gürtel hing ein gewundenes Kurzschwert. Er wünschte es sich jedesmal herbei. Aber nicht, um damit zu verletzen. Er konnte keiner Fliege was zuleide tun. Manchmal hätte er gerne zugeschlagen, doch er hatte kein Angriffsziel.
    Und doch, er hatte eines. Jeder Eindruck wurde in seiner verwirrten Logik so umgeformt, dass er sich selbst traf. Immer wieder und wieder.
    Er weinte nicht, obwohl er sich danach fühlte. Es war sinnlos, würde nichts ändern.
    Er hätte gerne die Kraft gehabt, einfach aufzustehen. Einfach aufzustehen und fortzugehen, zu einem Ort, den er wiedererkannte. Doch dieser Ort lag hinter ihm. Und umkehren konnte er nicht mehr. Und so kniete er in seiner Gedankenwelt, die ihn bluten ließ, ihn schmerzte.
    Als wenn sich das Schwert gegen ihn gerichtet hätte, spürte er Stiche in seinem Herzen. Und als er die Augen öffnete, konnte er es auch sehen. Es steckte tief in seiner Brust. Was hatte es da zu suchen? Wie nur war es dahin gekommen?
    Wie benommen führte er die Hände an den Schaft, um die Klinge herauszuziehen. Sie waren blutig... er hatte sie sich selbst in den Körper gejagt. Verzweifelt ließ er die Hände sinken. Sein Körper folgte.
    Er spürte nicht mehr viel, als seine Lebensfunktionen aufhörten. Auf dem Rücken liegend versuchte er, die Augen offen zu halten. Bis er die unbekannte Reise antrat.
    Am nächsten Tag fand man ihn. Einen jungen Mann. Er trug einen hellblauen Pullover und Jeans. Seine Augen waren weit geöffnet. Er sah aus, als hätte er noch etwas sagen wollen, bevor sein Leben zu Ende ging. Eine Bitte, oder einen letzten Gruß, eine Warnung? Doch sie hatte keine Stimme, keine Töne.
    Die Todesursache war unbekannt. Es gab keine sichtbaren Hinweise in oder an seinem Körper.
    Er hätte sich nur öffnen müssen. Dann hätte es jemand gesehen.


    @Vio
    Unkreativ schön und gut. Aber der Junge ist ja wirklich kalt. Wer kann schon so ein Ereignis einfach aus seinem Gedächnis streichen? ...von mir aus kannst du ihn in einer Fortsetzung einen gerechten Unfall erleiden lassen. Durchbohrt vom Laserstrahl von Commander Keen oder so .

  14. #14

    Real-Life

    Auf seinem Gesicht klebte Blut. Angenehm warmes, dass musste er zugeben. Nachteilig dran war, dass es sein eigenes war.
    Er hätte nie gedacht dass ein paar Schläge ins gesicht so weh tun könnte. Verdammt. Verdammt weh, meinte er.
    Er atmete tief durch, keuchte, hustete gequält, und röchelte - sein Körper hob sich unregelmäßig. Er schloss seine Augen nocheinmal...
    Ja, es war an der Zeit. Zeit sich aufzurichten, beziehungsweise die Böschung wieder hochzuklettern. Glaubt man garnicht, wie schnell man so paar Überschläge zusammenbekommt. Die Arme sowie Beine schienen in Ordnung... nix gebrochen. Plötzlich knickt er ein. Kommando zurück, linke Hand nicht brauchbar. Fu*k. Er rollt sich herum, langsam, hechelt nach Luft und irgendwie fasst er den nächsten Baumstamm, an dem er sich den Hinterkopf ordentlich angeschlagen hat. Würde auch erklären wieso ihm so schwindelig war...
    Später würde es ihm wie ein Wunder vorkommen, wie er den Weg zurück zu dem Gehweg gefunden hatte. Back to track kommentierte er seinen Erfolg. Als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Befühlte sein Gesicht, die Hände voller Blut. Ihm fiel dieser Spruch aus Jurassic Park ein, den ein Kind loslies, bevor es ernst wurde. "Irre, wieviel Blut". Sein sonst so sonores Lachen klang jetzt leicht gequält. Nun denn, das Blut wird von allein nicht zu tropfen aufhören, wird Zeit zum Krankenhaus zu gehen.
    Wenn er geraucht hätte, hätter er sich eine Zigarette angesteckt. Wäre cool hereingeschlendert, hätte
    "he. ich glaub ich hab mir wehgetan. Kann ich mich ins Wartezimmer setzen?"
    gesagt. Genau so. Er lächelte wieder zaghaft bei dem gedanken, Blut lief über seine Mundwinkel. Er probierte es mit seiner Zunge. Der Geschmack war garnicht so schlecht...
    Ich stehe wohl unter Schock, stellte er neutral fest. Blieb stehen, fühlte mit der rechten hand auf dem Rücken herum...
    Sein Rucksack war heil geblieben. Eastpak. Built to resist, auch seinen Träger, wie man seit der Werbung mit den Tauben weiß. Vielleicht drehte ja jemand mit einer Hand-Cam mit und springt jeden moment hinter einem Baum hervor und gibt mir 10000€ bar, auf die Kralle.
    Aber sehen so Eastpak-Werbungsleute aus?? Nö. Der Held hat weniger Blut im Gesicht, bekommt nicht dutzende Faustschläge ins Gesicht und sauen sich ihre Markenklamotten voll. Davon abgesehen, er hatte keine Markenklamotten an da er sich diese nicht leisten konnte.
    Und die drei Leute. Die im versichert haben, dass sie nichts gegen ihn hätten. Er solle das nicht persönlich sehen, nichts gegen ihn!
    Die waren in Markenklamotten. Markenschuhen. Richtig trendy, yo.
    Er nicht. Deswegen tapste er jetzt unbeholfen und mit dröhnendem Schädel richtung Krankenhaus.

