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  1. #21

    Die Geschichte vom Kleinen Herz

    Du sagtest ich habe Dein Herz gestohlen und das es dir fehlt.
    Du sagtest, das das Gefühl mein Herz bei dir zu haben Wunderschön ist.

    Doch ich habe dein Herz gar nicht gestohlen.
    Ich habe es nämlich gefunden.
    Einsam und traurig war es als ich es traf.
    Doch Gleichzeitig so wunderschön.
    "DU" habe ich gesagt "Herz, möchtest du nicht bei MIR bleiben.
    Ich gebe dir Wärme, Ich werde dir Liebe geben und auch alle anderen wunderbaren Gefühle dieser Welt möchte ich dir geben.
    Du kannst solange bei mir bleiben wie du willst."

    Da Sprach das Herz zu mir: "ich möchte sehr gerne, aber in deiner Brust ist doch nur Platz für 1 Herz.
    Wie also kannst du mir einen Ort anbieten, wenn dort schon ein Herz seinen Platz hat."

    Darauf hin lächelte ich das Herz an.
    "Mein Herz wird den Platz mit dir tauschen.",sagte Ich.
    "Sicher wird dich die Person zu der du gehörst bald vermissen und nach dir suchen.
    Dann wird mein Herz da sein und deinen Platz einnehmen."

    Das kleine Herz schaute mich etwas verdutzt an und fragte.
    "Was aber wenn deinem Herz dieser Platz gar nicht gefällt?"
    "Das glaube ich nicht.", sagte ich," Du magst vielleicht grade
    traurig aussehen, Dennoch sehe ich wie wunderschön du doch bist. Und
    dort wo DU herkommst kann es auch nur wunderschön sein."

    "Nun gut." sagte das daraufhin nicht mehr ganz so traurige Herz.
    "lass es uns versuchen."
    Und so öffnete ich mein brust und MEIN kleines Herz stieg heraus.
    Es war auch etwas traurig und lächelte nur gezwungen.
    Das bemerkte das andere kleine Herz natürlich und fragte mich.
    "Warum ist DEIN Herz auch etwas traurig."
    "Oh, das ist meine Schuld." ,antwortete ich,"Ich habe es vor kurzem
    einmal rausgelassen und nicht darauf geachtet, da hat es sich
    verlaufen. Aber wie du siehst ist ihm ja nichts passiert."

    "Nein, es sieht mir auch recht ordentlich aus. Dennoch befürchte ich
    es könnte ihm nícht gefallen, das wo es hinkommt."
    "Nun Gut" ,sagte ich daraufhin, "Hier ist ein Zettel. Ich werde darauf mein Zuhause schreiben und es Meinem kleinen Herzen mitgeben.
    So kann es jederzeit, sollte es ihm nicht gefallen, zu mir zurückkehren."
    Da nickte das kleine rote Herz,verabschiedete sich von Meinem kleinen Herz und stieg zu mir in die Brust.
    Mein eigenes kleines Herz hingegen stellte sich an die selbe Stelle wo zuvor das kleine rote Herz stand.
    ich winkte ihm noch einmal zu und ging dann Nachhause.

    Wenige tage später klingelte es an meiner Tür. Ich ging hin und öffnete.
    Doch schon wärhrend ich die Klinke herunter drückte, bemerkte ich dieses kribbeln in meinem Herzen.
    Als die Türe dann offen war, stan vor mir das wunderbarste Geschöpf,
    welches meien Augen je erblickten.
    Stillschweigend, jedoch mit einem sehr glücklichen Lächeln reichtest du mir die Karte herüber. Ich reagierte nur zögerlich.
    Und während sich unsere beiden Herzen durch die Brust hindurch begrüssten,
    (Dies machten sie, wie es alle glücklichen Herzen tun, natürlich mit wildem Gepoche, Geschlage, und Gedröhne.)
    las ich was auf der Karte stand.

    Hallo mein Hase
    Wollte dir mit Dieser Karte sagen, dass Ich DICH über alles Liebe!
    Du hast mein Herz gestohlen! Irgendwie fehlt es mir, aber das gefühl
    DEIN Herz bei mir zu haben ist wunderschön. Dafür möchte ich dir
    danken. In Liebe A....

    So gleich fühlte ich wie schnell mein Herz anfing zu pochen. Nunja eigentlich war es ja Dein Herz.
    Deshalb wollte ich es auch erst herausholen, jedoch flüsterte es zu mir und sprach.
    "Du hast nicht gelogen. So wie ich das sehe geht es Deinem Herzen sehr gut in meiner Brust. Mir geht es auch sehr Gut in Deiner Brust.
    Warum also sollten wir dies ändern. Deswegen Schlage ich vor bleibt jedes unserer Herzen da wo es sich gerade befindet."
    Stillschweigend nickte ich freudig.

    Und so kam es, dass zwei Herzen ihre Plätze tauschten und dennoch alle beteiligten, Menschen so wie Herzen,
    Glücklich und Zufrieden sind.
    Nicht nur dies, Nein. Sie sind so voller wunderbarer Gefühle und Gedanken, dass sie es sich nicht anders vorstellen könnten.
    Jedenfalls ICH nicht.
    In Liebe Dein RJ
    -----------------------------------------------------
    1. Ich hab die erlaubniss das posten zu dürfen extra von meinem Schatz eingeholt ^_-
    2. Diese Geschichte ist mir Selbst eingefallen.
    Mitten in der Nacht von 22uhr - 2uhr.
    3. Es ist die ERSTE Geschichte die ich je beendet habe ^^ auch wenn es nur eine kurzgeschichte ist ^^

    Ich bin selbst verwundert was die Liebe mit einem Menschen so alles anstellen kann.
    UND dabei wollte ichnur die Karte beantworten, welche sie mir ein paar tage zuvor gegeben hatte.
    Mich störte der Satz von wegen Gestohlen. Das hörte sich für mich so
    Böse an und das konnte ich so nicht da stehen lassen.
    Naja Die Antwort ist dann dem entsprechend ausgefallen.
    ich wusste nith sorecht wohin damit, deswegen hab ichs mal hierreingeschrieben ^_-


  2. #22
    @ Rick Jones
    Einfach wunderschön. <3
    Deine Freundin muss sich sehr glücklich darüber gefühlt haben. Jede Frau hätte sich darüber sosehr gefreut, dass die Herzen nur so hin und her gesprungen wären.

    Schön, dass es doch noch einige Romantiker gibt. Heb es Dir gut auf,und zeige es Ihr später mal, wenn sich die Herzen mal verirren.
    There are rumours her guns Moon & Star have a soul ...

  3. #23
    Ich hab es ihr übers Telefon vorgelesen...
    Ich denke sie hat sich sehr gefreut darüber...
    Ihrer reaktion jedefalss zu urteilen ^_-
    Maybe schreibt sie sie ja mal irgendwann selbst rein.
    mal sehn..

    schön das es nicht nur ihr und mir gefällt


  4. #24
    Ironie

    Des nachts ist es hier immer so ruhig, um 2,3 Morgens ist es einfach still, okay, ab und an ein Auto, oder Laster. Mehr aber nicht.
    Ich stehe da und sehe hinab. Auf das Wasser, das braune, dreckige, unspektakuläre Flusswasser, das vom Sand den der Fluß mit sich trägt getrübt ist. Es ist nicht schön, aber muss es immer für das Auge schön sein?

    Vor ein paar Tagen stand ich mit den Füßen drinnen, dort hinten, am Tage kann man die Stelle leicht sehen. Es war kalt, sehr kalt, aber doch herrlich. Das Rauschen, plätschern, ich konnte es nicht sehen wie trüb das Wasser war. Aber fühlen, wie es pulsierte, ewig in Bewegung, wie es gemächlich dahinspaziert, über Steine springt und sich ohne Sorgen auch mal treiben lässt.
    Und meine Füße spürten nur den Sand, sonst nichts, ich schloss die augen und es war wunderschön. Am Tage sieht man den aufgewirbelten Sand im Wasser, und geht vorbei. Ist ja nichts besonderes...

    Ich schweife ab, tut mir leid. Passiert mir oft, bin sehr sprunghaft, auch beim Sprechen.
    Man versucht mir das immer nett formuliert zu sagen, aber es trifft trotzdem. Naja, ich hab mich daran gewohnt, und versuche weniger "ich" zu sein. Sie denken ich schweife ab? Das gehört dazu. Auch ein Grund wieso ich hier stehe.
    Ich stehe zum wiederholten male da, und wieder hämmert mir dieser eine Gedanke durch den Kopf: "SPRING"
    spring ...
    ... spring ...
    spring ...
    ich stehe da, und mein Kopf flüstert, leise, verlockend "spring".
    Das Wasser sieht nicht tief aus, ist aber tief genug. Ein lächeln stiehlt sich auf meine Lippen. 2 bis 3 Meter sind schon tief genug. Es gibt schönere Arten abzutreten, den Löffel abzugeben, über den Jordan zu gehen... ich gehe eigentlich hinein. Wieso dann drüber? ... Keine Zeit für ethische Detailfragen, ich weiß.
    Aber ohne großartige Ahnung vom Schwimmen sehr effektive Methode das zeitliche zu segnen.
    Zu - ja, sterben. Das steht im raume, das "spring" faucht wie ein löwe und umkreist den Gegner, sucht eine Schwachstelle...
    Es wäre so einfach. Sicher, es werden ein paar Menschen traurig werden, vielleicht verbittert. Ein paar Freunde werden deprimiert sein.... aber was interessiert mich das? Wenn ich irgendwo rausgefischt werde, ist's eh gleich. Dann berührt mich das nichtmehr.

