Liebe ist ein Wort, mehr nicht.
Liebe ist die Summe aller Teile. Wenn du Bewegungen oder Gestiken siehst und denkst "...wie süß!!!", wenn dein Bauch nach allen Seiten gleichzeitig rutschen will, wenn selbst Kritik nicht so hart rüberkommt, wenn man sich über die belanglosesten Sachen unterhält und es trotzdem nicht für Zeitverschwendung hält, wenn man den Partner gut riechen kann (auch Morgens mit ungeputzten Zähnen) ist man verliebt. Und das nenne ich Liebe!
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Besser kann man es kaum beschreibenZitat von Achadrion
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@ steel: Traurig für Dich, daß Du das so siehst. Warst wohl noch nie richtig verliebt.
Sorry, aber ich halte diese Einstellung "Liebe sind nur Triebe" für völlig falsch. Da ist mehr hinter, denn dieses Gefühl Liebe hat Menschen schon so oft gegen ihren Instinkt handeln lassen, dass es doch eigentlich kein Instinkt sein kann.
Wenn Menschen sich selber für einen anderen Menschen umbringen, weil sie ohne ihn nicht Leben können, wenn sie sich für jemand anderen Opfern, dann kann das doch kein Instinkt sein, der mal eben so alle anderen Instinkte über den Haufen wirft.
1. Sorry, hab das ein bissel Falsch erklärt. Ich meinte, dass es warscheinlich Menschen gibt, die ihr erstes "Ich liebe dich" ernst gemeint haben, aber später bei anderen Personen es nur als Werkzeug benutzt haben, um etwas zu erreichen.Zitat von DJ n
2. Trotzdem kannst du auch in einer Beziehung mit diesen drei Worten jemanden zu etwas drängen. Wenn du und deine Freundin kurz vor dem Beziehungsende stehen und sie dich fragt, warum ihr noch zusammen bleiben solltest, kann ein "Ich liebe dich" viel ausmachen... egal wie abgedroschen es wirkt. Und das ist für mich auch ein Werkzeug. Man kann damit einfach manchmal viel zu viel Entschuldigen, und das tun auch einige Personen.
@ Achadrion
Word!
Was ist es dann?Zitat
Ahja... Schon mal gehört dass sich Instinkte in die Quere kommen können?Zitat
Liebe führt normalerweise (gehen wir davon aus dass es klappt) zu einer Bindung über eine Weile und zu Sex (nicht vergessen, die Natur hat Gummis nicht eingeplant), also zu Kindern. Die Bindung erhöht kurz gesagt die Überlebenschancen der Nachkommen, eine Mann / Frau / Kind Familie kommt sicher besser zurecht als Frau und Kind alleine (oder gar eine schwangere Frau alleine). Nicht zu vergessen dass beim Verlieben eine Menge unbewusst abläuft, was u.a. auf gesunde Kinder abzielt.
Hab keine Quelle o.ä. (doch, mein Hirn), drum könnte das natürlich auch falsch sein. Aber auf jeden Fall besser als "Nein, das stimmt gar nicht" oder "Nein, kann so gar nicht sein weil ichs nicht glauben will" oder ähnliches
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Meiner Meinung nach gehören biologische Aspekte zwar klar dazu... und ja, vielleicht sogar der Hauptgrund, aber es steckt mehr dahinter.Zitat von NeM
Ich muss zugeben, ich habe noch nicht gehört, dass sich die Instinkte sogar "offiziell" in die Quere kriegen können, aber ich glaube das jetzt mal so.
Aber ich denke gerade bei uns Menschen ist es so, dass der Verstand eine große Rolle spielt und im Grunde die dringlichkeit von Trieben steuert. Klar, das mit dem Fortplanzungstrieb und etc. Herdentrieb steigert Überlebenschance, aber es gibt auch Beziehungen, wo beide Bewusst auf Sex verzichten und sich dennoch lieben. Gibt glaub ich sogar ein Buch darüber!![]()
Anders gesagt, sie müssten damit einem Trieb folgen, dem sie sich gleichzeitig aber im Endeffekt wieder versagen. Das passt für mich nicht zusammen. Die Biologie mach die Fäden im Hintergrund ziehen, aber selbst Pinoccio hatte ein Eigenleben!
Und im Endeffekt kann man sich auch etwas "kaputt erklären". Klar weiß ich, das Pheromone in meine Nase steigen und meine Hormone auf reisen gehen. Aber klingt es auch nicht viel schöner, wenn man einfach nur daran denkt, ihren Duft zu riechen und ein kribbeln im ganzen Körper zu spüren um man weiß, es ist Liebe?
