-
Ritter
Part three: Creatures of light and darkness
Es ist spät geworden, die Nacht bricht herein und noch immer sitzen wir an dem Fenster und beobachten das Treiben der Stadt.
Schließlich werden die Lichter schwächer, der undurchdringliche Nebel erscheint wie ein Bote des Todes. Langsam kriecht er aus seinen Löchern und überflutet die Straßen und Gassen.
Nur noch Fetzen von Licht dringen durch diesen weißen Schleier aus Verderbnis.
Stille und Dunkelheit treten ein.
``Es wird Zeit, die anderen warten bestimmt schon´´
``Hm´´
``Hast du etwas essbares eingepackt Mia?´´
``Ja, die letzten Reste unserer Tagesration´´
``Gut, gehen wir, aber leise, der alte Mann schläft bestimmt schon´´
Ich hatte Recht, der Alte sitzt noch immer am Kamin und döst vor sich hin.
Behutsam packen wir ihn in eine Decke, damit er nicht friert, wenn das Feuer erlöscht.
``Sai, ich werde ihn sehr vermissen. Wir haben ihm alles zu verdanken.
Ohne ihn wären wir doch alle längst nicht mehr am Leben´´
``Ich weiss....Lebe wohl, alter Mann´´
Und so schleichen wir davon, die Vergangenheit hinter uns lassend, der Zukunft entgegen, jeder auf der Suche nach seinem eigenem Glück.
Der Nebel wird immer dichter, uns fröstelt die auftretende Kälte.
Nicht mehr lange können unsere Mundschützer das Gift abhalten.
Sollte dies geschehen, so werden auch wir in der Umarmung des Nebels entschlafen.
``Schmerzender Schrei, in der Nacht ist auch der Tod dabei, heuchelnder Wind, wer weiss wo all die Seelen sind? Alles endet, Dämmerstunde, ein Abenteuer beginnt...´´
``Oh man, Dämion, musst du uns so erschrecken?!
Sai, sag doch was.....mir ist fast das Herz stehen geblieben´´
``Wo sind die anderen?´´
`` Unterwegs´´
``Gut, uns geht nämlich langsam die Luft aus´´
Mike: ``Ah, da seid ihr ja, beeilt euch, schluckt diese Tabletten und setzt euch die Atemgeräte ein.´´
Sai: ``He, sind das nicht solche Dinger, wie sie die Soldaten nutzen?´´
Mike: ``Gut erkannt, man setzt sie in ein Nasenloch ein und ta da, fertig. Die Medikamente verhindern übrigens, das eure Schleimhäute angegriffen werden, für die Augen haben wir spezielle Schutzbrillen, die auch noch als Nachtsichtgerät und Kompass dienen, so das wir durch den Nebel finden.
Und hier sind noch Ohrclips, ebenfalls Schutz und Sprechanlage in einem.
Frag lieber nicht, wo wir das Zeug herhaben, du willst es nicht wissen.´´
Mittlerweile sind auch die Zwillinge eingetroffen, beide mit Elektronik überhängt.
``Kann losgehen Chef, suchen wir den nächsten Terminal auf. Ich glaube an der Grenzwand (Anmerkung: Die Slums sind Teilweise von einer 4Meter hohen Mauer umgeben, die verhindern sollen, das Nebel oder Menschen die Slums verlassen) im Ostsektor steht noch ein alter, alt, aber zweckmäßig.
Außerdem wird er nur noch spärlich bewacht, das erspart uns viel Ärger.´´
Mike: ``Ok, seid ihr bereit? Ab jetzt gibt es kein zurück mehr.
Also los, lasst uns gehen.´´
Gegen Mitternacht erreichen wir den Ostsektor ohne auch nur auf eine Seele, bzw. Maschine getroffen zu sein.
Mike: ``Lief ja besser als erwartet, Ed, such den Terminal und mache einen Uplink. Ihr anderen, haltet die Augen und Ohren offen.´´
``Sai, Dämion ist schon wieder verschwunden, ich gehe ihn suchen.´´
``Mia, nein......ah, dieses Mädel!´´
Bonus Part one: The search/Zusammenkunft
``Dämion, wo steckst du?! Hallo, bist du hier, oder hast du dich verlaufen?´´
Stille.