    "Oh mein Gott!" Ja das würde sie rufen, wenn sie ihn jetzt so sähe. Würde sich seiner annehmen, ihn umsorgen und immer an seiner Seite sein. Wenn er in einer Eastpak-werbung wäre. Er blieb stehen. Vor einem Busch. "Bin ich in einer Werbung? Ich stimme für ja. Da es zu real dafür ist. Man muss aber dafür stimmen." Er sah den Strauch an, nickt kurz und sprach wieder: "Dann habt ihr mich überstimmt. Gut, keine Werbung. Da aber Büsche kein Wahlrecht haben, gewinne ich. Werbung."

    Wo war er stehengeblieben? Vor einem Busch. Okay, aber nicht so. Stimmt, dröhnender Schädel. Also torkelt er weiter. Langsam werden seine Beine aber wirklich schwach...
    Mmmh, dieser Mugen Accord sieht schon scharf aus. Wenn das nicht "intimidating" genug ist... Irgendwie beginne ich wirklich zu torkeln. Aber das Blut tröpfelt regelmäßig aus meinem Gesicht, alles paletti!
    "and i think to myself, what a wonderful world" beginnt er zu singen, als die ersten drei Menschen stehenbleiben und mit offenen Mündern die schreckliche Erscheinung anstarren.
    Doch die übersieht er einfach. Das ist seine Chance. Sein lasches Leben war endlich einmal richtig Actiongeladen!
    Im Nachhinein betrachtet hätte er darauf verzichten können. Wollen auch. Aber warum sollte er sich beschweren? das Leben hatte seinen Spass daran ihn rumzukicken. So, wie sich ein Fussball auf einem Kindergeburstag fühlt, wenn ihn 40 Füße gleichzeitig treten.
    Yeah, wird Zeit langsam anzukommen, nicht. Also nurnoch über die Straße. Autos werden schon bremsen, also ohne Blick auf die Straße.
    Da schießt ein Radfahrer an ihm vorbei. Und es ist tatsächlich Sie. Haha, das Schicksal spielt wirklich E-gitarre mit den Fäden, die das Leben bedeuten. Aber das stört ihn nicht weiter, sie hat wirklich erschreckend baff dreingeschaut. Ausserdem wurde ihm immer schwindliger... schritt, schritt, schritt, schritt, hab ich meinen Fuß schon gehoben?!
    er wankte den letzten Schritt zum Eingang hinauf, 4 schritte noch. fiel mit dem Gesicht gegen die Glastüren, die sofort zur Seite glitten und schlug mit dem Gesicht am Boden auf.
    Autsch. Dachte er, bevor er ins dunkle hinüberglitt.