    "Egoist" schreit da eine Ecke des Gewissens, das allzeit mit dem Stock in der Hand nach einer Gelegenheit sucht, sich bemerkbar zu machen. Aber: hat mir nicht ein Freund gesagt "schau auf dich, nicht andere!"
    Okay, er hat auch noch anderes gesagt... die Wahrheit vor allem. Und das tat weh. aber hätte ich es ihm sagen können? ... Nein.
    Wenn er jetzt hier stände, ich stelle mir das gerade vor... er würde sagen "Ja, spring. Spring, mach es dir einfach."
    Und er würde mir weiter weh tun. Ob er es weiß? Ich weiß nicht. Aber ich glaube schon. Ja, ich glaube er weiß es. Und er setzt es gezielt ein, das heißt er würde es gezielt einsetzen, da er weiß das ich es dann nichtmehr kann.

    Aber: wenn er es weiter so praktiziert, wird sein Vorhaben umschlagen ins Negative... denn irgendwann wird dieser Druck zu groß werden. Dann springe ich vielleicht wirklich, denn das ist die schnellste Möglichkeit, dem ganzen Schei* zu entkommen.
    Und ich glaube nicht, dass er mir das zutraut. Oh nein, das würde er nie erwarten...

    Aber hier gehts um mich, nicht ihn. Ich schweife wieder ab...
    Ein kleiner schritt, ein großer Fall, und ein bisschen Strampeln. Vergleichsweise wenig. Nur ein leichter Schubs, und Ende.
    Er wäre so unglaublich leichter, als wieder zurück nach Hause zu kehren, und weiter zu vegetieren. Oder Leben, wie man es sieht.
    Wieder ein lächeln auf meinem Gesicht, er hätte mir jetzt wieder ein "bade dich in selbstmitleid, nur zu" an den kopf geworfen.
    Es stimmt schon. "Der Mensch ist den Menschen Wolf" ... oder so ähnlich...
    Und er hat recht. Aber das darf ich jetzt ja, seiner eigenen Aussage zufolge. Ich muss fast lachen...
    Ja, es ist zum Lachen, weil wer er ernst nimmt, müsste weinen.

    Ich gehe wieder. Zurück nach hause. Ich könnte es nicht sehen, meine Familie, mein Vater, Geschwister, weinen zu sehen. Obwohl ich das aus meinem Grab heraus nicht könnte. Aber, hey, der Gedanke zählt. Aber entschädigt nicht für's weiterleben.
    Morgen. Morgen springe ich vielleicht. Sicher. Wie gestern, vorgestern und die letzte Woche vorher schon, morgen aber: sicher.

    Pfeifend geh ich über die Straße. Sehe nach rechts und links, will ja nicht überfahren werden, würde sonst dabei umkommen. Und ein einziger Gedanke füllt plötzlich mein Bewusstsein aus:

    Ironie.

    [edit]nur damit eins klar ist, der Threadtitel lautet nicht "Tagebucheinträge" sondern "Kurzgeschichten". Also schön trennen zwischen RL und IL ^^
    Geändert von Vio (13.06.2003 um 14:59 Uhr)
    … WHEN WE LAST LEFT, AERIS/AERITH/ALICE/WHATEVER WAS FUCKING DEAD.

  5. #25

    Was it all worth it?

    "Na was ist jetzt?" schrie man mir entgegen...
    Es hatte als harmloses Gespräch nach der Vorlesung begonnen. Wenn man in einer neuen Stadt angekommen ist sollte man sich schon Freunde suchen, und so war ich ganz froh mit anderen in Berührung zu kommen. Nun, wie sich ziemlich schnell herausstellen sollte, war das nicht soo ganz zufällig. Genauer gesagt hing es mit dem Mädchen zusammen das gerade eben erst kennengelernt hatte...

    "Hey du. Name?" - er war der "Anführer" dieser art Gang... er erinnerte an einen dieser Halbstarken aus den 1960 Spielfilmen. Mike war sein Name, zumindest riefen sie ihn so, denn er hieß Michael, aber wer will heute noch normale Namen? ...
    "Jim."
    "Jim? Aussergewöhnlicher Name, Junge" sagte er schnippisch, einige lachten.
    "Ich bin in den Staaten geboren, was dagegen?" antwortete ich ebenso gelassen wie er - schließlich kannte ich das Spiel schon aus meiner eigenen Gruppe damals.
    "Hör zu, Jim, du gefällst mir. Wirklich... ich hab gehört dass unsere Jenny hier Interesse an dir hat. Nachdem ich sie nicht bekommen konnte, weil sie so wiederspenstig ist" - er bekam einen Ellenbogen in die Rippen, natürlich von Jenny - und er lachte nur:
    "Siehst du? Das ist es was ich meine. Nun, du Glückspilz kannst sie haben, aber vorher musst du noch unsere «Aufnahmeprüfung» bestehen."
    Ich konnte das mühsam Unterdrückte Grinsen der anderen zu leicht erkennen, aber auch das gehört zum Spiel dazu, also fügte ich mich.
    "Sicher, schieß los" - hatte ich eine Wahl?

    Mitternacht; jetzt saß ich in einem alten Wagen. Sie hatten ihn und den zweiten von einem Schrottplatz geholt und hierher geschafft, bzw. sie hätten verschrottet werden sollen, wenn sie nicht unter dubiosen Umständen hierher gekommen wären...
    "Hör zu Jim. Das hier ist dein Wagen. Dort drüben steht meiner. Wir fahren einfach ein kleines Rennen. Nichts besonderes, ganz einfach."
    Ich nickte bloss und hört Mike eigentlich garnicht zu... Jenny hatte mich erst vorher eine Stunde lang bearbeitet, angeflucht, gefleht ich sollte es bleiben lassen... nun, jetzt war es zu spät.

    "Na, was ist jetzt" schrie man mir entgegen... ich startete den Motor, rollte an die Ampel. Christian - oder Chris - wies mich ein.
    Die Ampel sprang auf grün, eine Phase noch dann würde es losgehen...
    "Viel Glück, Champ" rief Mike mir entgegen. Ich stand auf der Gegenfahrbahn. Aber was hat man schon für eine Wahl?
    Die Ampel sprang auf Gelb, dann Rot. Ich lies den Motor aufheulen... mein Puls stieg. Letzter BLick zu Mike, er sah zurück, und dann sprang die Ampel schon wieder um.

    Gelb, Grün.

    Wir beide schossen nach vorne, beschleunigten und trieben unsere Maschinen unerbittlich an. Wir lagen gleichauf, die Dunkelheit raste nur so vorbei, Schatten sprangen mich von allen seiten an, war da jemand auf der Straße? Kam ein Auto aus einer der Seitenstraßen?
    Ich fluchte lauthals "Bleib mit deinen Gedanken auf der Straße!" und riss den letzten Gang rein. Es waren nurnoch 200, 300 Meter bis zur Ziellinie, der nächsten Ampel.
    Und wie als hätte dieser Gedanke nur gedacht werden müssen, rollte ein dunkler Schemen rechts aus den Schatten hervor. Mike's Auto verschwand aus meinem Sichtfeld, ich hörte Reifenquietschen neben, hintermir und bevor ich noch reagieren konnte war ich schon heran.
    Ich sah das Aufblitzen meines Scheinwerfer-lichts in den Zierleisten, nur für einen Bruchteil aber nah genug, um mich fast selber drin spiegeln zu können.
    Ein Schlag, ein Markdurchdringendes Knirschen und die Welt begann sich zu drehen. Splitter standen plötzlich im Raum, sie flogen in Zeitlupe direkt vor meinem Gesicht vorbei, ein Bersten und quietschen zog sich durch meine Welt, ein splittern, krachen, und alles drehte sich.

    Das war es also... ade schön Welt. Ich schlug mit dem Kopf irgendwo an, und dunkle Schleier umtanzten mich, riefen mich und lockten mit sanften Stimmen. Ich spürte Schmerz... aber es war warm, angenehm warm. Mein Hals war schwer, wie als würde jemand dran ziehen, nicht loslassen wollen. Ich hatte nich die Kraft, mich zu befreien, lies mich nur fallen. Ich hörte eine Stimme, interessant, es gab ein Leben nach dem Tod?
    "Vollidiot, du trittst mir hier nicht ab!" ... seltsam. ich hatte mir sowas immer anders vorgestellt... etwas feierlicher. Mein befremden war nicht von ungefähr - schließlich flucht man doch nicht am Himmelstor, oder wo auch immer - zumindest erwartet man das nicht unbedingt...
    "Blödmann, ich hab's dir gesagt, ich schlage dich solange bis du wieder aufwachst hier du depp!" Ich wurde nicht gehalten... eher gewürgt. Und geschüttelt, langsam begann meine Welt wieder zu wanken, mühsam krächzte ich "he, vorsichtiger bitte, mehr luxus wäre schon zu erwarten gewesen."

    Wasser tropfte auf mein Gesicht. Es regnete? langsam begann mein Körper sich in einen einzigen Schmerz zu verwandeln... Ich öffnete meine Augen. Tränen... es waren Tränen. Jenny hielt mich fest umarmt... diese wärme, diese Stimmen - war sie das gewesen?
    Plötzlich wurde ich wieder nach vorne gerissen und sie schluchzte nur "du vollidiot". Ich war am leben. Nicht tot, nein, lebendig. "Man du Penner du hast uns einen Schrecken eingejagt" rief Chris irgendwo hinter mir außer Atem. "Helft ihm, wir hauen hier ab" rief Mike.