``Zwecklos, eher habe ich mich verlaufen, wo sind denn die anderen ?´´
Mia begann zu lauschen, doch nur der Wind sang leise sein Lied.
Da fing ihr Herz schneller zu schlagen an, sie fühlte sich allein und verlassen, eine Panik erfasste sie.
Rufend rannte sie los.
``Wo steckt ihr bloß?! Sai!! Mike!!´´
Keine Antwort.
``Irgend jemand muß doch hier sein....Nefen! Ed!´´
Wieder nichts.
Doch plötzlich zeichneten sich feine Umrisse in den Nebel, die immer größer und deutlicher wurden.
``Gott sei dank, ich habe euch gefunden, ich dachte schon, ich müsse hier.....´´
Da verstummte sie.
Denn das, was da auf sie zukam, war keiner von uns.
Schwer schnaufend näherte sich ein Cyborg ihrer Position.
Mia war gelähmt vor Angst, noch nie hatte sie mit so einer Kreatur zu schaffen gehabt.
Auf einmal wurde sie gepackt und blitzschnell zu Boden geworfen.
In diesem Moment dachte sie, es wäre aus, sie müsse sterben.
Um so erstaunter war Mia, als sie die Hand, die ihren Mund zuhielt, als Dämions idendifizierte.
``Bleib liegen und beweg dich nicht.´´
Seine Stimme klang überaus gelassen und beruhigend zugleich.
Er schien keine Angst zu haben.
Mia nickte und wischte sich eine Träne aus ihrem Auge. (Ob Angst- oder Freudenträne weiss wohl nur sie selbst.)
Schon stapfte der Cyborg schweren Schrittes an ihnen vorbei, gezeichnet von all den Jahren, die er hier im ätzenden Nebel verbracht hatte.
Es war ein altes Modell, von der Sorte, die man nur noch in die Slums zum patrullieren schickte, oder sie besser gleich einäscherte.
Kaum mehr etwas menschliches hatte er an sich, die Haut war fast vollständig von dem Metallskelett gefault, sein Brustpanzer wies schwere Kratzer und kleine Löcher auf, bei jedem Schritt hörte man die Servomotoren quietschen und es tropfte irgend eine Flüssigkeit auf den Boden.
So blieben die beiden etwa fünf Minuten liegen, bis die Gestalt wieder im Nebel verschwand.
``Ein altes Modell aus den Anfängen der Kybernetik, sogar noch vor dem großen Krieg hergestellt. Die Dinger waren weniger Mensch als Maschine, ein Jammer um jeden, der seine Seele dafür ließ.´´
Aber das war Mia so ziemlich egal, denn nachdem sie sich von ihrem Schrecken erholt hatte, bemerkte sie nur noch die Wärme, die der Körper von Dämion ausstrahlte. Sie hörte seinen Atem und spürte seinen Herzschlag. (Wobei sie nicht sagen konnte, ob es ihrer oder wirklich der von Dämion war.)
In dieser Stellung könnte wie wohl selbst hier im Nebel einschlafen.
Aber es war nicht nur die Körperwärme, die dieses Glücksgefühl verursachte.
Da sie sich nicht im klaren über ihre Gefühle war, kuschelte Mia sich noch näher an ihren Beschützer, um noch mehr von dieser ``Wärme zu empfangen´´.
Aber da stand er schon auf.
``Komm, wir müssen weiter, der Terminal ist nicht weit von hier´´
Und so folgte Mia ihm durch den Nebel, doch plötzlich auch von einem Hunger getrieben.
Einem Hunger nach Liebe.
(Diese Geschichte erfuhren wir anderen allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt.)
End of Bonus Part one
In der Zwischenzeit waren die Gang und ich nicht untätig gewesen.
Wir hatten den Terminal gefunden und wieder in Betrieb genommen.
Ed und Nefen waren gerade dabei, das System zu hacken, als der Rest unserer Truppe eintraf.