Zauber des Moments gegen Pure Vernunft 1 : 0![]()
Geändert von Pursy (15.03.2006 um 01:49 Uhr)
Warum denn 1:0, nur weils anders klingt? Stehst wohl nicht so auf VernunftZitat
Ich vergleichs jetzt mal mit Drogen.. Wenn du was gutes genommen hast auf das es dir auch gut geht, bist du auch der Meinung dass du z.B. eine gedankliche Verbindung zu allen Lebewesen in deiner Umgebung hast und die Droge deinen Geist öffnet. Unterm Strich sinds aber trotzdem nur ein paar Stoffe die in deinem Körper durcheinander kommen oder freigesetzt werden (oder wasweißich) und mehr nicht![]()
Doch eigentlich schon!Zitat von NeM
Deswegen bewundere und verehre ich ja auch die Liebe, das sie mit einem Menschen so etwas anstellen kann, das kann nicht nur etwas mit dem Körper zu tun haben.
Jup, aber Drogen machen noch ganz andere Sachen mit deinem Körper... und auf die meisten Nebenwirkungen kann ich getrost verzichten. Deswegen ist Liebe doch wohl eine geniale Droge... keine körperlichen Nebenwirkungen... oder sagen wir FAST keine!Zitat von NeM
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Es ging mir auch nicht um die Nebenwirkungen, sondern um die subjektiv empfundene Wirkung generell.
Womit sonst? Wenn geht etwas das nicht vom Pluto oder noch weiter hergeholt istZitat
Mehr als deinen Körper hast du nun mal nicht. Und dass Triebe die Vernunft oft übergehen ist nix neues
@ NeM und Pursy
eigentlich seid ihr euch doch einig oder? Ich verstehe eure Diskussion gerade nicht. Oder bin ich zu blöd?![]()
@ NeM
Im Grunde ist es nur eine Frage der Perspektive, denn ich kann nicht sagen, dass das was ich phychisch und physisch "Fühle" ist nicht immer das selbe, und das genau meine ich.
Liebe ist schließlich auch, wenn man ständig nur an sie denken kann und das kann der Körper nicht widerspiegeln... das ist ausschließlich dem Kopf vorbehalten.
Demnach hat man anscheinend doch wohl etwas mehr als nur den Körper!![]()
@ Achadrion
Sagen wir so... so wie ich das sehen haben wir bis jetzt einen "Grundkonsens", aber die Details, die besonders mir wichtig sind, unterscheiden das ganze wieder. Liebe kann für mich halt nicht nur vom Körper sondern auch vom Geist verspürt werden.
Da ich grad Lust aufs Klugscheißen hab' und mir Verhaltensbio. taugt, gibts hier mal ne kleine Naturgeschichte der Liebe (auch wenns total unpersönlich und vereinfachend klingt):
Unsere frühen tierischen Vorfahren haben sich null um den Nachwuchs gekümmert bis die Natur draufgekommen ist, dass sich um diesen zu kümmern, dessen Überlebensfähigkeit doch ziemlich steigert. So zB die Ameisen, die fleißig ihre Brut ernähren - nur sind Ameisen völlig unpersönlich (und dumpf), keine wird als Individuum angesehen.
Höhere Tiere leben dagegen einzeln können sich also eben nicht mal einfach um alle Kinder von jedem kümmern und gut ist es zu verhindern, dass mal unabsichtlich die Jungen vertauscht werden, daher braucht es andere (höhere) Verhaltensweisen, damit sie sich um den Nachwuchs sorgen. Also hat die Natur, genial wie sie ist, zweierlei entwickelt:
1. Individualität: Das Gegenüber ist nicht einfach gleich wie alle andern, sondern jemand Besonderes, von den andern Unterschiedliches mit eigenen Merkmalen - eine Person.
2. Bindung: Nicht so neu, es gibt ja bei vielen Wesen Bindung an nen bestimmten Ort (Territorium = Heimat). Das wird wohl halt übertragen auf ein bestimmtes Lebewesen, denn die Geliebten haben ja was stark Heimatliches, Vetrautes an sich (Sprichwort: Heimat is dort, wo die sind die du liebst.).
