Womit dann? Psychologisch gesehen ist Liebe lediglich die stärkste Zuneigungsform, die man zu Menschen oder Dingen haben kann. Fehlt entsprechendes, äussert sich das in einer tiefen Unzufriedenheit, durch die Liebe ist man also emotional an etwas gebunden ohne das man scheinbar nicht leben kann.Zitat von Rikku_
Gehen wir es mal entwicklungspsychologisch an: Ein Kleinkind, das keine Zuneigung erhält, stirbt nach einem Jahr erwiesenermassen. Weiter, damit ein Kind zum gesellschaftsfähigen Mensch wird, ist nebst dem üblichen Lernkram ein grosses Mass an emotionaler Bindung notwendig. Eltern-Kind-Liebe könnte man es nennen, wobei es in der heutigen Zeit auch andere Bezugspersonen geben kann, wichtig ist, dass die Personen das Kind unverbindlich lieben. Daraus folgt, dass jeder einzelne Mensch die Liebe bereits erlebt hat. Einige wuchsen glücklich auf, andere wurden von ihren Eltern enttäuscht, usw.Zitat
In der Pubertät taucht dann das Phänomen der Verliebtheit, auch Limerenz genannt, auf. Sie ist triebbedingt und hat mit der eigentlichen Liebe nichts zu tun, doch ist sie notwendig, um überhaupt eine Liebesbeziehung einzuleiten, sie ist quasi die physiologische Vorphase und gerade bei höheren Wirbeltieren anzutreffen. Doch das Phänomen der Liebe selbst, die bedingungslose Liebe an irgendeine andere Person, ist ein menschliches, rein kulturelles Phänomen und somit NICHT angeboren (früher gab es nur Zweckehen, da war nichts mit Liebe). Mit anderen Worten: Liebesbeziehungen existieren in unserer Gesellschaft deshalb, weil es das Gesellschaftsideal so vorschreibt.
Was heisst das nun für mich selbst? Gehen wir es rational an. Fakt ist: Bezugspersonen tragen Verantwortung für das Kind, ebenso tragt man eine gewisse Verantwortung in einer Liebesbeziehung. Da ich mit 6 Jahren die Scheidung meiner Eltern durchmachen musste, kann ich zumindest sagen, dass sowas emotional gesehen eine Katastrophe war. Dazu kommt, dass die mütterliche Verantwortung (Haushalt, etc.) nun auf mich und meinen Bruder abgeschoben wurden und irgendwie nervt es, ständig die Verantwortung für andere zu übernehmen, ganz ehrlich.
Fazit: Eine Liebesbeziehung birgt das Risiko einer Trennung und man hat auch durch die Bindung eine gewisse Verantwortung zu leisten, zumindest mehr als bei einfachen Freunden. Ergo hab ich den Gedanken der Liebe in einer Partnerschaft entsagt.
Doch auch ich komme natürlich ab und an in eine Limerenz-Phase. Was passiert? Es folgen irrationale Versuche, an die entsprechende Frau heranzukommen. Meist endet es so, dass ich mich gar nicht erst mit ihr treffen kann und schon im Voraus einen Korb kassiere. Für mich ein Zeichen, die Frau abzuschreiben. Gefühle kommen dann und wann wieder hoch, aber egal, die lassen sich meist dazu einsetzen, die Frau psychisch fertigzumachen... mit Erfolg. ^^
Weiter, nehmen wir an, es käme tatsächlich zu etwas. Was dann? Mein einziges Verlangen bei einer Frau, die bei mir Gefühle auslöst ist schlicht und einfach... Sex.Oder genauer gesagt, eine Freundschaft, bei der man hin und wieder Sex haben kann. Natürlich können das auch mehrere sein.
DOCH aufgrund des Gesellschaftsideals "Liebe" sind wohl wenige Frauen dazu bereit. Fazit: Vergiss es!
Du glaubst tatsächlich daran, dass es für jeden Menschen einen passenden Partner gibt? Schade, dass die Realität anders aussieht, aber bei einem Menschen, der von Liebe geblendet ist, ist nichts andere zu erwarten als pure Illusion.Zitat
Dummerweise bin ich glücklicher Single. GLÜCKLICH, stell dir vor.Zitat
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