    Ich sollte später erfahren, er hatte es geschafft um den Wagen herumzukurven, ich wurde am Heck getroffen und hatte einen 4fachen Überschlag hingelegt. Blieb trotzdem unverletzt, außer Prellungen, Schürfwunden und Kratzer wohlbehalten...
    Naja, wir kamen sozusagend mit einem blauen Auge davon, ich wurde gesund, aufgenommen und Jenny und ich wurden ein unzertrennliches Gespann...

    ... eine Sache behielt ich allerdings für mich. Dass ich Jenny auf der Straße gesehen hatte, mit ausgestreckten Armen als wollte sie mich aufhalten... nur für einen bruchteil einer Sekunde, aber ich war mir sicher es mir nicht eingebildet zu haben. Wer hätte es mir schon geglaubt?


    "Was schreibst du Liebling?" Jenny schlang ihre Arme um mich. "Ich hab die Kinder ins Bett gebracht, wollen wir nicht langsam auch?"
    Ich schloss das Buch. "Nur ein Anflug von Nostalgie" antwortete ich ihr. "Ich komme gleich. Geh schonmal vor, ich räume das nurnoch auf."
    Ich frage mich schon seit damals, «War es das wert?» ... Wenn ich morgens aufwache und Jenny sehe, bei gott, ich würde es wieder tun.

    hier wie versprochen @rick die Kurzgeschichte mit dem guten Ende

  6. #26

    Wie jeder andre Tag auch...

    Der Tag begann wie jeder andre Tag auch.
    Die Sonne schien durch das Fenster meines Fensters und erhellte den ganzen Raum.
    Das offene Fenster schickte eine warme Sommerbrise in mein Gesicht und holte mich sanft aus meinen Träumen. Als ich die Augen aufmachte drang der Geruch von Rauch und Feuer in meine Nase. Hustend und röchelnd setzte ich mich auf. Ich schaute mich um und bemerkte, dass es nicht Tag war der anfing , und nicht die Sonne mein Zimmer erhellte, sondern ein loderndes Flammenmeer, welches aus dem gegenüberliegenden Haus emporstieg. Es war mitten in der Nacht, 3:27 um genau zu sein. Ich stand da in meiner Unterhose und sah hinüber in ein Fenster des anderen Gebäudes. Dort stand eine junge Frau. Nicht älter als 25 und schrie nach Hilfe. Rundherum brannte es wie die Hölle. Aus allen Hausöffnungen flammte es und fing so langsam an auch auf mein Haus überzuspringen. Einzig und allein ihr Fenster und auch ihr Zimmer hinter ihr war noch wie durch ein Wunder unberührt.

    -- Springen -- Dieses Wort schoss mir wie ein Blitz durch meine Gedanken. Doch im fünften Stock diese Möglichkeit in betracht zu ziehen war mehr als Irrsinn. Zumal die schmale Gasse unter uns einem Fluss aus Feuer gleichkam. Wir würden verbrennen ehe wir den Boden berührten: Die Flammen hatten inzwischen die ersten Ableger auf das Haus in dem ich wohnte geworfen und fraßen sich Stockwerk für Stockwerk nach oben.
    Doch noch war es nicht zu spät, weder für mich noch für die Frau. Ihr Fenster war nicht mehr als vierten Meter entfernt. Sie könnte es schaffen.
    Mit ihrem flehenden, von Tränen zermürbten Gesicht sah sie mich an. Ihre Hilfeschreie drangen nur leise in mein Ohr. Genauso leise wie die Sirenen der Feuerwehr , welche noch zu entfernt waren um uns rechtzeitig zu helfen.

    Endlich wachte ich aus meinen Gedanken auf und überlegte wie ich der Frau helfen konnte.
    Panikartig zog ich mir erst mal was über, Hose, Socken, Shirt. Dann ging ich in die Küche und schaute dort aus dem Fenster auf die Hauptstrasse. Die Feuerwehr bog 300 Meter entfernt gerade von der Kreuzung in meine Strasse ein, während die Polizei schon da war und die Strassen ab sperrte. Aus den umliegenden Häusern liefen die Leute hinaus in Sicherheit. Einer der Beamten brüllte etwas zu mir rauf doch ich reagierte nicht. Mein Gebäude schien soweit leer zu sein und ich war wohl noch als einziger im obersten Stockwerk. Denn unten standen einige meiner Nachbarn die mir ins Auge fielen. Miss Chadwick, Herr Lombardo mitsamt seiner Familie und die beiden Streithähne aus der zweiten Etage.
    Dann fiel es mir wieder ein. Die Frau, die Schreie. Schnell rannte ich wieder zurück ins Schlafzimmer und schaute nach ihr. Sie hockte inzwischen auf ihrem Fenstersims und hustete. Offensichtlich war sie kurz davor sich in die Flammen zu stürzen aus Panik und Angst. Entsetzt rief ich zu ihr hinüber. „ Warten sie, springen sie nicht es gibt eine andere Möglichkeit als das.“ Nebenbei bemerkte ich das irgendwie der Boden unter meinen Füssen langsam wärmer wurde.

    Sie jedoch schien mich gar nicht zu zuhören und hustete vor sich hin.
    Dann klopfte es an meiner Wohnungstür, nein es wummerte und ich hörte zwei Stimmen.
    Ich ging in den Flur und sah die Polizisten auf mich zukommen.
    „Kommen sie bitte, wir müssen schnellstens aus diesem Haus raus. Die Feuerwehr wird gleich hier sein und sich um alles kümmern.“
    Sie wirkten bedrohlich auf mich, als wäre ich ein Verbrecher und hätte jemanden getötet.
    -- getötet.. töten.. – „Die Frau“ stieß ich entsetzt auf. Ich drehte mich um und sah wie sie sich immer mehr aus dem Fenster hing. Ich hatte nur ein Möglichkeit ihr Leben zu retten.
    Nichts sie sondern ich musste springen.



    Ein letzter Blick zu den zwei Beamten beendete ich mit einem Lächeln
    Ich hörte ihre Worte nur noch leise hallend in meinem Verstand, „Nein tun sie’s nicht“ , während ich Anlauf nahm und mich auf einen Hechtsprung von etwa vier Metern vorbereitete.
    Die Zeit bis zum Fenster verlief so langsam als hätte jemand die Slowmotion – Taste an einem DVD Player gedrückt. Wildentschlossen macht ich einen Satz nach dem anderen.
    Den Blick ständig auf die Frau gegenüber gerichtet.
    Ein oder zwei Schritte vor meinem Fenster sprang ich auf den Sims und trat mich mit der letzten Berührung die ich spürte so stark ich konnte nach vorne ab. Die Arme nach vorne gestreckt als wenn ich etwas abwehren wollte flog ich durch die Luft. Ich nahm nichts um mich herum war. Nur die Frau im Blick und der Gedanke an den Aufprall füllten meinen Kopf aus. Wie lange ich über dem Feuer schwebte kann ich nicht sagen, doch es kam mir wie eine Ewigkeit vor.
    Die Frau schein mich noch immer nicht zu bemerken. Erst in der Sekunde als meine Hände sie schon leicht berührten zuckte sie zusammen. Doch da war es schon zu spät. Mit meinem Körpergewicht, rammte ich sie vom Fenster ins Zimmer innere und wir schlugen beide mit voller Wucht auf den Boden.
    Ich brauchte einige Sekunden, um zu mir zu finden. Starrte an die Decke über mir und spürte wie ein schluchzendes Wesen sich an meinem Körper schmiegte und sich weinend bei mir bedankte.
    Im selben Augenblick durchbrach eine Axt eine Tür. Aus dieser trat ein Mann in Uniform.
    Sein Gesicht verborgen von einer Sauerstoffmaske, reichte er mir eine Hand und half mir auf die Beine. Ein anderer Feuerwehrmann nahm mir meine menschliche Last vom Körper und versuchte sie zu beruhigen. Leider wurde mir keine Zeit gelassen um mich von meiner Flugeskapade zu erholen, sondern man zerrte mich mit den Worten: „Wir müssen sofort raus hier das Haus hält nicht mehr lange stand“ in den Raum aus dem sie gekommen waren.
    Dort loderte das Feuer nicht mehr so stark, um nicht zu sagen, nur noch in kleinen Flämmchen. Diese wurden von gewaltigen Wasserstrahlen die durch das Fenster drangen am Minimum gehalten. Am Fenster stieg ich dann zusammen mit dem uniformierten Engel in eine Gondel die uns sicher auf den Boden brachte.
    Von dort sah ich nun das wahre Ausmaß des Infernos. Beide Häuser standen in Flammen und konnten nur mit Mühe von den vielen Wassermassen daran gehindert werden, dass das Feuer sie ganz verschlang.
    Ich saß auf einer Trage und lies mich von einem der Sanitäter vor Ort unter suchen, während die Männer der Feuerwehr weiterhin gegen die Flammen kämpften.
    „Wissen sie“, sagte ich zu dem Herrn an meiner Seite, „ Morgen ist sicher wieder alles beim alten. Und die Tage beginnen wie jeder andre auch.“
    Er lächelte mich nur an und kontrollierte meinen Blutdruck weiter.

