Was sind eigentlich Engel? Engel sind Geschöpfe der Fantasie. Oder doch nicht?
Für die einen sind sie es Fabelwesen geschaffen von Gott, für was auch immer. Die einen glauben dran, die anderen halten sie für nicht existent.
Nichts desto trotz sind sie für mich die schönsten Wesen die mein Auge je erblickte.
Jedoch nicht, wie einige meinen mögen mit Flügeln und blonden langen Haaren.
Nein ich meine die, welche auf Erden und unerkannt für die meisten menschlichen Blicke unter uns wandeln.
Erst neulich als ich durch die Ländereien meines ach so kleinen Besitzes wanderte, erblickte ich wieder zwei von ihnen.
Ungleich ihrer Bekleidung oder ihrem Aussehen erkannte ich sofort was sich unter ihrer Fassade verbarg. Zwei Wesen so wunderschön wie ein geschliffener Diamant.
Die Augen strahlend wie der Sonnenschein in der Mitte des Tages und so tief wie ein Ozean in dem jedes Objekt, egal wie schwer und groß, ewig fallen würde um zum Grund zu gelangen.
Für einen Moment verstand ich nicht was ich da sah, doch im nächsten Moment blieb ich stehen um genauer zu betrachten was mein Auge da erblickte.
Am Ufer eines Flusses hockend wuschen sie beide Wäsche aus einem Korb der neben ihnen stand.
Fleißig und arbeitsam wie zwei Bienen beim Honigsammeln tauchten sie ein Wäschestück nach dem andern in das kalte Wasser um es von dem Dreck zu reinigen welche ihnen anhaftete. Obwohl es eine anstrengende Arbeit zu sein schien, sah es aus als würde sie tanzen.
Lächelnd und fröhlich sangen beide ein leises Lied auf ihren Lippen. Ich stand zu weit weg um es verstehen zu können, aber laut ihrem Blick den sie sich fortwährend zuwarfen, konnte es nur ein heiteres Lied sein.
Lange bleib meine Anwesenheit nicht unbemerkt, und so erhaschte eines der Mädchen einen Blick auf mich. Erschrocken hörte es auf zu singen und zu lächeln. Ertappt bei meinem Versuch ihrem Gesang zu lauschen, sah man mich an als wäre ich ein Dämon geschickt um zu zerstören was nicht schön sein darf.
Peinlich berührt sah mich nun auch das zweite Geschöpf des Himmels an.
Starr vor Angst rührte ich mich nicht, doch ihre Augen durchbohrten meinen Körper wie zwei Pfeile auf der Jagd. „Hinfort mit dir Bettler“ riefen die erste. „Was führt einen Landstreicher wie dich in diese Gegend“ verlautete die zweite
Noch immer traute ich mich nichts zu sagen, aus Angst man würde mich verjagen oder sogar in den Kerker des Königs sperren lassen.
„Nun red schon Kerl, oder wir rufen die Garde um dich einzukerkern.“
Diese Worte jagten mir solch einen Schauer über den Rücken, das ich erschrocken rückwärts stolperte und ins Gras fiel.
Lauthals lachten beide erstmal hinter vorgehaltener Hand um dann im Chor „nun verschwinde endlich“ zu rufen.
Schnell und hastig verlies ich den Ort an dem ich dachte einen schönen Augenblick genießen zu können.
Aber als Bauer in einem Königreich wie diesem ist man eben nicht mehr als ein Bauer.
Man bestellt sein Land, Pflügt seine Felder, Erntet seine Saat und zahlt seine Steuern, nicht mehr und nicht weniger.
Vertrieben von Engeln, bleibt mir nichts als eine schöne Erinnerung an diese.
Und so gehe ich weiter Schritt für Schritt, setze einen Fuß vor den anderen um eines Tages meinen Engel zu finden. Einen Engel nur für mich allein, der mich als das akzeptiert was ich bin. Ein kleiner Mensch auf dieser Welt. Das kleine Zahnrad welches die große Maschine des Lebens am laufen erhält. Und so setze ich meinen Weg fort dem Sonnenaufgang entgegen. Ständig suchend nach meine Engel.
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das ganze in ca 30 minuten nach 3 bechern pernod/cola O_o
ich bin krank erhlich