Dante war die ganze Nacht durch die Wälder gelaufen. Seine Gedanken drehten sich im Kreis. Er wußte keinen Ausweg aus dieser mißlichesn Lage.
Jenova konnte immer wieder Kontrolle über sein Handeln übernehmen und ihn zwingen, Dinge zu tuen, die er nicht tuen wollte. Er mußte den Parasit irgendwie loswerden, aber er hatte keine Ahnung, ob das überhaupt möglich wäre. Immerhin hatte er in seinem Körper die Teufelstransformation und das Inferno überstanden.
Es schien keinen Ausweg zu geben, wenn er Vinnis Leben retten wollte, mußte er sich und Jenova vernichten.

Sein Entschluß stand nun fest, er zog sein Stilett aus dem Stiefel, schlitzte sich sämtliche Schlagadern auf und wanderte und kletterte heftig vor sich hin blutend zum Gipfel des nächsten Hügels.
Der Berghang war rot gefärbt und glühte förmlich im Licht der aufgehenden Sonne. Dante sackte auf einem Felsen zusammen, der knapp aus dem tiefen Schnee heraus ragte.
Die Farbe war nun völlig aus seinem Körper gewichen.
Er saß da....sah in die Sonne...dachte an Vinni...die Kälte kroch seinen Körper entlang....war nicht mehr aufzuhalten...er fröstelte....dann wurde ihm warm, nein eigentlcih fühlte er nichts mehr...sein Körper kippte zu Seite und die Augen erloschen...
...
...nach einer Zeit der Dunkelheit, Dante vermochte nicht zu sagen, wie lange diese dauerte, kam er wieder zu sich.
Er öffnete seine Augen, der Blick war verschwommen, aber er konnte Umrisse erkennen. Da war etwas, das sich auf ihn zu bewegte.
Der Schreck fuhr ihm durch die Knochen, den Anblick kannte er.
Jetzt war das Bild auch wieder klar vor seinem Auge:
Die Stachelwand senkte sich langsam auf seinen gefesselten Körper, er befand sich in der Todeskammer von Mundus, dem Höllenfürst.


was passiert hier? was mach ich hier, und wie komme ich hierher?

"Du hast Deine letzte Chance verspielt, Dante!"

donnerte eine vertraute Stimme durch den Raum

Mundus? das ist doch nur ein Traum, ich bin doch auf einem Berggipfel

"Das ändert aber nichts an deiner Situation, nun kannst du nichts mehr ändern, dein Schicksal endet hier und jetzt"

die Stimme wurde leiser bis nur noch das Quitschen der sich herabsenkenden Decke zu hören war. Die Stacheln begannen sich schon in Dantes Körper zu bohren...seine Schmerzensschreie hallten durch die Hölle, als er plötzlich seinen Bruder Vergil neben sich stehen sah

Bruder! bin ich froh, dich zu sehen, du mußt mir hier raus helfen, schnell

"tut mir leid Dante, aber da kann ich nichts mehr machen, Du liebst sie immer noch, Du weißt, daß darauf der Tod und die ewige Verbannung steht"

er dreht sich um und geht

Vergil!!!

der letzte Schrei Dantes erreicht Vergils Ohr nicht mehr...

Die Stacheln haben nun Dantes Körper durchdrungen, der klägliche Rest seines Blutes rinnt durch die Kanäle in den Kelch zu seinen Füßen und e´ntflammt sich dort...
nun hört man nur noch das Brechen der Knochen und dann steht die Maschinerie still.

Auf einem Berggipfel im fahlen Licht der aufgehenden Sonne liegt eine schon halb zugeschneite erfrorene Gestalt, die soeben ihren letzten Atem ausgehaucht hatte