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  1. #41
    Naja... ein kurzes Gedicht.. keine ahnung ob das hier rein passt, aber ich versuch es trotzdem...


    Vom Vorbild betrogen,
    seine Vergangenheit erdaht,
    vom Geist belogen,
    in einer Fremden Welt erwacht.

    Töten um zu Leben,
    die Realität verschwimmt,
    doch gleichgültig erlebend,
    der Untergang beginnt.

    Von anderen geweckt,
    doch unbewusst gelengt,
    nach Frieden sich streckt,
    doch wird nur Leid ihm geschenkt.

    Der Fall ins Leben,
    eröffnet den Geist,
    verändert sein streben,
    gegen alles was sich an der Welt speißt.

    Leben und Licht,
    gegen Tod und Dunkelheit,
    und alles Ursprüngliche erlicht,
    bis auf den Wächter der Zeit.

    mfg Squell

  2. #42
    @ Squell
    Dein Gedicht gefällt mir wirklich sehr gut.

    Aber es gibt hier im Sumpf einen Dichterthread,
    http://forum.rpg-ring.com/forum/show...s=&threadid=59
    hier würde dein Gedicht (und hoffentlich Zukünftige) sich besser machen.

    Trotzdem muss ich sagen, dein Gedicht ist wirklich gut, aussagekräftig, einfach

  3. #43
    Der Himmel ist dunkel und die Wolkendecke undurchdringlich.
    Seit mehreren Stunden regnet es ununterbrochen auf die Erde.
    An solchen Tagen wünschte ich, dass ich einfach in ruhe Zuhause vor meinem Fernseher sitzen könnte und mir mit einem Bier in der Hand das Programm durchforste.
    Aber das Leben als Bauarbeiter ist eben nicht leicht. Und so stehe ich mehrere hundert Meter über dem Boden auf einem Stahlträger und friste mein Dasein. Jeder Tropfen Kälte platscht auf meinen Helm und verursacht Kopfschmerzen. Ich kann kaum fest stehen weil alles etwas rutschig ist. Nur eine Sicherheitsleine festgemacht an diversen Haken und Ösen verhindert eine nähere Bekanntschaft mit dem Tod. Dieses Gebäude raubt mir aber auch so schon den letzten Nerv.
    Der Termin der Fertigstellung wurde meiner Meinung nach sehr eng bemessen.
    Hätte ich was zu sagen, würde ich den Männern erst mal Urlaub verschaffen.
    Doch ich bin nicht mal in der Lage dem Vorarbeiter klar zumachen das uns die Bolzen ausgehen.
    Zumal dieser unten sicher vor dem kalten Nass in seinem, Baumwagen sitzt.
    Wahrscheinlich liest er grad die aktuellen Fußballergebnisse oder wie schön das Wetter im Süden ist.
    Meine Handschuhe sind schon total durchnässt und ich habe jetzt schon keinen Bock mehr.
    Der Tag kann einfach nicht noch schlechter werden ich kann es mir kaum vorstellen.
    Ein Blick in den Himmel sagt mir, dass es sicher nicht vor Abend auf hören wird mit Regen.
    Selbst am Horizont ist kein Lichtblick zu erkennen. Kein heller Schein der mir sagen könnte: „Hey in eine paar Minuten hast du es mal wieder trocken.“ Der Tag hat Scheiße angefangen und er wird auch so enden. Es ist immer so. Erst versagt heute morgen das heiße Wasser.
    Weswegen ich keinen Kaffee trinken konnte und die Dusche verwöhnte mich auch nur mit kaltem Wasser. Nichts desto trotz ich musste ich auf Arbeit. Auf der Baustelle angekommen fand ich dort nur Matsch, Kälte und Regen vor. Und weil ich auch noch der Einzige bin der die Bolzen Maschine bedienen kann und nicht Krank ist, darf ich hier oben rumhocken.
    Es ist fast Mittag, sagt jedenfalls die Anzeige auf meiner Armbanduhr. Welche natürlich nicht Wasserdicht ist. Ein lautes Tönen aus der Sirene gab mir das Zeichen zur Pause.
    Hmm heute mal etwas früher als Sonst. Wenigstens hat unser Vorarbeiter etwas Anstand.
    Der Weg bis zum Fahrstuhl nach unten ist leichter gesagt als getan. Zehn Meter muss ich selbst nach unten klettern über schmale Stege und feuchte glitschige Stahlträger.
    Langsam setze ich einen Schritt vor den anderen. Halte mich hier und da an den Eisenkonstruktionen Fest. Nur auf den letzen Metern ist es gefährlich. Ich muss das Seil Abschnallen für einige Schritte, da es auf der Höhe des Fahrstuhls schon ein Stockwerk gibt und die Betonplatten genug sicheren Halt bieten. Dennoch bei diesem Sauwetter wäre ich ruhiger wenn ich irgendwas hätte was mich vor einem Fall aus dieser Höhe bewahrt.
    Ironischer weise würde ich aus dieser Position ziemlich sicher genau in den Bauwagen krachen und dem Herren da unten einen plötzlichen Besuch abstatten. Ob er sich darüber freut ist Ansichtssache. Noch ein halbes Stockwerk liegt vor mir. Und ich bin auf relativ sicherem Grund.
    Doch dann höre ich diese Stimme in meinem Kopf. „Pass auf, vor dir, es ist nicht sicher“
    „Was“ sage ich Laut. Und bleibe stehen. Sehe mich um. Schaue in alle Richtungen. Doch ich kann nichts erkennen. Irgendwie kommt es mir auch so vor als würde der Regen stärker geworden sein. Ein lautes Rattern unter mir gibt mir zu verstehen , dass der Fahrstuhl mit meinen Kollegen schon auf dem Weg nach unten ist. Ich bin also der Letzte hier oben.
    „Mach dir keine Gedanken. Ich werde Aufpassen das dir nichts passiert.“ Ertönte wieder diese Stimme. „Wer ist da. Wo bist du. Ich kann dich nicht sehen.“ Antworte ich, doch nichts passiert. Der Regen wird tatsächlich Schlimmer. Die Winde stärken sich, das Wasser wird mehr und in meinen Ohren rauscht es nur noch. Ich kann kaum noch erkennen was vor mit liegt weil ich die Augen vor Kälte fast nicht mehr auf halten kann. Doch ich kann nicht stehen bleiben ich muss weiter gehen. Ein paar Schritte noch dann bin ich auf der Sicheren Seite.
    „Du solltest dennoch Aufpassen“ und wieder klang die Stimme in meinem Kopf.
    Und diesmal lenkte sie mich so sehr ab, das ich ausrutsche.
    Der nasse Stahl in Verbindung mit dem starken Wind läst mich das Gleichgewicht verlieren.
    Ich rutsche aus und stürze zwei Meter tief auf den Beton. Doch der Aufprall war nicht wie erwartet.
    Irgendwas fing mich auf, hielt mich fest. Etwas irritiert und nervös stelle ich mich schnell auf meine Füße. Doch als ich mich umdrehte war da nichts. Die Stelle wo ich aufkam war aus Stein. Weiß Grauer Beton gefleckt mit Regenpfützen und allerlei Bauteilen. Eigentlich hätte mein Rücken schmerzen müssen, doch nichts dergleichen war der Fall.
    Ungläubig sah ich mich um, gespannt darauf etwas zu entdecken, was mir Aufschlüsse geben könnte. „Schau nicht so bedeppert. Ich habe dich doch nur aufgefangen damit dir nichts passiert.“
    Die Stimme diesmal kommt sie nicht aus meinem Kopf. Erstaunt drehe ich mich in die Richtung aus der die Stimme kommt. Hoch über dem Boden mitten in der Luft schwebt sie.
    Sie kuckt mir ins Gesicht und lächelt mich an.
    „Wer..bist..“ Doch ehe ich zu ende reden kann unterbricht Sie mich. „Meinen Namen könntest du eh nicht aussprechen. Und du brauchst auch keine andren Fragen stellen.
    Ich werde sie dir nicht beantworten. Es muss das reichen was du siehst.“
    Doch das was ich sah schien mir so unglaubwürdig. Ich zweifelte an meinem Verstand.
    Ich war so damit beschäftigt sie anzusehen das ich nicht einmal bemerkte das es auf gehört hatte zu Regnen.