``Da seit ihr ja endlich....was habt ihr solang getrieben, während wir hier die Arbeit verrichtet haben?!´´ wetterte Mike gleich los, als er die beiden erblickte.
``Kundschaften´´
War die trockene Antwort unseres Schattenläufers.
``Und die Kleine?!´´
``Mia hat mir geholfen´´
Ich bilde mir ein, das sich Mias Gesicht just in diesem Moment rötlich färbt.
Aber das schwache Katodenlicht spendet mir nicht genug Helligkeit, und so kann ich nur Vermutungen anstellen.
``Na fein, was entdeckt?´´
``Nur einen alten Cyborg, noch ohne Bewegungsmelder oder Wärmebildkamera. Der Typ ist einfach an uns vorbei gestiefelt, keine Gefahr.´´
``Gut, haltet die Augen weiter offen, ich will keine ungebeten Gäste auf meiner Partie´´
``Chef, wir sind drin, was brauchst du?´´ meldet sich Nefen zu Wort.
``Zuerst einen Lageplan, dann sämtliche Codes die das Ding ausspuckt, alles wissenswerte über die Wächter wie Anzahl, Ablösungen und Truppen, die zur Verstärkung hier stationiert wurden.
Danach sperrst du ihre Kommunikation, schaltest die Verteidigung ab, öffnest ein Tor und fertig.´´
``Kann ein Weilchen dauern Chef, das Ding ist nicht mehr der schnellste´´
``Gut, warten wir.´´
Und so machen wir es uns rund um den Terminal bequem.
Ed sitzt neben Nefen und gibt ihm Ratschläge, Mike hat sich einen Joint angezündet und spaziert grummelnd vor sich hin.
Mia hat es sich neben Dämion, der auf sein Katana gestützt an der Schutzwand lehnt, gemütlich gemacht.
Ich selbst hocke gerade in der Nähe des Terminals, als mich ein Tagtraum übermannt.
Zuerst höre ich noch das klicken der Tastatur und das Geflüster der beiden, doch dann hat mich der Traum gefangen.
Und wieder sehe ich meinen Engel, doch diesmal ist es anders.
Ein kalter Wind weht mir um die Glieder, es ist Pechschwarze Nacht.
Nur Die Reklametafeln und mein Engel spenden mir Licht.
Von hier oben kann ich die ganze Stadt sehen, wir sind also auf einer Anhöhe...nein, es ist ein Gebäude, die Linien werden schärfer.
Mein Engel tritt an den Rand.....doch sie sieht so anders aus.
Aus ihren sonst so lieblichen blauen Augen spricht Trauer und Furcht.
Ihre Haut ist blasser als jemals zuvor, die Hände zittern leicht.
Eine Träne läuft ihr über das Gesicht.
Mit ihrem klagenden Blick sieht sie mich so an, das mir das Herz zerspringen mag.
Sie stellt sich Rückwärts an den gähnenden Abgrund, ihre langen schwarzen Haare wehen im Wind.
Jetzt breitet sie die Arme aus.....und lässt sich fallen.
Ich zucke zusammen, als Mike an mir rüttelt.
``Komm schon, wir müssen los´´
Noch immer innerlich aufgebracht schleife ich mich hinter den anderen her Richtung Osttor.
Auf diesem Marsch geht jeder seinen eigenen Gedanken nach, und so ist es dementsprechend still.
Nur Mia schaut mich komisch an.
``Du siehst schlecht aus....total durchgeschwitzt.
Wieder der Traum mit dem tanzendem Engel?´´
``Nein, diesmal ist er geflogen...´´
Schließlich erreichen wir das Osttor.
Die Zwillinge haben gute Arbeit geleistet, keine Gegenwehr seitens der Selbstschussanlagen.
Auch das Tor ist wie versprochen offen, nur noch ein kleiner Schritt in die Freiheit.
End of Part three
Ok, ich glaube, das wars jetzt erstmal hier.
Ab jetzt wird in diesem
Thread weiter gepostet.
Also, falls noch interesse besteht.
Kritik (sinnvolle) ist immer erwünscht.
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln