Auf seinem Gesicht klebte Blut. Angenehm warmes, dass musste er zugeben. Nachteilig dran war, dass es sein eigenes war.
Er hätte nie gedacht dass ein paar Schläge ins gesicht so weh tun könnte. Verdammt. Verdammt weh, meinte er.
Er atmete tief durch, keuchte, hustete gequält, und röchelte - sein Körper hob sich unregelmäßig. Er schloss seine Augen nocheinmal...
Ja, es war an der Zeit. Zeit sich aufzurichten, beziehungsweise die Böschung wieder hochzuklettern. Glaubt man garnicht, wie schnell man so paar Überschläge zusammenbekommt. Die Arme sowie Beine schienen in Ordnung... nix gebrochen. Plötzlich knickt er ein. Kommando zurück, linke Hand nicht brauchbar. Fu*k. Er rollt sich herum, langsam, hechelt nach Luft und irgendwie fasst er den nächsten Baumstamm, an dem er sich den Hinterkopf ordentlich angeschlagen hat. Würde auch erklären wieso ihm so schwindelig war...
Später würde es ihm wie ein Wunder vorkommen, wie er den Weg zurück zu dem Gehweg gefunden hatte. Back to track kommentierte er seinen Erfolg. Als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Befühlte sein Gesicht, die Hände voller Blut. Ihm fiel dieser Spruch aus Jurassic Park ein, den ein Kind loslies, bevor es ernst wurde. "Irre, wieviel Blut". Sein sonst so sonores Lachen klang jetzt leicht gequält. Nun denn, das Blut wird von allein nicht zu tropfen aufhören, wird Zeit zum Krankenhaus zu gehen.
Wenn er geraucht hätte, hätter er sich eine Zigarette angesteckt. Wäre cool hereingeschlendert, hätte
"he. ich glaub ich hab mir wehgetan. Kann ich mich ins Wartezimmer setzen?"
gesagt. Genau so. Er lächelte wieder zaghaft bei dem gedanken, Blut lief über seine Mundwinkel. Er probierte es mit seiner Zunge. Der Geschmack war garnicht so schlecht...
Ich stehe wohl unter Schock, stellte er neutral fest. Blieb stehen, fühlte mit der rechten hand auf dem Rücken herum...
Sein Rucksack war heil geblieben. Eastpak. Built to resist, auch seinen Träger, wie man seit der Werbung mit den Tauben weiß. Vielleicht drehte ja jemand mit einer Hand-Cam mit und springt jeden moment hinter einem Baum hervor und gibt mir 10000€ bar, auf die Kralle.
Aber sehen so Eastpak-Werbungsleute aus?? Nö. Der Held hat weniger Blut im Gesicht, bekommt nicht dutzende Faustschläge ins Gesicht und sauen sich ihre Markenklamotten voll. Davon abgesehen, er hatte keine Markenklamotten an da er sich diese nicht leisten konnte.
Und die drei Leute. Die im versichert haben, dass sie nichts gegen ihn hätten. Er solle das nicht persönlich sehen, nichts gegen ihn!
Die waren in Markenklamotten. Markenschuhen. Richtig trendy, yo.
Er nicht. Deswegen tapste er jetzt unbeholfen und mit dröhnendem Schädel richtung Krankenhaus.

"Oh mein Gott!" Ja das würde sie rufen, wenn sie ihn jetzt so sähe. Würde sich seiner annehmen, ihn umsorgen und immer an seiner Seite sein. Wenn er in einer Eastpak-werbung wäre. Er blieb stehen. Vor einem Busch. "Bin ich in einer Werbung? Ich stimme für ja. Da es zu real dafür ist. Man muss aber dafür stimmen." Er sah den Strauch an, nickt kurz und sprach wieder: "Dann habt ihr mich überstimmt. Gut, keine Werbung. Da aber Büsche kein Wahlrecht haben, gewinne ich. Werbung."

Wo war er stehengeblieben? Vor einem Busch. Okay, aber nicht so. Stimmt, dröhnender Schädel. Also torkelt er weiter. Langsam werden seine Beine aber wirklich schwach...
Mmmh, dieser Mugen Accord sieht schon scharf aus. Wenn das nicht "intimidating" genug ist... Irgendwie beginne ich wirklich zu torkeln. Aber das Blut tröpfelt regelmäßig aus meinem Gesicht, alles paletti!
"and i think to myself, what a wonderful world" beginnt er zu singen, als die ersten drei Menschen stehenbleiben und mit offenen Mündern die schreckliche Erscheinung anstarren.
Doch die übersieht er einfach. Das ist seine Chance. Sein lasches Leben war endlich einmal richtig Actiongeladen!
Im Nachhinein betrachtet hätte er darauf verzichten können. Wollen auch. Aber warum sollte er sich beschweren? das Leben hatte seinen Spass daran ihn rumzukicken. So, wie sich ein Fussball auf einem Kindergeburstag fühlt, wenn ihn 40 Füße gleichzeitig treten.
Yeah, wird Zeit langsam anzukommen, nicht. Also nurnoch über die Straße. Autos werden schon bremsen, also ohne Blick auf die Straße.
Da schießt ein Radfahrer an ihm vorbei. Und es ist tatsächlich Sie. Haha, das Schicksal spielt wirklich E-gitarre mit den Fäden, die das Leben bedeuten. Aber das stört ihn nicht weiter, sie hat wirklich erschreckend baff dreingeschaut. Ausserdem wurde ihm immer schwindliger... schritt, schritt, schritt, schritt, hab ich meinen Fuß schon gehoben?!
er wankte den letzten Schritt zum Eingang hinauf, 4 schritte noch. fiel mit dem Gesicht gegen die Glastüren, die sofort zur Seite glitten und schlug mit dem Gesicht am Boden auf.
Autsch. Dachte er, bevor er ins dunkle hinüberglitt.



fragt mich nicht wieso, weshalb warum. Ich bin noch in einem Teil