    Jedoch nur innerhalb des Konstrukts. Außerhalb davon goss es noch immer in Strömen.
    Hier wo ich stand jedoch schien es als wäre die Zeit stehen geblieben.
    Die Regen Tropfen standen in der Luft ich konnte sie berühren noch bevor sie auf den Boden auftrafen.
    Wobei es in der momentanen Situation schien als würden sie dies für die nächsten Augenblicke eh nicht.
    Doch meine Umgebung interessierte mich nicht im geringsten so sehr wie dieses Wesen, welches sich jetzt langsam zu mir herabbegab.
    Langsam und sachte schwebte sie zu mir herunter und bleib vor mir stehen.
    Immer noch lächelte sie mich an. Ihr Aussehen und ihr Auftreten verschlugen mir den Atem.
    Vorsichtig lies ich meine Blicke über ihr Äußeres schweifen.
    Gekleidet in ein weißes Gewand, welches sich sachte im nicht vorhandenen Wind bewegte.
    Sie trug es wie eine Toga um den Körper gewickelt. Nur ihre nackten Füße schauten unten hervor.
    „Na fehlen dir etwas die Worte“ sagte sie mit einer zärtlich beruhigenden Stimme zu mir.
    „Nein.. äähm ich meine Ja doch irgendwie schon. Ich darf keine Fragen stellen und dennoch ich weis doch auch nicht. Ich denke ich werde jetzt in meine Mittagspause gehen.“
    Während ich das sprach wanderten meine Augen weiter an ihr lang. Ihr Blick den sie mir entgegenbrachte war so warm und wohlfühlend. Er lies mich das schlechte vom heutigen Tage vergessen. Dieser Blick schaffte es mir selbst ein Lächeln abzuringen.
    „Ja du kannst ruhig gehe“ sagte sie „ Ich passe schon auf das du heil unten ankommst.“
    Nach dem sie diesen Satz beendet hatte war es wie ein Schnitt im Film.
    Der Regen setze wieder ein der Sturm war wieder da und sie war weg.
    Kurz erschrocken raffte ich mich zusammen und ging zum Fahrstuhl. Dieser war schon wieder auf dem Weg nach oben. „Bist du noch da“ flüsterte ich leise in meinem Kopf.
    „ Ja ich bin noch da.“ Antwortete sie.
    Der Fahrstuhl schien in dem Sturm zu welchem sich das Wetter nun entwickelt hatte nicht mehr klar zukommen. Wild Ratternd stockte es im Motor und dann bleib er stehen.
    „Na Super“ grummelte ich laut vor mich hin „Jetzt sitze ich hier oben fest bis dieses Mistwetter aufhört.“
    Doch im selben Augenblick kam mir wohl ein sehr kranker Gedanke.
    „Wenn du es wagen willst zögere nicht.“ Klang ihre Stimme freundlich .
    Doch ich zögerte. Die letzen Minuten erschienen mir zu Fantastisch als das sie wahr sein könnten. Ein Wesen jenseits aller Vorstellung ist einfach da und redet mit mir in meinem Kopf.
    Dazu ist sie auch noch so wunderschön und bezaubernd, dass jeder Gedanke an sie einfach herrlich war. Und das obwohl ich sie nicht länger als wenige Augenblicke gesehen habe.
    „Na gut ich will es wagen“ sagte ich Lauthals und stellte mich an den Rand des Bauwerks.
    Ein letztes mal betrachtete ich den Himmel und den Regen. Den Horizont und die Stadt unter mir. Ich holte noch einmal tief Luft durch meine Nase um den Geruch des Lebens zu köstigen, welches ich jetzt so leichtsinnig auf Spiel setzen würde.
    Einen Atemzugspäter war ich auch schon auf dem Weg nach unten. Nicht mit dem Fahrstuhl , nicht mit einem Seil oder anderen Hilfsmitteln Nein ich bin einfach gesprungen.
    Der Weg zum Boden erschien mir unendlich. Und um nicht den Aufprall zu sehen drehte ich mich auf den Rücken Und lies mich einfach fallen. Die Welt um mich herum wurde auf eine komische Art und weise so unendlich langsam. Jeder Regentropfen schien so langsam zu fallen, dass ich ihn ohne Mühe hätte einfangen können.
    Der Sturm, der Wind alles war vergessen, auch die Sorgen und Probleme die ich Hatte nichts davon war mehr von belangen.
    Doch so ewig mir die Zeit vorkam so ewig war sie nicht. Mit einem knallen krachte ich in den Bauwagen. Nach dem dieser Völlig in sich zusammen brach und mich unter sich begrub.
    War es dunkel und still. Ich hörte nichts und sah nichts. Nur ein leuchten in der Ferne.
    Und dann erklang wieder ihre wunderbare Stimme „Keine Sorge es ist dir nichts passiert. Beweg dich, Steh auf, Sieh dich um.“ Zuerst traute ich mich nicht mich zu bewegen, doch meine Neugierde war stärker. Und so bewegte ich einen Körperteil nach dem anderen. Erst die Hände, dann die Arme und dann die Beine um zu sehen ob ich diesen Sprung tatsächlich überlebt hatte.
    Stimmen drangen von Außen in das innere des Schrotthaufens, welcher Früher ein Bauwagen war.
    „Verdammt wie ist das passiert“ hörte ich jemanden sagen. Anderes klang wie „Der Sturm muss ihn runtergeworfen haben.“
    Dann wurde dieses Leuchten heller und heller. Letzten endlich griffen mehrere Arme nach mir und ich bekam sogar ein „Jungs nichts passiert ich lebe noch aus dem Mund“
    Als sie mich rausgezogen hatten. Standen viele um mich herum und kriegten ihren Mund nicht mehr zu. Da ich sie anlachte und freudestrahlend Aufstand als wäre das alles nicht passiert.
    Als ich in ihre erstaunten Gesichter blickte, musste ich grinsen.
    „Wie ..wie.. was..“ Stammelnd versuchte mein Vorarbeiter irgendwelche Fragen aufzusagen. Doch er war nicht so ganz in der Lage dazu.
    Der Regen war aber immer noch da. Nur nicht mehr so stark. Anscheinend tobte dieser Sturm nur da oben. Ein Blick hinauf zeigte mir warum keiner das glaubte was so eben passierte. Es müssen gut und gerne hundertfünfzig Meter gewesen sein. Na ja mit einem Engel wie diesem an meiner Seite wundert mich das nicht. Denn jetzt konnte ich mir nichts anderes vorstellen. Kein andres Wesen kommt für mich in Frage
    Nichts sonst könnte mich so beschützen wie Sie.
    Für einen kurzen Moment hielt ich inne und blickt den anderen in Ihre Gesichter.
    „Chef, ich nehm mir für den Rest des Tages frei“ sagte ich dann freundlich und ging in Richtung meines Autos das wenige Meter entfernt auf einem Parkplatz stand.
    „Was wirst du nun Tun“ erklang es wieder in meinem Kopf. „ Ich .. hmm nichts. Es ist schön einen Engel zu kennen. Ich wünschte auch du wärst mein Engel. Doch ich denke nicht das ich das Recht dazu habe dich für mich alleine zu Beanspruchen. Dennoch danke ich dir das du mir heute einen so miesen Tag so schön hast werden lassen.“
    „Keine Ursache dafür bin ich ja da.“ Antwortete sie sanft.
    Bevor ich ins Auto stieg kam mir noch jemand hinterhergerannt. Irgend einer meiner Kollegen ich kenne seinen Namen nicht, aber er ist für die Sicherheit glaube verantwortlich.
    „Hey warte.“ Kam er keuchend angerannt. „Kannst.. Du dich.. an irgendetwas von da Oben erinnern.“ Stammelte er hervor.
    „Nicht viel.“ Gab ich Stirnrunzelnd zurück. „Aber irgendetwas muss doch gewesen sein. Bist du ausgerutscht oder hat der Wind dich das Gleichgewicht verlieren lassen.“ Fragte er während ich ins Auto stieg und den Motor anließ.
    „Ja doch jetzt wo du es Sagst. Es gibt da etwas das geht mir nicht mehr aus dem Kopf.“
    Wartend wie ein Kind auf sein Geburtstagsgeschenk sah er mich an.