  7. #27
    WoW @ Vio81....
    Die Ironie ist echt klasse...
    Wenn ich mal Zeit habe muss ich auch mal eine KG hier herrein posten...
    Nochmals zur Ironie:
    Gut das du dazugeschrieben hast, das es eine fiktife Geschichte ist, denn diese Geschichte zeigt das, was in so vielen Herzen verankert und vergraben ist, das, was Leute sich nicht eingestehen wollen oder können, und jeder doch tief in sich so fühlt...
    Mir gefällt besonders das Ende...

    Nochmals danke für diese tolle Geschichte!
    mfg

    Doch nun war sein Leben verdammt, seine Erkenntnis ließ ihn erkennen, dass er trotz der Suche nach dem Richtigen das Falsche gewählt hatte.

    Glücklich sind die Unwissenden. Glücklich sind die wissendlichen Ignoranten. Glücklich sind die Außergewöhnlichen, traurig nur der einzige normale Mensch, der Nichtige.

    ...und kein Wort auf der Welt half, das zu reparieren, was Worte angerichtet haben...
    ..das ist die wahre Verzweiflung... etwas zu verbrechen, das nicht wieder gutzumachen ist.


  8. #28
    @insane: thx für die blumen ^^

    @rick: deine Story ist genial - sehr bildlich, ich konnte mir das beim lesen gut vorstellen - schreib mal wieder mehr
    und weißt du noch wie du mal das problem hattest geschichten zu ende zu bringen? jetzt läufts doch
    … WHEN WE LAST LEFT, AERIS/AERITH/ALICE/WHATEVER WAS FUCKING DEAD.

  9. #29
    Die Geschichte eines Brudermörders

    Noch immer saß die Angst tief in seiner Seele, und wiederrum fragte er sich, wie er das alles nur überstehen konnte, zu leben, jeden verdammten Tag weiterzumachen. Jedoch war dieses, ihm vom Schicksal geliehende Leben, schlimmer als der Tod.
    Unendlich viel Schlimmer...
    Niemand solle von ihm Absolution erwarten, niemand auch nur auf ein noch so gequältes Lächeln von ihm hoffen. Trotzdem tut er es. Jeden Tag lächelt er Leuten zu, die ihm ebenso gleichgültig waren wie er sich selbst. In ihm war so ein grenzenloser Hass, ebenso ziellos wie gewaltig, und er war ihm so verständnisslos wie er ihm hilflos ausgeliefert war.

    Wie sehr er sich seit jenem Tag verändert hatte wurde ihm selbst erst bewusst, als er die Augen öffnete und feststellte, dass er verbittert war. Bis auf den grund seiner seele verbittert, und es war so sinnlos.
    Er hätte sich vor 50 Jahren geschlagen geben sollen, dies wäre bahmherziger gewesen. Denn die Strafe, die sein Schicksal nun für ihn gedacht hatte, war entsetztlich, und ER hatte auch noch darum gebeten, gekämpft wie niemand jemals zuvor, und doch war der Preis für den Sieg ungerecht höher, als er auch nur ansatzweiße gerechtfertigt wäre.
    Wie er dahmals mit dem Tod gerungen hatte. Nun kam er ihm jedoch wie ein guter alter Freund vor, und er sehnte ihn herbei, jeden geschenkten Tag seines geliehenen Lebens wünschte er ihn herbei.

    Gewaltsam hatten ihn die Ärzte aus seinem Frieden gerissen, tagelang ringte er mit dem Tod, der ihm seit dem schrecklichen Unfall vor 50 Jahren heimgesucht hatte.
    Sein 12 Jähriger Bruder starb, so wie ihr 11 Jähriger Bruder zuvor, den sie beide umgebracht hatten..
    Seine Mutter war vor Kummer gestorben. Und hätte er einen Vater gehabt, wäre er wohl auch abgehauen... Alle hatten sie ihren Weg gefunden, nur er blieb als Waise zurück.
    Beinahe beneidete er es, dass nicht er den flüchtigen Weg des Todes nehmen konnte.
    Sein Leben zog jetzt, als er zurückblickte, rasend schnell an ihm vorbei, doch als er es lebte, schien es so unberechtigt lang und qualvoll zu sein.
    Winter, in denen er sich als billige Arbeitskraft die Zehen abfror, Sommer, in denen er sich zu harter Feldarbeit verpflichten musste, Kriege, die er mitführen musste, ohne zu wissen, warum er überhaupt kämpfte, Zerstörungen, die er hatte mitansehen müssen, ohne deren Grund zu verstehen, Ungerechtigkeiten einer religion, die ebenso veraltet wie falsch war, hatte er praktizieren müssen, ohne ein Wort davon zu glauben.
    Wiederrum , all diese Jahre, verwehrte ihm das Schicksal den letzten Ausweg.
    Oh nein, er hätte im Tod wirklich nichts verpasst.

    Endlic schlief der alte, gebrochene und verbitterte Mann ein, mit der Hoffnung, den nächsten Morgen nicht mehr mitansehen zu müssen.
    Und dieses allerletzte Mal hatte sein Schicksal beschlossen, ihm diesen letzten, gnädigen Wunsch für immer zu erfüllen...

    (Anmerkung: Diese Geschicht beruht auf kiner wahren Begebenheit)
    Just imagination..
    mfg

    Doch nun war sein Leben verdammt, seine Erkenntnis ließ ihn erkennen, dass er trotz der Suche nach dem Richtigen das Falsche gewählt hatte.

    Glücklich sind die Unwissenden. Glücklich sind die wissendlichen Ignoranten. Glücklich sind die Außergewöhnlichen, traurig nur der einzige normale Mensch, der Nichtige.

    ...und kein Wort auf der Welt half, das zu reparieren, was Worte angerichtet haben...
    ..das ist die wahre Verzweiflung... etwas zu verbrechen, das nicht wieder gutzumachen ist.


  10. #30
    @Insane: hat trotzdem auch was von der Realität, vor allem da der Hintersinn irgendwie doch stimmt:

    die, die den Tod ersehnen, werden hingehalten.... und denen, die den Tod wie nichts anderes fürchten, wird er schneller zuteil als man denkt

    my thoughts, und nochmal ein lob für die Story
    … WHEN WE LAST LEFT, AERIS/AERITH/ALICE/WHATEVER WAS FUCKING DEAD.

  11. #31
    Diesmal kann ich wohl "thx für die Blumen" sagen..
    *gg*
    Zitat Zitat

    die, die den Tod ersehnen, werden hingehalten.... und denen, die den Tod wie nichts anderes fürchten, wird er schneller zuteil als man denkt
    Ist genau dir Moral der Geschichte... weiß nicht warum, aber irgendwie tendieren alle meine Geschichten in diese Richtung..
    Unabwendbares Schicksal... tja..
    Anscheinend färben eigene Erfahrungen und Gedanken ja doch auf solche Geschichten ab..
    mfg

    Doch nun war sein Leben verdammt, seine Erkenntnis ließ ihn erkennen, dass er trotz der Suche nach dem Richtigen das Falsche gewählt hatte.

    Glücklich sind die Unwissenden. Glücklich sind die wissendlichen Ignoranten. Glücklich sind die Außergewöhnlichen, traurig nur der einzige normale Mensch, der Nichtige.

    ...und kein Wort auf der Welt half, das zu reparieren, was Worte angerichtet haben...
    ..das ist die wahre Verzweiflung... etwas zu verbrechen, das nicht wieder gutzumachen ist.


  12. #32
    "Hast du sie gehört"
    "Wen"
    "Na die Stimmen , die Stimmen in meinem Kopf"

    Langsam gingen wir den Strand hinunter.
    Die Sonne neigte sich ihrer Nachtruhe zu.
    Der Himmel wurde immer roter und dunkler am Horizont.
    Unser Gesprächsthema war schon lange eingeschlafen.
    Keiner von uns wusste was er noch sagen sollte.
    Ausser den Stimmmen im Kopf gab es auch sonst nichts worüber wir reden konnten.
    Die Stimmen was waren sie eigentlich.
    Ich hörte sie immer und imer wieder.
    Sie waren wie viele Menschen , welche alle auf einmal auf mich einredeten.
    Jede Stimme hatte ihre eigene Meinung und jede Stimme wollte diese gleichermassen durch setzen.

    "Nein ich höre keine Stimmen. Immerhin sind sie ja nur in deinem Kopf nicht in meinem."
    "Hmm ja das weiss ich , aber es.. ach egal"
    "Wenn ich könnte würde ich auch gerne die Stimmen hören. Nur um mal zu wissen was sie sagen."
    "Du weisst doch was sie sagen. Ich habs dir schon tausendmal erzählt."
    "Ja ich weiss ich weiss. tut mir leid, aber ich würde dir sogerne helfen weisst du."
    "Helfen, Ich weiss nicht ob du mir helfen könntest. Kannst du denn machen das sie weggehen.. die Stimmen."
    "Nein, Ich denke nicht das ich das kann. Doch ich würde,.. wenn ich könnte."
    "Ja, wenn ICH könnte.. Dann würde ich das selbst tun."

    Die Sonne war nur noch als rötlicher Schimmer, welcher im Meer versank zu erkennen. Die Luft in unmittelbarer Nähe schien du lodern.
    Wie ein großes Feuer, das nicht ausgehen wollte.

    "Ich habe Angst."
    "Angst, wovor."
    "Was ist wenn die Stimmen in deinem Kopf nie wieder weggehen. Und solange auf dich einhämmern, bist du irgendeiner Nachgibst zu tun was sie sagt."
    "Du brauchst dich nicht fürchten. Ich kann auf mich aufpassen."
    "Du kannst es jetzt noch, aber irgendwann könnte der Zeitpunkt gekommen sein an dem du das nicht mehr kannst. Was ist dann."
    "Hmm naja ich weis nicht ich hoffe du bist dann da um mich vor dem schlimmsten zu bewahren."
    "Ja das hoffe ich auch."

  13. #33
    Manchmal hat er solche Momente. Dann meint er, einen hellen, wachen Moment des Geistes zu erleben. Doch genauso schnell, wie dieses Gefühl da ist, verlässt es ihn auch schon wieder. Und er vergisst ihn wieder.
    "Das habe ich mir bestimmt nur eingebildet."
    Es sind keine besonderen Momente. Manchmal hat er einen, wenn er einfach einen Weg entlanggeht, durch einen Park. Oder im Keller ein Bier holt. Es gibt keinen Grund, keinen Anhaltspunkt. Keine Möglichkeit, es vorherzusehen oder nachzuvollziehen.
    "Ja, ich habe das auch manchmal.", sagt seine Frau, während sie das Gemüse schneidet. "Mir wird dann immer ganz komisch. Wie wenn es einen Wetterumschwung gibt, weißt du?"
    Er nickt.
    Für eine Sekunde scheint nichts mehr wirklich wichtig zu sein. Die Arbeit, die Regeln, die Nachbarn, der Chef... Die Zukunft, die Vergangenheit. Ist alles eins. Er überblickt es und durchschaut es. Dann rauscht wieder das Chaos von Gedankenfetzen durch seinen Kopf.
    "Warum denkst du so viel darüber nach?", fragt seine Frau besorgt.
    Und er beginnt, sich zu fragen. Nicht, warum das Bild schiefhängt oder wann er das nächste Mal tanken muss. Das ist nicht wichtig. Nicht mehr. Er weiß aber nicht, warum.
    "Du hast schon wieder vergssen, den Müll runterzubringen!"
    Er nickt. Er widerspricht niemals. Sanft- und gutmütig.
    Flimmernde Farben huschen über sein Gesicht. Ein Fußballspiel. Eigentlich interessiert ihn Fußball nicht. Aber die Kollegen reden viel über Fußball.
    Gerade hat ihm seine Frau ein Bier gebracht und ist wieder in die Küche gegangen.
    Eigentlich will der Mann das Bier trinken. Doch in der nächsten Sekunde raucht und spuckt es Funken aus der Wohnzimmerecke. Seine Hand zittert kein bisschen.
    "Mein Gott, was ist passiert? Der Fernseher..."
    Er nickt nur. Die Scherben sind über den ganzen Teppich verteilt und seine Frau jammert. Noch nie in seinem Leben hat er sich besser gefühlt.
    Langsam erhebt er sich vom Sofa, verlässt den Raum, verlässt das Haus. Dem Leben auf der Spur. Irgendwo. Und jetzt.
    Geändert von RPG-Süchtling (17.07.2003 um 04:47 Uhr)

  14. #34
    Part one: A town called...

    Ich bin so müde...

    Seit ca. zwei Monaten kann ich nicht mehr schlafen, nichts mehr essen, nur noch Tagträumen.
    Ich träume von ihr.
    Von ihr, wie sie über eine nasse Straße schwebt, ihre Kleider sacht vom Wind getragen, einem Engel gleich, der tanzenden Schrittes die Welt betritt.
    Warm ist die Briese, die hier weht und mit ihr bringt sie den Geruch von Frühling...und Freiheit.
    Farben spiegeln sich in den Wassertropfen wieder, die der Regen überall hinterlassen hat.
    Ein Ort der Geborgenheit.

    Mein Blick schweift wieder zu ihr, gebannt beobachte ich den Engel.
    Da dreht sie sich um, sieht mich an... und verzaubert mich mit ihrem Lächeln.
    Und ich lächle zurück.

    Dann erwache ich, ertappe mich, wie ich noch immer mit starrem Blick den Boden fixiere.
    Und mir wird bewusst: Es war wieder nur ein Traum.
    Noch immer hocke ich in den Slums der Stadt.
    Noch immer umringt von Müll... menschlichem Müll.
    Nur Trauer, Trostlosigkeit und keine Hoffnung.
    Sieh den Menschen ins Gesicht und du wirst genau das erkennen, ihre Hilflosigkeit wie Neugeborene.
    Keinen Funken Stolz wirst du hier erblitzen sehen.
    Wozu auch? Der Stolz tötet dich.
    Welcher stolze Mensch würde schon mit den Ratten um das bißchen Essen streiten?

    Zurück zur Hoffnung.
    Sie starb vor langer Zeit gleich mit dem Sonnenlicht.
    Denn Staub und Wolken von giftigen Gasen verdunkeln den Himmel und lassen selbst den Tag nur im blassen ``Mondlicht´´ (wie wir es nennen) erscheinen.
    Um zu unterscheiden, ob es Tag oder Nacht ist, gehen wir nach dem Nebel.
    Dieser alles verätzende, immer des Nachts aus der Kanalisation aufsteigende ``Nebel des Todes´´ ist unsere Uhr.....und unser Richter.
    Wehe dem, der es wagt zu spät Zuflucht hinter verschlossenen Türen zu suchen.
    Meist passiert das den Neuen.
    Sie leben meist nicht länger als einen Tag hier unten.
    Schon am nächsten werden ihre Leichen abgeholt.
    Wohin sie geschleppt werden weiss niemand.
    Aber ein Begräbnis kann sich hier niemand leisten...

    Hier lebe ich (wenn man das Leben nennen kann) und hier werde ich wohl auch sterben.
    Ich bin gerade einmal 17 Jahre und habe schon jeden Lebenswillen verloren.
    Der Tod kann nicht schlimmer sein, eher eine Erlösung.

    Aber vom Tod redet hier keiner, da er schon allgegenwärtig ist.
    Zusammen mit meinen Freunden versuche ich ihm jeden Tag ein Schnippchen zu schlagen....und gelingt uns dies nicht , so ist es nicht weiter schlimm, denn dann haben wir es hinter uns.

    Unsere ``kostbare´´ Zeit verbringen wir damit, Essen für den nächsten Tag zu erbeuten, mit Hilfe von Drogen der realen Welt zu entfliehen oder den grellen Lichtern der Stadt unsere Aufmerksamkeit zu schenken.
    Trotz der Entfernung und des Nebels sieht man den Puls der Metropole: zigtausende Leuchtreklamen jeder Farbe, ein Meer aus Licht.
    Hierzu träumen wir (unser Ersatz für Drogen, falls Mangel besteht).
    Das ist unser Tagesablauf.

    ``Sai!´´
    ``Sai, wo steckst du schon wieder?!´´

    Sai ist mein Name, er wurde mir gegeben als man mich als kleines Kind in den Slums fand.
    Sai hat keine Bedeutung, es waren die letzten zu erkennenden Buchstaben auf dem Wrack, in dem ich hauste.

    ``Träumst du schon wieder?´´
    ``Was willst du, Mia?´´

    Mia ist ein Mädchen aus den Slums, ich habe sie auf einem meiner Streifzüge kennengelernt. Sie ist für eine 14 Jährige mit einer Größe von 1.65 recht gut gebaut. Sie hat schwarze, kurze Haare und eine niedliche Gesichtsform.
    Aber das wichtigste an ihr sind ihre grün schimmernden Augen, die wie Smaragde glänzen, wenn sich eine Lichtquelle darin spiegelt.

    Obwohl sie für ihr Alter nicht gerade Zwergenwuchs hat, wird sie von allen nur als ``Kleine´´ abgetan.
    Nur ich und der alte Mann nennen sie bei ihrem Namen.
    Mia ist eine nette Person, die allerdings auch nerven kann...vorallem, wenn ich meine Ruhe zum Träumen brauche.

    ``Mike hat wieder ein paar Telefonkarten besorgt, wir können uns also wieder ausgiebig zurauchen´´
    ``Hm, Gras wäre mir lieber....´´
    ``Alter Nörgler, du weisst doch, das Naturprodukte gut bewacht werden.....und kaufen willst du sie bestimmt nicht, oder?´´
    ``.....Hm, um mir das zu sagen weckst du mich?´´
    ``Woher soll ich wissen, das du schläffst, deine Augen sind immer offen und du starrst unentwegt.´´
    Sie setzt sich neben mich.
    ``Willst du eigentlich in den Slums bleiben?´´
    ``Natürlich nicht´´
    ``Also hast du einen Traum?´´
    Wenn sie wüsste...
    ``Warum fragst du mich das?´´
    ``Nur so. Mike und die anderen wollen Heute eine neue Tour machen...willst du nicht mit?´´
    ``Keine Lust.´´
    ``Was ist bloss los mit dir, seit geraumer Zeit hast du zu nichts mehr Lust. Du starrst unentwegt und vergisst deine Freunde.´´
    Ihr Blick hat sich verfinstert.
    ``Komm, gib dir einen Ruck´´
    ``Nein, ich will nicht´´
    ``Sturer Bock!! Aber ich geh mit, ich will die Welt nicht nur von hier drinnen sehen!´´
    Mit diesen Worten steht sie auf und rennt davon.
    ``Warte doch, was habt ihr vor?!´´
    ``Wir verlassen die Slums!´´
    ``Was?! Seid ihr noch zu retten?!´´
    Sie bleibt stehen und dreht sich zu mir.
    ``.....Nein......wir retten uns selbst....´´
    ``Wers glaubt... Warte auf mich!´´