    fragt mich nicht wieso, weshalb warum. Ich bin noch in einem Teil
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  15. #15
    Sind zwar keine eigenen, aber die beiden schönen Kurzgeschichten hatte ich noch auf der Festplatte, sind noch aus dem alten Forum bei Final Rinoa:

    Der Turm [© Sense1]

    "Sie blickte auf ihr Leben.
    Der Turm war nicht hoch, doch sehr tief.
    Und unten wartete das Meer.
    Stürmisch und ungewiss.
    Ein einziger Haufen mehr oder weniger verschwommener Erinnerungen die sich im Wind bewegten.
    Viel Schlechtes, viel Gutes.
    Warum überwiegten immer die schlechten Erinnerungen? Warum nicht die Guten?
    Sie machte einen Schritt nach vorne.
    War ihr Leben wie dieser Turm? Eine einzige Anhäufung von Gedanken und Erinnerungen, von Gefühlen, von Feinden und Freunden?
    Oder war sie noch weniger?
    Mehr?
    Was war das Leben? Die Vergangenheit durch die sie ständig floh und sich nachts umdrehte, wenn die Monster wieder überhand nahmen?
    Sie blickte immer noch nach unten.
    Ein Sprung und alles war vergessen.
    Oder nicht?
    Wartete dort ein furchtbarer Gott der sie in die Tiefe reißen und weiter seine Spiele mit ihr treiben würde?
    Eine Träne löste sich aus ihrem Auge.
    Sie hob eine Hand um sie abzuwischen, doch ihr fehlte die Kraft, selbst für diese einfache Bewegung.
    Ihre Beine gaben plötzlich nach und ihr Körper fiel.
    Sie landete auf dem Boden, nah am Rand des Turmes.
    Sie blickte nach oben und erstarrte.
    Dann lächelte sie.
    Der Turm war höher.
    So hoch das sie das Ende nicht sehen konnte.
    Er verschwand in den Wolken, und sie fasste einen Entschluss.
    Sie drehte sich um und ging in den Turm zurück."


    Weine nur, Traurigkeit [gepostet von Shana]

    Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei der zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?"
    Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und so leise, dass sie kaum zu hören war.
    "Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen. "Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch.
    "Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
    "Ja aber", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"
    "Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"
    "Ich.... ich bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme. Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll. "Erzähl mir doch was dich so bedrückt."
    Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. "Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit, bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muss sich nur zusammenreißen. Und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."
    "Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet." Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf, wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, das ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu." Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt. Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in die Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel.
    "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an, nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr Macht gewinnt."
    Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtet erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber, aber - wer bist eigentlich du?"
    "Ich?", sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen. "Ich bin die Hoffnung."

  16. #16
    shana's geschichte hat mir grade einen schauer über den rücken gejagt. genial. mehr fällt mir dazu nicht ein

  17. #17
    ich weiß nicht, ob die Texte jetzt hier hineinpassen, aber sie sind glaub' ich nicht so schlecht. Edit: Das Datum hat nur insofern eine Bedeutung, da es den Tag anzeigt, wann ich die Texte geschrieben habe.