    „.. An saphirgrüne Augen so bezaubernd wie nichts andres auf der Welt und feuerrote Haare welche sich im Wind wiegen wie lodernde Flammen.“

    Ich startete den Motor und lies meinen Kollegen im Regen stehen.
    Und während ich auf die Ausfahrt der Baustelle zu steuerte, flüsterte ich leise vor mich hin, obgleich der Tatsache, dass sie es hören würde. „Ich wünschte du wärst mein.“

  4. #44
    @ Rick:
    Schöne Geschichte. Ich finde besonders die Ich-Perspektive interessant, die du gewählst hast, irgendwie ungewöhnlich für eine Kurzgeschichte. Auf jeden Fall sehr interessant. Auch die Verbindung mit der Wetter-Beschreibung gefällt mir, man kann sich richtig, die kalte Nässe vorstellen, sehr gut.

    Aber nun zu mir, ich hatte gerade auch spontan Lust, etwas zu schreiben, es ist eigentlich schon fast zu kurz für eine Kurzgeschichte. Eigentlich ging die Geschichte in meinem Kopf auch noch weiter, aber irgendwie passte der letzte Satz schön als Ende. Über Feedback würde ich mich freuen, eventuell würde ich die Geschichte dann auch noch weiter schreiben, kommt drauf an, was ihr davon haltet. Aber genug geredet.

    [FONT=arial]Nie Wieder - geschrieben zEvG am 20.10.2003
    <Nie wieder, nie wieder> sagte er sich.
    Es war das letzte Mal gewesen, ein für alle mal. Er hatte einfach nicht das Recht, so etwas zu tun. Er wusch sich seine Hände und das Wasser im Waschbecken färbte sich rot.
    Jetzt ekelte es ihn gar und er schrubbte seine Hände solange mit harter Kernseife, bis sie bluteten. Und auch dann konnte er nicht aufhören. Es war, als wolle er seine Wut abwaschen.
    Er steckte das zerrissene Sommerkleid zusammen mit seiner Kleidung in einen Müllsack, den er anschließend wütend in eine Ecke schmiss. Er spürte keinen Schmerz mehr in seinen Händen, von denen das Blut zu Boden tropfte. Er schrie auf, brach wie erschlagen zusammen und blieb wimmernd auf dem Boden liegen – nackt, hilflos. Dann schlief er ein.

    Die hellen Sonnenstrahlen, die durch das Fenster hineinfielen weckten ihn auf. Die Erlebnisse der letzten Nacht wirkten wie ein Traum. Nur der Müllsack und seine wunden Hände erinnerten ihn schmerzhaft daran, dass das alles passiert war, dass all das kein böser Traum war, sondern Realität - sein Leben. Der Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass er zu spät zur Arbeit kommen würde. Er duschte sich und verließ kurz darauf das Haus.

    „Sie sind nicht für unser Unternehmen nicht haltbar“, die Worte brannten wie Feuer in seinem Kopf. Er war sinnlos, nutzlos. Und er hatte keinen Job mehr.
    Der süßlich-stechende Geruch von Sperma und Schweiß schlug ihm entgegen, als er seine Wohnung betrat. Er ging ins Badezimmer, beugte sich über die Badewanne und schaute ihr direkt in die Augen. Weit geöffnet blickten sie ihn an, fassungslos, aber nicht ängstlich. Sie war blass. Ihre Haut wirkte wie die einer Puppe, tot und unmenschlich. Liebevoll schloss er ihre Augen und den halbgeöffneten Mund und lächelte sie an. Sie war sehr hübsch. Er spürte ein angenehmes Ziehen in seinem Unterleib.
    <Nein, nicht jetzt.> Behutsam hob er sie hoch und legte sie auf die weißen Fliesen. Er küsste ihre Stirn und packte sie dann in einen Müllsack, so wie immer. Bevor er sie in der Nacht dem Fluss übergeben würde, räume er auf. Das Messer lag noch immer da, wo er es gestern Nacht hingelegt hatte. Das getrocknete Blut hatte ein eigenartiges Muster gemalt. Es wirkte wie alte Runen, die eine Geschichte erzählten. Er konnte sie nicht lesen. Fasziniert betrachtete er die Klinge, bis er das Messer abwusch und zurück an seinen Platz legte. Er öffnete das Fenster und genoss es, die frische klare Luft einzuatmen.

    Als die Nacht ihr dunkles Kleid ausgebreitet hatte, machte er sich auf den Weg. Er fuhr zu der Stelle, an der er schon die Anderen ins Wasser gelassen hatte, band ein paar dicke Steine an den Sack und ließ in behutsam ins Wasser. Lange blicke er an die Stelle, die die Frau verschlungen hatte. Das Wasser war nachts so schwarz wie der Sack, der nun ihr letztes Kleid sein würde.
    [/FONT]

  5. #45
    *Hust* Sehr äähmm Strange Geschichte also wenn dir so was im Kopf Rumspuckt, dann amche ich mir erhlich gesagt Gedanken.

    Jedoch gehe ich mal davon aus das es eine Geschichte ist ^_-
    Und da ich die andern Storys über dir nicht gelesen habe jedenfalss nicht alle. Wäre es blöd über diese eine So zu Urteilen.

    ABER.. Der Stil gefällt mir, Warscheinlich macht es mir deswegen solche Angst. is nämlich scheisse Bildlich was du da schreibst O_o

    Also ja sehr strange aber gut irgendwie

  6. #46
    @ Rick:
    Ist die Geschichte wirklich so strange? Und sie macht dir Angst? Wiegesagt, eigentlich hätte die Geschichte noch weiter gehen sollen und dann wirklich etwas extrem. Also ich find die Geschichte nicht so heftig.
    Zitat Zitat
    von Rick
    Sehr äähmm Strange Geschichte also wenn dir so was im Kopf Rumspuckt, dann mache ich mir erhlich gesagt Gedanken.
    Wieso, ich habe mich nur von meinen Tagebucheinträgen inspirieren lassen. Nee also eigentlich kam die Idee ganz spontan. Ist mal was anderes.

    Vielleicht setze ich mich heute Abend mal daran, eine Fortsetzung zu schreiben, mich juckt es schon wieder in den Fingern...

  7. #47
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von aurelius
    @mich juckt es schon wieder in den Fingern...
    Hmm Wo wohnst du nochmal... Ich möchte dann mal so mal die nächsten tage die Reionals nachrichten von dort lesen..
    NUr so zur Sicherheit


  8. #48
    Zitat Zitat
    von Rick Jones
    Hmm Wo wohnst du nochmal... Ich möchte dann mal so mal die nächsten tage die Reionals nachrichten von dort lesen..
    NUr so zur Sicherheit
    Mich juckt es natürlich nur( das heißt, es hat mich gejuckt)zu schreiben. Aber die Sache mit den nachrichten hat mich doch tatsächlich auf eine Idee gebracht, danke!
    Also hier die Fortsetzung meiner Geschichte, ich habe der Vollständigkeithalber nochmal den ersten Teil mitgepostet. Und damit auch Rick beruhigt ist, es ist nur eine Gesichte - mehr nicht.
    Ich hoffe die Geschichte ist jetzt nicht zuuuuu jugendundfrei, ist stellenweise etwas heftig geworden.

    Nie wieder - geschrieben zEvG am 20.10.2003 und am 21.10.2003
    <Nie wieder, nie wieder> sagte er sich.
    Es war das letzte Mal gewesen, ein für alle mal. Er hatte einfach nicht das Recht, so etwas zu tun. Er wusch sich seine Hände und das Wasser im Waschbecken färbte sich rot.
    Jetzt ekelte es ihn gar und er schrubbte seine Hände solange mit harter Kernseife, bis sie bluteten. Und auch dann konnte er nicht aufhören. Es war, als wolle er seine Wut abwaschen.
    Er steckte das zerrissene Sommerkleid zusammen mit seiner Kleidung in einen Müllsack, den er anschließend wütend in eine Ecke schmiss. Er spürte keinen Schmerz mehr in seinen Händen, von denen das Blut zu Boden tropfte. Er schrie auf, brach wie erschlagen zusammen und blieb wimmernd auf dem Boden liegen – nackt, hilflos. Dann schlief er ein.