    End of Part one
    Geändert von Dune (20.07.2003 um 06:51 Uhr)

  15. #35
    @dune: wo bleibt part 2??? bitte sag dass du den teil schon hast ^^*
    und wenn nicht lass dir ja nicht zuviel zeit. argh ^^***

  16. #36
    Part two: Never seen a blue sky

    Gerade erreichen wir die Mitte der Slums, eine Kreuzung, von wo aus man fast überall hinkommt, ein Weg führt sogar aus den Slums...oder besser in die Slums (den raus kommen nur wenige, wir wissen nicht mal, ob die Toten dazu gehören).
    Die Alten nennen sie Kreuzung der Entscheidung, warum weiss ich nicht.
    Oh man, heute ist Mia wieder besonders gut zu Fuß.
    ``Warte doch....argh, dieses Weib!!´´

    Sie ist natürlich als erste an unserem Treffpunkt, wo Mike und die anderen schon warten.
    Mike hält sich für so was wie unseren Aufpasser, dabei ist er gerade mal so alt wie ich.
    Mit seinen roten, senkrecht in den Himmel stehenden Harren und seinem stechenden Blick sieht er aus wie ein kleiner Teufel.
    Das liegt aber auch an seiner geringen Größe von 1.69m.
    (Wir schließen schon Wetten ab, wann Mia ihm endlich auf den Kopf spucken kann.)
    Doch was ihm an Größe fehlt gleicht er durch seinen aufbrausenden Charakter wieder voll aus.
    Auch wenn man schnell mit ihm aneinander geraten kann, so war er doch immer ein sehr guter Freund, auf den man sich verlassen konnte.
    Es heißt, er hätte sich schon mal mit den ``Wächtern´´(bewachen die Grenzen des Slums) angelegt als einer unserer Freunde Probleme mit ihnen hatte.
    Aber darauf angesprochen grinst Mike nur in sich hinein und geht seiner Wege.
    Mike:``Ah, sieh da, der Träumer kommt....hat dich Mia also doch überredet.´´
    Sia:``...´´
    ``Hallo Sai´´
    Tönt es aus einem Mund.
    Ja klar, die Zwillinge sind auch wieder von der Partie.
    Ed und Nefen, die beiden munteren Gestalten des Slums.
    Sie haben noch Träume und Wünsche, sind dem Leben noch nicht so fremd gestellt wie wir anderen, was vielleicht daran liegt, das sie schon immer einander hatten und nie allein waren.
    Die Zwillinge sind unsere Freaks.....Technikfreaks, wenn man so will.
    Es gibt kein System, das sie nicht schon gehackt haben.
    Unschlagbar für jede Diebestour.
    Bewaffnet sind sie immer mit ihren Laptops, einem großen Machtinstrument in dieser Welt.
    Zu ihrem Charakter ist nur zu sagen, das sie immer versuchen einzigartig zu bleiben.
    Soll heißen: Hat der eine blaue Haare (wie Ed im Moment) trägt der andere seine grün.
    Genauso ist es mit ihren Outfits.
    Trägt der eine lange Klamotten, muß der andere natürlich kurz angezogen sein, egal ob da der größte Schneesturm im Anmarsch ist.
    Zu ihrem Alter ist nichts bekannt, wir schätzen sie auf 16Lenze, wobei sie sich manchmal wie Kleinkinder bekriegen.
    Da es zwei ziemlich muntere Gesellen sind, führt das meist ins Chaos....und dann muß selbst ich lachen.
    (Ich mag unsere Gang einfach. Sie ist mein ganzer Lebensinhalt, meine Familie.)
    Übrigens schweißt uns noch etwas zusammen, wir alle haben unsere Eltern nicht gekannt und wuchsen ``beim alten Mann´´ auf.

    Mia:``Wir sind also endlich alle beisammen, bis auf....der Kerl regt mich auf, kann er nicht einmal pünktlich kommen?!´´
    ``Nur weil du mich nicht siehst, heisst das noch lange nicht, dass ich nicht da bin.´´

    Dieser trockene Satz kam von unserem letzten Mitglied Dämion.
    Wir wissen nicht viel über ihn, weder Alter noch Augenfarbe oder Größe. Ja, es scheint mir so als wachse er, wenn er vor einem steht und schrumpfe, wenn er in den Schatten eintritt.
    Ich schätze ihn trotzdem auf min. 1.85, also in etwa meine Größe.
    Dämion besitzt als einziger eine echte Waffe von uns, ein altes Katana, wie es vor Jahrhunderten benutzt wurde.
    Erstaunlicherweise hat seine Klinge nichts an Glanz oder Schärfe eingebüsst.
    Des weiteren ist er immer in schwarz gekleidet, meist mit einem Mantel oder Umhang versehen.
    Da ihn keiner von uns je gegenüber stand, kann ich nur vermuten, das er schwarze Haare hat.
    Manchmal kommt es mir so vor, als wenn er noch eine Maske oder Brille trägt, doch jedes Mal, wenn ich ihn anstarre, verbirgt er seinen Blick wieder hinter seinem aufgestellten Kragen, als könne er fühlen, wie meine Blicke ihn durchbohren.
    Mia scheint eine persönliche Fede gegen ihn zu führen, denn er scheint sie nur zu beachten, wenn er sie tadeln kann.
    Des weiteren lacht er nie oder feiert mit uns.
    Ich habe ihn noch nie an einem Joint ziehen sehen, geschweige denn an einer Telefonkarte oder sonstigem Plastikmüll.
    Er und Mia sind die einzigen, die sich nicht wie wir anderen mit Drogen in eine bessere Welt flüchten.
    Obwohl sie das verbindet beharcken sich die beiden zunehmend.

    Ab und zu fällt mir allerdings auf, das Mia ihn aus dem Augenwinkel beobachtet...und manchmal erhalten ihre Augen dann einen komischen Glanz.
    Ihre Augen können einen verzaubern, die einzigen Sterne, die ich bisher funkeln sah.
    Mia:``Du...´´
    Mike:``Wo wir uns jetzt endlich alle hier eingefunden haben, lasst uns über das Vorhaben sprechen.
    Also, Ed, Nefen, kriegt ihr das mit dem Sicherheitssystem auf die Reihe?´´
    Ed:``Klar Chef, überlass die mechanischen Wächter uns´´
    Nefen:``Und dank dem Code, den wir letztens erbeutet haben können wir auch ihre Funksprüche mithören....und sogar abfangen.
    Damit können sie keine Verstärkung ordern.´´
    Mike:``Wunderbar, damit haben wir ein Problem weniger.´´
    Mia:``Aber wie sieht es mit den nichtmechanischen Wächtern aus?´´
    Mike:``Kein Problem, Dämion kümmert sich um die Soldaten, falls einige Probleme machen wollen.
    Stimmts?´´
    Dämion:``...´´
    Sai:``Moment.....Wächter? Soldaten?! Ihr wollt wirklich aus den Slums?! Kein Scherz?´´
    Mike schaut mich ernst an:
    ``Du hast es erfasst, kein Scherz.
    Es ist die Gelegenheit. Wer konnte auch ahnen, das sich an Bord eines Müllfrachters statt Plastikmist, wie Telefonkarten auch so ein Schatz befindet: Eine intakte Codekarte der Mingcooperation.
    Und ich denke nicht daran, diese Chance weg zuwerfen...
    Lieber sterbe ich.´´
    ``Aber...´´
    ``Was aber?
    Sai, du warst es doch immer, der am meisten das Leben hier unten gehasst hat. Du bist doch der Träumer.
    Oder willst du mir erzählen, das wir hier bleiben sollen, wo uns nichts ``passieren´´ kann?
    Nein mein Lieber, ich bleibe nicht hier.´´
    ``Reg dich ab, ich habe verstanden.
    Aber wir müssen uns noch verabschieden´´
    Mike:``Das haben wir schon gemacht, nur du und die Kleine, ihr solltet noch einmal zum alten Mann gehen.´´
    Sai:``Warum nur zum alten Mann?
    Was ist mit den anderen, Fettman, dem Prof usw.? ´´
    Mike:``Desto weniger Bescheid wissen, umso besser für uns....sonst wollen die anderen auch noch mit.
    Außerdem wird das jetzt nur eine Erkundungstour.
    Wir verabschieden uns, wenn wir uns sicher sind wirklich von hier zu verschwinden.
    Es reicht also, wenn der alte Mann Bescheid weiss.
    Also, geht zu ihm, verabschiedet euch und schlaft noch eine Runde.
    Wir anderen haben noch Besorgungen zu machen.
    Wir treffen uns, wenn die Nacht herein bricht.´´
    ``Aber was ist mit dem Nebel des Todes?´´
    ``Lasst das mal unsere Sorge sein.
    Geht jetzt.´´´
    Mia und ich machen uns auf den Weg zur Baracke des alten Mannes.
    Auf dem ganzen Weg schweigen wir uns gegenseitig an.
    Mia:``Wir sind da´´
    ``Hm´´
    Kaum sind wir eingetreten, schon ertönt eine raue Stimme.
    Eine vertraute Stimme, beruhigend und das Herz erwärmend.
    ``Hallo Sai, kommst du mich auch mal wieder besuchen?
    Hast dich lange nicht blicken lassen.´´
    ``Entschuldige, aber...´´
    ``Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen, schließlich bist du kein Kind mehr.
    Also, was führt dich zu mir?´´
    Sai:``...´´
    Mia: ``Wir wollen uns verabschieden´´
    ``So? wo wollt ihr denn hin?´´
    Mia: ``Raus aus den Slums´´
    ``Habt ihr euch das gut überlegt?
    Man kann bei diesem Unterfangen umkommen.´´
    Sein Gesicht legt sich in Sorgenfalten.
    Sai:``Und hier sind wir lebendig begraben...wir nehmen es in Kauf.´´
    ``Gut....jetzt weißt du auch, warum wir der Kreuzung ihren Namen gegeben haben.
    Jeder entscheidet für sich und ich finde es gut, das du dich nicht beirren lässt auf deinem Weg. Seit äußerst vorsichtig, sonst habt ihr eure Chance verspielt, bevor ihr sie auch nur genutzt habt.´´
    Damit dreht er sich wieder dem Feuer zu.
    ``Hm......ist das alles? Mehr wollen sie uns nicht sagen.......oder erfragen?
    Wir könnten Sie mitnehmen´´
    Er blickt weiterhin ins Feuer, ohne Regung nimmt er meine Fragen in Kauf.
    Dann, nach ein paar Minuten Stille.
    ``Mein lieber Freund, ich bin ein Mensch der Wolken sieht....und doch zu müde ist, wie sie zu fliehen.´´
    Damit endet unsere Unterhaltung. (Es sollte unsere letzte sein.)