    (28.01.2003)
    Dunkel in der Ferne und in der Nähe, ein einsamer Moment, wo war er? Das Leben hatte ihm so viel gegeben, doch jetzt? Ein einfaches Dasein, womöglich ein erfülltes und doch. Eine Leere war in ihm, sie zerrte von ihm, schon immer, einmal mehr, einmal weniger, aber immer wieder, unaufhörlich. Er wusste nicht, was es war, doch die Sehnsucht durchdrang sein Herz. In einfachen Momenten waren seine Gedanken gefangen und er konnte sich ihrer nicht erwehren. Die Schatten zeichneten ein Bild von ihm, er sah sich, schwarz wie die Nacht, ein verzerrtes Abbild seiner selbst. Was war er nun wirklich? Er betrachtete sich, sah nur seine dunklen Hände, auch sein ganzer Körper war von Dunkelheit bedeckt und doch ein heller Strahl ging von seinem Inneren aus, seine einzige Stärke in Stunden der Not. Dorthin konnte er flüchten, wenn er Angst hatte, dorthin konnte er sein Ich verbergen, es vor den anderen Menschen beschützen. Dorthin hatte sich auch seine Sehnsucht geflüchtet, stets war sie bei ihm, ein trauriger Begleiter in seinem Sein. Manchmal erfüllte sie ihn mit fröhlichen Stunden der Melancholie. In diesen Stunden fühlte er seine Schwäche, war er allen Menschen ausgeliefert; in jenen Stunden hätte er alles darum gegeben seine Sehnsüchte zu stillen. Einsam und verlassen so kam er sich vor, in Dunkelheit war er gehüllt für keinen ersichtlich; er konnte sich nicht zeigen, verbarg seine Sehnsüchte vor anderen Menschen. Und doch was wussten die anderen Menschen von ihm? Nur selten hat ein Wort aus seinem Inneren sie erreicht, oft spricht es in einer unverständlichen Sprache, für andere nur Ausdruck der eigenen Scham. Denn darin erkannten sie ihr eigenes Leid, das in ihnen gebunden war, durchdrungen von Schmerz, den sie um jeden Preis verbergen mussten. Für viele war ihr Inneres ein verbotener Ort, sie konnten sich nicht ertragen, doch er konnte sich darin flüchten, konnte sich verbergen, in der Dunkelheit des Ichs. Auch er hatte schon viel gelitten an manchen Stunden, viele Wunden blieben seiner Seele, doch jedes Ereignis hatte ihn geformt, in jedem hatte er gelernt sich selbst zu verstehen, aber all diese Worte ließen ihn in seinem traurigen Leben zurück. Auch wenn es manchmal fröhliche Momente gab, seine Sehnsucht zerrte weiterhin an ihm; vielfach hatte er schon versucht seinem Leben eine neue Wendung zu geben, doch immer wieder kam sie zurück; zeigte sich in bizarren Formen, all sie waren Ausdruck eines Lebens so unbemerkt wie viele andere.

    (04.02.2003)
    Fensterscheiben zieren dein Zimmer, Fensterscheiben, sie trennen dich von dem „Außen“. Was ist das Außen? Bist das du? Sehe genauer hin, erkennst du die Welt? Ist sie nicht schön und doch ist sie grausam zu dir gewesen. Was will sie von dir? Will sie dich fortlocken aus deinem Zimmer, das gläserne Fenster in Brüche schlagen? Du siehst hinaus, siehst die Menschen. Sie sind alle gefärbt, in der Farbe des Glases, möchtest du sie nicht einmal so sehen, wie sie wirklich sind? Dann müsstest du das Fenster öffnen, hast du Angst davor? Nein, du kannst es nicht öffnen, ist es doch so dick und schwer. Es ist schon oft zerbrochen und du hast es immer wieder erneuert, immer stärker, sodass niemand mehr durchdringen kann. Wer hat das Fenster zerbrochen? Du weißt es nicht oder weißt du es doch. Waren es nicht jene, die dich liebten? Haben sie es nicht immer wieder zerschlagen, meinten sie nicht, dass du das Fenster offen lassen solltest? Haben sie dich wirklich geliebt? Sie zeigten dir die Welt, wie sie wirklich war. Wie war sie nun wirklich? Du hast nur einen Scherbenhaufen gesehen... weintest bitterlich, sie jedoch meinten, so ist die Welt und zeigten dir Bilder von Menschen. Du hast jedoch nur Scherben gesehen... sie hatten tiefe Wunden in dir gelassen. Man verband sie aber nicht und sie meinten, jeder muss selbst damit klar kommen. Die Wunden heilten jedoch nicht, sie wurden immer wieder erneuert, wie du auch dein Fenster erneuert hast, um dich vor weiteren Wunden zu bewahren. Du kannst dein Fenster nicht öffnen, doch nun kommt jemand anderes und möchte dir deine Wunden verbinden. Willigst du ein und versuchst mit aller Kraft dein Fenster zu öffnen oder bleibst du ewig in deinem Zimmer und verbirgst deine Wunden vor den anderen?