    Die hellen Sonnenstrahlen, die durch das Fenster hineinfielen weckten ihn auf. Die Erlebnisse der letzten Nacht wirkten wie ein Traum. Nur der Müllsack und seine wunden Hände erinnerten ihn schmerzhaft daran, dass das alles passiert war, dass all das kein böser Traum war, sondern Realität - sein Leben. Der Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass er zu spät zur Arbeit kommen würde. Er duschte sich und verließ kurz darauf das Haus.

    „Sie sind nicht für unser Unternehmen nicht haltbar“, die Worte brannten wie Feuer in seinem Kopf. Er war sinnlos, nutzlos. Und er hatte keinen Job mehr.
    Der süßlich-stechende Geruch von Sperma und Schweiß schlug ihm entgegen, als er seine Wohnung betrat. Er ging ins Badezimmer, beugte sich über die Badewanne und schaute ihr direkt in die Augen. Weit geöffnet blickten sie ihn an, fassungslos, aber nicht ängstlich. Sie war blass. Ihre Haut wirkte wie die einer Puppe, tot und unmenschlich. Liebevoll schloss er ihre Augen und den halbgeöffneten Mund und lächelte sie an. Sie war sehr hübsch. Er spürte ein angenehmes Ziehen in seinem Unterleib.
    <Nein, nicht jetzt.> Behutsam hob er sie hoch und legte sie auf die weißen Fliesen. Er küsste ihre Stirn und packte sie dann in einen Müllsack, so wie immer. Bevor er sie in der Nacht dem Fluss übergeben würde, räume er auf. Das Messer lag noch immer da, wo er es gestern Nacht hingelegt hatte. Das getrocknete Blut hatte ein eigenartiges Muster gemalt. Es wirkte wie alte Runen, die eine Geschichte erzählten. Er konnte sie nicht lesen. Fasziniert betrachtete er die Klinge, bis er das Messer abwusch und zurück an seinen Platz legte. Er öffnete das Fenster und genoss es, die frische klare Luft einzuatmen.

    Als die Nacht ihr dunkles Kleid ausgebreitet hatte, machte er sich auf den Weg. Er fuhr zu der Stelle, an der er schon die Anderen ins Wasser gelassen hatte, band ein paar dicke Steine an den Sack und ließ in behutsam ins Wasser. Lange blicke er an die Stelle, die die Frau verschlungen hatte. Das Wasser war nachts so schwarz wie der Sack, der nun ihr letztes Kleid sein würde.

    Part II:
    Das Heft war für Notfälle gedacht. Heute war ein Notfall. Und das obwohl er gestern schon...
    Er spürte die Anspannung und Erregung, die langsam in ihm hochkroch, als er sich die nackten Oberkörper anschaute. Doch er spürte auch, wie er nach mehr verlangte, nach Angst, nach Schreien, nach Blut und nach Macht, nach absoluter Macht. Er dachte an letzte Nacht. Sie war schön gewesen. So jung, so rein. Er spürte immer deutlicher seine Erregung bei den Gedanken an sie und sein Verlangen nach einer neuen Frau. Das Heft half nichts, er startete den Motor und fuhr los.

    Es war eine warme Nacht und er fühlte den Schweiß an sich herunter laufen, während er langsam und fast lautlos durch die leeren Straßen fuhr. Automatisch kreiste sein Blick, immer auf der Suche nach ihr. Die Zeit verging langsam, jedenfalls hatte er den Eindruck.
    Dann sah er sie. Allein lief sie die Straße hinab, ihre Kleidung flatterte im sanften Wind.
    Er sah sich selbst aussteigen, wie er ihr den Mund zuhielt und sie in den Kofferraum seines Wagens stieß. Er sah sich nach Hause fahren und sie die Treppen hinaufschleppen.
    Er wunderte sich wie immer, dass die Nachbarn nicht nachschauten, was für ein Geschrei da sei. Aber so war es in diesem Haus, man interessierte sich nicht füreinander. Er fand das traurig.

    Gewaltsam stieß er die Frau in seine Wohnung. Weinend kauerte sie sich auf dem Boden zusammen. Er zog sich aus. Dann band er ihr vorsichtig Hände und Füße zusammen.
    Sie hatte aufgehört zu weinen und gab keinen Laut mehr von sich. Sie wehrte sich nicht mehr und er konnte sie sanft fesseln. Er lächelte sie an, obwohl sie ihre Augen krampfhaft geschlossen hielt, als könne das, was sie nicht sieht, nicht wirklich geschehen.
    Vorsichtig knöpfte er ihre Bluse auf. Die nackten Brüste versetzen ihm Stöße von Erregung. Er küsste ihren Oberkörper und hörte sie angespannt atmen. Noch immer gab sie keinen Laut von sich. Dann nahm er das Messer und rieb die Klinge mit der breiten Seite über ihren Bauch. Ihr Atmen wurde heftiger und schneller. Dann nahm er das Messer und schnitt ihr vorsichtig die Brust auf. Nicht tief, er wollte nur ihr Blut sehen, ihr Blut riechen und schmecken. Sie schrie auf. Das erregte ihn nur noch mehr. Mit der Zunge leckte er die wenigen Tropfen Blut auf, die aus der Wunde traten. Sie war wieder verstummt und schien abzuwarten. Er nahm das Messer und malte eine gerade Linie auf ihren Bauch. Wieder hörte er ihren Schrei, diesmal vor Schmerz. Sie strampelte – immer panischer, als sie merkte, dass sie ihm ausgeliefert war. Das Blut, das aus ihrem Bauch kam, malte rote Blitze auf ihre Haut, bevor es an ihrer Taille heruntertropfte. Ruckartig zog er ihr den Rock aus und führte sein pulsierendes Genital in sie ein. Sie stöhnte auf. Während er sich rhythmisch bewegte nahm er ein letztes Mal sein Messer und rammte es in ihre Brust. Sie hustete und spuckte Blut aus ihrem Mund. Nochmals nahm er das Messer und stieß es mit all seiner Kraft in ihren Leib. Es war wie ein Befreiungsschlag, auch für sie. Er konnte spüren, wie ihr Körper zusammensackte, wie der Lebensgeist aus ihr heraus kroch, so wie das Blut aus ihren Wunden floss. Und er spürte, wie seine Anspannung aus ihm floh und sich in ihr ergoss.

    Tief atmete er durch. Er sah ihre kalten Augen, wie sie ihn starr anblickten und ihren Körper verziert mit roten Malen. Erschöpft lehnte er sich gegen die Wand und weinte.

    „Ihre Zeitung“, rief der Polizist und öffnete das Fach, um ihm diese zu geben. Sein Foto war auf der Titelseite. Er erschrak vor seinem eigenen Bild, las aber dennoch den Bericht:

    [FONT=courier new]Köln. Einer der grausamsten Mordserien der deutschen Kriminalgeschichte scheint aufgeklärt. Auf einer extra einberufenen Pressekonferenz ließ die Kriminalpolizei Köln gestern verlauten, der allgemein hin als „Schlächter von Köln“ bekannte Serienmörder habe sich selbst gestellt. Er gestand den Mord an 21 jungen Frauen. Diese Zahl ist wesentlich höher, als bisher angenommen, da man bislang nur 7 Frauenleichen im Rhein fand (die RTZ berichtete). Derzeit prüft die Polizei Vermisstenmeldungen und ist mit Spürhunden und Tauchern permanent auf der Suche. Sollten sich die Angaben des Tatverdächtigen bestätigen, so handelt es sich hierbei um die größte Mordserie der deutschen Nachkriegsgeschichte. Der offenbar geistig-verwirrte Tatverdächtige ist sehr glaubhaft, da er die Verletzungen, die er den Opfern zugefügt hatte, detailliert beschreiben konnte und immer nach einem bestimmten Muster vorgegangen war. Ein DNA-Test, dessen Ergebnis am morgigen Dienstag erwartet wird, soll endgültige Klarheit bringen.
    Als freier Mensch werde der Tatverdächtige aber ohnehin nicht mehr leben können, fügte Werner von Lambert, Polizeipräsident von Köln, noch hinzu, da bei ihm eine unheilbare Form der Schizophrenie diagnostiziert wurde, die ihn zu einer unberechenbaren Gefahr für das Volk mache.
    Im Zuge der Bekanntmachung wurden erste Forderungen nach der Todesstrafe laut. Insbesondere seitens der Angehörigen der Opfer nannte man diese Strafe als einzig wahr und gerecht für dieses „unmenschliche Monster“, so der Lebensgefährte des dritten Opfers. In einem Schreiben, das der Redaktion vorliegt, kündigte man weitere Schritte an. So wolle man in jedem Fall aber, als Nebenkläger auftreten. Wir werden weiter über den Fall berichten.
    [/FONT]
    Er legte die Zeitung beiseite. Schizophren nannte man ihn. Er schaute sich um. Die graue Wand seiner Zelle, ein kleiner Hocker, ein Waschbecken und ein Betonklotz mit Matratze, auf der er saß. Ein kleines Fenster ließ den Sommer erahnen, der draußen herrschte. Er hörte die Vögel singen und wusste nicht, ob sie es tatsächlich waren, oder ob seine Erinnerung es ihm vorspielte. Er dachte an die letzten Wochen und Monate, wie es ihm nach immer mehr Frauen gedürstet hatte. <Nie wieder, nie wieder> sagte er sich.
    Mit seinen Zähnen biss er sich die Adern seiner Handgelenke auf. Er spürte, wie nun sein Lebensgeist als Blut aus seinem Körper floss. Aber er schrie nicht. Wie ein Baby kauerte er sich auf der Matratze zusammen. Er sah sich selbst im Mutterleib. <Zurück zum Urzustand, zum Anfang> dachte er. Dann schlief er ein.

  9. #49
    Meine Kurzgeschichte.
    Htmlmöglichkeit(mit bildern): http://xover.htu.tuwien.ac.at/~hells...prosa/bad.html