    Mia hat sich hingelegt und auch ich habe mich in Decken gehüllt.
    Allerdings fällt es mir schwer, loszulassen, zuviele Gedanken schwirren in meinem Kopf.
    Jetzt halte ich es nicht mehr aus, ich lege die Decken beiseite und schleiche zu dem grossen Fenster im zweiten Stock.
    Zu meiner Überraschung entdecke ich Mia, die ebenfalls am Fenster sitzt und mich auch gleich ausfragt.
    ``Du kannst wohl auch nicht schlafen?´´
    ``Ja, bin zu aufgeregt´´
    ``Hast du Angst, Sai?´´
    ``Nein´´
    ``Aha.
    Und warum willst du fort von hier?´´

    ``.....Ich will meinen Traum jagen, er ist da irgendwo da draußen. Er ist real, ich weiss es einfach.
    Und du?´´

    ``Ich.....ich will nicht alt werden hier.
    Ich will die Welt sehen, andere Menschen kennen lernen.
    Ich habe noch nie den Himmel gesehen.
    Ich meine, so ohne Staubwolken....ich will einen glasklaren blauen Himmel sehen.´´

    Und bei diesen Worten flackert wieder ein Leuchten in ihren Augen.

    End of Part two
    Geändert von Dune (20.07.2003 um 07:06 Uhr)

  17. #37
    Eine sehr fesselnde Schreibweiße hast du Dune!
    Gratulation von mir..
    Wieviele Parts umfasst eine Geschichte?

    Denn wenn es noch viel mehr sind, würde es vielleicht besser ins Fan, Fic oder Autoren Forum passen...
    (aber wer wird den so kritisch sein?)
    Nochmals Gratulation zur guten Story!
    mfg

  18. #38
    Es freut mich, das es dich fesselt....leider beginnt das Abenteuer erst noch, das heisst, dass ich noch nicht weiss, wieviele Parts das hier umfassen wird.
    Ich habe aber schon einen Thread im Autorenforum aufgemacht, werde aber erstmal weiter in diesen zwei Threads beschreiben, da es noch einen Leser gibt (der gerade Urlaub macht...) der nur her hereinschaut.
    Sollte sich das ändern, verschwinden natürlich meine Beiträge.
    Aber da momentan sowie so Ebbe (Mit Ausnahme deiner, Ricks und Vios Geschichten, also nur Stammuser)
    hier herrscht, poste ich erstmal weiter.
    Bis es wirklich Beschwerden hagelt^^
    Geändert von Dune (21.07.2003 um 07:13 Uhr)

  19. #39
    Part three: Creatures of light and darkness

    Es ist spät geworden, die Nacht bricht herein und noch immer sitzen wir an dem Fenster und beobachten das Treiben der Stadt.
    Schließlich werden die Lichter schwächer, der undurchdringliche Nebel erscheint wie ein Bote des Todes. Langsam kriecht er aus seinen Löchern und überflutet die Straßen und Gassen.
    Nur noch Fetzen von Licht dringen durch diesen weißen Schleier aus Verderbnis.
    Stille und Dunkelheit treten ein.

    ``Es wird Zeit, die anderen warten bestimmt schon´´
    ``Hm´´
    ``Hast du etwas essbares eingepackt Mia?´´
    ``Ja, die letzten Reste unserer Tagesration´´
    ``Gut, gehen wir, aber leise, der alte Mann schläft bestimmt schon´´

    Ich hatte Recht, der Alte sitzt noch immer am Kamin und döst vor sich hin.
    Behutsam packen wir ihn in eine Decke, damit er nicht friert, wenn das Feuer erlöscht.
    ``Sai, ich werde ihn sehr vermissen. Wir haben ihm alles zu verdanken.
    Ohne ihn wären wir doch alle längst nicht mehr am Leben´´
    ``Ich weiss....Lebe wohl, alter Mann´´

    Und so schleichen wir davon, die Vergangenheit hinter uns lassend, der Zukunft entgegen, jeder auf der Suche nach seinem eigenem Glück.

    Der Nebel wird immer dichter, uns fröstelt die auftretende Kälte.
    Nicht mehr lange können unsere Mundschützer das Gift abhalten.
    Sollte dies geschehen, so werden auch wir in der Umarmung des Nebels entschlafen.

    ``Schmerzender Schrei, in der Nacht ist auch der Tod dabei, heuchelnder Wind, wer weiss wo all die Seelen sind? Alles endet, Dämmerstunde, ein Abenteuer beginnt...´´
    ``Oh man, Dämion, musst du uns so erschrecken?!
    Sai, sag doch was.....mir ist fast das Herz stehen geblieben´´
    ``Wo sind die anderen?´´
    `` Unterwegs´´
    ``Gut, uns geht nämlich langsam die Luft aus´´

    Mike: ``Ah, da seid ihr ja, beeilt euch, schluckt diese Tabletten und setzt euch die Atemgeräte ein.´´
    Sai: ``He, sind das nicht solche Dinger, wie sie die Soldaten nutzen?´´
    Mike: ``Gut erkannt, man setzt sie in ein Nasenloch ein und ta da, fertig. Die Medikamente verhindern übrigens, das eure Schleimhäute angegriffen werden, für die Augen haben wir spezielle Schutzbrillen, die auch noch als Nachtsichtgerät und Kompass dienen, so das wir durch den Nebel finden.
    Und hier sind noch Ohrclips, ebenfalls Schutz und Sprechanlage in einem.
    Frag lieber nicht, wo wir das Zeug herhaben, du willst es nicht wissen.´´

    Mittlerweile sind auch die Zwillinge eingetroffen, beide mit Elektronik überhängt.
    ``Kann losgehen Chef, suchen wir den nächsten Terminal auf. Ich glaube an der Grenzwand (Anmerkung: Die Slums sind Teilweise von einer 4Meter hohen Mauer umgeben, die verhindern sollen, das Nebel oder Menschen die Slums verlassen) im Ostsektor steht noch ein alter, alt, aber zweckmäßig.
    Außerdem wird er nur noch spärlich bewacht, das erspart uns viel Ärger.´´

    Mike: ``Ok, seid ihr bereit? Ab jetzt gibt es kein zurück mehr.
    Also los, lasst uns gehen.´´

    Gegen Mitternacht erreichen wir den Ostsektor ohne auch nur auf eine Seele, bzw. Maschine getroffen zu sein.
    Mike: ``Lief ja besser als erwartet, Ed, such den Terminal und mache einen Uplink. Ihr anderen, haltet die Augen und Ohren offen.´´

    ``Sai, Dämion ist schon wieder verschwunden, ich gehe ihn suchen.´´
    ``Mia, nein......ah, dieses Mädel!´´


    Bonus Part one: The search/Zusammenkunft

    ``Dämion, wo steckst du?! Hallo, bist du hier, oder hast du dich verlaufen?´´
    Stille.
    ``Zwecklos, eher habe ich mich verlaufen, wo sind denn die anderen ?´´
    Mia begann zu lauschen, doch nur der Wind sang leise sein Lied.
    Da fing ihr Herz schneller zu schlagen an, sie fühlte sich allein und verlassen, eine Panik erfasste sie.
    Rufend rannte sie los.
    ``Wo steckt ihr bloß?! Sai!! Mike!!´´
    Keine Antwort.
    ``Irgend jemand muß doch hier sein....Nefen! Ed!´´
    Wieder nichts.
    Doch plötzlich zeichneten sich feine Umrisse in den Nebel, die immer größer und deutlicher wurden.
    ``Gott sei dank, ich habe euch gefunden, ich dachte schon, ich müsse hier.....´´
    Da verstummte sie.
    Denn das, was da auf sie zukam, war keiner von uns.
    Schwer schnaufend näherte sich ein Cyborg ihrer Position.
    Mia war gelähmt vor Angst, noch nie hatte sie mit so einer Kreatur zu schaffen gehabt.
    Auf einmal wurde sie gepackt und blitzschnell zu Boden geworfen.
    In diesem Moment dachte sie, es wäre aus, sie müsse sterben.
    Um so erstaunter war Mia, als sie die Hand, die ihren Mund zuhielt, als Dämions idendifizierte.
    ``Bleib liegen und beweg dich nicht.´´
    Seine Stimme klang überaus gelassen und beruhigend zugleich.
    Er schien keine Angst zu haben.
    Mia nickte und wischte sich eine Träne aus ihrem Auge. (Ob Angst- oder Freudenträne weiss wohl nur sie selbst.)
    Schon stapfte der Cyborg schweren Schrittes an ihnen vorbei, gezeichnet von all den Jahren, die er hier im ätzenden Nebel verbracht hatte.
    Es war ein altes Modell, von der Sorte, die man nur noch in die Slums zum patrullieren schickte, oder sie besser gleich einäscherte.
    Kaum mehr etwas menschliches hatte er an sich, die Haut war fast vollständig von dem Metallskelett gefault, sein Brustpanzer wies schwere Kratzer und kleine Löcher auf, bei jedem Schritt hörte man die Servomotoren quietschen und es tropfte irgend eine Flüssigkeit auf den Boden.