Das beides zusammen ergibt "persönliche Bindung" = Liebe. Sie kam zuerst auf die Welt mit der Mutter-Kind-Beziehung. Das ist zwar schön und gut doch vorher verstanden die Tiere früher noch nix von Freundlichkeit. Andere Tiere waren zum Fressen und Paaren da oder sie waren halt eine Gefahr vor der man flüchtet (oder sie waren einem völlig gleichgültig). Ne Fliege verstehts nicht, wenn man sie sanft streichelt. Also haben Mutter und Kind vertrauliche, freundliche Gefühle gegenüber entwickelt und ebensolche Verhaltensweisen um sich diese Gefühle gegenseitig zeigen zu können. Das Kind hat dabei allerelei betreuungssuchende Verhaltensweisen (all das was süß wirkt), die Mutter zärtlich-betreuende Verhaltensweisen entwickelt (zB umarmen, streicheln, kussfüttern = sich Nahrung in den Mund stecken, zerkauen und die Nahrung dem Kleinen in den Mund schieben). Somit kam die Freundlichkeit in die Welt. (Erst kam die Bindung durch Betreuung des Nachwuchses - Entstehung der Freundlichkeit. Später kam die "persönliche Bindung" um Jungenvertauschung, Gefahr durch andere Artgenossen etc. vorzubeugen).
Nun gabs ein Problem. Die Mutter musste sich um ihre Nahrung + die Nahrung und Aufzucht ihrer Jungen kümmern. Sehr anstrengend wie man sich denken kann und nicht gerade effektiv in Sachen Überlebenskampf. Nun war das einzige was der Vater mit den Jungen zu tun hatte, deren Zeugung. Es wäre wohl effektiver wenn einer Nahrung besorgt und der andere sich um den Nachwuchs kümmert. Also dachte sich die Natur, da die Mutter-Kind-Beziehung so gut lief, warum nicht einfach das ganze entwickelte Verhaltensrepertoire zwischen Mutter und Kind auf die Erwachsenen (Männchen und Weibchen) übertragen? Somit waren Männchen und Weibchen aneinander gebunden und zueinander freundlich und zärtlich (kussfüttern wurde einfach ins Küssen abgeleitet) und kümmerten sich beide um die Jungen. (Bei Verliebten merkt man ja, dass sie sich etwas kindlich verhalten.) Und da die Natur kein Reduktionist ist und versucht aus allem alles herauszuholen hat sie dem Sex einen zweiten Aspekt hinzugefügt: dem des Ausdrucks der gegenseitigen Liebe ("Liebe machen"). Der 1. Aspekt wär reiner Paarungstrieb (Dominanz und Unterwerfung). Inwiefern beide Aspekte bei jemandem hervortreten kommt natürlich auf Personen und Situation an. Somit war die Familie geboren.
Jetzt haben sich allerlei Verhaltensweisen zwischen den verschiedenen Familienmitgliedern entwickelt. Und da das Prinzip mit der Familie so genial ist, dachte sich die Natur wohl: warum nicht einen Schritt weitergehen? Also nahm sie die Verhaltensweisen der Familie, übertrug sie auf eine größere Gruppe von Menschen und ermöglichte es unseren Vorfahren Unbekannte und Nichtblutsverwandte familiär zu behandeln. Sie wurden somit zu Gruppentieren. Die aus dem (starken) Liebestrieb entwickelte Freundlichkeit kann so auch auf einen Fremden wirken und aus der Freundlichkeit kann eben Freundschaftlichkeit werden - eine Form der Liebe. Diese Übertragung vom Familiären in die Gruppe kann eben auch so weit gehen, dass man einen Nichtblutsverwandten als "Bruder" empfindet und bezeichnet (wie es in vielen Kulturen geschieht). Dasselbe gilt natürlich auch fürs Väterliche, Mütterliche und Großelternhafte welches man in anderen Menschen sieht. Darauf basiert dann natürlich auch die Nächstenliebe, denn mit der Liebe (und eben durch sie) hat sich auch das Mitgefühl entwickelt. Das Problem ist halt, wenn es heißt man soll alle lieben (obwohl man ja viele Menschen lieben kann). Denn Liebe zeichnet sich ja dadurch aus, dass man jemanden (im Vergleich zu anderen) als Besonderen empfindet. Sind alle besonders sind ja alle gleich.