    Bad

    Das mit dem Auflegen ist so eine Sache, steht man nicht in einer Kneipe, wie man sie zu tausenden auf dieser Welt findet, kaut an irgendetwas rum und wartet darauf, dass die Frau am anderem Ende der Leitung sich rührt. Vor allem wenn man bestimmte Umstände kennt, so wie es Leonard tut. Dessen Profil reflektierte sich in einem verdreckten Werbespiegel für Bier. Das matte grüne Licht des Lokales berührte den Glanz seiner Augen, die hilflos versuchten, während des Gespräches einen Fixierpunkt zu finden. Als einziges Rettungsnetz stellte sich die Musik raus, die die Stimme der Frau zu überdröhnen versuchte. „Ich habe keine Lust, aber falls du willst, ich habe dir Wasser eingelassen“ sprach die Frau deutlich.
    Das Stöhnen des Klaviers hörte sich interessanter an, Leonard fragte sich, ob der Klavierspieler mit Absicht versuchte keine Melodie in sein Stück zu bringen. Sogar er könnte das spielen.
    „Jetzt mach weiter und schau dass du weg kommst. Ich warte ja schon Stunden“.
    Mit der grünen Lampe vor ihm konnte sich Leonard endlich orientieren und suchte den Wirten auf. Zum ersten Mal bemerkte er die vielen Spiegeln, in denen mit billigen Motiven für noch billigeres Bier geworben wurde. Nun entdeckte Leonard das rote vibrierende Licht hinter dem Wirt. Es schien als würde das ganze Lokal sich bewegen und der Wirt grinste ihn nur an, als ob es das Natürlichste auf der Welt wäre. Der Wirt grinste ihn sowieso die ganze Zeit nur an. Leonard konnte sich das Grinsen in seinen Pupillen spiegeln vorstellen, dabei starrte er immer weiter auf die grinsenden Lippen des Wirtes und glaubte eine Bewegung zu bemerken.
    „Du solltest endlich hier abhauen, du fängst an, mich zu nerven.“
    Er blickte noch einmal zurück, bemerkte einen unscheinbaren Mann. Er konnte dessen Gesicht kaum erkennen, bemerkte aber, das der unscheinbare Mann sich für das Telefon anstellte. Leonard fiel nur auf, dass dieser ebenfalls zu grinsen anfing. Zeit, dass Leonard sich auf den Weg machen sollte. Der Wirt gab ihm endlich die Schlüssel. Er stieg in seinen alten blauen Honda, steckte die Schlüssel an und schaltete das Autolicht ein. Das flimmernde Licht am Eingang des Lokales blendete und irritierte ihn. Die Staubwolke, die er hinterließ als das Pedal voll durch gestreckt wurde, nahm er kaum mehr war. Leonards Gesicht war bedeckt mit den sich bewegenden Lichter der Straßenlaternen. Weiße Streifen der Lampen liefen den ganzen Körper abwärts und schränkten Leonards Konzentrationsvermögen langsam ein.
    „Wohin willst du eigentlich? Was willst du erreichen? Willst du mich verarschen?“
    Er stieg noch ! aufs Gas und orientierte sich nur mehr an den Betonblöcken, die die Nebenfahrbahn von seiner trennte. Leonard spielte mit dem Gedanken sein Auto ein wenig an den Blöcken zu schleifen, nur um zu sehen was passieren würde. Seine Zigarette brannte vollkommen in seinem Mund aus, er dachte jedoch nicht daran den Stummel auszuspucken. Grinsen. Plötzlich sah er das Mädchen am Rande der Straße stehen. Sie trug eine alte braune Lederjacke, dazu total unpassende gelbe Schuhe. Ihr Haarschnitt hatte nichts in diesem Jahrzehnt mehr zu suchen. Dennoch fiel Leonard von dem nichts auf. Viel mehr erschreckte ihn das Grinsen des Mädchens. Für den Bruchteil dieser Sekunde, in der Leonard das Mädchen überhaupt sehen konnte, fiel ihm nur das Grinsen auf. Und dabei starrte sie nur in die Ferne. Als Leonard wieder auf die Straße sah, konnte er schon die ganze Stadt vor ihm entdecken. Die Häuser, die Lichter, den Glockenturm.
    Ampel.
    Rot.
    Stopp.
    Abrupt blieb Leonard stehen, sah seitlich aus dem Fenster zu ein paar Jugendlichen, die prompt in seine Richtung starrten.
    „Mann, lass das, der da hier ist es nicht wert. Wart doch einfach, der ist sicher gleich fertig.“
    Leonard wollte gar nicht mehr wissen, ob deren Mundwinkel sich ebenfalls bösartig in die Höhe zogen. Das Ganze ging ihm jetzt schon zu weit und er bemerkte, dass sich Schweiß auf seiner Stirn bildete. Sein rechter Zeigefinger fing wie eine Nähmaschine zu hämmern an. Alles begann so unwirklich zu wirken. Doch der Geruch eines stinkenden Kanals deutete darauf hin, dass er endlich angekommen war. Er stieg aus, ließ aber den Schlüssel unabsichtlich stecken. Als sein Fuß den Boden berührte hörte er eine schreiende Stimme.
    „Verdammt, wenn er nicht sofort damit aufhört und verschwindet schneide ich ihm seinen Bauch auf. Und du weißt, dass ich das ernst meine“
    Paranoia hin oder her, Leonard beeilte sich und wollte endlich ins Haus. Er eilte zu Tür, öffnete und lief sofort die Stiegen hinauf. So konnte er gar nicht bemerken was hinter ihm passierte. Er ging einfach beim Schlafzimmer vorbei und eilte ins Badezimmer. Leonard blickte in die Badewanne und sah die Frau darin liegen. Auf ihrer bräunlich verbrannten Brust lag ein Haarföhn im Wasser. Die Frau bewegte sich nicht mehr. Sie war tot. Leonard hatte sie getötet. Sie grinste. Leonard.

    Er legte den Telefonhörer auf.

  10. #50
    Als der Wecker an diesem Morgen klingelte, war das Bett bereits verlassen. Noch warm, aber leer.
    Das Frühstück stand unberührt auf dem kleinen Küchentisch und das Radio summte ungehört vor sich hin. Das Telefon hatte dem Wecker die Arbeit weggenommen, obwohl es nur Bote war.
    Die Tür war nicht abgeschlossen worden, denn diesmal war keine Zeit dafür.
    Eigentlich war es schon zu spät.

    Auf den Straßen herrschte noch bedächtige Stille und die Lampen beugten sich nur zögernd der anschwellenden Helligkeit. Der Wind beobachtete diesen Szenario nur still, nicht mal die bunten Blätter und die silbernen Nebelfetzen reizten ihn zum Spielen. Er überlegte nur, ob er die dunkelgrauen Wolken am Ende des Horizontes holen oder vertreiben sollte.

    Ein junge, schlanke Gestallt durchschnitt ihn in seiner Grübbelei. Gespannt folgte er ihren Bewegung. Von einer inneren Panik getrieben, rannte sie über die noch ruhigen Straßen und durch einen raschelnden Park. Ihr Herz konnte nicht mehr und mußte doch weiterschlagen.
    Sie sah die vertrauten Wege nicht, nur das Ziel in ihrem Kopf.
    Als sie vor dem kleinen Backsteinhaus stand, wagte sie zu hoffen. So friedlich und sanft schien es im ersten Licht der Sonne. Vielleicht war es doch nicht passiert.
    Ganz sicher, sie hatte es im Halbschlaf nur geträumt und war vollkommen unsinnig aufgebrochen.
    So, wie man manchmal auf den Wecker blickt, die falsche Zeit sieht und dann eine Stunde zu früh auf Arbeit ankommt.
    Aber ihr Herz verlangte Gewissheit. Sie wollte es zum Schweigen bringen, doch es schlug heftig dagegen. Mit zitterndem Atem betrat sie den Treppenflur und schlich die die Treppe hinauf.
    Sie hatte sich ganz sicher alles nur eingebildet. Bestimmt würde sie voll Unverständnis empfangen und sich bis auf die Knochen blamieren. Aber was, wenn sie ausnahmsweise mal doch in der Realität angekommen war ?