    (16.03.03)
    Die Zeiten wenden sich, sein erster Gedanken als er die herrlichen Farben der Blumen vor seinen Augen erblickte. Er hatte sich nie in seinen Träumen ausmalt, etwas derart schönes noch einmal in seinem Leben zu sehen. Und doch hier vorbergen vor den zerstörerischen Waffen, die sein Heimatland heimgesucht hatte, und inmitten der schwarzen Erde des Schlachtfelds, war geschützt durch ein paar Steine ein kleiner Blumengarten. Ihre Schönheit ließ ihm sein Herz frohlocken, ein Lächeln bildete sich in seinem sonst nur ernsten Gesicht, das von vielen Narben übersäht war und die schwarze Farbe jener Erde trug, die sonst überall zu sehen war. Und noch immer starrte er die Blumen an und er vergaß all die Geschehnisse um sich; den Lärm der Granaten und Gewehre, alles wurde still. Er lag da seinen Blick wie gebannt auf die Blumen gerichtet und seine Gedanken leerten sich. Er zitterte und er streckte seine Hand, doch wich er schnell wieder zurück. War er dessen würdig, die Schönheit jener Blumen zu berühren? Und doch wurde ihm die Verwundbarkeit von ihnen gewiss; eine einzige Granate genügte und sie würden verbrennen in derer zerstörerischen Kraft und dieses letzte Andenken an einer besseren Welt vernichten und mit ihr vielleicht all die Hoffnung, dass dieses kriegerische Treiben vielleicht einmal ein Ende finden würde, welches nun schon so lange fortwährte. Er kannte nichts anderes als Krieg; seitdem er denken konnte, sah er nur diese schwarze Erde und in diese wurde er hineingeboren, das Schicksal aller anderen zu teilen, ihren Hunger, ihr Leid und den Tod, der all ihre Herzen erfüllte. Tod war das zentrale Thema seines Lebens, sein Vater starb noch bevor er geboren worden war und seine Mutter bereits als er drei war und so wurde er wie alle anderen auf diese harte Welt vorbereitet. Mit sechs Jahren hatte er das erste mal einen Menschen getötet und seitdem tötete er und alles was er kannte war Zerstörung und Leid bis zu jenem Augenblick, in dem er die Blumen erblickte, als er zu Boden stürzte. Seine Beine waren vom Kugelhagel getroffen worden und er ließ sich geschickt neben dem Stein fallen um weiteren Schüssen auszuweichen. Nur ein Gedanke erfüllte jetzt seinen Kopf, er musste um allen Preis sie beschützen, egal wie.
    Geändert von Lysandros (20.03.2003 um 05:13 Uhr)

  18. #18
    Sie lief schnellen Schrittes den Gehweg hoch. Ihre Füße kickten kleine Steine vor ihr her, links seitlich den Abhang hinunter, rechts gegen den Berghang. Ihr Atem ging schwer, aber ihr Herz war von Freude erfüllt, nicht zu bändigender Freude, sie schien schier zu bersten vor Elan.

    "Du weißt was das für dich bedeutet, oder? Du wirst deinen Status verlieren, wie auch die Vorzüge unseres Lebens. Ebenso deine Kräfte wie auch deine Unsterblichkeit."
    Sie nickte ernst, sie hatte sich entschlossen. Seitdem sie mit diesem Entschluss vor den Ältesten getreten war, war sie nie auf den Gedanken gekommen, ihre Entscheidung in frage zu stellen.
    Er seufzte bedauernd, und sah ihr nach als sie den Raum verlies. Schade, aber warum sollte nicht auch einmal einem von ihnen menschliches "Glück" zuteil werden? Sie war noch jung, aber stark, das wusste er schon seit er sie als Kind hat aufwachsen sehen...
    Ihre Begabung war von Kindesbeinen an stark ausgeprägt, und das machte es ihm nicht leicht, ein solches Medium gehen zu lassen.
    Allerdings, gerade weil sie so begabt ist, will er natürlich nicht ihr Leben beeinflussen. Er lachte leise, Leben... er übernahm auch immernoch die Begriffe der Menschen... Leben, als ob das für sie hier oben genauso zutreffen würde wie für die Menschen...