    So blieben die beiden etwa fünf Minuten liegen, bis die Gestalt wieder im Nebel verschwand.
    ``Ein altes Modell aus den Anfängen der Kybernetik, sogar noch vor dem großen Krieg hergestellt. Die Dinger waren weniger Mensch als Maschine, ein Jammer um jeden, der seine Seele dafür ließ.´´
    Aber das war Mia so ziemlich egal, denn nachdem sie sich von ihrem Schrecken erholt hatte, bemerkte sie nur noch die Wärme, die der Körper von Dämion ausstrahlte. Sie hörte seinen Atem und spürte seinen Herzschlag. (Wobei sie nicht sagen konnte, ob es ihrer oder wirklich der von Dämion war.)
    In dieser Stellung könnte wie wohl selbst hier im Nebel einschlafen.
    Aber es war nicht nur die Körperwärme, die dieses Glücksgefühl verursachte.
    Da sie sich nicht im klaren über ihre Gefühle war, kuschelte Mia sich noch näher an ihren Beschützer, um noch mehr von dieser ``Wärme zu empfangen´´.
    Aber da stand er schon auf.
    ``Komm, wir müssen weiter, der Terminal ist nicht weit von hier´´
    Und so folgte Mia ihm durch den Nebel, doch plötzlich auch von einem Hunger getrieben.
    Einem Hunger nach Liebe.

    (Diese Geschichte erfuhren wir anderen allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt.)

    End of Bonus Part one


    In der Zwischenzeit waren die Gang und ich nicht untätig gewesen.
    Wir hatten den Terminal gefunden und wieder in Betrieb genommen.
    Ed und Nefen waren gerade dabei, das System zu hacken, als der Rest unserer Truppe eintraf.
    ``Da seit ihr ja endlich....was habt ihr solang getrieben, während wir hier die Arbeit verrichtet haben?!´´ wetterte Mike gleich los, als er die beiden erblickte.
    ``Kundschaften´´
    War die trockene Antwort unseres Schattenläufers.
    ``Und die Kleine?!´´
    ``Mia hat mir geholfen´´
    Ich bilde mir ein, das sich Mias Gesicht just in diesem Moment rötlich färbt.
    Aber das schwache Katodenlicht spendet mir nicht genug Helligkeit, und so kann ich nur Vermutungen anstellen.
    ``Na fein, was entdeckt?´´
    ``Nur einen alten Cyborg, noch ohne Bewegungsmelder oder Wärmebildkamera. Der Typ ist einfach an uns vorbei gestiefelt, keine Gefahr.´´
    ``Gut, haltet die Augen weiter offen, ich will keine ungebeten Gäste auf meiner Partie´´
    ``Chef, wir sind drin, was brauchst du?´´ meldet sich Nefen zu Wort.
    ``Zuerst einen Lageplan, dann sämtliche Codes die das Ding ausspuckt, alles wissenswerte über die Wächter wie Anzahl, Ablösungen und Truppen, die zur Verstärkung hier stationiert wurden.
    Danach sperrst du ihre Kommunikation, schaltest die Verteidigung ab, öffnest ein Tor und fertig.´´
    ``Kann ein Weilchen dauern Chef, das Ding ist nicht mehr der schnellste´´
    ``Gut, warten wir.´´
    Und so machen wir es uns rund um den Terminal bequem.
    Ed sitzt neben Nefen und gibt ihm Ratschläge, Mike hat sich einen Joint angezündet und spaziert grummelnd vor sich hin.
    Mia hat es sich neben Dämion, der auf sein Katana gestützt an der Schutzwand lehnt, gemütlich gemacht.
    Ich selbst hocke gerade in der Nähe des Terminals, als mich ein Tagtraum übermannt.
    Zuerst höre ich noch das klicken der Tastatur und das Geflüster der beiden, doch dann hat mich der Traum gefangen.

    Und wieder sehe ich meinen Engel, doch diesmal ist es anders.
    Ein kalter Wind weht mir um die Glieder, es ist Pechschwarze Nacht.
    Nur Die Reklametafeln und mein Engel spenden mir Licht.
    Von hier oben kann ich die ganze Stadt sehen, wir sind also auf einer Anhöhe...nein, es ist ein Gebäude, die Linien werden schärfer.
    Mein Engel tritt an den Rand.....doch sie sieht so anders aus.
    Aus ihren sonst so lieblichen blauen Augen spricht Trauer und Furcht.
    Ihre Haut ist blasser als jemals zuvor, die Hände zittern leicht.
    Eine Träne läuft ihr über das Gesicht.
    Mit ihrem klagenden Blick sieht sie mich so an, das mir das Herz zerspringen mag.
    Sie stellt sich Rückwärts an den gähnenden Abgrund, ihre langen schwarzen Haare wehen im Wind.
    Jetzt breitet sie die Arme aus.....und lässt sich fallen.

    Ich zucke zusammen, als Mike an mir rüttelt.
    ``Komm schon, wir müssen los´´
    Noch immer innerlich aufgebracht schleife ich mich hinter den anderen her Richtung Osttor.
    Auf diesem Marsch geht jeder seinen eigenen Gedanken nach, und so ist es dementsprechend still.
    Nur Mia schaut mich komisch an.
    ``Du siehst schlecht aus....total durchgeschwitzt.
    Wieder der Traum mit dem tanzendem Engel?´´
    ``Nein, diesmal ist er geflogen...´´

    Schließlich erreichen wir das Osttor.
    Die Zwillinge haben gute Arbeit geleistet, keine Gegenwehr seitens der Selbstschussanlagen.
    Auch das Tor ist wie versprochen offen, nur noch ein kleiner Schritt in die Freiheit.

    End of Part three

    Ok, ich glaube, das wars jetzt erstmal hier.
    Ab jetzt wird in diesem
    Thread weiter gepostet.
    Also, falls noch interesse besteht.
    Kritik (sinnvolle) ist immer erwünscht.

  20. #40
    Hey Dune, ich hab jetzt nicht damit gerechnet.
    Ich kann gerade nicht schlafen und hab zufällig deine Geschichte entdeckt und durchgelesen, wollte eigentlich nur eine eigenen Kurzgeschichte posten, zum ersten Mal, naja, dazu später: denn deine Geschichte wird hier zurecht so gelobt!
    Ich bin großer Fan von Dialogen, deine Geschichte hat viele zu bieten und es gefällt mir, da es die interessanten Charaktere wirklich lebendig wirken lässt. Auch die Symboliken sind toll, Hut ab. Manche, für meinen Geschmack, zwar zu auffällig und fast überdeutet ("Kreuzung der Entscheidung" z.B.), aber eben auf der anderen Seite auch sehr passend. Die (teilweise) sprechenden Namen mag ich auch, wenngleich du natürlich dadurch Tendenzen kriegst stark in Klischees abzufallen bei den Charakteren, positiver ausgedrückt ist es nur ne Typisierung: was ich an deiner Geschichte besonders mag ist z.B. dieses Abenteuer Gefühl, was sie vermittelt!
    Und der Kontrast von Mensch und Maschine! Klasse!
    Du hast auch diese geniale Art von Geheimnis, die einfach ungeheuer fesselnd ist und auf einer surrealen Ebene spielt, und zwar eben den Traum von Sai. Ein Engel ansich ist natürlich "Glauben" und sticht irgendwie aus der ganzen Geschichte heraus, den Teil liebe ich einfach. Ist so ein kleiner heller Lichtpunkt in der eher düsteren Geschichte, wenngleich ... naja, irgendwie fällt sie ja bereits in Part 3. Wobei es Sai ja als fliegen beschreibt ...
    Genauso wie die kleinen Thematiken, die angesprochen werden, die find ich auch toll: "Kostbare Zeit bzw. wie man sie verbringt", "Ablenken durch Drogen", das größere Thema "Freundschaft" und die ganz große Thematik (sehr wichtig für mich persönlich) was ein Leben wohl lebenswert macht ... also, rein subjektiv, das hab ich so rausgelesen für mich, ich find es geht teilweise um diese Dinge.
    Argh, was laber ich dich hier voll, ich find deine Geschichte ganz große Klasse und sie hat mir eben den Abend verschönert, sehr verschönert. Und das will ich dir hier sagen .

    Danke an dich!

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