    Vor der Tür wirbelte der Wind nervös ein paar Zeitungsfetzen auf. Er sollte vielleicht doch etwas tun.
    Verloren, wie er sich in dem Moment fühlte, entschied er sich für den Regen.
    Während die verunsicherte Gestalt mit zweifelndem Blick vor einer unscheinbaren Holztür stand, flackerten die Laternen verärgert über die zurückkehrende Dunkelheit. Mit einem dumpfen Grollen begrüßte das Gewitter den Wind, der nun immer wilder durch die Strassen fegte.
    Das Herz wollte es wissen und die Gestalt mußte unwillkürlich klingen. Ihr würde schon eine Ausrede einfallen. Doch die Tür öffnete sich nicht. Die Panik forderte wieder ihre Aufmerksamkeit und lies sie den anvertrauten Schlüssel aus der überfüllten Hosentasche heraussuchen.
    Die Tür flog auf und die Gestalt glit wie ein Schatten in die seltsam riechende Wohnung. Nein, sie hatte es doch nur geträumt. Sie hatte es sich nur eingebildet. So wie immer.
    Ihr Augen waren leer, als sie das Bad betrat und sich der erste Blitz des jungen Morgens rot in ihnen spiegelte. Der Donner krachte in ihrem Kopf und formte die letzten Worte.
    "Lebe wohl."
    Geändert von Valada (03.12.2003 um 11:57 Uhr)

  11. #51
    Was sind eigentlich Engel? Engel sind Geschöpfe der Fantasie. Oder doch nicht?
    Für die einen sind sie es Fabelwesen geschaffen von Gott, für was auch immer. Die einen glauben dran, die anderen halten sie für nicht existent.
    Nichts desto trotz sind sie für mich die schönsten Wesen die mein Auge je erblickte.
    Jedoch nicht, wie einige meinen mögen mit Flügeln und blonden langen Haaren.
    Nein ich meine die, welche auf Erden und unerkannt für die meisten menschlichen Blicke unter uns wandeln.
    Erst neulich als ich durch die Ländereien meines ach so kleinen Besitzes wanderte, erblickte ich wieder zwei von ihnen.
    Ungleich ihrer Bekleidung oder ihrem Aussehen erkannte ich sofort was sich unter ihrer Fassade verbarg. Zwei Wesen so wunderschön wie ein geschliffener Diamant.
    Die Augen strahlend wie der Sonnenschein in der Mitte des Tages und so tief wie ein Ozean in dem jedes Objekt, egal wie schwer und groß, ewig fallen würde um zum Grund zu gelangen.
    Für einen Moment verstand ich nicht was ich da sah, doch im nächsten Moment blieb ich stehen um genauer zu betrachten was mein Auge da erblickte.
    Am Ufer eines Flusses hockend wuschen sie beide Wäsche aus einem Korb der neben ihnen stand.
    Fleißig und arbeitsam wie zwei Bienen beim Honigsammeln tauchten sie ein Wäschestück nach dem andern in das kalte Wasser um es von dem Dreck zu reinigen welche ihnen anhaftete. Obwohl es eine anstrengende Arbeit zu sein schien, sah es aus als würde sie tanzen.
    Lächelnd und fröhlich sangen beide ein leises Lied auf ihren Lippen. Ich stand zu weit weg um es verstehen zu können, aber laut ihrem Blick den sie sich fortwährend zuwarfen, konnte es nur ein heiteres Lied sein.
    Lange bleib meine Anwesenheit nicht unbemerkt, und so erhaschte eines der Mädchen einen Blick auf mich. Erschrocken hörte es auf zu singen und zu lächeln. Ertappt bei meinem Versuch ihrem Gesang zu lauschen, sah man mich an als wäre ich ein Dämon geschickt um zu zerstören was nicht schön sein darf.
    Peinlich berührt sah mich nun auch das zweite Geschöpf des Himmels an.
    Starr vor Angst rührte ich mich nicht, doch ihre Augen durchbohrten meinen Körper wie zwei Pfeile auf der Jagd. „Hinfort mit dir Bettler“ riefen die erste. „Was führt einen Landstreicher wie dich in diese Gegend“ verlautete die zweite
    Noch immer traute ich mich nichts zu sagen, aus Angst man würde mich verjagen oder sogar in den Kerker des Königs sperren lassen.
    „Nun red schon Kerl, oder wir rufen die Garde um dich einzukerkern.“
    Diese Worte jagten mir solch einen Schauer über den Rücken, das ich erschrocken rückwärts stolperte und ins Gras fiel.
    Lauthals lachten beide erstmal hinter vorgehaltener Hand um dann im Chor „nun verschwinde endlich“ zu rufen.
    Schnell und hastig verlies ich den Ort an dem ich dachte einen schönen Augenblick genießen zu können.
    Aber als Bauer in einem Königreich wie diesem ist man eben nicht mehr als ein Bauer.
    Man bestellt sein Land, Pflügt seine Felder, Erntet seine Saat und zahlt seine Steuern, nicht mehr und nicht weniger.
    Vertrieben von Engeln, bleibt mir nichts als eine schöne Erinnerung an diese.
    Und so gehe ich weiter Schritt für Schritt, setze einen Fuß vor den anderen um eines Tages meinen Engel zu finden. Einen Engel nur für mich allein, der mich als das akzeptiert was ich bin. Ein kleiner Mensch auf dieser Welt. Das kleine Zahnrad welches die große Maschine des Lebens am laufen erhält. Und so setze ich meinen Weg fort dem Sonnenaufgang entgegen. Ständig suchend nach meine Engel.
    --------------------

    das ganze in ca 30 minuten nach 3 bechern pernod/cola O_o
    ich bin krank erhlich

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