    Ihr Herz begann zu rasen, sie war diese Art von Belastung nicht gewohnt. Aber es gefiel ihr, sie genoss es im gleichen Maße wie sie es belastete. Sie spürte den Wind, die Sonnenstrahlen, die auf ihrem Haar tanzten und zu Boden sprangen, auf ihrem Gesicht vorbeiflitzten und weiter ins Grüne flogen. Die sanfte Brise, die ihr übers Gesicht strich, alles auf einmal, und doch so nebensächlich.
    Sie stolperte die letzten Schritte mehr als sie lief oder ging. Aber sie hielt sich auf den Beinen, und lehnte sich erschöpft gegen eine Bank. "Kann ich ihnen helfen?" klang eine vertraute Stimme in ihrem Ohr. Eine Stimme die sie seit 21 Jahren, von Kindesbeinen an, begleitet hatte und die sie besser kannte als jeder andere Mensch auf der Erde. Und jetzt endlich konnte sie antworten, mit ihm sprechen. All ihre sehnsüchtigen Wünsche wurden mit einem Schlag wahr.
    Sie öffnete die Augen und sah ihm direkt in die Augen und der Augenblick wurde zu einer Ewigkeit...


    naaf ^^ ein happy end ^^
    Geändert von Vio (26.03.2003 um 04:56 Uhr)

  19. #19
    Zitat Zitat
    naaf ^^ ein happy end ^^
    ....zudem ich schon vor langer Zeit das richtige Ende geschrieben habe:



    Stille.
    Warum ist es nur so schwer?
    Ein Schritt...
    Ein gottverdammter scheiß Schritt...
    So einfach könnte es vorbei sein, keine Probleme, keine Schmerzen, kein Leid, keine.... Angst.
    Ungewissheit.
    Würde sich wirklich etwas ändern?
    Ein Schritt nach vorn....
    Dabei hatte alles so gut begonnen....
    Wer hätte gedacht, das es einmal so enden würde?
    Warum musstest du auch gehen?
    So einfach davon stehlen, ohne Abschied, ohne auf wiedersehen zu sagen?
    Warum?!
    Warum der einfache Weg?
    Warum lässt du mich mit dem Schmerz zurück?
    Sahst du keinen anderen Weg?
    Was soll ich jetzt tun?
    Den selben Weg?
    Was hält mich noch hier, ich bin allein, verletzlich...
    Niemand mehr da, an den ich glauben könnte,
    niemand mehr da, dem ich trauen könnte....
    Stille.
    Jetzt ist der Schritt so leicht.....
    Ich seh die Lichter der Stadt, sie brennen wie Feuer in meinen Augen, sehe die nasse Haut der Straße, vom Nebel getränkt, sehe dich...
    Du lächelst mich an, ich....
    ich lächele zurück....

    Wie wird mir?
    Alles schwere fällt ab, ich fühle mich so leicht....
    So unbeschwert und frei...
    Die Sonne...
    Sehe ich sie zum letzten mal?
    Lichtfetzen treffen auf das Wasser... und funkeln wie Sterne.
    Das Meer.
    Seit ich bei den Menschen bin, war ich nicht einmal mehr im Wasser.
    Ich möchte jetzt nur noch schwimmen.

    Ich spüre nichts mehr... schwebe der aufgehenden Sonne entgegen.
    Vielleicht werde ich ein Regenbogen?

    Mir wird kalt....

  20. #20
    Ein beschaulicher Ort in einem großen Garten. Eine Weide wiegte sich sanft im Wind, durch das Blätterdach eines anderen Baumes fiel vereinzelt ein Lichtstrahl auf den saftigen Grasboden.
    Und plötzlich klang eine Stimme über diese kleine idyllische Oase.
    Sie stand einfach nur da, mit geschlossenen Augen und sang mit ruhiger Stimme vor sich hin. Wie sie da stand und sang, sie war einem Engel gleich. Ja, wenn es Engel gibt, dann sehen sie so aus. Und vielleicht sind die dann nichtmal so schön wie sie...


    Es war bewundernswert mit wieviel Hingabe sie zu Ende führte, was immer sie begann. Man konnte direkt sehen, wie sie immer mit ganzem Herzen einer Aufgabe hinterher ging, sich dafür interessierte und mit ganzem Einsatz zu erreichen suchte, was sie sich vorgenommen hatte. Dabei war sie immer mit einem glücklichen Lächeln zu sehen...

    Sie konnte gut kochen, nähen und war im Haushalt gewandt, sie hatte von ihrer Mutter, als diese noch lebte, viel gelernt und war für jedes ihrer Worte offen gewesen. Sie hatte ihre Mutter bewundert und wollte so werden wie sie, bis sie schließlich vor 10 Jahren starb.
    "Sie würde stolz auf mich sein" dachte sie sich an vielen Tagen, wenn sie besonders positiv gestimmt war und in diesen Momenten war sie so glücklich, wie sie als Kind in den Armen ihrer Mutter gewesen ist.