Erst durch die Entstehung der Liebe konnten sich somit höher entwickelte Gesellschaften von Wesen entwickeln. Denn nur dadurch, dass es Individuen gibt, gibt es Vielfalt. Dadurch, dass die Individuen aneinander gebunden sind gibt es Einheit. Durch diese gute Mischung aus Vielfalt und Einheit kann Höheres und Vielschichtigeres entstehen.
zu Liebe und Mitgefühl: Ich schätz mal, dass diese Bindung an eine (oder mehrere) Personen mit einer Art seelischer Einverleibung erfolgt. Finden Kinder etwas süß, möchten sie es essen - sich einverleiben. Findet man eine Person süß oder liebt sie will man ihre Seele (Gefühlswelt) zum Teil seiner Seele machen (wie manche gerne sagen: "ich hab dich zum Fressen gern", "du bist ja zum anknabbern"). Also will man fühlen, was sie fühlt - vielleicht daher Ursprung des Mitgefühls.
zu Verliebtsein und Liebe: Biochemisch gibts da nen großen Unterschied. Der kurzfristige Verliebheitsrausch kommt von Phenylethylamin, welches in winzigen Mengen in Schoko und in großen in manchen Drogen vorhanden ist. Dass der nicht dauerhaft halten sollte is logisch, denn wenn man dauernd blind vor Liebe ist, wie kann man dann klar nachdenken und bei Kindererziehung die Ansicht der geliebten Person, wenn nötig, in Frage stellen? Ausserdem sinkt bei Verliebtheit mit dem Serotoninspiegel die zufriedene Gelassenheit und es steigt die Unruhe (man muss ständig an SIE, SIE und nur SIE denken). Der Serotoninspiegel erreicht dabei ein niedriges Level wie ihn Neurotiker haben - kein dauerhaft nützlicher Zustand. Für die dauerhafte Bindung ist Oxytocin zuständig, welches schon bei Hautkontakt, aber (bei Liebenden) auch beim vögeln ausgeschüttet wird. (Vielleicht auch schon ein wenig bei Freundlichkeit).
Natürlich ist Liebe letztendlich tiefgreifender, als man in Worte fassen kann^^.
Geändert von cloud2003 (16.03.2006 um 23:47 Uhr)
Offensichtlich sind Kopf und Körper für dich 2 verschiedene Dinge![]()
Für mich sind Phsyche und Körper zwei in Symbiose lebende Variablen, die allerdings nicht 100% von einander abhängig sind.Zitat von NeM
Und wenn die Kirche Körper und Geist trennten und nur den Geist bzw. die Seele leben lassen wollten und das körperliche Vernachlässigt werden sollte, dann ist das wohl auch wieder eine Trennung von Kopf und Körper, genau wie so viele andere Sachen.
Im Krieg kämpfen aber vom Herz her Pazifist!Gibts auch!
@ cloud2003
Tolles Referat, aber was ist nun deine Meinung?Was bedeutet für dich "Ich liebe dich" zu sagen?
@cloud2003:
Guter Vortrag, wirklich. Darf ich noch wissen, woher du deine Informationen hast? Würde mich noch interessieren.![]()
@NeM
Stell dir vor, dein Gehirn würde auf quantenebene Informationsaustausch mit einer entfernten Kontrollinstanz (vielleicht in einer anderen Dimension) betreiben. Diese Kontrollinstanz könnte man dann z.B. als Psyche bezeichen, gefällt dir diese etwas wissenschaftlichere Definition besser?![]()
Geändert von wry (17.03.2006 um 23:13 Uhr)
Halte ich eigentlich für recht absurd was du da schreibst![]()
Ja, aber es ist so wie deine (oder andere) Behauptung nicht widerlegt oder bewiesenZitat von NeM
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Da könnten wir aber gleich anfangen zu philosophieren obs nen Gott gibt oder nicht... Es ist naheliegend dass alles im eigenen Körper passiert und es kein davon seperates Gegenstück oder so gibt. Die Software eines Computers funktioniert auch nur über seine Hardware (weit hergeholt, aber das triffts in etwa)
@NeM
Ich bin ja selbst der Meinung, dass alle geistigen Vorgänge rein materiellen Ursprungs sind.
Aber bis jetzt haben wir IMHO nur sehr grobe und unvollständige Vorstellungen wie unser Gehirn arbeitet, deshalb möchte ich die "abstruse" Theorie nicht ausschließen, auch wenn sie kaum haltbar ist.
Die Frage war doch, ob die Software nur direkt vom lokalen Computer stammt. In dem "abstrusen" Beispiel, würde das Gehirn Software von irgendeinem entfernten System herholen und ausführen. Ich würde in diesem Fall schon von 2 seperaten Dingen sprechen, also lokaler und fremder Software. Denn auch wenn der Körper tot wäre, könnte das entfernte System weiterexistieren und neue Körper mit Software beliefern.
Mir ist aber schon klar, dass es immer ein funktionierendes System, also Körper braucht, damit die Software überhaupt ausgeführt werden kann.
Geändert von wry (20.03.2006 um 20:36 Uhr)