    Ein Wecker klingelte. Sie gähnte, schaltete den Wecker ab und stand auf. Die ersten Sonnenstrahlen sprangen durch das Fenster in das Zimmer herein und spielten auf ihrer Decke mit den Falten und schlugen munter Schatten.
    Sie wusch sich, zog sich an, bereite sich ein Frühstück, nahm ihre Tasche und verlies das Haus. Mit einem Wehmütigen Lächeln drehte sie sich nocheinmal um, bevor sie das Grundstück verlies und ihr sanftmütiger Gesichtsausdruck wich einem unglücklichen Gesichtsausdruck, als sie auf die Straße trat - ins echte leben.
    Heute würden sie mit der Schule einen Ausflug unternehmen, und es würde eine lange Fahrt werden... es war hart für sie gewesen, zu lernen dass ihre Tugenden heute der beste Weg war, sich zum Aussenseiter zu machen. Viel zu spät darüber hinaus, was sie darüber hinaus noch mehr bedauerte...
    Wie oft war sie weinend aus der Schule gelaufen, weil sie die abfälligen Worte der anderen nicht mehr ertragen konnte, wie oft war sie alleine und ausgestoßen in einer Ecke des Schulhofes gestanden und hatte abfällige Blicke der anderen geernet.


    Sie war sich sicher, dass sie heute hätte nicht aufstehen sollen.
    Sie hätte sich nicht zwei Stunden lang von den Jungen ärgern lassen müssen, hätte gemütlich ausschlafen können, hätte einfach einen schönen Tag haben können, aber sie hat es trotzdem nicht getan...
    "He Eisblock. Sprich doch mal mit uns" wurde sie oftmals gehänselt, "sind wir dir nicht gut genug?" rief ein anderer unter dem Gelächter aller zu ihr hervor. Sie drehte ihren Kopf und sah zum Fenster des Busses hinaus. Die Wolken waren noch bis Mittag zu gezogen und es begann keine zwei Stunden später zu schneien, ein weißer Teppich aus Flocken legte sich in 5 Metern abstand vom Bus auf die Welt nieder. Eine weiße Landschaft begann sich rund um den Bus herum zu erstrecken und die letzten grünen Flecken verschwanden zusehends. Sie verfolgte das Treiben ausserhalb des Fensters, bis sie plötzlich geschüttelt wurde, nach vorne geschleudert wurde, sich die welt zu drehen begann. Ein Bersten ging durch den Bus, Splitter flogen von allen Seiten auf sie ein, ein tiefes, langezogenes Stöhnen des Metalls verwandelte sich in ein peitschendes, scharfes Geräusch und mit einem Mal herrschte Stille.

    Sie öffnete ihre Augen, es war kalt. Sie befühlte Arme, Beine, den Körper. Nichts, ein paar leichte Kratzer aber sonst war sie unversehrt. Erst jetzt bemerkte sie, dass der Bus aufgerissen worden war und der Schnee langsam in das innere des Busses fiel, oder besser gesagt das was noch von diesem übrig war.
    Sie stand auf, hielt sich auf wackligen Beinen und begann wie von einer Stimme geleitet sich einen Weg aus dem Bus zu suchen. Sie stieg über viele Körper ihrer Mitschüler, viele Gesichter, die sie flüchtig kannte. Gekannt hatte. Ihre Schuhe hinterließen einen feinen Abdruck des Profils in den sich ausbreitenden Blutlachen, als sie vom Bus ca. 100 Meter entfernt war, konnte man der roten Spur vom Bus zu ihrer Position folgen. Sie drehte sich um, wie als wäre sie plötzlich der Lage bewusst geworden, der sie gerade entronnen war.
    Sah den Flammen zu, die langsam zu lodern begannen und in einem gewaltigen Feuerball die grausam deformierten Reste des Metalls zerrissen und bis etwa 10 Meter vor ihre Füße schleuderten.

    Eine Stimme schien im Wind zu hängen, oder war es nur der Wind??
    "Eines Tages wirst du für die Qualen, die dir zugefügt wurden, entschädigt werden..."
    Geändert von Vio (26.03.2003 um 04:57 Uhr)

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